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Dieser Unternehmer kennt keine Langeweile Seite
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Seinen 80. Geburtstag wollte Frank Elstner gemütlich im Kreis seiner Familie feiern. Dann klingelte es an der Tür des Wetten, dass..?-Erfinders. Karlheinz Kögel stand da, mit seiner Frau Dagmar. »Bewaffnet mit Luftballons und einem Präsentkorb. Natürlich auch mit meinem italienischen Lieblingsrotwein«, erinnert sich Elstner an seinen Geburtstag im April. Doch Kögels größtes Geschenk sei »die ungeteilte Aufmerksamkeit, die er seinem Gegenüber immer wieder schenkt«.
Karlheinz Kögel ist einer der begnadetsten Netzwerker des Landes. Wer ihn in seinem Büro in Baden-Baden besucht, wähnt sich in einem Museum der Zeitgeschichte. Sechs (!) signierte Fotos mit Angela Merkel hängen an der Wand. Dankesbriefe von Hillary und Bill Clinton finden sich gerahmt an der Wand gegenüber. Kögel ist einer, der seit Jahrzehnten ein Gespür dafür hat, welcher Trend die Medien- oder die Reisebranche als Nächstes erfassen wird. Der Bedürfnisse der Menschen erkennt, bevor sie die selbst verspüren. Und der weiß, wie man damit Geld verdienen kann. 75 Jahre liegen hinter ihm, voller Unternehmertum. Und für Kögel ist noch lange nicht Schluss.
Dabei war der Anfang schwierig. Kögel flog vom Gymnasium, »weil ich die Schule nicht ganz ernst genommen habe«, wie er heute sagt. Im strengen Jesuitenkolleg St. Blasien absolvierte er eine Schreinerlehre. Damit er dem Vater etwas vorzeigen konnte, dessen Sägewerk im badischen Waldshut er übernehmen sollte. Nur: Kögel wollte nicht. Sondern lieber »meine Träume leben«.
Zwei Dinge faszinierten ihn: Amerika. Und das Radio. Kögel sprach bei Radiostationen im ganzen Land vor. Alle lehnten ihn ab. Zu viel Badisch in der Stimme. Bis er Frank Elstner gegenübersaß, damals einer der Starmoderatoren von Radio Luxemburg. Und der war angetan. Danach startete Kögel durch und wechselte später zum Südwestfunk, wo er den Pop Shop moderierte – eine im ganzen Land gehörte Musiksendung. Sogar Inhaftierte hörten Kögel zu. Das war wichtig für seine erste Geschäftsidee.
Kögel hatte Zweifel, dass die Charts damals wirklich die beliebtesten Songs listeten. Also verteilte er im Jahr 1977 Aufnahmegeräte in Gefängnissen. Systematisch erfassten sie, welcher Interpret wie oft gespielt wurde. Seine Firma Media Control war geboren. Sie lieferte jene Informationen, »auf die alle Werbetreibenden sehnsüchtig gewartet hatten«, sagt Frank Elstner, »so wurde er in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Spurensucher für unsere Branche«.
Die Musikindustrie konnte das Marketing nun viel gezielter in Regionen oder Formaten bündeln, die am ehesten Umsatz versprachen. Bis heute liefert Kögel Verkaufs- und Veröffentlichungsdaten für Radioprogramme, Fernsehsender, Buchverlage. Kögel wurde damit Millionär.
Anfang der Achtzigerjahre lernte Kögel dank einer Moderation Maurice Freund kennen. Der französische Pionier des Charterflugs verkaufte mit seiner Firma Le Point Flüge nach Afrika und Südamerika. Kögel erkannte das Geschäft und bot an, den deutschen Vertrieb zu organisieren.
Dann setzte er auf Expansion. Und überzeugte die deutsche Airline LTU, das auch zu versuchen. Nun galt es, eine Lockheed Tristar 500 mit 280 Passagieren zu füllen. Kögels Glück war, dass Anfang der Achtzigerjahre ein ähnlich Getriebener bei LTU Verkaufsleiter war: Joachim Hunold, der spätere Air-Berlin-Gründer. »Das Risiko lag komplett bei Karlheinz Kögel, und deswegen suchte er immer nach neuen Wegen, die Flieger zu füllen und Geld zu verdienen«, sagt Hunold. Wenn der Flieger nicht voll wurde, versuchte Kögel Leerplätze für 99 Mark an Schüler und Studenten zu verramschen. Erfolglos. Falsche Zielgruppe. Bis dahin gab es für deutsche Touristen nur die Pauschalreise. Erschwingliche Einzeltickets zu kaufen war praktisch unmöglich.

