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Vitamine und Mineralstoffe
Mehr als ein Naturfarbstoff
Rohnen und Karotten sollten für die Zufuhr von Beta-Carotin auf den Speiseplan.
Beta-Carotin ist nicht nur ein Naturfarbstoff, der Pflanzen ihre leuchtende Farbe verleiht. Als Vorstufe des Vitamins A fördert BetaCarotin die Sehkraft, die Regeneration der Haut und das Immunsystem.
Unser Körper braucht Vitamin A für viele Prozesse, vor allem für die Sehkraft. Doch auch für das Wachstum, die Haut und unser Immunsystem benötigen wir A-Vitamin. Problematisch dabei: Vitamin A kommt ausschließlich in tierischen Fetten vor. Nicht nur für Vegetarier:innen empfiehlt es sich deshalb, verstärkt auf die Aufnahme von Beta-Carotin durch pflanzliche Nahrung zu setzten. Als Vorstufe des Vitamins A wird Beta-Carotin im Körper enzymatisch umgewandelt. Dabei produziert unser Körper aus dem Beta-Carotin nur so viel Vitamin A, wie er gerade benötigt.

Vielseitige Wirkung
Beta-Carotin ist ein sekundärer Pflanzenstoff und gut verträglich. Nehmen wir im Gegensatz dazu zu viel Vitamin A zu uns, kommt es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Konsum großer Dosen Vitamin A über einen längeren Zeitraum kann zudem zu Haut- und Skelettveränderungen sowie zu Lebervergrößerungen führen. Neben seiner guten Verträglichkeit punktet Beta-Carotin durch seine antioxidative Wirkung, die gegen freie Radikale im Körper hilft. Zudem wirkt der sekundäre Pflanzenstoff entzündungshemmend und gilt als prophylaktischer Sonnenschutz für die Haut. Grund genug, beim nächsten Einkauf durch Beta-Carotin aus Obst und Gemüse den eigenen Vitamin-A-Haushalt zu unterstützen.
Die richtige Dosis
Wer sich Beta-Carotin reich ernähren möchte, sollte zu Aprikosen, Karotten, roter Bete oder Spinat greifen. Interessant dabei: Der Körper kann das BetaCarotin noch besser aufnehmen, wenn die Lebensmittel vorher gegart, püriert oder entsaftet wurden. Doch Vorsicht ist geboten: Nehmen wir über mehrere Wochen hinweg konstant größere Mengen an Beta-Carotin zu uns, lagert unser Körper den Farbstoff in der Leber, dem Fettgewebe und in der Haut ab. Durch diesen Vorgang kann sich die Haut orange-braun verfärben. Raucher:innen sollten besonders auf ihre Beta-Carotin-Zufuhr achten. Der Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln, die Beta-Carotin in hochdossierter Form enthalten, kann das bestehende Lungenkrebsrisiko erhöhen. TEXT: MICHAEL TSCHACKERT
Richtige Zubereitung
Gegart, püriert oder entsaftet kann der Körper das BetaCarotin aus Obst und Gemüse noch besser aufnehmen.
Leben retten
Gespendete Organe retten Leben. In Österreich gilt dabei das sogenannte Widerspruchsrecht, das grundsätzlich alle zu potenziellen Organspender:innen macht. Wie das genau funktioniert und was es darüber zu wissen gibt.

Für viele Menschen ist eine Organ- oder Lebendspende oftmals eine lebensrettende Maßnahme. Das Problem ist aber weiterhin, passende Spenderorgane zu finden. Und das obwohl in Österreich die Organspende durch das sogenannte Widerspruchsrecht geregelt ist. Das heißt, dass man grundlegend Spender:in ist, es sei denn, man hat sich zu Lebzeiten ausdrücklich dagegen ausgesprochen. Menschen, die nicht an einer metastasierenden Krebserkrankung, aktiven Infektion, Prionen-Erkrankung oder chronischen Organfunktionsstörung leiden, sind also in Österreich sobald ein irreversibler Funktionsausfall ihres Gesamtgehirns – gemeinhin auch Hirntod genannt – festgestellt worden ist, potenzielle Organspender:innen – und retten damit Leben. Allein im Jahr 2020 wurden in Österreich 672 Organe transplantiert –Nieren, Lebern, Lungen, Herzen und Bauchspeicheldrüsen. Galt früher das Alter der Spender:innen bzw. der Organe als maßgebliches Qualitätsmerkmal, gibt es mittlerweile genauere Methoden, um den Zustand der Organe festzustellen – wobei das Alter eine weniger wichtige Rolle spielt.
Prozedere
Patient:innen, die ein Transplantat benötigen, werden auf eine Warteliste gesetzt. Darin sind Informationen

enthalten wie Dringlichkeit der Transplantation, die bisherige Wartezeit, Erfolgsaussichten, die Blutgruppe des/ der Patient:in etc. Mit der Zeit rückt man immer weiter vor und bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Transplantat zugewiesen – doch trotz hoher Spenderzahl kommt es auch in Österreich vor, dass kein passendes Spenderorgan gefunden bzw. zugewiesen wird. Die Kosten werden gänzlich vom Sozialversicherungsträger gedeckt. Transplantationen werden in Österreich in Graz, Wien, Innsbruck und in Linz durchgeführt – in letztgenanntem allerdings nur Nierentransplantationen.

Lebendspende
Nieren können auch zu Lebzeiten gespendet werden, da Menschen auch mit einer gut auskommen, der/die Patient:in aber unbedingt eine benötigt. Hierbei spricht man von einer Lebendspende. Der Verkauf einer Niere ist natürlich nicht erlaubt und eine Lebendspende darf nur als uneigennützige Spende akzeptiert werden. Anders ist es beispielsweise in Deutschland. Dort ist man nicht automatisch Spender:in, sondern muss zu Lebzeiten ausdrücklich den Wunsch äußern, seine Organe nach dem Ableben spenden zu wollen – weshalb Deutschland im Verhältnis wesentlich weniger Spender:innen hat als Österreich.
TEXT: HARIS KOVACEVIC In Österreich gab es im Jahr 2020 pro Million Einwohner 23,9 postmortale Spender, während es in Deutschland lediglich elf gab.
Quelle: statista.com