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Insel-Sehnsucht Kücheninseln bringen als Ankerpunkt Ruhe und gleichsam kommunikatives Treiben ins Geschehen.

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Impressum

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KÜCHE

INSEL-SEHNSUCHT

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Frame Elegance by Snaidero

Insel-Sehnsucht

Sie sind der zentrale Treffpunkt im Haus und zweifelsohne die neue Visitenkarte eines Haushalts: Kücheninseln bringen als Ankerpunkt Ruhe und gleichsam kommunikatives Treiben ins Geschehen. Sie schlagen bravourös die Brücke zwischen Kochen, Essen und Wohnen und lassen sich auf vielfältige Weise in offene, moderne Raumstrukturen integrieren. Besonders bei Neubauten ist dieser Trend stark im Vormarsch — ganz gleich ob Wohnung oder eigenes Haus.

Sie trennt, sie verbindet: Die Kücheninsel ist so eine Art gestalterischer Tausendsassa, der es schafft, mehrere Funktionen wie Küche, Esstisch, Bartresen und Arbeitsplatz in sich zu vereinen und gleichzeitig alles, was es braucht — von der Küchenmaschine bis zum Geschirrtuch — unterzubringen. Einerseits steht sie für eine klare Abtrennung zum Wohnbereich, dessen Teil sie andererseits auch ist. Die Vorteile sind kein Geheimnis: Durch die Offenheit und die 360-grädige Bespielbarkeit entsteht große Bewegungsfreiheit, die wiederum bei der kulinarischen Kreativität und bei platzaufwendigen gemeinsamen Kochexperimenten unterstützt. Die Organisation bei der Zubereitung ist durch kurze Wege erleichtert, die Küche selbst ein attraktiver Blickfang auf den Punkt gebracht: Wenn der Platz da ist, sollte man auf diese Gelegenheit zurückgreifen. Denn es würden schon 15 bis 20 Quadratmeter genügen.

Hauptsache miteinander. Das Küchenmodell Frame aus der Kollektion Twenty von Modulnova, entworfen von Carlo Presotto und Andrea Bassanello, begeistert mit horizontal

KÜCHE

INSEL-SEHNSUCHT

Bossa E by Leicht

KÜCHE

INSEL-SEHNSUCHT

B1 by Bulthaup

Oasi by Aran Cucine

betonter Linearität und neuen Proportionen: Die große Mittelinsel mit vorspringender Halbinsel, die als spontaner Essbereich genutzt werden kann, wird durch geräumige Hochschränke aus Nussbaum Milano ergänzt. Diese erinnern an die 1950er-Jahre und verleihen der Küche eine raffinierte Note. Übrigens: Jeder, der hier nach einem Griff sucht, sucht vergeblich. Frame besticht durch besonders dünne Rahmentüren mit eingelassener Griffmulde. Stefano Boeris Küche Oasi von Aran Cucine ist dagegen eher als selbstbewusster Solitär zu betrachten. Ausgehend vom klassischen Schema der Insel-Küche, besteht sie im Wesentlichen aus einem Block mit Esstisch-Kochzeile und integriert die Züge eines traditionellen Orts der Geselligkeit wie in einer typisch italienischen Küche. Hinzu kommt eine multifunktionelle Vorrichtung, die jede Phase der Nahrungsmittelaufbereitung als Rotationsprinzip abdeckt — von der Vorbereitung und Kochen über Verbrauch und Reinigung bis hin zu Konservierung und Recycling. Der Baum ist Teil des Ganzen und steht für das familiäre Netzwerk, das sich immer weiter verzweigt. Aus einem Guss. Als Teil des Ganzen verstehen sich auch diese beiden Küchenmodelle. Bossa E von Leicht lässt Lebens- und Architekturstil ineinander verschmelzen. Der Fokus liegt darauf, durch die Wahl der Materialien und Farben eine perfekte Überleitung zu den angrenzenden Wohnräumen zu schaffen und so damit ein Gesamtbild zu definieren. Deshalb geht das Konzept weit über das einer Küche hinaus und beinhaltet Elemente wie Sideboards als klassisches Stilmittel, das genauso im Wohnzimmer, Essbereich, Bad oder im Entrée seinen Platz findet, oder auch Wandverkleidungen in Eiche, Ulme, Kastanie, Nussbaum, Walnuss sowie Esche. Alles zusammen schafft eine einheitliche Struktur mit fließenden Übergängen. Ähnlich gepolt ist das Modell SLX von SieMatic, das sich in die Stilwelt Pure einreiht und Küche in möglichst minimalistisches Design inszeniert. Ob Holz oder Marmor als Oberfläche: Die international mehrfach ausgezeichnete grifflose Küche SLX mit ihrer vollkommen neu konzipierten Griffmulde bleibt bis ins letzte Detail ihren Prinzipien treu und dockt nahtlos an ihre unmittelbare Umgebung an.

SLX by SieMatic

KÜCHE

INSEL-SEHNSUCHT

Twenty Frame by Modulnova

Klar in der Aussage. Sehr eigenständig dagegen präsentieren sich Küchen, die ihre betonte Schlichtheit oft über eine eigene Farbe oder ein besonderes Konzept definieren und so als eigene Zone wahrgenommen werden sollen. Aus der Reihe tanzt beispielweise der Kochtisch von Next 125, den es in den Ausführungen Eiche, Nussbaum natur oder Lärche geräuchert gebürstet gibt. Wie eine echte Workstation mit Kochfeld — auf Wunsch mit integrierter Muldenlüftung sowie geräumigem Unterbauschrank — kann diese Küche fast alles: Feuerstelle, Essplatz, Kreativbüro. Immer wieder gern im Einsatz kommt der Bulthaup-Klassiker B1, ein Ensemble aus Kücheninsel, Wandzeile und Hochschrankblock. Auch hier werden ganz bewusst wenige Materialien eingesetzt, um einen möglichst homogenen Charakter zu erzielen. Ebenso unmissverständlich sind jedem Element klare Funktionen zugeordnet: Die Insel ist Arbeitsplatz, Koch- und Wasserstelle, die Wandzeile hält die Utensilien bereit und der Hochschrankblock, der auf Wunsch bis Raumhöhe ausgeführt werden kann, beherbergt die Einbaugeräte.

Ein eigenes Ding. Während die einen also betont zurückhaltend ausgeführt sind, lassen die anderen einen eleganten Mix zu, wie das Modell Frame von Snaidero mit klassischen Elementen und einem Touch Industriecharme. Die Gestaltung zeichnet sich durch ein Spiel aus Voll- und Hohlräumen aus: Eine selbsttragende Stahlstruktur lässt die Küche funktionell und modern wirken — ein Designelement, das an bestimmten Punkten zwischen den Schränken und der Insel immer wieder auftaucht. Mattlack, Glimmerlack und zwei raffinierte Ulmenholz-Ausführungen sowie gerahmte, grifflose Türen unterstreichen die Neuinterpretation einer traditionellen Ästhetik. Küche Time von Arredo3 zeichnet sich wiederum dadurch aus, dass sie sich mit einer großen Auswahl an oxidierten MetallicLacken sehr jung und farbenfroh gestalten lässt. Die Elemente sind linear angeordnet, mit einer zentralen Insel, die auch zum Plaudern, Snacken oder Mitmachen einlädt. Die glatten Türen — wahlweise matt oder glänzend — lassen sich mit einem Rillen- oder Griffsystem öffnen. Maxi-Module mit bodenstehenden Türen lassen die gesamte Einheit noch schlanker erscheinen.

Time by Arredo3

Showroom Gumpendorfer Str. 135, 1060 Wien kuechendesign.at

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