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So kam Kögel mit Hunold auf die Idee, nicht verkaufte Sitzplätze günstig als Lastminute-Reisen zu verticken – die Geburt von LTUR. Doch Kögel wollte sich nicht dauerhaft auf LTU-Angebote beschränken. Und machte LTUR zu L’tur, kooperierte bald mit Lufthansa und dem Veranstalter TUI, der ihm das Unternehmen Jahrzehnte später abkaufte. Wieder hatte Kögel ein Bedürfnis verstanden, bevor die Menschen es selbst spürten – und ein Lebensgefühl aufgegriffen, das heute selbstverständlich ist. Der Wunsch, sich nicht schon im Herbst auf den nächsten Sommerurlaub festzulegen, sondern spontan zu entscheiden, wohin es nächste Woche gehen soll. So machte Kögel L’tur zu Europas Marktführer für Last-minute-Reisen und wurde zum Promi. 1996 gehört er wie der damalige SpiegelChefredakteur Stefan Aust der Jury des Goldenen Löwen an, eines Fernsehpreises des Privatsenders RTL. Aust sagt, Kögel habe »schon sehr früh ein Gespür für die Digitalisierung gehabt und für die Veränderungen, die die Medien noch erfassen sollten«. Vor allem aber lernte Kögel, wie viel Aufmerksamkeit so eine Preisverleihung brachte. Nur eben nicht ihm selbst. Also erfand er seine eigene Trophäe: den Deutschen Medienpreis.
Offiziell vergab Media Control die Auszeichnung. Wofür? Das weiß allein Kögel. Nur der erste Preisträger war mit dem RTLManager Helmut Thoma ein Medienschaffender. Danach folgten unter anderem Helmut Kohl, Nelson Mandela, Gerhard Schröder, Angela Merkel, der Dalai Lama, Bono, Ban Ki Moon und – wichtig! – erst Bill und später auch Hillary Clinton.
Zur Preisübergabe an Bill Clinton reiste Kögel 2000 eigens ins Oval Office. Kögel ließ es sich auch nicht nehmen, die Clintons bei ihren Buchpremieren mit seinem Privatjet von einem Termin zum nächsten zu fliegen. Aber hat die Pandemie den Kontakt nicht zum Erliegen gebracht? Von wegen! Wer am direkten Draht von Kögel zum ExUS-Präsidenten zweifelt, dem leitet er ein Geburtstagsvideo von Bill Clinton an den lieben Karlheinz weiter: »Danke für deine Freundschaft und dafür, dass du so ein toller Mensch bist«, sagt Clinton in dem Video.
Der letzte Preisträger war 2017 ein anderer früherer US-Präsident: Barack Obama. Die Gästeliste war so bunt wie die Jetons im Casino. Ein besseres Ende für seinen »Medien«-Preis hätte Kögel nicht finden können.
Zeit also für den Baden-Badener Kurpark? Nicht mit Kögel. Schon gar nicht, nachdem die Pandemie die Tourismusbranche Milliarden gekostet hat. Er habe nach wie vor Spaß daran, ins Büro zu kommen, sagt er. Und in der Pandemie »so viel Geld verloren, dass ich mir geschworen habe: Das will ich wieder zurück. So einfach ist das.«
Längst hat sein aktuell größtes Unternehmen HLX die Last-minute-Reise auf die Bedürfnisse der Internetnutzer abgestimmt. Mit wenigen Klicks kann man sich Reisen aus Hunderten Flügen und Tausenden Hotels zusammenstellen. Jeder Nutzer kann agieren wie sonst nur Reisebüros. Dieses Jahr erwartet Kögel 120 Millionen Euro Umsatz – doppelt so viel wie 2019.
Sein größter Vorteil als Mittelständler? Er könne viel eigenständiger agieren als die großen Veranstalter, die die Kunden immer wieder aus dem Blick verlören. Künftig will er auch die Blockchain nutzen, zum Beispiel für die Bezahlung und die Optimierung der gesamten Reisekette. Wie genau das laufen wird, muss sich zeigen.
Noch einen Vorteil hat das freie Unternehmertum. Kein Controller schaut ihm auf die Finger, wenn er eine Party gibt.
Ein Tag im Sommer 2022, im Casino Baden-Baden. 100 Touristikmanager sind angereist, zum Barbecue mit King Kögel. Das Programm ist so abwechslungsreich wie sein Leben. Nach einem Vortrag über die Blockchain tanzt ein Elvis-Imitator zu You’ve Lost that Loving Feeling durchs Restaurant. Danach: Waldbeeren mit Southern Comfort, »müssen Sie mal probieren«, sagt Kögel.
