Unser Land (Oktober 2019)

ZUM

NATIONAL­ FEIERTAG 2019

U NSE R L A N D E I N S TO L ZE R B L I C K AU F T I R O L

Interview

Rückblick

Nachhaltig

Landeshauptmann Günther Platter im Gespräch über Herausforde­ rungen und Chancen

Veranstaltungen, Events, Highlights: Was war los im Maximilianjahr?

Wie mit Green Events Ressourcen geschont und Feiern umwelt­ freundlicher werden

Unser Landhaus.

26. Oktober 2019 Tag der offenen Tür.

10 bis 17 Uhr

Highlights: Einsatzkommando Cobra Leistungsschau der Landesverwaltung Alles rund ums Thema Europa und Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino Mobiles Pass- und Führerscheinamt Bluatschink Kinderkonzert Einsatzorganisationen und Hubschrauber präsentiert: Konzert von „Zweikanalton“ am Landhausplatz Beginn 18 Uhr, Eintritt frei!

bezahlte Anzeige

Programm unter www.tirol.gv.at

REZEPT TIPP

3

© AXEL SPRINGER

© WIESENROCK 2015

EDITORIAL // INHALT

Seite 10

© TIROL WERBUNG/QUIRIN LEPPERT

Eine Schule in Rot­holz bereitet das Martinigansl zu.

Seite 24

Green Events: Einfache und effektive Maß­ nahmen, um Feiern ökolo­ gischer zu machen.

Seite 38

Damit es auf der Rodelbahn auch weiterhin Spaß macht: Diese Regeln sollten beachtet werden.

Liebe Leserinnen und Leser!

I

m Herzen Europas gelegen, ist Tirol politisch und wirtschaftlich eine der wichtigsten Regionen des Kontinents. Viele Möglichkeiten gehen mit diesem Umstand einher – aber auch viel Verantwortung. Im Oktober hat die Tiroler Landesregierung den Vorsitz der Euregio übernommen. Welche Vorteile dieser der Tiroler Bevölkerung bringt, erfahren Sie in diesem Magazin.

Durch die geografische Lage ist Tirol auch Transitland. Was für Maßnahmen Landeshauptmann Günther Platter anvisieren möchte, um die Herausforderungen der Verkehrslage zu stemmen, erklärt er im Interview.

Verkehr ist in Tirol ein wichtiges Thema.

Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel schreitet immer weiter voran. Dass man mit den Tiroler Bussen und Zügen auch die entlegeneren Winkel des Landes erreichen kann, beweisen drei Influencer, die ihre Wandertouren stets mit den Öffis planen.

Im Freien lässt sich in Tirol viel unternehmen – besonders im Winter. Das Magazin bietet Tipps zum Rodeln, Sicherheitstipps für Tourengeher und vieles mehr, was es in unserem Land zu beachten gibt.

Wir wünschen eine spannende Lektüre!

Die Redaktion

Inhalt Seite 6 Was die Euregio den Tirolern bringt.

Seite 16 Im Gespräch: Landeshauptmann Günther Platter erklärt, wie er Herausforderungen unserer Zeit angehen möchte.

Seite 28 Das Gedenkjahr zu Ehren Kaiser Maximilians geht zu Ende – was bleibt?

Seite 42 Die neue App „Land Tirol“ bietet Informationen, Service sowie Nachrichten in Echtzeit.

Seite 44 Mit dem Bus auf den Berg – drei junge Menschen gehen wandern, und zwar mit den Öffis.

Impressum Unser Land, Beilage in der „Tiroler Tageszeitung“ Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH // Chefredaktion: Matthias Krapf // Redaktion: Haris Kovacevic, Katharina Wildauer, Simon Leitner, Rebecca Müller, Lisa Schwarzenauer, Daniel Schreier, Daniel Feichtner // Layout: Lisa Untermazoner, Sebastian Platzer // Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr // Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 60 20, E-Mail office@target-group.at, www.target-group.at // Fotos: Axel Springer // Coverfoto: Tirol Werbung/ Rathmayr Michael // Druck: Ferdinand Berger & Söhne Gesellschaft m.b.H., 3580 Horn

4 Der Sulzenaubach durch­ fließt das Stubaital und wird beim Grawa-Wasserfall zum feinsten Sprühnebel und einem wunderschönen Naturspektakel. Ganze 180 Meter stürzt das Wasser in die Tiefe und trifft dabei auf mehrere Felsstufen. Der breiteste Wasserfall der Ostalpen ist ein beliebtes Ausflugsziel.

UNSER LAND DER NATUR­ SCHÄTZE

Der große und der kleine Ahornboden im nördlichen Karwendel sind besonders im Herbst landschaftlich und naturhistorisch interessante und beeindruckende Gebiete. Die Ahornbäume im engen Tal wurden schon in den 1920er-Jahren zum Naturdenkmal erklärt.

5

Großglockner, der höchste Berg Österreichs, trennt Osttirol von Kärnten. Der Gipfel hat in der Entwicklung des Alpinismus eine wichtige Rolle gespielt. Wer den Gipfel heutzutage erreicht, findet kein Gipfelbuch, sondern einen in regelmäßigen Abständen wechselnden Zugangscode für das „Online-Gipfelbuch“ vor.

Die Stubaier Gletscherspalten – gefährlich und wunderschön: Gletscherspalten entstehen, wenn der Fluss des Eises durch Hindernisse, Gefälle oder einen anderen Gletscher gestört wird. Besonders wenn ihre bizarre Schönheit unter einer Schicht Schnee verborgen liegt, können sie gerade für Tourengeher aber auch eine tödliche Gefahr sein.

© HEINZ ZAK, TIROL WERBUNG/ZAK HEINZ, TIROL WERBUNG/JENS SCHWARZ, TIROLWERBUNG/LISA HÖRTERER

FENSTER ZU TIROL

6

Über die Grenzen hinaus Seit 1998 arbeiten Tirol, Südtirol und Trentino auf mehreren Ebenen zusammen. Wer die Europaregion entdecken will, macht das am besten mit dem Familienpass.

© EUREGIO

TEXT: REBECCA MÜLLER

„Der Pass soll Familien motivieren, die Europaregion zu entdecken.“ MATTHIAS FINK, GENERALSEKRETÄR EUROPAREGION

© SHUTTERSTOCK.COM

M

ehrere Verträge begründen die Zusammenarbeit der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino.

Der wichtigste davon wurde im Jahr 2011 auf Castel Thun im Trentino von Tirols Landeshauptmann Günther Platter, dem damaligen Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder und Lorenzo Dellai, ehemaliger Landeshauptmann des Trentino, unterschrieben. Mit der Gründung des gemeinsamen Europäischen Verbunds für Territoriale Zusammenarbeit wurden die institutionelleN Kooperationen auf eine neue Ebene gehoben. Bestehende Kollaborationen blieben selbstverständlich erhalten.

Zahlreiche Projekte und Kooperationen wurden in den vergangenen Jahren ins Leben gerufen.

Darunter zum Beispiel der Mobilitätstag, der

heuer am 12. Oktober stattfand. An diesem Tag können alle, die einen EuregioFamilyPass, ein Jahresticket oder andere Zeitkarten des VVT besitzen, die Europaregion mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gratis erkunden.

Kooperationen und Familienspaß Der EuregioFamilyPass wurde 2017 ins Leben gerufen. Mit dem Pass können Familien über 1.000 Vorteile in den drei Euregio-Ländern nutzen. „Der Pass soll Familien motivieren, die Europaregion zu entdecken, und die Vergünstigungen bei den Partnern sollen ihnen das finanziell erleichtern“, erklärt Matthias Fink, Generalsekretär Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino im Land Tirol.

Eng zusammengearbeitet wird auch in Bereichen wie Tourismus, Wirtschaft, Landwirtschaft – und natürlich ebenso auf politischer Ebene. Neben einer gemeinsamen Vertretung in Brüssel übernimmt immer eines der drei Länder – für jeweils zwei Jahre – die Euregio-Präsidentschaft. Diese hat seit 12. Oktober 2019 Tirol inne, erstmals soll es dafür ein Regierungsprogramm geben – Details zu diesem gibt es im Interview mit Günther Platter ab Seite 16 nachzulesen. ×

EUREGIO

Hotl ine: www 0800 8 00 .fam ilypa 508 ss.eu

Familienpass-Nr.: 2468 1357 32 Gültig bis: Eure

gio

EuregioFamilyPass Der EuregioFamilyPass heißt in Tirol Tiroler Familienpass, in Südtirol Eure­ gioFamilyPass Südtirol und im Trentino Family Card. Vergünstigungen gibt’s mit allen dreien.

Der Tiroler Familienpass ist kostenlos und kann ausschließlich online unter https://www.tirol.gv.at/gesellschaftsoziales/familie/familienpass/ beantragt werden. Jeweils im Juni und Dezember erhalten Besitzer des Tiroler Familienpasses ein Gutscheinheft mit allen Vorteilen und Vergünstigungen per Post zugeschickt. Der Familienpass ist auch Partner verschiedener Veranstaltun­ gen in Tirol, Südtirol und Trentino.

In Innsbruck steht beispielsweise vom 22. bis 24. November die Familienfrei­ zeit- und Spielemesse spielaktiv auf dem Programm.

7

8

Am Weg nach oben Eine Lehre verbindet auf einzigartige Weise Theorie und Praxis und garantiert in Zeiten des Fachkräftemangels beste Zukunftschancen und Verdienstmöglichkeiten.

TEXT: DANIEL SCHREIER

© SHUTTERSTOCK.COM

Lehrberufe in Tirol

L

ange Zeit hatte die Lehre mit einem Imageproblem zu kämpfen. Sie galt als Ausbildung zweiter Klasse, die junge Menschen einschlugen, wenn sie nicht in einer weiterführenden Schule angenommen wurden. In den letzten Jahren wurde dieses falsche Bild wieder zurechtgerückt. Kluge Reformen, wie die Lehre mit Matura, und österreichweite Imagekampagnen haben das traditionsreiche Aus-

bildungsmodell wieder als gleichwertige und interessante Alternative zur theoretischen Schulausbildung etabliert. Die Maßnahmen zur Aufwertung der Lehre zeigen Wirkung. Seit 2017 steigt die Zahl der Lehrlinge in Tirol wieder stetig an. Im letzten Jahr konnte mit 11.000 Lehrlingen in Ausbildung ein Plus von 2,7 Prozent verzeichnet werden. Die Lehre ist damit die beliebteste Ausbildungsform in Tirol und das mit gutem Grund.

In Tirol können ca. 150 Lehrberufe erlernt werden. Seit heuer gibt es diese neuen Lehrberufe: • Applikationsentwicklung – Coding • Backtechnologie • Betonbau • Betonbauspezialistin • Glasverfahrenstechnik • Hochbau • Hochbauspezialist • Informationstechnologie – Digitale Produktion – Digitale Netze • Nah- und Distributionslogistik • Sportgerätefachkraft • Tiefbau • Tiefbauspezialist

LEHRE

Attraktive Alternative Die Lehre ist eine attraktive Alternative zur weiterführenden Schule. Sie bietet eine fundierte Ausbildung, bei der junge Menschen praktisch gefordert werden und vom ersten Tag an wertvolle Berufserfahrung sammeln können, die ihnen einen Startvorteil im Wettbewerb um die besten Jobs im Land gibt. Viele Ausbildungsbetriebe bieten interessante Weiterbildungsprogramme an und fördern die Lehrlinge mit spannenden Karriereprogrammen und Auslandspraktika.

