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Impressum

ÖSTERREICH TRITT INTERNATIONALER ORGANISATION FÜR ERNEUERBARE ENERGIE BEI

Mit Jahresbeginn 2021 ist Österreich der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) beigetreten. Damit wird Österreich – wie im Regierungsprogramm festgehalten – seine Rolle bei der Transformation zu einem Energiesystem, das zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien besteht, auch auf internationaler Ebene wahrnehmen und gemeinsam mit seinen Partnerinnen und Partnern diesen Wandel vorantreiben. Im Rahmen der Generalversammlung der IRENA hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in einer Videobotschaft ihre Freude über den Beitritt betont: „Wir alle wissen, dass wir im Kampf gegen die Klimakrise unser Energiesystem umbauen müssen, hin zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien. Dafür braucht es Mut zur Veränderung und ich freue mich, dass Österreich in Zukunft auch als Mitglied der IRENA seinen Beitrag leisten wird. Denn ich bin überzeugt: Der beste Weg die Zukunft unseres Energiesystems vorauszusagen, ist sie zu gestalten.“ Österreich ist nun neben weiteren 162 Ländern auch Teil von IRENA – dem weltweit führenden Sprachrohr für erneuerbare Energie.

AMSTETTENS KRAFTWERK FEIERT 120-JÄHRIGES JUBILÄUM

Es war eine mutige Entscheidung des Amstettner Gemeindeausschusses am Ende des 19. Jahrhunderts: Ein Elektrizitätswerk sollte für die Stadt gebaut werden. Am 30. August 1899 fiel der Beschluss zum Bau des damals größten Wasserkraftwerks in Niederösterreich. Kostenpunkt: 350.000 Gulden – ein Vermögen, welches einer heutigen Summe von rund 5 Millionen Euro entspräche. Im Beschluss des Gemeindeausschusses 1899 wurde der Grundsatz beschlossen, dass das Kraftwerk „der Förderung des Gemeinwohls, des materiellen Fortschrittes und der Erhöhung des Ansehens der Stadt“ dienen solle. Bewusst wollte man den BürgerInnen Amstettens einen sehr niedrigen Strompreis bieten. Die Bauarbeiten begannen am 02. Jänner 1900 und nur ein Jahr später, am 26. Jänner 1901, wurde erstmalig per Bogenlampen der Hauptplatz mit elektrischem Strom erleuchtet. Das 120-jährige Jubiläum des Kraftwerks Amstetten und die damit verbundene Rückschau der Stadtwerke Amstetten lassen den Auftrag des Unternehmens gut erkennen: Für Amstetten und das Umland vorausschauend handeln, wirtschaften und produzieren. Heutige Entscheidungen werden für aussichtsreiche Perspektiven in der Zukunft getroffen, wie Stadtwerke-Direktor Jürgen Hürner abschließend feststellt.

Seit Jahresbeginn ist Österreich Mitglied von IRENA. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler freut sich, dass Österreich sich nun im Verbund mit 162 anderen Ländern für den globalen Klimaschutz einsetzen kann. IRENA hat ihren Hauptsitz in Masdar City, Abu Dhabi.

Foto: Perwein

Das Wasserkraftwerk Amstetten produziert gegenwärtig rund 15 Millionen kWh Strom im Regeljahr. In den 120 Jahren seines Betriebs wurden insgesamt 1.200 Millionen kWh Strom ans Netz geliefert.

Stadtwerke-Direktor Jürgen Hürner, Kraftwerksleiter Hermann Innerhuber, Stadtrat Heinz Ettlinger und Bgm. Christian Haberhauer (vl) bei einem alten Laufrad des Kraftwerks, welches im Zeitraum von 1932 bis 1987 270 Millionen kWh erzeugt hat.

Foto: Statdtwerke Amstetten

Foto: Statdtwerke Amstetten

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zek HYDRO ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für kleine bis mittlere Wasserkraft im alpinen Bereich.

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zek HYDRO erscheint 6x im Jahr. Auflage: 10.800 Stück

201920025

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BAUARBEITEN FÜR WASSERKRAFTWERK WILER-KIPPEL AUF KURS

Das Wasserkraftwerk Wiler-Kippel im Oberwalliser Lötschental nimmt immer mehr Form an: Nach zwei Jahren Bauzeit sind alle Rohbauten weitgehend fertiggestellt. So steht der Betonbau der Wasserfassung in Wiler und die Lonza fließt bereits durch das neu erstellte Wehrbauwerk. Auch das Einlaufbauwerk mit dem anschließenden Entsander ist fertiggestellt. Die rund 1,5 km lange Druckleitung bis nach Kippel ist verlegt, und die rechtsufrigen Hochwasserschutzmaßnahmen sind beendet. Auch der Betonbau des Zentralengebäudes in Kippel steht. Das Kraftwerk, das im Herbst 2021 den Betrieb aufnehmen wird, wird mit einer installierten Leistung von 2 x 2,6 Megawatt jährlich rund 14,4 Gigawattstunden sauberen Strom produzieren. Die Investitionskosten belaufen sich auf knapp 22 Mio. CH Franken.