Anfang Dezember hat Kögel Geburtstag. 76. Das größte Geschenk? Das macht er. Seiner Stadt. Eine Öko-Eisbahn. Schlittschuhläuferinnen gleiten über Glice – einen Kunststoff mit den gleichen Eigenschaften wie Eis. Der Vorteil: Nach der Produktion entstehen keine Energiekosten mehr, und Kögel kann guten Gewissens von seinem Büro aus auf den Augustaplatz hinunterschauen.
64 Mio.
Fluggäste haben die großen deutschen Flughäfen im ersten Halbjahr 2022 gezählt – 40 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019

Der Nabel seiner Welt: Karlheinz Kögel in seinem Büro in Baden-Baden
120 Mio.
Euro Umsatz erwartet Kögels Unternehmen HLX in diesem Jahr – doppelt so viel wie im Jahr 2019
»Sonst sind wir Zaungäste«
ZEIT für Unternehmer: Herr Hommels, deutsche Start-ups haben 2021 mehr als doppelt so viel Geld eingesammelt wie 2020; auch im ersten Halbjahr dieses Jahres lagen die Investments noch auf hohem Niveau. Trotzdem beklagen Sie eine große Finanzierungslücke. Warum?
Klaus Hommels: Wenn ich die 100 Meter in 43 Sekunden laufe und ein Jahr später nur noch 31 Sekunden brauche, ist das natürlich eine gewaltige Steigerung. Aber für die Weltspitze reicht es nicht. So ist das auch mit dem Wagniskapital: Nicht mal ein Prozent des deutschen BIP fließt in die Finanzierung innovativer Unternehmen. In den Fünfzigerjahren waren es vier Prozent, nur so konnte ein starker Mittelstand entstehen.
Immerhin holt Deutschland auf.
Leider viel zu langsam. Davon, wie Unternehmen heute wachsen, hängt unser Wohlstand von morgen ab. Wenn ein Unternehmer oder eine Unternehmerin das Geld quasi tröpfchenweise mit einer Pipette einsammeln muss, ist das sehr kräftezehrend. Es wird schwer, neue Technologien zu entwickeln. Gut möglich, dass er oder sie es bleiben lässt oder sogar scheitert.
An welche Technologien denken Sie?
Das Geld fehlt in der Medizintechnik genauso wie in der Biotechnologie oder in der IT. Nehmen Sie zum Beispiel Quantencomputing, also die Entwicklung extrem leistungsfähiger Rechner, oder künstliche Intelligenz. Die Wirtschaft benötigt Hochleistungsrechner und intelligente Algorithmen dringend, um Maschinen zu vernetzen und effizienter zu produzieren. Wir haben in Deutschland zwar erstklassige Forscher und Forscherinnen, aber sie brauchten mehr Kapital, um aus ihren Ideen werthaltige Firmen zu machen.
Zwei Drittel der 20 größten europäischen Wachstumsfirmen sind von Investoren aus den USA finanziert. Warum ist das problematisch?

Hommels, 55, gründete 2012 Lakestar in Zürich, einen Wagniskapitalgeber
Stellen Sie sich vor, beim Impfstoffhersteller BioNTech aus Mainz wären nicht die Unternehmer Andreas und Thomas Strüngmann die entscheidenden Geldgeber gewesen, sondern ein US-Investor, der auch noch ein guter Freund des früheren US-Präsidenten Donald Trump gewesen wäre. Glauben Sie, Deutschland hätte dann genauso früh Vakzinen gegen Corona erhalten wie die USA? Ich habe da Zweifel.
Auch Firmen mit amerikanischen Eigentümern verkaufen doch gern in Europa.
Solange es opportun ist. Aber was, wenn sich das ändert? Was würden wir zum Beispiel tun, wenn Visa und Mastercard in Europa nicht mehr verfügbar wären, weil ein amerikanischer Präsident Sanktionen verhängt? Oder wenn der US-Unternehmer Elon Musk der Ukraine plötzlich keinen Zugriff mehr aufs Internet über seine Starlink-Satelliten verschafft? Unsere Abhängigkeit macht uns angreifbar. Um das zu ändern, müssen wir unsere Technologiefirmen besser finanzieren. Sonst sind wir Zaungäste, während andere das Rennen machen.
Die Bundesregierung will zehn Milliarden Euro für innovative Start-ups bereitstellen, damit private Investoren 20 Milliarden Euro dazugeben. Reicht das?
Das ist schon ein massiver Schritt nach vorne, auch wenn die Finanzierungslücke in Deutschland deutlich größer ist. Deswegen darf dieser Schritt nicht der einzige bleiben. Der Staat könnte ein Vielfaches an Kapital für innovative Firmen mobilisieren, wenn er etwa Pensionsfonds etwas riskantere, aber auch lohnende Investments erlauben würde.
