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ZAHNGESUNDHEIT Gesund gepflegt

Gesund gepflegt ab dem ersten Zähnchen

Schon die ersten kleinen Milchzähne müssen vor Karies geschützt werden. Richtiges Putzen, gesunde Ernährung mit wenig Zucker und regelmäßige Zahnarztbesuche sorgen dafür, dass die kleinen Beißerchen gesund groß werden.

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Wir Erwachsene drücken uns gerne mal vor dem Thema, denn wenn dann doch etwas im Argen ist, wird es beim Zahnarzt schnell mal ungemütlich. Umso wichtiger, dass wir unsere Kleinen sanft und gewissenhaft an das Thema Zahnhygiene heranführen. Denn schon die ersten kleinen Milchzähnchen müssen durch richtige Zahnpflege vor Karies geschützt werden. Bei den ganz Kleinen kommen zuerst Beißringmodelle und sanfte Fingerbürsten zum Einsatz, die dann durch die erste richtige Zahnbürste abgelöst werden.

Putzwerkzeug

Mit der Zahnpflege sollten Eltern schon ab dem ersten Zähnchen beginnen – zunächst

reicht ein Wattestäbchen, ein kleiner Lappen oder ein weicher Fingerling. Achtung! Um diese Zeit ist der kleine Kiefer noch eine Dauerbaustelle, also vorsichtig einmal täglich reinigen. Juckende, schmerzende Zahnleisten können bei der Gelegenheit auch massiert werden. Milchzahnkinder benötigen das richtige Equipment in Form einer alters- und gebissgerechten Zahnbürste. Um auch in die kleinsten Ecken und Winkel zu kommen, sollte es eine Kurzkopfzahnbürste mit dickem, rutschfestem Griff und Kunststoffborsten sein, die an den Ecken abgerundet sind und das Zahnfleisch schonen. Die Bürste an der Luft trocknen lassen, dann haben Bakterien keine Chance. Krümmen sich die Borsten zu den Seiten oder ist das gute Stück länger als acht Wochen im Gebrauch, ist es Zeit für eine neue. Falls die Borstenkrümmung sich früh wiederholt, sollten Eltern besonderes Augenmerk auf den Anpressdruck legen. Hier gilt das Prinzip: Weniger ist mehr. Eine elektrische Zahnbürste übernimmt selbst die Druckkontrolle und kann faulen Putzern einen echten Motivationsschub bieten, auch Kleinkinder profitieren schon davon.

Die geeignete Zahnpasta

Bei den Zahnpasten sollten Eltern zu einer speziell für Kleinkinder geeigneten Variante mit niedrigem Fluoridgehalt greifen. Ist schon ein bleibender Zahn im Mund, sind Junior-Zahnpasten mit höherem Fluoridgehalt von 1000 bis 1500 ppm sinnvoll. Der Zahnschmelz ist bei den neuen Zähnen zunächst noch nicht vollständig durchgehärtet, was der Kinderzahnarzt mit einer zusätzlichen Fluoridbehandlung unterstützen kann. Fluoridhaltige Zusatzpräparate und professionelle Zahnreinigung sind eigentlich nur für kleine Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko oder Bracketträger erforderlich.

Die richtige Technik

Spätestens mit zwei Jahren heißt es zweimal täglich Zähne putzen. Ab drei bekommt das Kind die Zahnbürste selbst in die Hand gedrückt. Zuerst lernt es, die Kauflächen zu schrubben. Danach, mit zusammengebissenen Zähnen Kreise auf die Außenflächen zu malen, und zum Schluss, die Innenseiten auszufegen. Diese Reihenfolge immer beibehalten: Kauflächen, Außenseiten, Innenseiten – KAI. Bis in die Grundschulzeit hinein sollten Mama oder Papa immer nachputzen.

Text: aus der Redaktion

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Ab zum Kinderzahnarzt!

Hand aufs Herz oder auf den Mund? Wann warst du mit deinem Kind zuletzt bei der Zahnkontrolle? Dass regelmäßige Checks schon mit den ganz Kleinen nötig sind, was einen guten Kinderzahnarzt ausmacht und wie Kind und Eltern richtig putzen, verrät die Zahnärztin für Kinderzahnheilkunde Anna Katharina Kreienkamp im Interview.