ANDRITZ RÜSTET KANADISCHES KRAFTWERK RED ROCK FALLS AUS

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ erhielt von Mississagi Power Trust den Auftrag zur umfassenden Rehabilitierung der Turbine und des Generators von Maschinensatz G1 sowie der elektrischen Zusatzausrüstung für die Maschinensätze G1 und G2 im Kraftwerk Red Rock Falls, das am Mississagi River im Algoma District in Ontario, Kanada, liegt. Die Rehabilitation des ersten Maschinensatzes wird im Juni 2022 beginnen, die endgültige Inbetriebnahme wird für April 2023 erwartet. Der Lieferumfang umfasst Konstruktion, Fertigung, Transport, Montage, Test und Inbetriebnahme mehrerer neuer sowie auch überholter Turbinen- und Generatorkomponenten, darunter ein modernisiertes 28-MW-Kaplanlaufrad, neue Steuerungs- und Schutzsysteme sowie weitere neue elektrische Zusatzausrüstungen.

GRÜNES LICHT FÜR NEUES WASSERKRAFTWERK IM PRÄTTIGAU

Die Schweizer Regierung erteilte der Repower AG für den Bau und Betrieb des Kraftwerks Taschinas II auf dem Gemeindegebiet von Grüsch und Seewis (Kanton Graubünden) die erforderlichen Bewilligungen. Repower will mit der Wasserkraft des Taschinas- beziehungsweise des Schmittnerbachs Strom erzeugen. Seit 2011 betreibt Repower bereits das neue Kavernenkraftwerk Taschinas I mit 11,5 Megawatt installierter Leistung, das jährlich rund 41 GWh sauberen Strom aus dem Prättigau liefert. Für das Kraftwerk Taschinas II ist eine installierte Leistung von rund 1,5 Megawatt sowie eine jährliche Produktion von 5 Gigawattstunden geplant. Mit diesem Strom können etwa 1.400 Bündner Haushalte versorgt werden.

Foto: LEW Die Wasserfassung des neuen Kraftwerks Wiler-Kippel ist im Wesentlichen fertiggestellt.

Foto: Andritz Foto: zek

Red Rock Falls Wasserkraftwerk in Kanada

Repower hat die Genehmigung für Taschinas II in Händen. Das KW Taschinas I (Bild) ist seit 2011 in Betrieb.

Foto: BKW

Foto: zek

Foto: zek

Foto: Wikipedia / Walchkraft

Foto: EKW Sanierungsarbeiten am Traditionskraftwerk Walchensee am Kochelsee in Oberbayern.

Das Krafthaus soll gemäß den kolportierten Plänen oberhalb der bestehenden Wasserfassung des KW Wiesberg entstehen.

Ein neues Murkraftwerk könnte zu einer weiteren Aufwertung der Stadt Leoben beitragen. Im Bild das bestehende „Stadtkraftwerk“.

Unterhalb von Scuol bei Pradella betreibt die Engadiner Kraftwerke AG (EKW) eine der größten Wasserkraftanlagen der Schweiz. Sie soll nun saniert und optimiert werden.

Foto: Archiv

Die Generalsanierung des KW-St. Pantaleon kann voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen werden. Im Bild: das Ausheben des großen Generator-Stators.

Foto: Ennskraft

GROSSE CHANCE FÜR EIN NEUES WASSERKRAFTWERK IN LEOBEN

Eine Machbarkeitsstudie hat die Mur im Osten der Stadt Leoben als „hervorragend geeigneten Standort für ein ökologisch und wirtschaftlich sinnvolles Wasserkraftwerk ergeben, das pro Jahr rund 38 Mio. kWh CO2-freien Grün-Strom für die Region erzeugen könnte“, so das Vorstandsduo Christian Purrer und Martin Graf von der Energie Steiermark. Das Laufkraftwerk wird bei einer Gesamtinvestition von rund 40 Mio. Euro von der Energie Steiermark in Kooperation mit dem VERBUND entwickelt. Mit einer Leistung von 8 MW könnte es rund 11.000 Haushalte mit Grün-Strom versorgen und würde während der Bauphase weit über 20 Millionen Euro an Aufträgen für die regionale Wirtschaft bedeuten. Mehrere Millionen Euro sind für ökologische Begleitmaßnahmen vorgesehen. Ein Baustart könnte bei einem raschen Genehmigungsverfahren bereits 2024 möglich sein.