Solche Fonds sammeln die Beiträge von Menschen, die damit fürs Alter vorsorgen. Ist es nicht verständlich, dass dieses Geld nicht in Start-ups investiert werden darf, die viel häufiger scheitern als Konzerne?
Nein. Wenn ein Fonds kein Risiko eingeht und so nicht einmal zwei Prozent Rendite erwirtschaftet, verlieren die Einzahler doch auch an Kaufkraft – erst recht in Zeiten hoher Inflation. Und staatliche Wagnisfinanzierer wie der European Investment Fund erzielen mit Technologiefirmen doch auch zweistellige Renditen. Man fragt sich: Warum sollen Rentner das nicht auch kriegen?
Kommt die Initiative der Bundesregierung überhaupt noch rechtzeitig?
Sie kommt spät, aber das ist kein Grund, darauf zu verzichten. Wir müssen Innovationen finanzieren, sonst können wir Deutschland einmotten. Das ist alternativlos.
Geben Sie auch daher den Warner, weil Sie mit Ihrer Beteiligungsfirma Lakestar Geld für Ihre Fonds einwerben wollen?
Ich bin Europäer und davon überzeugt, dass wir in Europa aufholen müssen. Ich habe vier Kinder und will, dass es auch noch einen starken Mittelstand gibt, wenn sie alt sind.
Wann hatten Sie diese Erkenntnis?
Ich saß vor einiger Zeit im Aufsichtsrat von Spotify, in das Lakestar zuvor investiert
Klaus Hommels ist einer der bekanntesten Start-up-Investoren in Europa. Jetzt warnt er davor, dass wir zu abhängig werden – von den USA
hatte. Der Streamingdienst ist eines der wenigen europäischen Technologie-Unternehmen, die weltweit erfolgreich sind. Dort habe ich erlebt, wie Spotify von Big-TechUnternehmen wie Apple ausgebremst wurde, weil es von dessen App Store abhängig war. Da ist mir klar geworden: Die BigTech-Unternehmen machen das nicht nur mit Spotify. Später hat Apple dann auch einen Zahlungsdienst gelauncht und eine Gesundheits-App rausgebracht. Unternehmen wie Apple werden auch zukünftig ihre Marktmacht gegen Wettbewerber ausspielen. Und das ist nur eine Seite des Problems.
Welche sehen Sie noch?
Wenn Ihr Kind seinen 24. Geburtstag feiert, dann wird es wahrscheinlich rund 11.000 Stunden Social Media konsumiert haben. 11.000 Stunden, in denen es nicht mit seinen Freunden Fußball gespielt oder mit Oma und Opa gesprochen hat. 11.000 Stunden, in denen Algorithmen ihm Inhalte gezeigt, Werte vermittelt und gleichaltrige Nutzer empfohlen haben. Diese Algorithmen stammen von amerikanischen Firmen mit anderen Werten und Zielen und nehmen Ihnen als Vater einen Teil der Erziehung ab. Wenn wir das nicht wollen, müssen wir mit starken europäischen Unternehmen dagegenhalten, deren Aufbau nun mal Kapital erfordert. Sie merken: Ich brenne für das Thema!
Sollten Gründer also lieber länger nach Geldquellen in Europa suchen, statt Investoren aus den USA anzusprechen?
Ich beobachte schon, dass gerade auch die Generation der jüngeren Gründer visionär ist, auf Europa stolz ist und auf die Souveränität Europas Wert legt. Sie gehen reflektiert mit der Frage um, wen sie an ihren Unternehmen beteiligen. Und das finde ich richtig.
In Deutschland sind Firmen wie der Lieferdienst Gorillas mit mehr als eine Milliarde Euro bewertet, die nicht gerade für Hightech stehen. Wird das knappe Geld in Deutschland auch noch an mittelmäßige Unternehmen verteilt?
Ganz ehrlich: Das ist doch nicht der entscheidende Faktor. Es muss einfach so viel Geld fließen, dass ein paar Unternehmen richtig groß werden können. Dann ist es auch okay, wenn einige Firmen Geld bekommen, deren Geschäftsmodelle am Ende nicht tragen. In den USA wurden zwischen 2002 und 2006 Hunderte Milliarden Dollar in innovative Ideen gesteckt, die nicht groß geworden sind. Und wen interessiert das? Niemanden, weil in der gleichen Zeit Facebook gegründet wurde und Netflix und Google groß geworden sind.
Auch Firmen, die Sie finanziert haben, haben zuletzt Stellen reduziert, etwa die Immobilienplattform McMakler.