Durch die Lehre können schon früh individuelle Talente entdeckt und zielgenau weiterentwickelt werden. Jugendliche lernen, sich auf ihre Fähigkeiten zu verlassen und im Team zu arbeiten, und erfahren ehrliche Anerkennung für ihre Leistungen. Da Lehrlinge ihr eigenes Geld verdienen, werden sie früher eigenständig und können ihr Leben unab-

hängiger gestalten als ihre Altersgenossen in der Schule.

Beste Zukunftschancen Mit einem Lehrabschluss stehen einem alle Wege offen. Lehrlinge können während ihrer Ausbildung die Matura machen und im Anschluss an einer Fachhochschule oder Universität studieren. Die Lehre ist auch die beste Basis für die berufliche Selbstständigkeit. Mit 34,6 Prozent aller Unternehmensgründungen im Jahr sind fertig ausgebildete Lehrlinge die erfolgreichsten Jungunternehmer des Landes im Vergleich zu anderen Bildungsabschlüssen.

Lehre nach der Matura Seit zwei Jahren gibt es die Möglichkeit, nach der Matura eine Fachausbildung in den Technik- und Industrieberufen zu machen. Die Kombination aus hochwertiger Allgemeinbildung

9

und einer vertieften, praxisbezogenen Berufsausbildung eröffnet die besten Chancen am Arbeitsmarkt. Maturanten haben eine um ein Jahr verkürzte Lehrzeit, können direkt in die zweite Klasse der Fachberufsschule einsteigen und werden mit einem speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Lehrplan unterrichtet. Sie erhalten eine fundierte, praxisbezogene Ausbildung mit hervorragenden Berufs- und Zukunftsaussichten. ×

Bei Fragen zur Lehre nach der Matura

Projektkoordinator: Martin Bichler, MSc Bildungsdirektion Tirol, Heiliggeiststraße 7 6020 Innsbruck 0512 9012-9297 Martin.bichler@bildung-tirol.gv.at

G 1604_19 | CFV ZVR 727468201

Flugrettung

6 Hubschrauber in Tirol – 4 davon ganzjährig.

Rettung aus der Luft an jedem Ort, zu jeder Zeit und bei fast jedem Wetter – rasche Hilfe im Sinne der Patienten. www.oeamtc.at/flugrettung

10

Ganslzeit!

Wahrscheinlich gibt es zig verschiedene Arten, ein Martinigansl zuzubereiten. Schülerinnen des zweiten Jahrgangs einer Schule in Rotholz zeigen, wie sie es machen würden.

FOTOS: AXEL SPRINGER

Menü: 1.

Rohnencarpaccio mit Kren und

Walnüssen

2.

Topinambursuppe mit Brotchips

3.

Gebratenes Gansl mit Serviettenknödel, Kastanien­blaukraut und karamellisierten Quittenspalten

4.

Topfencreme mit Traubenguss – ein leichter Genuss

Das Menü wurde zusammengestellt von Hansjörg Kröll, Koch an der LLA Rotholz, und Maria Gschwentner, Abteilungsvorständin der Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Rotholz.

11

MARTINIGANSL

1.

Rohnencarpaccio Zutaten • Rohnen • 3 EL Walnussöl • 3 EL Apfelessig • 3 EL Sauerrahm • 1 TL Kren • Salz • Joghurt

Zubereitung 1. R ohnen waschen und am besten im Dampf garen bzw. bissfest kochen, auskühlen lassen, dann schälen. Mit der Aufschnittma­ schine in dünne Scheiben schneiden 2. A uf Teller anrichten, mit Marinade beträufeln – Walnussöl, Apfelessig, Salz, Sauerrahm mit Kren und etwas Joghurt vermischen, in die Mitte platzieren und garnieren.

2.

Topinambursuppe Zutaten • 250 g Topinambur • 3 EL Zitronensaft • 1 EL Olivenöl • 1 Zwiebel • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel • 2 große Kartoffeln • 5 EL Schlagrahm • Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung 1. Z wiebel schälen, würfelig schneiden, Topinambur schälen, in Scheiben schneiden, Erdäpfel schälen und würfeln, 1 l Wasser mit Zitronensaft vermischen, Tobinambur und Erdäpfel darin einlegen.

2. Z wiebel in Olivenöl ca. 3 Min. glasig anbraten, Kreuzkümmel kurz mitrösten, Topinambur, Erdäpfel und Wasser dazugeben und weichkochen.

3. M it einem Mixer pürieren, Schlagobers einrühren und mit den Gewürzen abschmecken.

▶

12

3.

Gebratenes Tiroler Weidegansl Zutaten • 1 Weidegans, 4 kg, bratfertig • Beifuß, Salz, Majoran, Rosmarin, Thymian • 3–4 Äpfel oder Quitten oder gemischt

Zubereitung 1. D ie Gans waschen, abtupfen, innen und außen würzen, Äpfel in den Brustraum geben und ca. 12 Stunden marinieren, Backrohr auf 160° C vorheizen.

2. I n einer Bratpfanne fingerhoch Wasser einfüllen, die Gans mit der Brust nach unten einlegen und ca. 40 Min. dämpfen. Bei Bedarf Wasser zufügen, wenden. Während des Bratens ständig übergießen.

Bei ausreichender Bräunung Temperatur auf 150° C reduzieren.

Mit einer Gabel die Haut zwischen Keule und Brust mehrmals einstechen, damit Fett abfließen kann.

3. N ach ca. 3,5 bis 4 Stunden aus der Pfanne heben, warm stellen, Keulen abtrennen, beim Gelenk teilen, Brust von den Rippen lösen, halbieren. Überschüssiges Fett abgießen (Ganslfett erkalten lassen, Restfleisch vom Gansl ablösen und faschieren, mit Fett, Salz und Kräutern mischen – sehr guter Brotaufstrich!), Bratensaft mit Wasser aufgießen und mit der Jus vermischen.

Ganslsauce (aud Jusbasis) Edelinnereien und Fleischabschnitte anrösten, Wurzelwerk mitrösten, mit Wasser und Rotwein ablöschen. Mit Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Beifuß, Majoran würzen. 2–3 Stunden leicht köcheln lassen, rohe Erdäpfel fein reiben und mitkochen, damit die Sauce sämig wird.

Evtl. mit etwas Rahm verfeinern.

Beilage:

Serviettenknödel Zutaten • 3 Eier • ⅛ l Milch • 60 g Butter • 250 g Semmelbrot • Salz, Muskat, Pfeffer, 2 EL Petersilie • 1 Zwiebel

Zubereitung 1. E ier mit Milch versprudeln und mit den Semmelwürfeln vermischen, Zwiebel fein würfeln, in Butter andünsten und dazugeben.

Würzen. Gut durchmischen.

2. E ine Rolle formen, in Folie bzw. in ein Tuch einrollen und im Wasserbad oder Dampf ca.

25 Min. garen.

Beilage:

Karamellisierte Quittenspalten Zubereitung 2–3 Quitten abreiben, schälen, in Spalten schneiden und bissfest garen. 2 EL Butter mit 1 EL Zucker karamellisieren und die Quittenspalten einlegen.

MARTINIGANSL

13

Beilage:

Kastanienblaukraut Zutaten • 1 kg Blaukraut • 1 Apfel, 10 Kastanien • 2 Zwiebeln • 1 Schuss Öl • 1 Schuss Apfelessig und Apfelsaft • 200 ml Rotwein • 2 EL Preiselbeeren • 1 EL Kristallzucker • 3 Nelken, 1 Lorbeerblatt, Salz und Pfeffer

Das Martinigansl wurde von Schülerinnen des zweiten Jahrgangs zubereitet unter Aufsicht von Frau Gschwentner.

Zubereitung 1. B laukraut hobeln, Apfel entkernen und fein raspeln, mit den restlichen Zutaten – außer Zwiebel und Öl – vermischen und einige Stunden durchziehen lassen.

2. Z wiebel würfeln, in Öl andünsten, Zucker dazugeben und hellbraun schmelzen, Kraut mit Marinade dazu­ geben und ca. 40 Min. dünsten, Lorbeer und Nelken entfernen und abschmecken.

4.

Topfencreme mit Traubenguss Zutaten • 250 g Topfen • 250 g Joghurt • 125 g Rahm • 200 g QuimiQ • 2–3 EL Staubzucker • 3 Blatt Gelatine, aufgelöst • Vanille und Zitronensaft

Zubereitung 1. Q uimiQ glattrühren und mit Topfen, Joghurt und Geschmackszutaten vermischen. Geschlagenes Obers unterheben. In Dessertgläser füllen und kaltstellen.

2. T raubenguss: Trauben mit etwas Wein aufkochen, durch ein Sieb passieren bzw. durch die Flotte Lotte streichen, mit Zucker abschmecken, 300 ml von der Fruchtmasse mit Gelatine vermischen, Topfenmasse damit übergießen, garnieren.

14

Startrampe Tirol Tirol hat wirtschaftliches Potenzial – dank Hochschulen und Universitäten nicht zuletzt auch im Start-up-Bereich.

Dabei gilt es allerdings auch, Herausforderungen zu überwinden, um das generierte Know-how langfristig im Land und an den Standort zu binden.

TEXT: DANIEL FEICHTNER

Dichtes Netz

Standortagentur Tirol

Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Tirol

tba Tyrolean Business Angels I.E.C.T Hermann Hauser

Junge Unternehmen brauchen Hilfe. Dazu hat sich in den vergangenen Jahren ein breites Netzwerk in Tirol entwickelt, das Gründungen in den unterschiedlichsten Bereichen fördert und unterstützt: die Private-Public-Partnership Startup.Tirol besteht mittlerweile aus:

Universität Innsbruck Wirtschafts­ kammer Tirol Werkstätte Wattens

Industriellen­ vereinigung Tirol

MCI Management Center Innsbruck

Preisgekrönt adventure X prämiert und fördert seit 19 Jahren innovative Unternehmens­ gründungen und -entwicklungen.

Bei 15 Preisverleihungen traten 2.319 Teilnehmer in 1.109 Teams an.

Dadurch wurden mehr als 300 Unter­ nehmensgründungen unterstützt und angeregt, die mehr als 1.300 Arbeits­ plätze geschaffen haben.

Quelle: Standortagentur

Das Netzwerk Startup.Tirol betreute folgende Gründungen pro Jahr:

12

17

13

15

14

2015

2016

2017

2018

2019

Quelle: Startup.Tirol

START-UPS

3

FRAGEN AN … © AXEL SPRINGER

Tirol: 2014–2017 gegründet 78 Start-ups Start-ups sind neu gegründete Unternehmen, die auf einer innovativen Geschäftsidee beruhen und hohes Wachstumspotenzial mitbringen. Aufgrund dieser nicht eindeutigen Definition ist die genaue Zahl von Start-ups nicht erfasst. Einen Überblick verschafft die Erhebung des Austrian Startup Monitors.

© LAND TIROL/TANJA CAMMERLANDER

Quelle: Austrian Startup Monitor 2018

„Start-ups schaffen neue Arbeitsplätze und setzen wichtige Impulse für eine positive heimische Wirtschaftsentwicklung – sie sind innovativ und bringen neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren nach Tirol.“ PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF, LANDESRÄTIN

Clemens Plank, Start-up-Beauftragter der Wirtschaftskammer Tirol

1.