26 MILLIONEN-PROJEKT FÜR DAS KRAFTWERK PRADELLA

Nach umfangreichen Studien hat EKW beschlossen, in den kommenden Jahren zahlreiche elektromechanische Erneuerungsarbeiten am Bündner KW Pradella vorzunehmen. Insbesondere werden die vier Maschinengruppen erneuert. Dabei werden Generator und Turbine saniert und das Turbinenrad ersetzt. Gleichzeitig werden die alten Maschinentransformatoren demontiert und gegen moderne Transformatoren ausgetauscht. Dank diesen Sanierungsmassnahmen kann EKW die Zuverlässigkeit des Kraftwerks auch in den nächsten Jahren sicherstellen. Besonders erfreulich ist die mit der Erneuerung erwartete Verbesserung des Gesamtwirkungsgrads im Umfang von 1 bis 2 Prozent. Dies ermöglicht künftig die Versorgung von zusätzlichen 3.000 Haushalten mit erneuerbarem Strom aus Engadiner Wasserkraft. EKW investiert für dieses Projekt 26 Millionen Schweizer Franken.

TRISANNA-KRAFTWERK IN LANDECK IN DEN STARTLÖCHERN

Wie die Tiroler Tageszeitung unlängst berichtete, sind die Gemeinden See, Kappl, Ischgl und Galtür aktuell dabei, die Fläche für das geplante Kraftwerk an der Trisanna zu sichern. Aus dem Widerstreitverfahren ging, so heißt es, das eingereichte Vorhaben der Talgemeinden als erstgereihtes hervor. Ein Einspruch beim Verwaltungsgerichtshof wurde abgewiesen. Derzeit bereitet die Gemeinschaftskraftwerk Paznaun GmbH, an der neben den Gemeinden auch das Landecker Unternehmen Gebrüder Kofler beteiligt ist, ihr Projekt zur Einreichung zu den Behördenverfahren vor. Bis wann das Kraftwerksprojekt eingereicht wird, ist bislang offiziell noch offen. Laut Tiroler Tageszeitung wurde bereits abgeklärt, dass für die Genehmigung keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen werden müsse. Mit dem Kraftwerk sollen pro Jahr rund 32 GWh Strom erzeugt werden – das entspricht dem Stromverbrauch von knapp 7.500 Vierpersonenhaushalten.

KRAFTWERK ST. PANTALEON WIRD GENERALSANIERT

Seit 1965 erzeugt das Ennskraftwerk St. Pantaleon 239 Mio. kWh saubere Energie pro Regeljahr. Damit gehört es zu den leistungsstärksten Anlagen der Ennskraft. Die beiden installierten Wasserkraftmaschinen werden über einen 6 km langen Oberwasserkanal versorgt. Eine der beiden Maschinen ist mit einem Einphasen-Generator ausgestattet, der ausschließlich Strom für die ÖBB erzeugt. Nach über 55 Jahren ist es nun an der Zeit, die beiden Maschinen zu erneuern. Die Generalsanierung umfasst die Erneuerung der Generatoren, sowie die Erneuerung der gesamten Leittechnik und der Energieausleitung. Weiters werden die Laufräder getauscht. Erfreulich für die österreichische Wirtschaft: Die Laufräder werden von der Firma Voith Hydro entwickelt und von der Firma Voestalpine Traisen gegossen. Durch diese Maßnahmen kann eine Steigerung der jährlichen Stromerzeugung erreicht werden, die der zusätzlichen Versorgung von rund 1.200 Haushalten entspricht.

2024 soll das neue Murkraftwerk in Gratkorn seinen Betrieb aufnehmen.

DI Dr. Hildegard Aichberger übernimmt als neues Vorstandsmitglied ab Mai 2021 die Agenden Vertrieb und Marketing bei der oekostrom AG.

Den Nettoerlös des Green Bonds verwendet die KWO zur Refinanzierung der 2019 abgeschlossenen Aufwertung der Kraftwerke Handeck 2 und Innertkirchen 1.

Animation: Energie Steiermark Foto: Thomas Kirschner

BAUBESCHLUSS FÜR NEUES MURKRAFTWERK IN GRATKORN

Im Dezember 2020 besiegelten VERBUND und Energie Steiermark den Baubeschluss zur Errichtung eines neuen Wasserkraftwerks in Gratkorn nördlich von Graz. Noch im heurigen Jahr wird der Baustart erfolgen, die Inbetriebnahme des Murkraftwerks ist für das Jahr 2024 geplant. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 62 Millionen Euro ist bereits in allen Instanzen der Umweltverträglichkeitsprüfung von den Naturschutzexperten des Landes und des Bundes genehmigt und wird in einer 50/50-Partnerschaft der beiden Energieunternehmen umgesetzt. Im Betrieb wird das Kraftwerk den Strombedarf von etwa 15.000 Haushalten mit erneuerbarer Energie aus Wasserkraft decken und damit einen CO2-Ausstoß im Ausmaß von 30.000 Tonnen pro Jahr vermeiden.