Ich kann nicht im Namen von McMakler sprechen. Aber unabhängig davon: Es wird immer Unternehmen geben, die verschwinden – so wie in der Natur permanent neue Pflanzen wachsen und alte sterben. Und wenn das Geschäftsmodell einer Firma nicht funktioniert, dann werden ihre Mitarbeiter mit ihren dort gesammelten Erfahrungen anderswo mehr bewirken können.
Stehen wir vor einem Winter, in dem we
gen der hohen Energiepreise und anderer ökonomischer Sorgen einfach mehr junge Firmen erfrieren werden als sonst?
Ich glaube, es kommt eine herausfordernde Zeit auf uns alle zu. Aber eigentlich sind junge Technologiefirmen eher immun gegen solche Schocks von außen – gerade weil sie ihr Geld von Wagnisfinanzierern bekommen und nicht von Banken, die jetzt höhere Zinsen fordern.
Sollte der Staat trotzdem einschreiten, damit keine Startups verschwinden?
Zu Beginn der Pandemie waren die breit gestreuten Hilfen des Staats aus meiner Sicht richtig, weil es sich um einen echten Schock von außen handelte. Aber wenn jetzt Startups aufgeben oder Mitarbeiter entlassen müssen, dann liegt das eher an ihrem Geschäftsmodell, und der Staat muss aus meiner Sicht nicht intervenieren.
Zur Mission vieler Jungunternehmer gehört, die Welt nachhaltiger zu machen. Ist das in einer Wirtschaftskrise möglich?
Ja, denn so entstehen im Idealfall Innovationen, die den Gründern langfristig Wachstum versprechen und zugleich unsere Wirtschaft stärken und unabhängiger machen.
ImpactFonds verlangen von Gründern ein LifecycleAssessment, bevor sie investieren – eine Kalkulation, wie sich ihre Firma während ihrer Lebensdauer aufs Klima auswirkt. Eine gute Idee?
Ich finde es richtig, dass ESG-Kriterien, also ökologische, soziale und ethische Aspekte, für Geldgeber und Gründer und Gründerinnen wichtiger werden. Aber es erscheint mir übertrieben, wenn ein Wagnisfinanzierer von einem fünfköpfigen Gründerteam darüber hinaus einen detaillierten Nachhaltigkeitsbericht verlangt und es so mit Bürokratie überfrachtet. Das ist, als würde man jemandem, der gerade schwimmen lernt, noch einen Klotz ans Bein binden.
Die Fragen stellte Jens Tönnesmann
Bagger und Bauchgefühl

Thomas Hagedorn auf dem Gelände seiner Abbruch-Firma
Unterwegs mit Thomas Hagedorn, der seit Jahren Gebäude zerlegt und so eine Unternehmensgruppe aufgebaut hat, die Vergangenheit in Zukunft verwandelt
VON MANUEL HECKEL
Und dann rollt Thomas Hagedorn in seinem Audi an dem kleinen Bagger vorbei, mit dem seine ziemlich große Geschichte in den Achtzigerjahren ihren Anfang nahm. Ein Mobilbagger in Knallrot, Modell Atlas 1602E, Baujahr 1983. Er steht an einer Straßenecke, gleich neben der Firmenzentrale seines Unternehmens. Hagedorn bremst kurz ab. »Die Gerüche, die Öle, das vergisst du nicht«, sagt der Mann. Und geht wieder aufs Gas: Es gibt schließlich zu tun.
Auf den ersten Blick ist Thomas Hagedorn ein AbrissUnternehmer, einer der erfolgreichsten der Republik, das manager magazin hat ihn mal »Deutschlands »Abrisskönig« getauft. Auf der roten Maschine hat er in den Achtzigern professionell das Baggerfahren, das Abbrechen von Gebäuden und das Sortieren von Schutt gelernt. Schon mit sieben Jahren, sagt der 51Jährige, habe ihn sein Vater auf eine Baumaschine gesetzt. Nach der Realschule ging es an die Arbeit – und in die Selbstständigkeit als AbbruchUnternehmer. Aus diesen Anfängen ist heute die HagedornGruppe geworden, mit etwa 1500 Mitarbeitern. »Rund 420 Millionen Euro Umsatz werden es dieses Jahr werden«, sagt der Gründer so nebenbei.
Eigentlich ist Hagedorn also ein AufbauUnternehmer. Zusammen mit seiner Frau Barbara hat er in weniger als drei Jahrzehnten ein kleines Imperium in Ostwestfalen geschaffen. Heute gehört zum Fuhrpark seiner Firma der größte AbbruchBagger Deutschlands: der KMC1600S. Konstruiert nach eigenen Vorstellungen, 230 Tonnen schwer, kann Stahlteile bis zu einem Meter Dicke zerschneiden und hat etwa dabei geholfen, das Kraftwerk Lünen zu zerlegen.