Bietet Tirol genügend Wachstumsmöglichkeiten für Start-ups? Jein. Tirol bietet Lebensqualität auf höchstem Niveau, allerdings hat dies auch seinen Preis. Die hohen Lebenshaltungskosten wirken sich negativ auf den potenziellen Fachkräftezuzug aus. Vor allem Start-ups können keine Topgehälter, aufgrund der hohen Abgabenbelastung auf Arbeitseinkommen, bezahlen.

Was leider in der Diskussion zusätzlich vergessen wird, ist der sprachliche Aspekt. „Deutsch“ ist keine Weltsprache, entsprechend ist es vor allem auch für Fachkräfte aus dem digitalen Bereich interessanter, im englischsprachigen Raum zu arbeiten. Unter dem Strich müssen wir als Standort noch deutlich attraktiver werden, damit sich ein dauerhafter Umzug nach Tirol lohnt.

2.

Gibt es Bereiche, in denen Tirol besonderes Potenzial als Standort hat? Persönlich denke ich, dass wir unsere „Tourismus-Karte“ und Erfahrung zu wenig spielen und nutzen. Wir haben in Tirol knapp 50 Millionen Nächtigungen pro Jahr und generieren damit einen ungemein wertvollen Datenschatz.

Anstatt diesen zu nutzen, lagern unsere Betriebe (meist unfreiwillig) den Vertrieb an große Buchungsplattformen aus, bezahlen hohe Provisionen und speisen diese Plattformen zusätzlich mit Daten, welche diese wiederum dankend weiterverarbeiten. Wir haben unglaubliches Potenzial, wenn wir es schaffen, mehr von unserem Tourismus-Know-how in Form von Produkten und Dienstleistungen zu exportieren.

3.

Was braucht man, um hierzulande ein Startup zu gründen? Die Antwort ist leicht, jedoch in sich ungemein schwierig zugleich. Man benötigt eine Idee, für die jemand da draußen bereit ist, Geld auszugeben. Man braucht ein Topteam, welches bereit ist, bei jedem Wetter die Extrameile zu gehen. Wenn diese beiden Dinge gegeben sind, ist auch das Thema der Finanzierung kein Problem. ×

15

16

INTER­ VIEW

„Die Weichen sind gestellt“ Transit, Klimawandel, Digitalisierung und Pflege – die Herausforderungen der Zukunft sind vielschichtig.

Wie man diese in Tirol angeht, darüber spricht Landeshauptmann Günther Platter im Interview.

INTERVIEW: KATHARINA WILDAUER // FOTOS: AXEL SPRINGER

H

err Landeshauptmann, wir blicken auf einen verkehrstechnisch heißen Sommer zurück, die temporären Fahrverbote auf Gemeindestraßen waren Ihre Reaktion auf das sommerliche Verkehrschaos. Welche Bilanz ziehen Sie heute? Günther Platter: Die Einführung der Fahrverbote war die absolut richtige Entscheidung.

Denn damit ist es gelungen, trotz Hauptreisezeit die Verkehrs- und Versorgungssicherheit im Großraum Innsbruck, in Kufstein und in Reutte aufrechtzuerhalten. Ohne die Fahrverbote wäre es vielerorts zu jenen massiven Überlastungen gekommen, die wir rund um Pfingsten beobachten mussten.

Durch den massiven Ausweichverkehr von der Autobahn ging damals in vielen Dörfern nichts mehr, nicht einmal die Rettungsorganisationen konnten an ihren Einsatzort gelangen. Daher waren wir zum Handeln gezwungen. In den knapp drei Monaten, in denen die Wochenendfahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz in Kraft waren, haben rund 27.000 Fahrzeuglenker versucht, dem Stau auf der Autobahn durch Abfahren auszuweichen.

Diese Zahlen belegen, dass die Fahrverbote ihre gewünschte Wirkung erzielt haben. Auch die Rückmeldungen waren überaus positiv – nicht nur von der Tiroler Bevölkerung, sondern auch von vielen Gästen, da auch sie in ihrem Urlaub von der Verkehrsbelastung entlastet wurden.

Wie soll es auf Tirols Straßen weitergehen?

Die Verlängerung der Fahrverbote für die Wintersaison wurde vor kurzem beschlossen. An Winterfahrverboten führt kein Weg vorbei. Das hat allein schon damit zu tun, dass gerade im Winter aufgrund von Witterung und anderen Vorkommnissen gepaart mit hohem Verkehrsaufkommen erneut Engpässe und Staus im niederrangigen Straßennetz zu erwarten sind. Uns geht es darum, für Einheimische wie Gäste die Verkehrs- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Ich gehe davon aus, dass wir auch im Winter ähnlich positive Rückmeldungen erhalten werden wie dies bei den Sommerfahrverboten der Fall war. Wie schon im vergangenen wird es auch im kommenden Winter wieder Wochenendfahrverbote für Lkw geben. Durch diese

IM GESPR ÄCH

„Es gibt kein Allheilmittel, vielmehr geht es um einen Maßnahmenmix, um Tirol als lebens- und liebenswertes Land zu erhalten.“ GÜNTHER PLATTER, LANDESHAUPTMANN VON TIROL

Fahrverbote auf der A12 und A13 wollen wir ausgedehnte Staus im Zusammenhang mit dem Urlauberschichtwechsel vermeiden.

Tirol wird weiterhin ein Transitland bleiben. Wie kann ein zukunftsträchtiges Verkehrskonzept aussehen, das für Wirtschaft, Umwelt, Tourismus und die Menschen im Land gleichermaßen funktioniert? Der Brenner ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Alpen und hat wesentlich zur positiven Entwicklung unseres Landes beigetragen. Allerdings sind die negativen Auswirkungen des überbordenden Transitverkehrs mittlerweile so dramatisch, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Mit dem Brenner Basistunnel wird gerade die modernste Eisenbahninfrastruktur der Welt realisiert – ein Projekt, in das Milliarden investiert werden und das die Voraussetzung für die Güterverlagerung von der Straße auf die Schiene schafft.

Gleichzeitig braucht es verkehrslenkende Instrumente wie etwa eine Lkw-Transitbörse, die den Verkehr fair über den gesamten Alpenbogen verteilt. Natürlich spielt auch der öffent-

liche Verkehr eine zentrale Rolle – nicht zuletzt für den touristischen Sektor. Es muss unser Ziel sein, dass unsere Gäste vermehrt auf Bahn und Bus umsteigen und durch neue Angebote wie ein Tür-zu-Tür-Gepäckservice, flexible Anreisetage und vieles mehr ein Umdenken bewirkt wird.

Zu guter Letzt braucht es auch neue, umweltfreundliche Technologien, und ich stelle fest, dass hier gerade sehr viel in Bewegung ist.

Es gibt kein Allheilmittel, vielmehr geht es um einen Maßnahmenmix, um Tirol als lebensund liebenswertes Land für die nächsten Generationen zu erhalten.

Tirol übernimmt die Präsidentschaft der Euregio, die Europaregion bestehend aus Tirol, Südtirol und dem Trentino. Welche Themen beschäftigen die Region derzeit besonders?

Die Europaregion ist eigentlich noch ein junges Projekt, aber eines, das Tag für Tag wächst und die drei historischen Landesteile ungeachtet der nationalen Grenzen kontinuierlich zusammenführt. Je besser wir uns vernetzen, absprechen und gemeinsam abstimmen, umso ▶

17

18

„Tirol war schon bisher Vorreiter, was den Breitbandausbau betrifft.“ GÜNTHER PLATTER, LANDESHAUPTMANN VON TIROL Tirols Landeshauptmann Günther Platter will die Zusammenarbeit in der Europaregion verstärken.

effizienter können wir aktuellen und künftigen Herausforderungen begegnen – insbesondere bei der Bekämpfung des Transitverkehrs. Unser größtes Ziel ist es aber, den Menschen einen Mehrwert der Euregio zu vermitteln. Ganz oben auf unserer Agenda stehen daher ein gemeinsames Ticket für den Personennahverkehr, der Ausbau des EuregioFamilyPasses und die Forcierung des gemeinsamen Naturgefahrenmanagements.

Auch in den Bereichen Bildung, Kultur, Jugend und Gesundheit werden viele gemeinsame Projekte umgesetzt, die dazu führen sollen, dass die Menschen die Vielfältigkeit der Euregio erleben und sich als lebendiger Teil davon sehen. Denn nur wenn man seine Nachbarn kennt, sich austauscht und begegnet, lassen sich die Grenzen in den Köpfen und Herzen der Menschen abbauen.

Umwelt- und Klimapolitik sind die Themen der Stunde. In Tirol setzt man sich mit der Strategie Tirol 2050 energieautonom ein ehrgeiziges Ziel. Welche Fortschritte konnten bereits erreicht werden? Es ist richtig, dass wir uns als Land vorgenommen haben, bis zum Jahr 2050 energieautonom zu werden, Energie effizient einzusetzen und unseren Energiebedarf aus heimischen Ressourcen zu decken – vor allem aus Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen. Von der Verbesserung des öffentlichen Verkehrs über den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energie

aus Photovoltaik und die Förderung von Wasserkraft und Biomasse bis hin zur Etablierung des Passivhausstandards im Wohnbau ist bereits viel im Laufen.

Außerdem ist es uns gelungen, den Energiebedarf vom Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Im Vergleich zu 2005 stagniert der Energiebedarf, obwohl sowohl die Wohnbevölkerung als auch die Wirtschaftsleistung deutlich gestiegen sind. Die Weichen sind also gestellt, es gibt aber noch viel zu tun.

Digitalisierung ist ein vielzitiertes Schlagwort. Im letzten Jahr wurde die Fortschreibung des Breitband Masterplan Tirol beschlossen. Was können die Tirolerinnen und Tiroler hier erwarten? Tirol war schon bisher Vorreiter, was den Breitbandausbau betrifft. Bereits 2013, noch ehe es Förderungen vom Bund gegeben hat, haben wir 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um in unserem Land eine hochmoderne Infrastruktur zu schaffen. Der Zugang zu schnellem Internet ist Voraussetzung für die Teilhabe am nationalen und internationalen Markt und stellt sicher, dass Tirol wirtschaftlich auf Kurs bleibt. Der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur ist mindestens genauso wichtig wie damals der Bau von Straßen. Bis 2023 werden wir weitere 50 Millionen Euro investieren, um die Tirolerinnen und Tiroler auch fernab der Ballungszentren mit zehnmal schnellerem Internet zu versorgen, als das bisher der Fall war. ×

DIE GEMEINNÜTZIGEN BAUTRÄGER TIROLS

„über 68.000 Wohnungen in der Verwaltung, davon 40.000 leistbare Mietwohnungen“ „Vorreiter bei der Sanierung und sichern dadurch Nachhaltigkeit“ „seit Jahrzehnten verlässliche Partner der Gemeinden“

foto-wett

20 Vor einer Skitour im freien Gelände sollte die Sicherheitslage genau geprüft werden.

Das weiße Buch Beim Wintersport steht Sicherheit an oberster Stelle.

Der Lawinenwarndienst Tirol liefert mit seinen täglichen Prognosen dafür die Basis. Seit letztem Jahr sind diese grenzüberschreitend und mehrsprachig verfügbar – dank des Euregio-Projektes Albina.