NEUES VORSTANDSMITGLIED FÜR OEKOSTROM AG

Die oekostrom AG wird ab dem 1. Mai 2021 DI Dr. Hildegard Aichberger als neues Vorstandsmitglied begrüßen. Hildegard Aichberger ist seit 20 Jahren in verschiedenen leitenden Funktionen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit tätig und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk in der österreichischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die promovierte BOKU-Absolventin war zuvor unter anderem Geschäftsführerin des WWF Österreich, Mitinitiatorin und Geschäftsführerin der ORF-Umweltinitiative MUTTER ERDE und ist aktuell als Mitglied der Geschäftsleitung der Caritas Österreich für Kommunikation, Marketing und Fundraising österreichweit verantwortlich.

Foto: KWO

KWO PLATZIERT GREEN BOND FÜR SPEICHER- UND GROSSWASSERKRAFT

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) hat am 12. Jänner erfolgreich ihren ersten Green Bond lanciert. Den Nettoerlös dieser festverzinslichen Anleihe in Höhe von 100 Millionen CHF verwendet sie zur Refinanzierung des Projekts „Tandem“, bei dem die KWO die Kraftwerke Handeck 2 und Innertkirchen 1 wirtschaftlich und ökologisch aufwertete. Die KWO ist das erste Unternehmen, welches einen Green Bond für Schweizer Speicher- und Großwasserkraft herausgibt. Sie übernimmt damit eine Pionierrolle und erweitert ihre Investorenbasis. Im Rahmen des Projektes „Tandem“ hat die KWO die Produktionskapazität um 240 MW erweitert und durch den Ausbau des Triebwassersystems die Stromproduktion noch effizienter gemacht. Ein neues Beruhigungsbecken führt zu einer deutlichen ökologischen Aufwertung durch die Reduktion des Schwall-/Sunkverhältnisses bei der Wasserrückgabe in die Aare.

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KW RUPPOLDINGEN ERNEUT MIT ÖKOSTROMLABEL AUSGEZEICHNET

Das Alpiq Wasserkraftwerk Ruppoldingen im Kanton Solothurn wurde Anfang des Jahres erneut mit dem Label „naturemade star“ zertifiziert. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung für Ökostromproduktion in der Schweiz, die vom Verein für umweltgerechte Energie (VUE) vergeben wird. Beim Bau des Kraftwerks vor mehr als 20 Jahren legte Alpiq sehr viel Wert auf umfangreiche ökologische Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen, weswegen die Anlage bereits 2010 mit dem Label „naturmade star“ ausgezeichnet wurde. In den letzten Monaten hat das Kraftwerk der Alpiq Tochtergesellschaft Alpiq Hydro Aare die aufwändige Rezertifizierung erfolgreich durchlaufen und darf dank der Erfüllung der besonders strengen Umweltauflagen das Label auch in den Jahren 2021 bis 2025 führen.

SYMBOLISCHER BAUSTART FÜR NEUES ÖBB KRAFTWERK OBERVELLACH II

Mit der Eröffnung der Infobox am Bahnhof Mallnitz starteten am 22. Dezember die symbolischen Bauarbeiten zum Neubau des ÖBB-Wasserkraftwerks Obervellach II. Insgesamt werden rund 180 Millionen Euro in den Standort investiert. Die Ausbauleistung der neuen Kraftwerksanlage beträgt 38 MW bzw. ergibt eine Energieproduktion von ca. 125 GWh pro Jahr. Damit kann die nachhaltige Energieerzeugung der Eisenbahn in Österreich – am Standort Obervellach – gegenüber heute um mehr als 35 Prozent gesteigert werden. Gebaut wird bis Mitte des Jahres 2023. Danach folgt der Probebetrieb, welcher mit Jahreswechsel 2023/2024 in den Regelbetrieb übergehen soll.

110-JÄHRIGES JUBILÄUM FÜR DREI TRAISENKRAFTWERKE

110 Jahre – so lange erzeugen die niederösterreichischen Kleinwasserkraftwerke Theresienhof, Wilhelmsburg und Luggau schon sauberen Ökostrom für die Region aus der Kraft der Traisen. Alle drei Anlagen des Betreibers EVN wurden 1910 in Betrieb genommen und zählen damit zu den ältesten Wasserkraftwerken entlang der Traisen. Mit einem Arbeitsvermögen von 4.925 MWh pro Jahr versorgen die Anlagen rund 1.500 Haushalte in der Region mit umweltfreundlichem Strom. „Trotz des stolzen Alters vieler unserer Kraftwerksstandorte ist die Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft nach wie vor ein wichtiger Baustein in unserem Energiemix und eine Stütze der nachhaltigen Stromversorgung. Die EVN Kleinwasserkraftwerke werden seit Jahren Schritt für Schritt auf den neuesten Stand der Technik gebracht“, so EVN Sprecher Stefan Zach.

