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Über 200 Teilnehmer:innen demonstrieren gegen geplante DK2 Mülldeponie

SOMMERSDORF (RED). Ein beeindruckendes Protestfest fand am Sonntag in Sommersdorf statt, bei dem mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Stimme gegen die geplante DK2 Mülldeponie erhoben. Die von der Initiative „Keine Deponie Sommersdorf“ organisierte Veranstaltung umfasste eine eindrucksvolle Demonstration und die Einweihung eines Marterls mit einem gemeinsamen Gottesdienst, der den Widerstand der Gemeinschaft gegen das Projekt unterstrich.

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Seit 2021 hat die geplante DK2 Mülldeponie in Sommersdorf und den umliegenden Gemeinden zu zunehmender Besorgnis geführt. Anwohnerinnen und Anwohner befürchten erhebliche Umweltauswirkungen, Schadstoffbelastung, deutlich mehr Schwerlastverkehr, Lärm, Staub und die Entwertung ihrer Häuser und Grundstücke. Mit dem von der Initiative „Keine Deponie in Sommersdorf“ organisierten Protestfest zeigten die besorgten Bürgerinnen und Bürger erneut ihre Ablehnung.

Die Demonstration begann am frühen Sonntagnachmittag, als die Teilnehmer aus Sommersdorf, Irrebach, Großenried, Weiherschneidbach und weiteren Orten, mit Plakaten, Trans-

Über 200 Bürgerinnen und Bürger aus Sommersdorf und Umgebung demonstrierten am Sonntag gegen die geplante DK2 Deponie in Sommersdorf. Fotos: Julia Kamann parenten und Slogans wie „Wir wehren uns - Keine Deponie!“ und dem Protest-Kanon „Wehrt euch - leistet Widerstand, gegen Lärm und Gift in unserem Land“ in einem langen Zug vom Sommersdorfer Feuerwehrhaus zur Deponie schritten. Die Menge vereinte Menschen jeden Alters, von engagierten Jugendlichen über Familien mit Kindern bis hin zu älteren Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Besorgnis über die geplante DK2 Deponie für gefährliche Stoffe zum Ausdruck brachten.

In einer eindringlichen Begrüßungsrede wies Wolfgang Zuber, Sommersdorfer Bürger und Mitglied der Initiative „Keine Deponie Sommersdorf“, nochmals da- rauf hin, dass die Lebensqualität aller auf dem Spiel stehe, nur weil einige wenige zu Lasten der Bewohner Sommersdorfs und Umgebung Geld verdienen wollen. Das Thema „privatwirtschaftliche Profitinteressen gegenüber den Lebensinteressen von Menschen“ griff auch Pfarrer i. R. Hans Löhr auf, als er vor dem Tor des geplanten Deponiestandortes einen Bildstock, der die Figur des guten Hirten trägt, mit einer bewegenden Predigt und Worten aus dem Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ weihte. Das Marterl, vom Sommersdorfer Gerhard Stabbert aus einem massiven Eichenstamm geschnitzt, soll „als Mahnmal gegen den Deponiebetrieb und Symbol für den gewaltlosen, aber entschiedenen Widerstand“ stehen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Horst Lange aus Sommersdorf, der eigens einen ProtestSong verfasst und mit Unterstützung der Sommersdorfer Kinder vorgetragen hatte.

Mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen endete das Protestfest gegen die geplante DK2 Deponie in Sommersdorf. Die Initiative „Keine Deponie Sommersdorf“ und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer haben ein weiteres Mal mit Kreativität und einer ungewöhnlichen Idee gezeigt, dass ihr Widerstand gegen die Bedrohung ihrer Dörfer ungebrochen ist.

Die Interessensgemeinschaft „Keine Deponie Sommersdorf“

Die Initiative gegen die Deponie geht davon aus, dass durch die Erweiterung der seit längerem kaum genutzten Bauschuttdeponie Klasse 0 gesundheitliche Beeinträchtigungen durch gefährliche Abfälle, Giftstoffe, Staub, Lärm und Abgase auftreten werden. Der Schwerlastverkehr wird durch die überregionale Anlieferung von Deponiematerial und die Abfahrt der LKWs nicht nur in Sommersdorf sondern auch in anderen, an der Zubringertrasse gelegenen Orten wie Burgoberbach,Bechhofen,Großenriedund Kleinried, deutlich zunehmen. Auch wird durch eine Deponie Klasse 2 die gewachsene Naturlandschaft - Erholungsort und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen zerstört. Die Sicherheit der Trinkwasserbrunnen in Irrebach vor Verunreinigungen ist nicht garantiert. Darüber hinaus ist von der Entwertung von Häusern und Grundstücken durch eine nur 250 Meter vom OrtentferntliegendeMülldeponie sicher auszugehen. Weitere Informationen finden Sie unter www. keine-deponie-sommersdorf.de.