TEXT: KATHARINA WILDAUER

S

eit November letzten Jahres gibt es für Wintersportler im italienisch-österreichischen Alpenraum nur mehr eine Onlineanlaufstelle für Lawinenprognosen: lawinen.report. Die Seite bietet Lawinenberichte für Tirol, Südtirol und Trentino in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch. „Das ist ein weltweit einzigartiges Angebot“, weiß Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Ihm schwebte vor etwa fünf Jahren vor, die Zusammenarbeit mit den benachbarten Lawinenwarndiensten zu intensivieren. „Die Alpen hören ja schließlich nicht an den Staatsgrenzen auf“, so Mair. Überregionale Zusammenarbeit Im Feber 2017 fiel der Startschuss für das Euregio-Projekt zur grenzüberschreitenden, multilingualen Lawinenprognose. An der Umsetzung arbeiteten die Lawinenwarndienste Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsam mit der Uni-

versität Wien. Bereits im November 2018, und damit früher als geplant, konnte die Homepage starten. Zusätzlich zu täglichen Lawinenberichten stehen den Nutzern umfassende Informationen zu unterschiedlichen Gefahrenlagen, Videos und ein Glossar zur Verfügung. „Der letztjährige Winter war intensiv und phasenweise heikel – die neue Seite lawinen.report hat ausgezeichnet funktioniert, das Feedback war sehr positiv“, resümiert der studierte Meteorologe und Glaziologe.

Mehr Flexibilität, mehr Sicherheit Mit Albina hat sich für Rudi Mair und das Team des Lawinenwarndienstes Tirol als Prognostiker einiges geändert. „Früher musste ich tagein, tagaus um 5 Uhr früh im Büro sein, damit die Prognosen um 7.30 Uhr online sind. Jetzt können wir die Berichte flexibel und mobil von überall aus erstellen, egal ob wir am Berg oder im Büro sind“, sagt Mair. Damit kann auch kurz- ▶

TOURENGEHEN

21

Wir bauen Brücken. Seit 1669

© LAWINENWARNDIENST TIROL (2)

ZUKUNFT DENKEN

Diskutieren Sie mit uns an der SoWi von 20. bis 22. November 2019

„Man hantelt sich in der Lawinenprognose von Tag zu Tag weiter, den ganzen Winter über.“ RUDI MAIR, LEITER DES LAWINENWARNDIENST TIROL

Die Universität Innsbruck lädt die Bevölkerung anlässlich ihres 350-JahrJubiläums zu einem Diskussionsforum ein. Expertinnen und Experten stellen mögliche Szenarien, Denkansätze und Perspektiven für die Zukunft unserer Gesellschaft und unserer Region vor.

Alle Informationen unter

www.uibk.ac.at/350-jahre

#seit1669

22

Tipp für Anfänger: Pistenskitouren sind ein guter Einstieg.

Eine schöne Route für Beginner geht zur Rauthütte.

Die zehn häufigsten Fehler beim Tourengehen: 1.

Fehlende, schlechte oder ungenügende Tourenplanung

2.

Falsches Tourenziel: den derzeitigen Wetter- und Schneeverhältnissen nicht angepasst

3.

fristig auf Wetterumschwünge reagiert werden. Die Lawinenprognose wird mittlerweile um 17 Uhr des Vortages erstellt. Dann müssen alle drei Lawinenwarndienste ihre Berichte live schalten, am nächsten Morgen wird kontrolliert, ob die Wettervorhersagen eintrafen. „Durch die Prognose am Vortag haben Lawinenvorhersage die Sportler mehr Zeit, ihre Touren zu 14.01.2019 planen. Und gute Planung ist die Montag Basis Veröffentlicht am 14.01.2019 um 09:21 für Sicherheit am Berg“, weiß Mair.

Neben der überregionalen Karte gibt es auch eine kurze Erklärung zur aktuellen Gefahrenlage. Diese wird mittels eines Satzkataloges gebaut, was eine rasche Übersetzung von Mairs Texten in Italienisch und Englisch ermöglicht. „Mit Sprache spielen kann ich heute zwar nicht mehr, dafür sind die Berichte klar verständlich auch für Laien“, so der Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes.

alsche Aufbruchs-/Abfahrtszeit: vor allem im F Frühjahr

4.

Falsche Routenwahl: keine optimale 5.

6.

7.

8.

9.

Geländeausnützung

efahren steiler Hänge am ersten schönen Tag B nach einer Schneefall-/Sturmperiode

Warnungen der Natur missachten: WummGeräusche, hohle Schneedecke, Risse Keine Abfahrtsdisziplin: alle gleichzeitig in den Hang einfahren, besprochene Abfahrtsroute nicht einhalten

Gruppengröße: je größer, desto höheres Risiko (größere Belastung; Gruppendynamik!)

alsches Sicherheitsgefühl: im lichten Wald, bei F Benützung von VS-Geräten etc.

10. Fehlende Ausrüstung (VS-Gerät, Schaufel, Lawinenvorhersage

Montag 14.01.2019

Sonde, ABS)

Veröffentlicht am 14.01.2019 um 09:21

Das Prüfen der Lawinenwarnstufen ist ein Muss bei der Planung von Skitouren.

© LAWINENWARNDIENST TIROL

Winterkrimi Seit 30 Jahren ist Rudi Mair für die Lawinenprognosen in Tirol verantwortlich.

Doch das heißt nicht, dass er seit drei Jahrzehnten den gleichen Job macht. „Jeder Winter ist ein neues Buch. Und wie einen Krimi muss man es von Anfang bis Ende lesen, ohne ein paar Seiten auszulassen“, vergleicht er. Von November bis April verfolgt er täglich das Geschehen der Tiroler Bergwelt – die Basis seiner Berichte. Von Bergführern und Hüttenwirten holt er sich weitere Meinungen ein, um sich ein Bild der Lage zu machen. Vier- bis fünfmal die Woche ist Rudi Mair mit seinem Team auf Erkundung in den Bergen. „Man hantelt sich in der Lawinenprognose von Tag zu Tag weiter, den ganzen Winter über“, erklärt der Glaziologe. ×

1 gering

2 33 2 erheblich mäßig mäßig erheblich

1 gering

4 groß

4 5 sehr groß groß

5 sehr groß

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

23

© ALEXANDRA SIDON

Netzwerk Tirol hilft wurde von LH Günther Platter 2010 initiiert und wird von Herbert Peer koordiniert. Jährlich gehen an die 1.000 Anträge beim Netzwerk ein.

Glücklich.MACHER. Der Würfel.

Nach der erfolgreichen Premiere 2018 – die nächste Etappe als Puzzlewürfel

I

m letzten Jahr gab es erstmals einen Auftritt der Landesbank beim „Tag der offenen Tür“ am Landhausplatz. Zwei riesige Plakatwände wurden erfolgreich mit Fotobox-Bildern gefüllt.

Und am Ende wurden 4.000 Euro für das Netzwerk Tirol hilft übergeben. Heuer: die Fortsetzung. Das dreidimensionale Hypo-Logo als überdimensionaler Würfel, ist als Puzzleuntergrund Ausgangspunkt. Gemeinsam werden Puzzleteile von den Besuchern erwürfelt und machen nach und nach das vollständige Kunstwerk sichtbar.

Gestaltet wurden die einzelnen Seiten von namhaften und aufstrebenden Tiroler Künstlern. Jede fertiggepuzzelte Seite bringt 1.000 Euro für das Netzwerk Tirol hilft.

Soforthilfe für vier Tiroler Familien Der Spendenscheck wird noch am 26. Oktober um 16.40 Uhr als Schlusspunkt auf der Bühne von Vorstandsdirektor Johannes Haid an Herbert Peer, dem Koordinator von NTH hilft, übergeben – für Menschen in Tirol, denen es gerade nicht so gut geht. Sofort. Direkt. Unbürokratisch. Unter ihnen eine junge Mutter aus dem Unterland, deren Gatte vor einem Jahr verstorben ist. Sie versucht mit zwei Kindern und zwei Jobs durchzukommen.

Eine junge Frau aus Innsbruck mit dissoziativer Identitätsstörung braucht dringend einen Assistenzhund, der ihr hilft, ihren Alltag besser zu bewältigen. Ebenso eine Familie aus dem Unterland, deren Sohn eine sehr seltene psychische Erkrankung hat. In Österreich gibt es davon zwei, weltweit nur 300 Betroffene. Sowie einer Fami-

lie aus dem Oberland, deren Papa und Gatte mit 43 Jahren verstorben ist, und der drei Kinder, eines mit einem Handicap, hinterlassen hat. Die Familie ist in der Trauerphase. Eine Bewältigungstherapie für die Kinder soll helfen.

Der Würfel wirkt weiter und nach Nach seiner Premiere am Landhausplatz übersiedelt das gemeinsame Werk auf den „Marktplatz“ der Hypo Tirol Zentrale am Bozner Platz. Dort bietet der Würfel weiterhin die Möglichkeit, Gutes zu tun. Mit kleinen oder größeren Spenden, die wiederum alle zweckgebunden an das Netzwerk Tirol hilft adressiert sind.

Zum krönenden Abschluss werden dann die Original-Kunstwerke im Rahmen von „Licht ins Dunkel“ live im ORF Tirol versteigert. Und – wenig überraschend – fließt auch dieser Versteigerungserlös direkt an das Netzwerk Tirol hilft.

Garantiert ist: Mit all diesen Aktionen wird der Würfel seinem Motto „Glücklich.MACHER“ gleich doppelt und dreifach gerecht. Wie man sieht: Auch ein Würfel kann eine richtig runde Sache sein. ×

Kontakt Hypo Tirol Bank AG Zentrale Meraner Straße 8, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)50700 hypo.zentrale@hypotirol.com www.hypotirol.com

24

Feiern mit gutem Gewissen Seit 2014 macht die Initiative Green Events Tirol die heimische Veranstaltungslandschaft grüner und zeigt, dass Veranstaltungen auch nachhaltig gestaltet ein voller Erfolg sein können.

TEXT: LISA SCHWARZENAUER

B

ei Green Events geht es um eine nachhaltige, ressourcenschonende Form der Veranstaltungsorganisation“, erklärt Stephanie Rauscher, Projektleiterin von Green Events Tirol, einer Initiative von Klimabündnis Tirol und Umwelt Verein Tirol in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol. Dabei geht es um soziale Nachhaltigkeit und verschiedene Themen wie Abfallvermeidung, Mülltrennung, umweltfreundliches Catering und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die den ökologischen Fußabdruck einer Veranstaltung verringern, ohne das Erlebnis der Besucher einzuschränken, wie Rauscher betont: „Wir predigen nicht Verzicht, sondern zeigen,

wie man mit einem nachhaltigen Ansatz tolle Events umsetzen kann.“

Um die Organisation für die Veranstalter zu vereinfachen, bietet das Team von Green Events Tirol kostenlose Beratungen, Check­listen sowie hilfreiche Tipps und ein umfangreiches Partner­ netzwerk vom nachhaltigen Cater­ ingdienstleister bis zur barriere­freien Location. Alle Infos: www.greenevents-tirol.at

Nachhaltige Alternativen Im Bereich Catering bedeutet das zum Beispiel, dass man mit saisonalen, regionalen und möglichst biologischen Produkten arbeitet und so gut es geht auf Fleisch und Zutaten wie Orangen, Avocados und Schokolade verzichtet.