Das Kraftwerk Ruppoldingen darf die Auszeichnung „naturemade star“ weiterhin führen.

Die ÖBB investiert rund 180 Millionen Euro in den Neubau des Kärntner Kraftwerks Obervellach II.

Das denkmalgeschützte Kleinwasserkraftwerk Theresienhof an der Traisen ging 1910 in Betrieb. Foto: Alpiq Animation: ÖBB

Foto: EVN / Matejschek

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BRAUN Maschinenfabrik Ges.m.b.H.

Gmundner Str. 76 4840 Vöcklabruck / AUSTRIA E-Mail:office@braun.at

Das bestehende Maschinengebäude des Kraftwerks Schwarzach. 2022 soll die erweiterte Anlage ihren Betrieb aufnehmen. Foto: ALPE Kommunal- u. Umwelttechnik

Als erster größerer Stromversorger Österreichs hat Wels Strom zur Gänze auf digitale Stromzähler umgestellt und damit die gesetzliche Rollout-Quote erfüllt.

Die Datalake-Technologie ist die Grundvoraussetzung für eine tiefgreifende, strukturierte und umfassende Datenanalytik von Kraftwerken. Foto: dualpixel.photography

Foto: Salzburg AG

Das Rodundwerk I der illwerke vkw in Vandans wird 2021 umfassend modernisiert.

Foto: Wikimedia / Böhringer Friedrich

GRÜNES LICHT FÜR ERWEITERUNG DES KRAFTWERKS SCHWARZACH

Für die Erweiterung des TIWAG-Kraftwerks Schwarzach in Osttirol liegen nunmehr alle Genehmigungen vor. Mit dem geplanten Zubau beim Krafthaus in Huben soll die Jahresstromerzeugung ausgebaut und die Eigenversorgung des Bezirks gesteigert werden. Das Projekt folgt auch der nationalen Strategie zum Ausbau der Wasserkraft durch Verbesserungen und Optimierungen an bestehenden Anlagen. Die Investitionskosten betragen rund 17 Millionen Euro. Mitte Jänner starteten die vorbereitenden Bauarbeiten. Die Jahresstromerzeugung wird dabei von 61 auf 83 Gigawattstunden gesteigert. Damit können über 5.200 Haushalte zusätzlich mit sauberer Energie aus Osttiroler Wasserkraft versorgt werden.TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina betonte: „Es ist uns wichtig, dass im Zuge der Errichtung die Wertschöpfung in der Region bleibt und auch zahlreiche Osttiroler Firmen federführend dabei sind.“

WELS STROM SETZT KOMPLETT AUF DIGITALE STROMZÄHLER

Als einer der ersten größeren Stromversorger Österreichs hat Wels Strom gemeinsam mit Siemens Österreich zur Gänze auf digitale Stromzähler umgestellt. Insgesamt 54.480 Smart Meter wurden in den beiden vergangenen Jahren montiert. Zusätzlich wurden 350 Gateways in die Trafostationen integriert und das Siemens UDIS Head-End-System für die automatisierten Ablesungen und Schalthandlungen in Betrieb genommen. Die Übersicht über das Stromnetz kann nun in der Kundenzentrale von Wels Strom beobachtet werden – mögliche Störungen werden in Echtzeit aufgezeigt und können rasch behoben und ausgewertet werden. Wels Strom hat hierfür die IM150 und IM350 Smart Meter von Siemens verbaut. Im Gegensatz zum alten, analogen Ferraris-Stromzähler funktionieren die intelligenten Zähler elektronisch und verfügen über eine Reihe neuer Funktionen.

SALZBURG AG SETZT BEIM MONITORING AUF CLOUD-TECHNOLOGIE

Um die Revisionen ihrer Kraftwerke noch zuverlässiger zu gestalten setzt die Salzburg AG zunehmen auf digitale Unterstützung. Für das „predictive maintainance“ kommt ein sogenannter Datalake zum Einsatz, der die verfügbaren Daten von Sensoren und Leitsystem in einer „Azure Cloud“ online zusammenführt. Im Pinzgauer Kraftwerk Dießbach ist das System bereits seit Oktober 2020 in Betrieb und hat sich in den letzten Monaten gut bewährt. Bisher speisen 3.270 Sensoren des Kraftwerks Daten in die Cloud ein. So konnte das System seither mehrere hundert Millionen Aufzeichnungen registrieren und auswerten. Um diese Fülle an Daten zur Verfügung zu stellen, mussten einzelne Leitsysteme des Kraftwerks in den Datalake übertragen werden. Was mit dem Kraftwerk Dießbach begonnen hat, wird bald auch im Salzburger Kraftwerk Wald Realität. Im 2. Quartal 2021 wird die Azure Cloud auch dort zum Einsatz kommen.