Aber Hagedorn geht es längst nicht mehr ums Abreißen. Heute kauft er riesige Grundstücke, gerne mit Altlasten, räumt
Hallen und Werke ab, versucht den Schrott zu recyceln und macht aus den Flächen dann Gewerbeparks. Eine Firma für Krane und Schwerlogistik hat er letztes Jahr übernommen. Tiefbau macht die Gruppe auch noch, die Digitalsparte mit Software rund um den Bau wächst kräftig.
Wie kriegen die das alles hin? Begleitet man Thomas Hagedorn einen Tag lang, merkt man schnell: Einfach ist es nicht.
Ein Herbsttag in der Firmenzentrale, gelegen in einem Gewerbegebiet im Norden von Gütersloh. Dort sind Süßigkeiten auf einer Etagere angerichtet, in kleinen Gläschen steht Obst auf Joghurt bereit, in der Ecke plätschert Wasser über einen kugelrunden Stein. Hagedorn trägt Jeans, weißes Hemd, Jackett mit Einstecktuch und Urlaubsbräune. Drinnen ist schick, draußen die Wirklichkeit: Durch das gekippte Fenster hört und sieht man schwere Kipplaster, die über den Hof fahren.
Hagedorn erzählt aus einem Vierteljahrhundert Unternehmertum. Wie er nach der Insolvenz seines Vaters, ebenfalls AbbruchUnternehmer, Baustellen abtelefonierte, um nach Arbeit zu fragen. Wie ihm das – trotz fehlender Ausbildung – nach und nach gelang. Wie er mit seiner Frau viele Jahre regelmäßig ins Scania-Werk in den Niederlanden fuhr, um neue Lastwagen abzuholen – Dinner und Übernachtung inklusive, Honeymoon im Zwölftonner. »Das war so schön«, erinnert sich Barbara Hagedorn. Wie er den Zuschlag erhielt, ganze Fabrikhallen von Dr. Oetker abzureißen. »Da saß ich das letzte Mal selbst für einen Auftrag auf einer Maschine«, sagt Thomas Hagedorn. Seitdem bestimmen viel Strategie, viel Vertrieb, viel Netzwerken die Arbeit. Aber die Basis bleibt ziemlich ehrliche, ziemlich brachiale Arbeit. Also zwei Stockwerke runter ins echte Leben. Das Ehepaar wirft sich gelbe Warnwesten über Jackett und Blazer. Rüber auf den Betriebshof. Thomas Hagedorn erklärt, wie der dort abgeladene Bauschutt recycelt wird – erst wird vorsortiert, dann werden Metallteile abgesondert, dann landet der Sand je nach Korngröße und Qualität auf verschiedenen Haufen. In einer großen Halle lagert belasteter Schutt, etwa Teer- oder Asphaltreste. Ein Kipplaster biegt ein, hält beim Rangieren wenige Zentimeter neben dem Unternehmerpaar an. »Du arbeitest auch mal wieder?«, grüßt der Lastwagenfahrer seinen Chef. Großes Gelächter.
Wer als Bauunternehmer Erfolg haben will, muss heute mehr denn je um gute Leute kämpfen. Dabei hilft es, Beziehungen zu nutzen und zu pflegen. Der Lastwagenfahrer: der Ehemann der Schwester. Mit einem anderen Fahrer hat Hagedorn in der Jugend seine erste Zigarette geraucht, erzählt er. Sein Mann fürs Stoffstrom-Management, also das Recycling der Baustoffe, ist ebenfalls ein alter Freund. Und in der Kantine
Das Anlegermagazin
Wissen, was sich auszahlt.

Thomas Hagedorn, Abbruch-Unternehmer
»Cook & Chill« mit ihren Lounge-Möbeln arbeitet jetzt die Schwester der Reitlehrerin der Töchter.
Johannes Harzheim kommt dazu, aus Köln. Über 100 Jahre lang hatte seine Familie auch eine Abbruch-Firma. Dann kriselte es. 2017 kaufte Hagedorn den Betrieb, seitdem kümmert sich Harzheim um Strategie. »Irgendwann hat der Chef angerufen und gesagt: Können wir die Digitalisierung rund um den Rückbau nicht selbst machen?«, erzählt er. »Und dann macht man das.«
Auf einem Tablet zeigt er, was alles daraus entstanden ist: Heute überfliegen Drohnen große Abbruch-Projekte und bauen sogenannte digitale Zwillinge auf, also Computermodelle. Bauleiter und Auftraggeber sehen so, um wie viel umbauten Raum es geht, und vermessen, welche Fortschritte es gibt. Früher sei er mit dem Auto um Häuser gefahren und habe den Aufwand des Abrisses aus dem offenen Fenster geschätzt, sagt Hagedorn. Heute geht das mit Daten.