Libelle: Wann bringt man sein Kind optimalerweise das erste Mal zum Kinderzahnarzt und tut es auch ein normaler Zahnarzt? Kreienkamp: Tatsächlich am besten schon ab dem ersten Zähnchen. Der Einstieg ist auch beim eigenen Hauszahnarzt zum Beispiel im Rahmen einer Kontrolluntersuchung der Eltern gut möglich, zu der man sein Baby einfach mitnimmt. In einer bunten Kinderzahnarztpraxis ist meist der kindgerechte Einstieg einfacher, Kinderzahnärzte haben sich durch Fortbildungen auf Kinder spezialisiert und viel Erfahrung mit den kleinen Patienten. Was macht eine gute Kinderzahnärztin, einen guten Kinderzahnarzt aus? Bei einem guten Kinderzahnarzt steht das Kind im Mittelpunkt. Manche Eltern sind im ersten Moment verdutzt, wenn sie zu Beginn nur im Hintergrund stehen. Aber zum Kind Kontakt aufnehmen, spielerisch aufs Kind eingehen, sich Zeit nehmen, das ist das A und O. Ich sage zum Beispiel: Mach mal den Mund weit auf wie ein Löwe! Ich zähle jetzt deine Zähne. Das Gespräch mit den Eltern kommt erst danach.

Ab wann übernehmen Krankenkassen Zahnkontrollen bei Kindern? Von Anfang an sollten die Kleinen einmal pro Kalenderhalbjahr zum Check kommen. Ab sechs Monaten bis ins Vorschulalter geht es vor allem um Aufklärung und Beratung, die Zahnstellung, Kariesrisiken und das richtige Zähneputzen. Hat der Zahnwechsel begonnen, kann von sechs bis 18 Jahren zu den Kontrollen eine Individualprophylaxe gemacht werden. Dann färben wir Zähne an und geben weitere Putz- und Ernährungstipps. Bei Zahnschmerzen, Verfärbungen, Unfällen oder Unsicherheiten – zum Beispiel beim Zahnwechsel – sollte man natürlich nicht auf die nächste Kontrolle warten!

Apropos Unfall: Mein Kind stürzt, ein paar Zähne sind blutig und locker – wie verhalte ich mich? Kann man die Zähne retten? Bei einem Sturz sollte man auch mit einem Milchzahngebiss zur Kontrolle kommen, um eine Fraktur auszuschließen. Ein durch einen Unfall ausgefallener Milchzahn wird nicht reimplantiert, bei einem bleibenden Zahn versucht man auf jeden Fall, ihn zu erhalten. Dabei ist es wichtig, ausgefallene Zähne oder auch Zahnfragmente einzusammeln und feucht zu halten. Beim Einsammeln immer an der Zahnkrone anfassen, nicht an der Wurzel! In der Apotheke gibt es Zahnrettungsboxen, aber es reicht auch ein kleiner sauberer Plastikbeutel mit Wasser oder Milch. Nur einen Zahn, der feucht gehalten wurde, kann man wieder einsetzen.

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Wann braucht es eine Zahnspange? Kinderzahnärzte kontrollieren auch immer die Zahnstellung. Bei sogenanntem „offenen Biss“ oder generellen Auffälligkeiten beim Zubeißen schickt der Kinderzahnarzt kleine Patienten zum Kieferorthopäden. Normalerweise greift man mit Zahnspangen erst ins bleibende Gebiss ein. Aber es gibt auch schon frühe Behandlungsmöglichkeiten im Vorschulalter. Bei Auffälligkeiten beim Schlucken oder der Zungenlage schicken wir Kinder übrigens auch zum Logopäden. Als Kinderzahnärztin und auch als Mama rate ich: Um dem allem vorzubeugen, sollte die Schnullerfee allerspätestens um den dritten Geburtstag herum kommen.

Was, wenn das Kind sich der Zahnhygiene verweigert? Es gibt lustige Zahnputzlieder, Apps und ab drei Jahren darf man auch schon eine kleine elektrische Kinderzahnbürste zur Hand nehmen. Ich bin für das, was funktioniert. Nachputzen sollten die Eltern bis in die dritte oder vierte Klasse. Erst dann ist die Feinmotorik so ausgereift, um Kinder alleine ihre Zähne putzen zu lassen. Und es gilt in jedem Alter: am Ball bleiben, nicht aussetzen, weil das Kind nicht will. Zähneputzen gehört dazu wie das Anschnallen im Auto.

Das Gespräch führte Carolin Anselmann. Fotos: smile4kids

Zur Person

ANNA KATHARINA KREIENKAMP ist Zahnärztin bei Smile4Kids in Hilden. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind die allgemeine Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde. smile4kids.de