ILLWERKE VKW INVESTIERT 194 MILLIONEN EURO IN WASSERKRAFT

Der Aufsichtsrat der illwerke vkw hat mit dem Baubudget 2021 neue Projekte im Ausmaß von 282 Mio. Euro genehmigt. Im Geschäftsfeld Wasserkraft werden bestehende Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und deren Wirkungsgrad erhöht. Dafür wurde ein Volumen von 194 Mio. Euro beschlossen. Gesteigert wird damit auch die Eigenerzeugung aus sauberer Wasserkraft. Die größten Einzelprojekte sind dabei die Generalüberholungen des Vermuntwerks mit 71 Mio. und des Rodundwerks I mit 41 Mio. Mit neuen Generatoren für das Kraftwerk Langenegg und der Generalüberholung des Kraftwerks Klösterle stehen weitere Projekte an, welche zusätzliche erneuerbare Energie aus heimischer Wasserkraft nutzbar machen. Rund 57 Mio. Euro der Neugenehmigungen entfallen auf das Geschäftsfeld Energienetze und tragen zur Erhaltung der hohen Versorgungssicherheit bei.

Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA, Technik-Vorstand der Energie AG, ist ausgewiesener Fachmann im Bereich Wasserkraft. Im Gespräch mit zek HYDRO nimmt er Stellung zu den aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Wasserkraft. Hier aufgenommen vor dem Energie AG-Kraftwerk Gmunden.

Foto: Energie AG

„NUR MIT TECHNOLOGIE WERDEN WIR DIE HERAUSFORDERUNG 100 PROZENT ERNEUERBARE LÖSEN“

Als Technik-Vorstand der Energie AG Oberösterreich, die in Österreich nicht weniger als 43 Wasserkraftwerke betreibt, gilt Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA als profunder Kenner der heimischen Wasserkraft. Im Rahmen eines Covid-sicheren Online- Interviews befragten wir ihn nach seinen Einschätzungen in Bezug auf aktuelle Herausforderungen, aber auch zukünftige Perspektiven für die älteste Form der erneuerbaren Energie.

zek: Herr Stallinger, vor kurzem ist Europa nur knapp an einem großflächigen Blackout vorbeigeschrammt. In der Rekonstruktion der Ereigniskette wurde klar, dass unter anderem Wasserkraftwerke die Katastrophe verhindern halfen. Inwiefern spielen Wasserkraftwerke denn eine Rolle im Schutz gegen die Blackout-Gefahr? Stallinger: Das kann man auf zwei wesentliche Komponenten zurückführen: Zum einen die systemische Komponente, die sich auf die hohe Planbarkeit unserer Anlagen bezieht. Man kann auf diese Weise größere Abweichungen vermeiden, da wir über diesen Grundsockel hoher Planbarkeit verfügen. Und zum anderen die regeltechnische Komponente: Wenn etwa nach einer Schönwetterlage eine Sturmfront über Österreich zieht, gehen damit häufig große Lastwechsel im Netz einher: Die müssen ausgeglichen werden. Und das kann die Wasserkraft – sie stabilisiert so das gesamte System. Das heißt, Wasserkraftwerke mit großen bewegten Massen können im Rahmen der Primärregelung einen Beitrag leisten. Haben die Wasserkraftwerke der Energie AG in diesem Fall auch ihren Beitrag geleistet? Stallinger: Ja, als der kurzfristige Frequenzabfall auf 49,7 Hz auftrat, haben unsere großen Laufkraftwerke Marchtrenk und TraunPucking innerhalb von Sekunden ihre Leistung hochgefahren. Kurz danach folgten noch die Kraftwerke Gmunden und Lambach, außerdem noch ein Gas-Kraftwerk, das sich zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise im Teillastbereich befunden hatte. So konnte die Industrie-Gasturbine mithelfen, das Netz zu stützen. Aber in erster Linie sind es vermutlich doch die großen Pumpspeicherwerke, die einen derartigen Frequenzabfall abfangen, oder? Stallinger: Was die Primärregelung angeht, sind die großen Laufkraftwerke natürlich sehr bedeutsam. Aber für die Sekundärregelung brauche ich die Pumpspeicherkraftwerke. Die wesentliche Last wird eben vorrangig über Pumpspeicher abgefangen und in zweiter Linie natürlich über Abschaltungen bzw. große Lastabwürfe – in diesem Fall in Frankreich. Wir sind in Österreich somit in der glücklichen Lage, dass wir mit unseren Kraftwerken einen System-Beitrag für ganz Mitteleuropa leisten können. Angenommen, es wäre das Worst-Case-Scenario eingetreten und ein europaweites Blackout passiert: Inwieweit ist die Energie AG am Wiederaufbau des Netzes involviert? Stallinger: Wir verfügen natürlich über Pumpspeicherkraftwerke und Laufkraftwerke, die schwarzstartfähig sind. In einem solchen Fall folgen diese Anlagen den Aufbauplänen, die mit der APG (Anm. Austrian Power Grid) akkordiert sind. Das heißt, dass das ganze System über so genannte „Inseln“ wieder hochgefahren wird.