Hagedorn bemüht sich, die AbbruchBranche zu verändern. Und verändert sich dabei selbst. Als vor Jahren erstmals ein Bauleiter ankündigte, in Elternzeit gehen zu wollen, »da bin ich fast in die Leitplanke gefahren, vor Schreck«, sagt der Unternehmer. Heute treibt Barbara Hagedorn eine »Frau am Bau«-Kampagne voran. Denn bei Hagedorn ist nur etwa jeder fünfte Beschäftigte weiblich, die Firma macht das auf der Website selbst zum Thema: Man sei »weit entfernt von perfekt«, heißt es, und: »Wir brauchen mehr Frauen! Echte Strukturwandler:innen, die Berge sowohl auf der Baustelle als auch im Kopf versetzen können.« Und Elternzeit für Bauleiter? »Heute ist das gelebte Normalität«, sagt Thomas Hagedorn.
Mittlerweile gibt es in der Zentrale einen Barbershop, kostenfrei für alle Mitarbeiter. Direkt daneben bietet ein Körpertherapeut Massagen an. Die erste Extrazahlung für die Mitarbeiter, um Inflation und Energiepreise abzufedern, ist gerade beschlossen. »Uns geht es vergleichsweise gut«, sagt Hagedorn »wenn wir die Möglichkeit haben, etwas zurückzugeben, dann gehört sich das so. Das machen wir aus voller Überzeugung.«
Im Erdgeschoss hängen Auszeichnungen an der Wand: für das Unternehmen, für die Personalarbeit und für das soziale Engagement. Besonders stolz sind die Hagedorns auf den roten Pokal unten rechts: »Geilste Bude« steht da drauf. Ein Geschenk der Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier.
Der Anpacker engagiert sich auch politisch: Das Wiederverwerten von Baustoffen, die Neuverwendung von Flächen, dafür werbe er immer wieder bei Bauamtsleitern und Behörden. Hagedorn ist überzeugt, dass es Sinn macht, aus Abbruch-Material erneut Baumaterialien zu machen. Aber die Behörden wehrten sich immer wieder mit bürokratischen Auflagen dagegen. Ein Ministerium habe ihm bestätigt, zu den »sympathischsten Nervensägen« zu gehören, berichtet Hagedorn – ein Kompliment.
Zurück im Auto, weiter in Richtung Gütersloher Innenstadt. Vor einem leeren Gebäuderiegel des Waschmaschinenbauers Miele steht – klar – ein Bauzaun mit Hagedorn-Plakat. »Da bin ich Lokalpatriot«, sagt Hagedorn, »wenn ich hier in der Stadt einen anderen Bagger sehe, dann nervt mich das ehrlicherweise immer noch.«
Je mehr die Gruppe wächst, desto schwieriger wird es allerdings für die Hagedorns, sich um alles selbst zu kümmern. 42 Gesellschaften mit 15 Geschäftsführern sortieren sich unter dem Dach der Unternehmensgruppe, die weiter wächst.
Direkt in der Innenstadt etwa hat Hagedorn den alten Güterbahnhof aufgekauft und abgerissen. Er lenkt den Audi jetzt an Neubauten vorbei: Ein Fitnessstudio, die Arbeitsagentur und eine Fachhochschule sind eingezogen. An der Ecke entsteht der Schüttflix-Tower, 26 Meter hoch. Schüttflix, das ist die große Digitalwette von Hagedorn. Das Start-up organisiert und liefert Baustoffe zu Baustellen. Internationale Wagnisfinanzierer haben investiert, genau wie die Schauspielerin Sophia Thomalla.
Neben dem Bahnhof parkt Hagedorn den Wagen. In einem alten Gebäude wartet Christian Hülsewig, kumpelig »Hülse« genannt, im Schüttflix-Pulli. Er verantwortet das Start-up – und packt an, wo es nötig ist. Heute gibt es gute Neuigkeiten: Baustoffe im Wert von zehn Millionen Euro pro Monat werden inzwischen über die Plattform gehandelt, die Zahl der angeschlossenen Spediteure steigt. Hülsewig sagt: »Wir raffen relativ schnell, ob die Welt eine Idee gebrauchen kann.«
Und Ideen gibt es genug. Solide zweistellig sollen alle Firmenbereiche jährlich zulegen, trotz Krise. Hagedorn wird also weiter abreißen – und aufbauen. Auch zu Hause. Mit leuchtenden Augen erzählt er, wie seine Familie im vergangenen Jahr gemeinsam eine Grube für ein privates Bauprojekt ausgehoben hat. 7200 Kubikmeter Erde, in drei Tagen. Die eine Tochter steuerte einen Muldenkipper, die andere einen kleinen Radlader, »Hülse« kam für ein paar Stunden vorbei, Barbara kümmerte sich um Planung und Essen, und Thomas Hagedorn saß auf dem Bagger, wie früher. Er kann es eben immer noch.