Auch die ausschließliche Verwendung von recycelten Materialien für Drucksorten und ein kompletter Umstieg auf Mehrweglösungen bei Geschirr, Besteck und ausgeschenkten Getränken gehören dazu. Gerade letzteres habe enorme Auswirkungen, erzählt die Projektleiterin: „Wir haben Veranstaltungen über zwei Jahre

GREEN EVENTS

© KLIMABÜNDNIS TIROL REUTTER

Abfallvermeidung, Mülltrennung, umweltfreundliches Catering und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Green Events wollen das Feiern nachhaltiger machen.

„Wir predigen nicht Verzicht, sondern zeigen, wie man mit einem nachhaltigen Ansatz tolle Events umsetzen kann.“

© WIESENROCK 2015

STEPHANIE RAUSCHER, PROJEKTLEITERIN GREEN EVENTS TIROL

Das Stufensystem

begleitet und die Abfallmengen erhoben. Einmal wurde die Veranstaltung durchgeführt wie immer, das zweite Mal mit den Kriterien unserer ersten Stufe, und da sind im Durchschnitt 70 bis 90 Prozent weniger Restmüll angefallen.“ Mit Überzeugung dabei Als Green Event eingereicht werden können alle Arten von Veranstaltungen, vom Dorffest bis zur wissenschaftlichen Tagung – mit ein bisschen Kreativität und gutem Willen lässt sich alles als Green Event durchführen, ist Rauscher überzeugt: „Das Um und Auf ist, dass das Team dahintersteht, dann funktioniert das garantiert.“

Der Wille dazu ist offensichtlich landesweit da: Seit 2014 wurden schon mehr als 500 Veranstaltungen als Green Events Tirol durchgeführt. Das Hill Vibes Reggae Festival in Telfs sei ein super Beispiel: „Das organisieren Ehrenamtliche mit einem relativ kleinen Budget und trotzdem haben sie inzwischen schon unsere zweite Stufe erreicht“, erzählt Rauscher. Auch das Steudltenn Theaterfestival in Uderns zählt zu ihren Highlights, weil es 2019 die höchste Green-Event-Stufe erreicht hat. Besonders freut Rauscher sich außerdem darüber, dass das Land Tirol mittlerweile alle eigenen Großveranstaltungen als Green Events plant: „Es ist toll, dass man da mit gutem Beispiel vorangeht.“ ×

Green Event Tirol basic: Die erste Stufe, früher Going Green Tirol, ist Pflicht für alle Ersteinreichungen. Sie erfüllt alle Mindestanforderungen für Green Events in Österreich und ist auch für Veranstaltungen in nicht-barrierefreien Locations möglich.

Green Event Tirol: Voraussetzung für die zweite Stufe ist ein bereits erfolgreich durchgeführter Green Event Tirol basic. Ab dieser Stufe werden die Bereiche Barrierefreiheit, Energie und Wasser besonders berücksichtigt. In den anderen Sektoren erfolgt eine qualitative Steigerung der Maßnahmen.

Green Event Tirol Star: Voraussetzung für die dritte Stufe ist ein bereits erfolgreich durchgeführter Green Event Tirol. Die Sektoren bleiben gleich, aber die einzelnen Maßnahmen zielen auf maximale Ressourcenschonung ab.

25

26

Ein Zuhause für alle Tiroler Das Land Tirol investiert 328 Millionen Euro in Maßnahmen für das Wohnen und reformiert die Wohnbauförderung mit dem Ziel, alle Tiroler bei der Verwirklichung des Traums nach einem eigenen Zuhause zu unterstützen.

TEXT: DANIEL SCHREIER

L

andeshauptmann Günther Platter bringt das Ziel des 2019 in Kraft getretenen Maßnahmenpakets zur Reformierung der Wohnbauförderung folgendermaßen auf den Punkt: „Uns ist es ein wesentliches Anliegen, dass sich Tirolerinnen und Tiroler ein eigenes Zuhause leisten können.“ Pro Jahr wird das Land Tirol 328 Millionen Euro in Unterstützungsleistungen investieren. Zu den Maßnahmen, die das Wohnen wieder erschwinglich machen sollen, gehören die Anhebung der Wohnbauförderung und der Mietzuschüsse, die verstärkte Umsetzung von 5-Euro-Wohnprojekten in ganz Tirol und die Verlängerung der beliebten einkommensunabhängigen Sanierungsoffensive des Landes.

Aufstockung bei der Wohnbauförderung „Erstens wurden die Einkommensgrenzen angehoben, damit mehr Menschen in den Genuss der Wohnbauförderung kommen. Des Weiteren wurde die Förderung beim Bau eines Eigenheims von 39.000 Euro auf 45.000 Euro kräftig angehoben“,

erklärt Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader. Die meisten Eigenheime werden am Land gebaut, darum soll die Erhöhung gleichzeitig auch den ländlichen Raum stärken und die Landflucht unterbinden, die den Druck auf den Wohnungsmarkt in den Ballungszentren noch weiter erhöht.

Auch im Bereich Mietzinsbeihilfe gibt es Neuerungen, die eine monatlich spürbare finanzielle Entlastung für die Geldbörse mit sich bringen.

Bereits ab zwei Jahren Hauptwohnsitz in einer Gemeinde hat man tirolweit ein Anrecht auf die Mietzinsbeihilfe.

5-Euro-Wohnen Fünf Euro Bruttomiete pro Quadratmeter, eine Preisvorgabe, die lange Zeit am Mietmarkt in ganz Tirol als nicht umsetzbar galt. Seit 2017 zeigen aber verschiedene Projekte in Tiroler Gemeinden, dass durch die kluge Vernetzung aller beteiligten Akteure Wohnprojekte mit gedeckelter Miete möglich sind. „Wir schaffen dadurch erschwinglichen Wohnraum, was für junge Familien, aber auch für Einkom-

mensschwächere besonders wichtig ist“, kommentiert die LR die Realisierung von immer mehr 5-Euro-Wohnprojekten im ganzen Land.

Sanierungsoffensive Auch die beliebte einkommens­ unabhängige Sanierungsoffensive des Landes wird 2019 weitergeführt. Für die nächsten Jahre arbeitet die Landesregierung an einem neuen Förderungsprogramm, das mit Anfang 2020 in Kraft treten wird. Im Rahmen der Offensive wurden über 40 Millionen Euro zu Verfügung gestellt, wodurch 6.400 Sanierungsmaßnahmen wie Fenstertausch, Einbau von Vollwärmeschutz, Dachsanierungen und Heizungserneuerungen durchgeführt werden konnten.

All diese Sanierungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz von Tiroler Haushalten und bringen das Land damit einen wichtigen Schritt näher, das Ziel der Energieinitiative „Tirol 2050“ zu erreichen. Bis zum Jahr 2050 soll der Energieverbrauch in Tirol halbiert und der Anteil der erneuerbaren Energieträger um 30 Prozent erhöht werden. ×

27

© AXEL SPRINGER

TIROL ZUHAUSE

„Uns ist es ein wesentliches Anliegen, dass sich Tirolerinnen und Tiroler ein eigenes Zuhause leisten können.“

Durch 5-Euro-Wohnprojekte soll erschwinglicher Wohnraum in Städten und Gemeinden geschaffen werden.

© AXEL SPRINGER

GÜNTHER PLATTER, LANDESHAUPTMANN VON TIROL

© AXEL SPRINGER

28

„ Er ist schon eine sehr spannende, faszinierende Persönlichkeit mit vielen Facetten, das hat uns natürlich sehr in die Hände gespielt.“

© AXEL SPRINGER

ISABELLE BRANDAUER, PROJEKTKOORDINATORIN MAXIMILIANJAHR

KULTUR

29

Abschied vom Kaiser Die letzten zwölf Monate standen ganz im Zeichen von Kaiser Maximilian I.: Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde in allen Ecken Tirols des vor 500 Jahren verstorbenen Habsburgerkaisers gedacht.

TEXT: LISA SCHWARZENAUER

M

it dem Abschlussfest am 12. Oktober ist gerade der letzte Vorhang für das Maximilianjahr gefallen: Mehr als 250 Veranstaltungen – knapp 180 davon in Tirol – feierten das Leben und Wirken eines der einflussreichsten Herrscher der österreichischen Geschichte. Eine umfangreiche Social-Media-Kampagne und Extras wie ein eigenes Kaiser-Maximilian-Bier rundeten die Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr ab.

Endlose Motivation Im Moment sei man noch dabei, alle Besucherzahlen zu erheben, aber aufgrund der durchwegs positiven Rückmeldungen von Partnern und Besuchern ist für Projektkoordinatorin Isabelle Brandauer schon jetzt klar, dass das Maximilianjahr ein Erfolg war. „Alle unsere Partner, von den kleinsten Gemeinden bis zu den Institutionen, waren äußerst kooperativ und wirklich auch mit Herzblut bei der Sache, und man hat gemerkt, dass es die Bevölkerung wahnsinnig interessiert hat“, freut sie sich.

„Alle unsere Partner waren mit Herzblut bei der Sache.“ ISABELLE BRANDAUER, PROJEKTKOORDINATORIN MAXIMILIANJAHR

Dass die Motivation bis zum Ende ungebrochen war und keine Ermüdungserscheinungen aufgetreten sind, liege vor allem an Maximilian I. selbst, sagt Brandauer: „Er ist schon eine sehr spannende, faszinierende Persönlichkeit mit vielen Facetten, das hat uns da natürlich sehr in die Hände gespielt, auch bei der ganzen Konzeption des Jahres.“ Veranstaltungsvielfalt Brandauers Ziel war es, mit einem vielfältigen Programm so viele Menschen wie möglich anzusprechen: Von wissenschaftlichen Vorträgen

▶

30

Das Maximilianjahr in Zahlen

25.000

verteilte Minibücher

15

Vorträge

49

Musik­ veranstaltungen

252

60.000

Veranstaltungen, davon 179 in Tirol

abgefüllte Flaschen Kaiser-Maximilian-Bier

1.617

produzierte Max-Burger

152.628

© AMT DER TIROLER LANDESREGIERUNG

erreichte Personen auf Facebook (Stand August 2019)

bis hin zu Theaterstücken und Konzerten war alles dabei, vieles davon kostenlos. Besonders gut funktioniert habe das unter anderem beim Familienfest, das im Mai mehrere Tausend Besucher ins Zeughaus gelockt hat, sowie beim Musiktheaterfestival „Die sieben Leben des Maximilian“. Das war auch eines von Brandauers persönlichen Highlights: „Jeder Ort und jedes Stück waren total individuell, und ich habe im Vorhinein teilweise selbst nicht gewusst, was mich bei diesen Uraufführungen erwartet. Das war wirklich etwas ganz Besonderes.“ Vor allem freut sie, dass viele der Großveranstaltungen als Green Events durchgeführt wurden und auch die Giveaways und Drucksorten alle nachhaltig und möglichst klimaneutral produziert worden sind. „Darauf haben wir besonderen Wert gelegt, und ich glaube, dass wir damit auch ein Zeichen setzen konnten.“

1.360

Mitwirkende bei „Die sieben Leben des Maximilian“

22

Ausstellungen in- und außerhalb Tirols

Nachhaltige Wirkung Obwohl der Großteil der Veranstaltungen einmalige Produktionen waren, wird einiges auch nach dem Abschlussfest weiter bestehen. Dazu zählen neben dem historischen Familienwanderweg in Zirl u. a. eine App, die an zehn Tiroler Orten das Alltagsleben zur Zeit Maximilians zum Leben erweckt, und ein eigens für das Abschlussfest komponierter Marsch, der nach dem Fest allen Tiroler Musikkapellen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Die letzten Monate seien extrem schnell vorbeigegangen, deshalb sei es schön, dass auch wirklich etwas bleibe, so Brandauer, die rundum zufrieden ist: „Es war spannend, es war abwechslungsreich, es war kurzweilig, es hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Jetzt müssen wir Maximilian leider sterben lassen – oder ruhen lassen, bis zum nächsten Jubiläum.“ ×

Bereit für einen neuen Job? Auf www.top-arbeitgeber.tirol findest du den Dienstgeber nach deinen Vorstellungen.

→ Flexible Arbeitszeit → Home Office → Aus- und Weiterbildung → Essenszulage

32

Universität der Region In Zusammenarbeit mit der UMIT Hall bietet die Uni Innsbruck das Mechatronik-Studium auch am Campus Lienz Technik an – 350 Jahre nach ihrer Gründung ist die Uni weiterhin am Puls der Zeit.

TEXT: HARIS KOVACEVIC

Der Campus Technik Lienz wurde 2018 eröffnet.

33

© UNIVERSITÄT INNSBRUCK (2)

Das Mechatronik-Studium in Lienz wird seit 2018 als Reaktion auf ein regionales Bedürfnis angeboten.

350 Jahre Uni Innsbruck 1669 Gründung der Uni durch Kaiser Leopold I. 1781 Abstufung zum Lyzeum 1826 Neugründung der Uni durch Kaiser Franz 1878 Frauen dürfen einzelnen Vorlesungen beiwohnen 1945 Wiedereröffnung der Uni, nachdem sie von den Nazis „Deutsche Alpenuniversität“ genannt wurde 2018 Eröffnung des Campus Technik Lienz

D

ie Universität Innsbruck feiert heuer ihr 350-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde sie, um ein Bedürfnis zu decken, ein Angebot zu schaffen und, nicht zuletzt, als Zeichen des Prestiges. Die Uni hat zweifelsohne nicht nur das Stadtbild von Innsbruck, sondern, Zeit ihres Bestehens, auch das der gesamten Region geprägt.

Dass sich die Universität auch nach jahrhundertelangem Bestehen bemüht, Bedürfnisse zu decken und Angebote zu schaffen, bewies sie wieder einmal mit der Eröffnung des Campus Technik Lienz im Herbst 2016. Am Osttiroler Sitz wird das Angebotene außerdem stets erweitert.

Bedarf decken In Zusammenarbeit mit der Universität UMIT Hall bietet die Universität Innsbruck am Lienzer Standort das Bachelorstudium Mechatronik an. „Damit reagieren wir in adäquater Form auf ein regionales Bedürfnis“, erklärt Thomas Baumgartner, Projektleiter auf Rektoratsebene zur Erweiterung der Universität nach Osttirol.

Die Pläne gibt es schon länger. Osttiroler Betriebe wünschten sich schon seit Jahren ein solches Angebot für ihre Mitarbeiter. Ein Studium der Mechatronik musste zuvor in Innsbruck

oder noch weiter weg absolviert werden. „Von einer Möglichkeit, das berufsermöglichend zu machen, konnte also keine Rede sein“, erläutert Baumgartner. Nun profitieren Osttiroler Unternehmen und Arbeitnehmer vom Angebot der Universität. Der Bedarf an gut ausgebildeten Mechatronikern ist gerade in den letzten Jahren bei einigen Industriebetrieben in Osttirol enorm gestiegen. So entstand der politische Ruf nach Erweiterung, der von der Universitätsleitung beherzigt wurde.

Zusammenspiel der Kräfte Um auf die Bedürfnisse des Standorts optimal zu reagieren, kann ab Wintersemester 2019/2020 das Bachelorstudium auch berufsermöglichend absolviert werden. „Traditionelle Lehrveranstaltungen werden mit Onlineelementen gekoppelt, und damit wird abermals auf die lokalen Bedürfnisse eingegangen“, sagt Baumgartner.

Der Standort sei für die Universität mittlerweile sehr wichtig, „allerdings in kleiner, feiner Form“, erläutert Baumgartner. Mit etwa 20 Studierenden zählt der Universitätslehrgang zu den kleineren der Universität. Was manchen als Nachteil erscheinen mag, sehen hiesige Studierende positiv: Gelernt wird hier nämlich in Kleingruppen, und mit zwei Professoren, fünf Doktoranden und zwei Mitarbeiterinnen der Servicestelle sei für die individuelle Betreuung optimal gesorgt.

Die Gründung, Erweiterung und Weiterentwicklung des Angebots am Standort Lienz begrüßen sowohl Vertreter der Politik als auch der Wirtschaft und sehen darin ein Zusammenspiel von wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Kräften in ihrer idealen Form. ×

© LAND TIROL/CLEMENS KERBER PHOTOGRAPHY

© PRIVAT

34

„In kaum einem anderen Beruf ist man so nah an allen Facetten des Lebens dran, von der Geburt bis zum Lebensende.“ MARGIT FÜHRER, AMTSDIREKTORIN FACHBEREICH GESUNDHEIT UND PFLEGE DER LANDESSANITÄTSDIREKTION TIROL

PFLEGEBERUFE

35

Sinnvoll und sinnstiftend Die Anforderungen an Pflegekräfte werden immer höher.

Damit diese den künftigen Erfordernissen auch gewachsen sind, braucht es eine gute Ausbildung. In Tirol gibt es mehrere Möglichkeiten dafür.

TEXT: SIMON LEITNER

D

as Berufsbild der Pflege hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Bedingt durch die zunehmend höhere Lebenserwartung aufgrund stetiger Fortschritte in der Medizin, ist nicht nur die Anzahl pflegebedürftiger Menschen, sondern ebenso das Anforderungsprofil von Pflegekräften deutlich gestiegen. „Dadurch muss natürlich auch die Ausbildung in diesem Bereich entsprechend angepasst werden“, erklärt Margit Führer, Amtsdirektorin des Fachbereichs Gesundheit und Pflege in der Landessanitätsdirektion Tirol. „Denn nur so kann die demografische Entwicklung samt den damit einhergehenden neuen Herausforderungen in der Pflege gemeistert werden.“ Neue Ausbildung In Tirol wurden bereits 2016, im Zuge einer bundesweiten Novellierung des Gesundheitsund Krankenpflegegesetzes, erste Schritte dazu gesetzt. Die Landesregierung hat die damalige Gesetzesänderung zum Anlass genommen, eine umfassende Bildungsreform im Pflegebereich zu starten. In der Folge wurde der Bachelorstudiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ realisiert, eine neue Ausbildungsform, die seit diesem Herbst an sechs Standorten im

Bildungs­ angebot

330 Studien-

plätze für Bache­ lor Gesundheitsund Krankenpflege

300 Ausbil-

dungsplätze für Pflegefachassis­ tenz

500 Ausbildungsplätze für Pflegeassistenz inkl. Sozialbetreu­ ungsberufe an der SOB Tirol

Land angeboten wird. „Mit diesem Studium wurde ein wohnort- und praxisnahes Ausbildungsangebot in gelebter Vernetzung mit den Bezirkskrankenhäusern geschaffen, das den regionalen Bedarf an diplomierten Gesundheitsund Krankenpflegern sicherstellt“, erläutert Führer. Zwar sei die Pflegeausbildung in Tirol zuvor schon gut aufgestellt gewesen, mit dieser Entwicklung habe man aber eine nochmalige Aufwertung und Modernisierung des Berufsbildes erreicht.

Breites Angebot Abgesehen von dem Diplomstudiengang gibt es im Land noch zwei weitere Ausbildungsmöglichkeiten in Form der Pflegeassistenzberufe: die einjährige Pflegeassistenz und die ebenfalls neu geschaffene zweijährige Pflegefachassistenz. Der Bildungsweg ist dabei durchlässig, das heißt, dass sich die einzelnen Ausbildungen für die jeweils nächste Stufe anrechnen lassen.

So kann beispielweise ein ausgebildeter Pflegeassistent in verkürzter Zeit eine Ausbildung in der Pflegefachassistenz absolvieren, ohne erst nochmal die Grundlagen durchmachen zu müssen. Ebenso werden die Vorkenntnisse der Pflegeassistenzberufe für den Fachhochschullehrgang berücksichtigt. ▶

© LAND TIROL/CLEMENS KERBER PHOTOGRAPHY (2)

36

Die Pflege ist mit mehr als 11.000 Arbeitnehmern in Tirol die größte Berufsgruppe im Gesundheits­ system.

Das habe nicht nur positive Auswirkungen auf die Auszubildenden, sondern langfristig auch auf das heimische Gesundheitssystem, zeigt sich Führer überzeugt: „Dieses umfassende Tiroler Bildungsnetzwerk in der Pflege bietet sämtliche Möglichkeiten, um den zukünftigen Bedarf an Pflegekräften zielorientiert und mit hoher Fachkompetenz abzudecken.“ Abwechslungsreiche Tätigkeit Die Nachfrage nach den einzelnen Ausbildungsmöglichkeiten könne insgesamt noch besser sein, meint Führer – gerade die Pflegefachassistenz und das Diplomstudium seien aber erst wenigen Menschen im Land bekannt. Außerdem hätten „klassische“ Studien wie Medizin, Pharmazie oder Psychologie grundsätzlich größere Anziehungskraft auf Maturanten und angehende Studierende.

Das Land Tirol bemüht sich daher mittels verschiedener Kampagnen und Initiativen sowie durch die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung des Ausbildungsangebots, das Image von Pflegeberufen zu verbessern. Vor allem jüngeren Menschen, aber auch möglichen Quer- und Wiedereinsteigern ins Berufsleben gelte es zu vermitteln, wie vielfältig und attraktiv eine Tä-

tigkeit in der Pflege sein könne, so Führer – eine solche zeichne sich nämlich sowohl durch Abwechslungsreichtum als auch durch Flexibilität aus. „Pflegekräfte kommen überall zum Einsatz, in stationären Einrichtungen wie Krankenanstalten und Pflegeheimen ebenso wie in mobilen Versorgungsstrukturen oder in der Behindertenbetreuung“, erläutert die Amtsdirektorin. „Zudem stehen ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegern nicht nur mehrere Möglichkeiten zur Weiterbildung oder Spezialisierung im direkten Kontakt mit pflegebedürftigen Menschen, sondern auch der Weg in die Lehre oder Forschung offen.“ Darüber hinaus handle es sich bei der Pflege um einen Bereich, der auch in Zukunft gute und sichere Jobaussichten sowie verschiedenste Arbeitszeitmodelle biete, bei denen das Beschäftigungsausmaß jeweils an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden könne. Und nicht zuletzt tue man mit seiner Arbeit Gutes, wobei nicht nur die Pflegebedürftigen davon profitierten, wie Führer sagt: „Pflegeberufe sind sinnvoll für Pflegebedürftige, aber gleichzeitig auch sinnstiftend für Pflegepersonen. Und in kaum einem anderen Beruf ist man so nah an allen Facetten des Lebens dran, von der Geburt bis zum Lebensende.“ ×

PFLEGEBERUFE

37

REUTTE

PA

PFA

KUFSTEIN

BSc.

PA IMST

HALL

PA

PA

PFA

ST. JOHANN I. T.

BSc.

PA

PFA

PFLEGEAUSBILDUNGEN IN TIROL

PFA

BSc.

PFA

PA

Bachelorstudium Gesund heits- und Krankenpflege 3 Jahre (bzw. 6 Semester) an der Fachhochschule Gesund­ heit (fhg) Pflegefachassistenz

2 Jahre an Schulen für Gesund­ heits- und Krankenpflege Pflegeassistenz

1 Jahr an Schulen für Gesund­ heits- und Krankenpflege (bzw. eigene Lehrgänge auch berufsbegleitend möglich)

SCHWAZ ZAMS

PA

PA

INNSBRUCK

PFA

BSc.

PA

PFA

BSc.

PFA

BSc. LIENZ

PA

PFA

BSc.

Üb er

1.000 of f e n e Lehrste llen

Starte jetzt deine Karriere auf www.karrieremitlehre.tirol

© TIROL WERBUNG / LEPPERT QUIRIN

38

Mit Sicherheit ein Vergnügen Rodeln ist nicht nur bei Einheimischen beliebt, sondern wird auch bei Gästen immer populärer. Damit dem Rodelspaß auch nichts im Wege steht, gilt es ein paar einfache – aber wichtige – Regeln zu beachten.

TEXT: REBECCA MÜLLER

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Mit Heumilch auf der Erfolgswelle – Erlebnissennerei Zillertal Seit 65 Jahren veredelt Familie Kröll wert­ volle Milch von Zillertaler Bergbauern­ familien zu gefragten Lebensmitteln aus unserer Region.

Neben dem Spaß sollte auch die Sicherheit beim Rodeln stets im Vordergrund stehen.

Zum 65-Jahr-Jubiläum hat Familie Kröll eine ganz besondere Innovation auf den Markt gebracht: Honigmilch mit echtem Bienenhonig!

I

mmer mehr Menschen schwören auf die hochwertigen Heumilch-Produkte der Erlebnissennerei Zillertal in Mayrhofen. Almmilch, Joghurts, Honigmilch, Buttermilch, Fasslbutter oder die innovativen Käsespezialitäten finden sich so immer öfter in heimischen Kühlschränken.

Lebensmittel aus Heumilch sind beliebt wie nie zuvor, zugleich punktet das Familienunternehmen mit Transparenz und Top-Qualität gegenüber in- und ausländischen Industriemilcherzeugern. (Das Zillertal – hier sammeln die Krölls die hochwertige Heumilch von rund 350 Bergbauernfamilien ein – ist eine der Top-Heumilch-Regionen der Welt, und damit ist die Heumilchwirtschaft auch identitätsstiftend für das Tal.) In Mayrhofen kann man sich in Tirols größter Sennerei in Privatbesitz ein Bild über die tradtionelle Heumilchverarbeitung machen und erfährt viel Wissenswertes über die Region, den Kreislauf der Lebensmittel sowie die Tiere. Neben einer Schausennerei, wo man den Käsern über die Schulter sehen kann, gehört auch ein Schaubauernhof am Standort zu den beliebtesten und lehrreichsten Familien-Ausflugszielen im Land. Im Restaurant „Sennereiküche“ serviert Familie Kröll Köstliches aus der Region – zubereitet mit den frischen Milchund Käseprodukten. ×

A

uf Initiative der Abteilung Sport im Amt der Tiroler Landesregierung und unter deren Federführung wurde unter Mitwirkung eines Expertengremiums (Österreichischer Rodelverband, Kuratorium für Verkehrssicherheit) die ÖNORM S4612 im Juli 2019 veröffentlicht und in Folge dessen das Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel aktualisert. Ähnlich wie bei der Klassifizierung von Pisten gibt die Norm Parameter vor, mit denen der Schwierigkeitsgrad von Naturrodelbahnen zu bestimmen ist. Zudem wird auch eine einheitliche Beschilderung vorgegeben.

Seit 2009 verleiht das Land Tirol zudem ein Gütesiegel für Naturrodelbahnen. Dieses muss von den Betreibern selbst angefordert werden, die Einhaltung der dafür erforderlichen Kriterien wird regelmäßig überprüft. Nach fünf Jahren muss das Gütesiegel neu beantragt werden.

Neben der einheitlichen Beschilderung und der

Kontakt

▶

Erlebnissennerei Zillertal Hollenzen 16, 6290 Mayrhofen Tel.: +43 (0)5285 62713 erlebnis@sennerei-zillertal.at www.erlebnissennerei-zillertal.at

39

© PRIVAT

40

„Für die Rodler selbst ist das Gütesiegel wie ein Qualitätsmerkmal, das vor allem ihrer Sicherheit dient.“ DIETER HOFMANN, ABTEILUNG SPORT IM LAND TIROL

Ausweisung des Schwierigkeitsgrades müssen Betreiber von Rodelbahnen zum Beispiel auch eventuelle Gefahrenstellen sichern, um das Gütesiegel zu erhalten. „Für die Rodler selbst ist das Gütesiegel wie ein Qualitätsmerkmal, das vor allem ihrer Sicherheit dient“, erklärt Dieter Hofmann von der Abteilung Sport. Anhand der Einstufung des Schwierigkeitsgrads könnten Familien zum Beispiel einschätzen, ob die Bahn für eine Rodelpartie mit Kindern geeignet ist, meint der Experte. Knapp 60 Naturrodelbahnen in Tirol dürfen das Gütesiegel aktuell tragen.

Regeln für Rodler Neben diesem Gütesiegel können vor allem die Rodler selbst zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen. Angelehnt an die Pistenregeln der FIS wurden auch für die Rodelbahn Verhaltensregeln erstellt. Angesichts der wachsenden Beliebtheit des Sports, ist es umso wichtiger, sich an diese auch zu halten. „Wir wissen von Betreibern, dass sie bis zu 2.000 Fahrten mit Rodeln pro Tag zählen“, erzählt Hofmann.

Aus seiner Sicht ist die Einhaltung aller Regeln wichtig, besonders legt er Rodlern aber ans Herz, auf eine gute Ausrüstung zu achten: „Wetterfeste Kleidung und ein Helm sind wichtig – aber auch eine gute Rodel. Je besser die Rodel ist, desto besser lässt sich lenken.“ Der österreichische Rodelverband vergibt deshalb auch Qualitätssiegel für verschiedene Rodelmodelle, Infos dazu gibt’s auf der Website des Verbands.

Neben einer guten Ausrüstung ist vor allem

Die 10 Rodelregeln 1 Rücksicht auf andere nehmen 2 Gute Ausrüstung verwenden 3 Angepasst fahren und Abstand halten 4 Am Rand auf- oder absteigen 5 Rodelbahn freihalten 6 Nicht unter Einfluss von Alkohol oder Drogen rodeln 7 Bei einem Unfall erste Hilfe leisten 8 Sperren und Warnhinweise beachten 9 Nicht auf Skipisten rodeln 10 Nicht mit dem Kopf voraus (auf dem Bauch liegend) rodeln

auch ein rücksichtsvolles Miteinander auf der Rodelbahn wichtig, betont Hofmann: „Wenn alle vorausschauend unterwegs sind, sollte dem sicheren Rodelvergnügen nichts mehr im Wege stehen.“ ×

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Warum in die Ferne schweifen?

© FOTOLIA

Zum Beispiel, um die eigenen beruflichen Kompetenzen oder die der MitarbeiterInnen zu erweitern. Geförderte Auslandspraktika unterstützen dabei.

Rein ins Abenteuer: mit Erasmus+ und der Beratung der Standortagentur Tirol ganz einfach

B

erufserfahrung sammeln, ein (Pflicht-) Praktikum im Ausland absolvieren, Wissen und Können vertiefen, den eigenen fachlichen und persönlichen Horizont erweitern und wertvolle Erfahrungen fürs ganze Leben sammeln: SchülerInnen, Lehrlinge und junge ArbeitnehmerInnen nutzen ihre Chance in Europa. Über das Erasmus+ Projekt „Tiroler­ Innen auf der Walz“ bekommen sie die finanzielle Unterstützung für ihr Auslandspraktikum.

Und auch ArbeitgeberInnen profitieren: Denn zum einen bringen die MitarbeiterInnen ihren neuen Erfahrungsschatz daheim wieder direkt im Unternehmen ein, zum anderen können Unternehmen auch MitarbeiterInnen aus anderen Ländern in ihrem Betrieb aufnehmen und so unkompliziert einen „Blick von außen“ erhalten.

Lust auf Europa? Die Expertinnen der Standort­ agentur Tirol beraten Sie gerne und individuell zu Ihren Möglichkeiten in Europa! Beim Tag der offenen Tür am 26. Oktober im Großen Saal des Landhaus 1 (Parterre) in Innsbruck, von 10.00 bis 17.00 Uhr. Außerdem das ganze Jahr über in der Standortagentur Tirol, Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck, unter +43.512.5762620, per Mail unter auslandspraktikum@standort-tirol.at und unter www.standort-tirol.at/erasmus. ×

„TirolerInnen auf der Walz“ ist ein ERASMUS+ Projekt der AK Tirol in Kooperation mit dem Land Tirol und der Standortagentur Tirol.

41

42 Die App „Land Tirol“ ...

© LAND

TIROL/ ADPART

NERS

... erscheint Ende November 2019 und ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich.

Draht zwischen Land und Leuten Mit einer neuen App möchte das Land Tirol einen direkten Kommunikations­weg zur heimischen Bevölkerung schaffen.

Die Software erscheint Ende November und bietet Informationen, Service sowie Nachrichten in Echtzeit.

TEXT: SIMON LEITNER

Push-Nachrichten Bei gravierenden Ereignissen oder in Katastrophenfällen werden Nutzer unmittelbar und direkt über Push-Nachrichten entsprechend informiert. Dadurch ist die Bevölkerung beispielsweise bei Felsstürzen und damit einhergehenden mehrtägigen Straßensperren stets auf dem Laufenden.

Bürgerservice Die App bietet einen Grundüberblick über die Leistungen des Landes Tirol, etwa zu Kundmachungen, Stellenausschreibungen oder Förderungen. Langfristig ist geplant, dass entsprechende Formulare wie Förderungsanträge direkt über die App ausgefüllt und abgeschickt werden können.

Verkehr Mit der App haben Nutzer die Möglichkeit, auf die Verkehrs-Webcams des Landes Tirol zuzugreifen. So können sie sich live ein Bild von der Verkehrssituation auf Tirols Straßen machen.

Die Verkehrs-Webcams sind übrigens bereits seit einiger Zeit auf der Homepage des Landes implementiert und werden häufig genutzt: Allein 2019 wurden bis dato rund vier Millionen Zugriffe registriert.

Informationen Über die App können sich Tiroler umfassend zu verschiedenen Themen informieren – die Bandbreite reicht von Bildung und Wissenschaft über Wirtschaft und Arbeit bis hin zu Gesundheit und Pflege.

Politik Auch Live-Streams aus dem Tiroler Landtag sind mit der App aufrufbar. Damit können Landtagssitzungen in Echtzeit mitverfolgt werden.