Das KW Traun-Pucking ist das größte Laufkraftwerk der Energie AG. Seit seiner Inbetriebnahme 1983 versorgt es ca. 60.000 Haushalte mit elektrischer Energie. Die Anlage leistet zudem einen wichtigen Beitrag in der Primärregelung.

Foto: Energie AG

Themawechsel: Was sehen Sie aktuell als die zentralen Herausforderungen für die Wasserkraft? Stallinger: Wir müssen vor allem danach trachten, dass wir die Verluste durch die Folgen der Wasserrahmenrichtlinie und der nationalen Gewässerbewirtschaftungspläne kompensieren. Das ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch eine große Herausforderung. Dabei ist für uns Leitprinzip, dass wir versuchen Fragen der Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Nur so ist es auch möglich, neue Kraftwerksprojekte umzusetzen. Aber: Unterm Strich ist es wichtig, dass der Wasserkraftbereich in ein Wachstum kommt und nicht stagniert. Wo sehen Sie aus Ihrer Position noch wirtschaftliche Herausforderungen? Stallinger: Generell zeigt der Markt heute eine Tendenz, wonach die Revolution der Erneuerbaren zum Teil ihre Kinder frisst – überspitzt formuliert. Wir sehen uns heute mit Überschusszeiten durch Wind- und Photovoltaikstrom in einem regulierten Ökostrommarkt konfrontiert, in dem es Einspeisetarife gibt. Zudem schlagen die Wechselwirkungen auf den traditionellen Energiemarkt durch, wo sich auch die Wasserkraft befindet. Dadurch sind auch die Bestpreise für die Pumpspeicherwerke betroffen. Was bedeutet das in weiterer Folge? Stallinger: Durch Ökostromförderungen und die Eingriffe und Lenkungsmaßnahmen im Engpassleistungs-Management wird das Ganze immer stärker reguliert, sodass der Markt nicht mehr die Signale zugunsten von neuen physikalischen Anlagen gibt. Was könnte aus Ihrer Sicht die Politik für die Wasserkraft besser machen? Stallinger: Die Politik müsste nichts anderes tun, als den Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und Ressourcenschutz lösen. Je mehr wir uns in Richtung Klimaschutz bewegen, desto stärker werden wir eigene Ressourcen dabei nutzen, und desto mehr kommt man natürlich mit deren Schutz in Konflikt. Egal ob ich etwa eine Pegelerhöhung im Oberwasser oder eine Unterwassereintiefung vornehme: in jedem Fall werden die Oberflächen, die Landschaft danach anders aussehen. Somit stehen Klimaschutz auf der einen, das Landschaftsbild und/oder die Biodiversität auf der anderen Seite. Damit geraten der Klimaschutz mittels erneuerbarer Energien und der Schutz der Ressourcen in einen Zielkonflikt, den es zu lösen gilt. Sehen Sie auch noch technische Herausforderungen? Stallinger: Die Herausforderungen sind heute weniger technischer als ökonomischer Natur. Die zentrale Frage, die wir uns regelmäßig stellen: Wie passen wir mit einer 100-jährigen, Generationen übergreifenden Technologie bestmöglich in das ökonomische Muster einer Zeit, die permanent kurzfristigen Änderungen unterworfen ist? Technisch ist unser vorrangiges Ziel, die langfristige Verfügbarkeit unserer Anlagen garantieren zu können. Zu diesem Zweck verfügen wir über ein eigenes Team für Engineering und Instandhaltung. Wichtig dabei ist, dass man ein derartiges Know-how auch im Unternehmen hält. Wie groß ist die Bedeutung der Wasserkraft für die Energie AG? Stallinger: Einfach gesagt: Sie ist der technische, systemische und wirtschaftliche Kern des Unternehmens. Oder in Zahlen ausgedrückt: Wir betreiben heute 43 Wasserkraftwerke mit einem Arbeitsvermögen von 2,5 TWh pro Jahr inklusive der Bezugsrechte. In den Medien wird die Wasserkraft nicht selten angeprangert. Hat sie ein Imageproblem? Stallinger: Ich glaube, dass in der Breite der Bevölkerung kein derartiges Imageproblem vorliegt, auch wenn in Medien manchmal negativ über die Wasserkraft berichtet wird. Die Menschen in Österreich wissen schon, was sie an der Wasserkraft haben. Allerdings wird sich die öffentliche Diskussion zum Thema wandeln. Und zwar werden wir uns von einer ideologischen Diskussion, in der man auch den obigen Zielkonflikt mitträgt, zu einer pragmatischen technologischen Lösung bewegen müssen. Denn: Nur mit Technologie werden wir die Herausforderung 100% Erneuerbare lösen können - nicht mit Ideologie. Die Energie AG hat historisch wertvolle Kraftwerksanlagen in ihrem Kraftwerkspark. Was zeichnet diese Anlagen aus? Was macht sie schützenswert? Stallinger: Besonders bekannt ist natürlich das Kraftwerk Steyrdurchbruch mit seiner Jugendstilarchitektur, es steht auch unter Denkmalschutz. Kraftwerke wie Steyrdurchbruch

