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Auftakt zur 70. Ausgabe des prestige trächtigen Skisprungklassikers.

SCHWERPUNKT: VIERSCHANZENTOURNEE

ABSPRUNG IN DIE 70.

VIERSCHANZENTOURNEE

Die prestigeträchtigste Skisprungserie der Welt hat seit ihrer Premiere viele kuriose und unvergessliche Geschichten geschrieben. Im Wandel der Zeit haben sich zwar die Siegerweiten, der Flugstil und die Architektur der Schanzen verändert, doch die Faszination für die Tournee ist geblieben.

Text: Bernhard Foidl

Die Idee zu einem Springen auf vier Schanzen innerhalb weniger Tage wurde bereits im Jahr 1949 geboren. Es dauerte allerdings vier Jahre, ehe im Jänner 1953 erstmals die „DeutschÖsterreichische Springertournee“ abgehalten wurde. Bei der Premiere durfte dreimal Norwegen jubeln, der erste Tourneesieg ging allerdings an den damals 35-jährigen Österreicher Sepp „Bubi“ Bradl, der in Innsbruck triumphierte und bis heute ältester Gesamtsieger ist. Seit der Saison 1953/54 wurde dann immer um den Jahreswechsel gesprungen. Die 1960er-Jahre waren von skandinavischer Dominanz geprägt. Springer aus Finnland oder Norwegen gewannen achtmal hintereinander. Es folgte die Erfolgsära der DDR. In neun Jahren triumphierten fünfmal Springer aus Ostdeutschland. In den 1980ern elektrisierte vor allem das Duell der Superstars Jens Weißflog (DDR) gegen Matti Nykänen (FIN) die Massen. Mit Hubert Neuper und Ernst Vettori feierten aber auch zwei Österreicher jeweils zwei Tourneesiege. Springer, der sowohl im Parallel- als auch im V-Stil siegte und zusätzlich für zwei Staaten den Tourneesieg holte. Geschichtsträchtig verlief auch 50. Vierschanzentournee im Jahr 2001/02, als es Sven Hannawald (GER) als erstem Springer gelang, alle vier Springen einer Tournee zu gewinnen und damit den „Grand Slam“ zu holen. Im Jahr 2006 gab es dann zum ersten und einzigen Mal einen Ex-aequo-Sieg, da der Tscheche Jakub Janda und der Finne Janne Ahonen in der Gesamtwertung exakt die gleiche Punktezahl aufwiesen. Zwei Jahre später avancierte Ahonen mit seinem fünften Gesamtsieg zum alleinigen „Tourneekönig“.

DOMINANZ DER ÖSV-ADLER

Danach begann die Dominanz der Österreicher, denen es als erste Nation gelang, in sieben aufeinander folgenden Jahren (2008/09 bis 2014/15) den Gesamtsieg zu verbuchen. Kamil Stoch läutete dann eine polnische Erfolgsserie ein. Zudem gelang es dem Polen (2017/18) ebenso wie dem Japaner Ryoyu Kobayashi (2018/19) wie einst Hannawald den Grand Slam zu holen.

REVOLUTION DURCH DEN V-STIL

Die 1990er-Jahre standen im Zeichen der Umstellung auf den V-Stil. Einmaliges gelang dabei Jens Weißflog. Der ehemalige DDR-Star, der nach dem Mauerfall für Gesamtdeutschland an den Start ging, war der einzige

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