KOMMUNALE EINRICHTUNGEN

HAUSVERWALTUNG

bezahlte Anzeige / Foto: NHT/Oss

PROJEKTMANAGEMENT

ENERGIETECHNIK

INSTANDHALTUNG

BETREUBARES WOHNEN

REIHENHÄUSER

bezahlte Anzeige

43

5-EURO-WOHNBAU NEUE HEIMAT TIROL

NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH Gemeinnützige WohnungsGmbH

Gumppstraße 47

Gumppstraße 47 6020Innsbruck Innsbruck 6020 Tel. +43 5123330 3330 Tel. +43 512 www.neueheimat.tirol www.neueheimattirol.at

einfach Zuhause Die NEUE HEIMAT TIROL, Tirols führender gemeinnütziger Wohnbauträger und größter Hausverwalter, schafft leistbaren Wohnraum für Tirolerinnen und Tiroler und erleichtert somit auch jungen Familien den Start in ein eigenständiges Leben. Sie steht den Tiroler Gemeinden nicht nur in Wohnbaufragen, sondern auch bei der Entwicklung und Umsetzung von schwierigen kommunalen Projekten als kompetente Ansprechpartnerin zur Seite.

Bauen für Generationen.

80 Jahre NEUE HEIMAT TIROL.

NEUE HEIMAT TIROL - verlässliche Partnerin für Tirols Gemeinden.

Mit viel Engagement, Verantwortung und Innovation arbeiten wir an der Umsetzung unserer Ziele: Leistbares Wohnen, hoher Wohnkomfort, qualitätsvolle Architektur, Nachhaltigkeit und Umweltorientierung. Damit sind wir auch für zukünftige Generationen verlässlicher Partner der Tiroler Gemeinden.

HT_einfachZuhause_210x130mm.indd 1

NEUE HEIMAT TIROL – 80 Jahre leistbares Wohnen.

08.10.18 11:44

44

Bus, Bahn und Berg

© DENNY CECH PHOTOGRAPHY

Sich mit dem Bus oder der Bahn zum Berg chauffieren lassen und einen wunderbaren Wandertag genießen. Dass man dabei nicht unbedingt das Auto bemühen muss, wissen Öffi-Fahrer schon länger. Drei Influencer zeigen, wie Wandern mit den Öffis geht.

T

irols öffentliche Verkehrsmittel bringen einen nicht nur zuverlässig zum Arbeitsplatz, sondern auch zum See, auf die Piste oder auf den Berg. Von den Haltestellen aus kann man seine Touren starten und mit Blick auf die Berghänge die Seele baumeln lassen. So manche Tour ist mit dem Bus wesentlich angenehmer zu erreichen als mit einem Auto. Drei Instagrammer erzählen ihre persönlichen Geschichten dazu – in Wort und Bild. ×

ÖFFENTLICHER VERKEHR

Unter dem Wasserfall TEXT: CHRISTINA WEISSBACHER

@ christina.weissbacher und @denny_cech_photography www.christina-weissbacher.com

© DENNY CECH PHOTOGRAPHY (2)

Trocken ist niemand geblieben: Daniel stellte sich, um das Foto zu machen, barfuß ins kalte Wasser.

K

undl. Samstag, sieben Uhr: der Wecker klingelt, die Sonne scheint ins Schlafzimmer und der Morgen wird mit einem ausgiebigen Frühstück gestartet. Die idealen Wettervoraussetzungen für einen Tag in der Natur, mit vielen Fotos, guter Laune und jeder Menge Spaß. Samt Kameraausrüstung, Jausensackerl und viel Vorfreude geht es für meinen Freund Denny und mich Richtung Bahnhof. Während der Zugfahrt nach Jenbach checken wir die Busverbindungen mittels VVT-App, um in Anschluss schnell an unser Ziel zu gelangen.

An der Haltestelle „Maurach Prälatenhaus“ angekommen, fassen wir unser Ziel ins Auge: den Dalfazer Wasserfall. In einer guten halben Stunde zu Fuß über einen Forstweg erreichbar, ergibt sich zwischendurch ein wunderschöner Ausblick auf den Achensee, der bei Sonnenschein ein richtiger Blickfang ist.

Angekommen Das Rauschen des Wasserfalls ist irgendwann nicht mehr zu überhören und wir wissen: Ziel fast erreicht! Dort angekommen bewundern wir die Wassermengen, den Wasserfall und die wunderschöne Aussicht. Denny platziert Stativ

„Das Endergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen – wunderschönes Naturspektakel – fast direkt vor der Haustür!“ samt Kamera gekonnt am perfekten Platz, wofür er sich allerdings barfuß ins eiskalte Wasser wagen muss. Ganz trocken bleibt keiner von uns, denn auch ich bekomme, nahe am Wasserfall, Dank der Windstöße einiges ab. Das Endergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen – wunderschönes Naturspektakel – fast direkt vor der Haustür!

Nach der Fotosession genießen wir den Rest des warmen Herbsttags auf der Aussichtsplattform mit herrlichem Blick auf den Wasserfall.

Zwei Stunden später steht der Rückweg bevor.

Kurzer Check der Bus- und Zugverbindungen in der App, und schon am frühen Nachmittag kommen wir ganz entspannt zuhause an! ×

45

46 Der Sonnenaufgang am Strittkopf ist ein Augenblick, den man so leicht nicht vergisst.

Sonnenaufgang am Berg TEXT: ROMAN HUBER

Noch eine Jause am Gipfel und dann ab nach Hause.

© ROMAN HUBER (2)

@ romempix

© FABIAN KÜNZEL

nenaufgangstour auf den Strittkopf – auf 2.604 Meter Höhe. Wir werden es nicht bereuen.

A

ls ich meinem Kumpel Fabian Künzel erzähle, dass ich demnächst eine Verwall-Wanderung zur neuen Heilbronner Hütte plane, schließt er sich meinem Vorhaben gleich an. Es handle sich schließlich um seine Heimathütte (er stammt ursprünglich aus Heilbronn). Ende September ist es dann so weit: Wir nehmen den Regionalbus 260 Bielerhöhe von Landeck bis zum Zeinisjoch und starten unsere Wan-

derung durch die Verwallgruppe bis St. Anton – eine Übernachtung auf der neuen Heilbronner Hütte ist ebenfalls geplant.

Strömender Regen empfängt uns am Zeinisjoch, wo wir aus dem Bus ausgestiegen sind. Doch schon bald sollte sich alles lichten und wir konnten die Hütte erfolgreich erreichen.

Bei einer kräftigen Mahlzeit ließ sich der darauffolgende Tag planen: Die Hüttenwirtin empfiehlt uns eine Son-

In der Dämmerung Als der Wecker kurz vor sechs läutet, machen wir uns in der Dunkelheit auf den Weg zum Gipfel. Der herrliche Ausblick auf die umliegende Bergwelt und das Hochtal lassen uns gleich unsere Mühen vergessen und wir konnten kaum aufhören zu knipsen, unsere Fotoapparate standen keine Sekunde still.

Nach einer Jause am Gipfel machen wir uns an wunderschönen Bergen, Moorböden und Seen vorbei auf den Weg zurück. Durch die zahlreichen Fotostopps verlängert sich der Rückweg auf ganze vier Stunden Gehzeit. In St. Anton angekommen geht es mit dem Regionalbus 4242 Landeck zurück – ohne die Busverbindungen wäre eine solche Wanderung nur schwer möglich. ×

ÖFFENTLICHER VERKEHR

47

„Nach einer Jause am Gipfel machen wir uns an wunderschönen Bergen, Moorböden und Seen vorbei auf den Weg zurück.“

UNSERE NEUBAUPROJEKTE IN GANZ TIROL ACHENKIRCH

SÖLL BAD HÄRING BRIXEN IM THALE

SCHWAZ

KIRCHBERG IN TIROL INNSBRUCK

KITZBÜHEL

IGLS

ST. JOHANN IN TIROL

LANDECK

ALDRANS

FIEBERBRUNN

JERZENS

VÖLS

KIRCHDORF IN TIROL

RIETZ

SERFAUS

www.zima.at

48

Kaiserliche Aussicht

esctown @ www.escape-town.com

© LEA HAJNER (4)

TEXT: LEA HAJNER

W

underschöne Orte in den Alpen verstecken sich nicht nur dort, wo Bilder in sozialen Netzwerken mit Ortsmarkierungen versehen werden. Tatsache ist, sie lauern überall – hinter jeder Ecke. Meistens muss man nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Wie zum Beispiel zum Sonnenuntergang am Fuße der Thaurer Kaisersäule mit Blick auf Innsbruck.

Errichtet wurde die Pyramide 1816 nach einem Besuch des Kaisers Franz I., der nach einer Besichtigung der Saline im Halltal übers Törl auf den Bergrücken gestiegen war. Etwas länger als der Kaiser damals wandert man von der Südseite von Thaur aus hinauf. Mit dem Bus ist der Ausgangspunkt von Innsbruck oder Hall aus schnell erreicht. Direkt

neben der Busstation kann man Freitag und Samstag am Vormittag im Bauernmarkt noch eine Wegzehrung einkaufen.

Der Weg zurück Über schmale Waldpfade oder über die Forststraße geht es in 2,5 Stunden zur Thaurer Alm und in 40 Minuten weiter zum Bankerl an der Säule. Hier kann man die Seele baumeln lassen, die letzten Sonnenstrahlen aufsaugen und der kaiserlichen Aussicht frönen. Für den Abstieg in der Abenddämmerung zahlt es sich aus, eine Stirnlampe einzupacken, wobei man die Wahl hat, entweder nach Thaur oder nach Rum zu wandern.

Von beiden Orten aus bringt einen der Bus in einer Viertelstunde zurück nach Innsbruck. ×

49

GROSSE AUSWAHL AN TIROLER DIRNDLN UND ANZÜGEN

Von der Thaurer Kaisersäule aus hat man einen wunderschönen Blick auf Innsbruck.

„Hier kann man die Seele baumeln lassen, die letzten Sonnenstrahlen aufsaugen und der kaiserlichen Aussicht frönen.“

TR ACHTENMODE VON R AUSCHER LEOP OLDS TR A SSE 28 , INNSBRUCK MO – FR: 9 – 18 UHR, SA : 9 – 13 UHR ERS TER SAMS TAG IM MONAT BIS 17 UHR D I R E K T A M W I LT E N E R P L AT Z L

HEUUNDS TROH .COM

50

Schon einmal gehört?

Dialekte prägen Regionen und Länder und sind Teil der Identität der Menschen, die darin wohnen. Viele Wörter, die wir noch heute benutzen, sind mehrere hundert Jahre alt, einige sind aber auch schon in Vergessenheit geraten.

Sagt in Osttirol jemand, dass seine Fingerspitzen

„tapisch“ sind, dann sollte er Handschuhe anziehen. Das Adjektiv ist vor allem in Kals am Großglockner geläufig, während im Unterland „Oanagel“, im Westen Tirols „Hurnagel“ und „Durchnegeln“ üblich ist.

„Turamént“

sagen sie im Oberland üblicherweise zum Murmeltier. „Furmént“, „Wurement“, „Üremént“ und „Purmént“ kommen in ganz Tirol dafür zum Einsatz.

„Prente“ bezeichnet in Fließ den Dunst, der bei Schönwetter entsteht.

Er wird aber auch „Geheie“, „Feim“ oder „Raam“ genannt.

Heumännchen gibt es in ganz Tirol. Während sie in den west­

lichen Bezirken „Heinzen“

und „Strangger“ genannt

© SHUTTERSTOCK.COM (3)

werden, heißen sie in Innsbruck

und im Oberland „Stiefler“

und in Osttirol „Hiefler“.

JETZT IST MEINE ZEIT.

www.tt.com

Glücklich.MACHER Ein Würfel. 26. Oktober 2019.

Tag der offenen Tür am Landhausplatz. hypotirol.com