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Lelia König, 27, fährt viel Rad. Hier ist sie in den Bergen unterwegs
Sicher dauert’s länger
Lelia König will eine datenschutzkonforme Kamera fürs Fahrrad entwickeln. Das Geld hatte sie schneller zusammen als das richtige Team. Jetzt soll es losgehen
VON CAROLYN BRAUN
Die Irritation
Was Lelia König Freude macht, ist leider manchmal ziemlich gefährlich: Die 27-Jährige fährt Rad. Früher auf der Schwäbischen Alb, wo sie groß geworden ist, später in Jena, wo sie Sportmanagement studiert hat. Regelmäßig erlebe sie im Straßenverkehr Situationen, in denen sie sich denke: »Okay – das hätte jetzt auch das Ende sein können.« Bisher hatte König immer Glück. Einer nahen Freundin ergeht es weniger gut. Sie wird angefahren. Ihr Becken bricht, zweifach. Das tut nicht nur körperlich weh. Der Totalschaden des teuren Rennrads, die Zuzahlung zu den Reha-Maßnahmen: Der Unfall kostet sie mehrere Tausend Euro.
Die Idee
Radfahrer sind gesetzlich geschützt: Wer sie überholt, muss mindestens 1,5 Meter Abstand inner- und zwei Meter außerorts halten. Viele Autofahrer ignorieren das, ungestraft. Und Königs Freundin kann nicht nachweisen, dass der Unfallgegner – ein Busfahrer – für den Unfall verantwortlich war. König fragt sich also: Könnte eine Kamera am Rad Fehlverhalten dokumentieren? Klingt simpel. Ist es aber nicht. Denn eine solche »Dashcam« verletzt den Datenschutz, wenn sie ohne Anlass alles filmt.
Die Marktlücke
Mit ihrem Lebenspartner Sandro Beck grübelt König, wie sich das Problem umgehen ließe. Ihre Idee: eine Dashcam mit Abstandsmesser, die nur in Gefährdungssituationen aktiviert wird und sonst als Rücklicht, Sturzdetektor und Fahrtenaufzeichner dient. Das Gerät sollte datenschutzkonform sein, und seine Aufnahmen sollten vor Gericht verwendbar sein.
Zweifler und Förderer
Die Uni in Jena wirbt unter den Studierenden um junge Gründer. Das ermutigt König und Beck 2019 zu gründen. Der Name der Firma: Dashfactory. »Wir waren ein totales Familienunternehmen«, erzählt König heute. Nicht nur ihr Freund ist an Bord, auch dessen Bruder und ihr Onkel. Außerdem spülen die bm-t – die Beteiligungsgesellschaft des Freistaats Thüringen –, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen, ein US-amerikanischer Business-Angel und ein Crowdfunding Geld in das junge Unternehmen. Nur die Dashcam lässt immer länger auf sich warten. Nach einem Test der ersten Charge beschließen König und Beck, das Produkt zu überarbeiten. Nun werden manche Crowdfunder ungeduldig, beschweren sich öffentlich, bemängeln die Kommunikation. Lelia König sagt, ihr großer Fehler sei es gewesen, externe Entwickler hinzuziehen. Es dauert, bis das Gründerduo diese Kompetenzen selbst im 13 Mitarbeiter starken Team aufgebaut hat – die Leute zu finden sei alles andere als leicht gewesen, berichtet König heute.
Das Ergebnis
Eine Million Euro will Dashfactory in die Entwicklung der Kamera gesteckt haben, die 2023 nun wirklich auf den Markt kommen soll, verspricht König. Das Start-up baut zudem ein zweites Standbein auf: Es hilft Kommunen, die ihre Radverkehrsinfrastruktur per anonymisierter Sensordatenanalyse digitalisieren, analysieren und verbessern wollen. In Leipzig, wohin Königs Team umgezogen ist, läuft ein Pilotprojekt. Ihr Studium hat König unterbrochen, um sich auf ihre Firma zu konzentrieren. Geblieben ist ihre Leidenschaft: Sie fährt regelmäßig Radrennen, noch ohne Dashcam.