Foto: Energie AG Wenige Sekunden nachdem der Abfall der Netzfrequenz auftrat, sind die großen Laufkraftwerke der Energie AG Marchtrenk und Traun-Pucking angesprungen.

oder auch das KW Partenstein sind schon etwas Besonderes. Auch das KW Partenstein wurde, wie KW Steyrdurchbruch, von dem berühmten Jugendstil-Architekten Mauriz Balzarek entworfen. Die typische Industrie- Architektur der Jahrhundertwende ist selbstredend erhaltenswert. Wir haben die Generalsanierung von KW Partenstein erst vergangenes Jahr durchgeführt. Dabei muss man schon anmerken, welche Qualität so ein Kraftwerk auch technisch mitbringt, wenn es nach knapp 100 Jahren das erste Mal in größerem Maße umgebaut und saniert werden muss. In all den Jahren hat es per anno rund 48 GWh Strom geliefert. Das ist beachtlich. Persönliche Frage: Wie sind Sie zu dem Thema Wasserkraft gekommen? Stallinger: Mich hat die Wasserkraft schon sehr früh interessiert. 1997 habe ich als Privatperson, lange bevor ich bei der Energie AG eingetreten bin, Unterschriften für das damals umstrittene Kraftwerk Lambach gesammelt. Ich war damals schon von den Vorteilen und Qualitäten der Wasserkraft überzeugt. Perspektiven für die Wasserkraft? Stallinger: Die Wasserkraft ist zweifellos eine Stärke von Österreich. Eine Stärke, die andere Länder nicht haben – und die man auch weiter ausbauen sollte. Die neue Denkrichtung geht eher weg von einem ‚thermo-hydraulischen Verbund‘ hin zu einem ‚hydraulischen-erneuerbaren Verbund‘. Unter diesen Voraussetzungen wollen wir die Potenziale nutzen – einerseits auf der Erzeugungsseite und anderseits mit dem systemischen Beitrag, der dringend für das Netz zum Ausgleich der volatilen Erneuerbaren nötig ist. Das kann unser Beitrag für die Sicherung im zentraleuropäischen

Das denkmalgeschützte Kraftwerk Steyrdurchbruch gehört zu den „Schmuckkästchen“ der österreichischen Kraftwerkskultur. An einem der leistungsstärksten Kraftwerke der Energie AG, dem KW Marchtrenk, wurde eine neue Fischaufstiegshilfe angelegt.

Foto: Energie AG

Raum sein. Schließlich darf man nicht vergessen, dass Energiesysteme vor Grenzen nicht halt machen. Sehen Sie eine ausreichende Unterstützung für die Wasserkraft in der Europäischen Union? Stallinger: Die Stärke der Wasserkraft ist kein weit verbreitetes Phänomen in der EU, wenn man von Österreich, Norditalien, Frankreich und Schweden absieht. Dementsprechend ist die Lobby auch nicht besonders stark. Aber: Wenn wir vor allem mit unseren Speichern den systemischen Nutzen bringen können, hilft das vielleicht die Akzeptanz auf europäischer Ebene zu steigern. So, dass auf breiter Ebene der systemerhaltende Beitrag der Wasserkraft wahrgenommen wird. Bei welchen Wassserkraftrojekten ist die Energie AG aktuell engagiert?

Foto: Energie AG Stallinger: Aktuell steht unser neues Kleinwasserkraftwerk Dürnau in Vöcklabruck mit 6 GWh RAV kurz vor der Fertigstellung. Was den Erstatzneubau für die drei betagten Kraftwerke an der Traunkette, Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall, angeht, so ist das UVP-Vorverfahren abgeschlossen, wir befinden uns kurz vor der Einreichung zum UVP-Verfahren. Es handelt sich um ein recht komplexes Projekt, bei dem auch die Geschichte dieser Kraftwerkskette im Neuprojekt entsprechend gewürdigt wird. Danke für das Gespräch!

Foto: Energie AG

Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA ist seit 2017 Technik-Vorstand der Energie AG Oberösterreich. Stefan Stallinger, dessen Leidenschaft den technologischen Lösungen gilt, ist 46 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern.