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freitag, 10. Jänner 2014 – 49

Count Down zur Logimat

Mehr als 1.000 Aussteller präsentieren vom 25. bis 27. Februar ihre Neuheiten Seite 52

© krischanz.zeiller./AIT

© LogiMat/Jürgen Baum

industrialtechnology Salzburg probt die Zukunft

Smart Grid-Modellregion mit ­renommiertem Preis ausgezeichnet Seite 54

mautsystem kapsch baut WEiter aus © Panthermedia.net/Ivan Kruk

Dienstleistungen sind großer Erfolgsfaktor

© PCCL

short

Leoben. Unter der Leitung von Martin Payer und Wolfgang Kern hat sich das Polymer Competence Center Leoben (PCCL) zum führenden österreichischen Forschungszentrum für Kunststofftechnik und Polymerwissenschaften entwickelt.

Dafür wurden Payer und Kern im Dezember von der Vereinigung Österreichischer Kunststoffverarbeiter (VÖK) mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, einem Preis, der bereits seit 1971 an wichtige Persönlichkeiten der Kunststofftechnik vergeben wird. www.pccl.de

© MCE Industrietechnik/WVIS

Rostock. In drei Jahren müssen die Motoren neuer Schiffe schadstoffärmer arbeiten. Die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock wurde jetzt gemeinsam mit dem Motorenbauer Caterpillar, der in Rostock eine seiner Produktionsstätten hat, und der aus der Uni ausgegründeten Firma FVTR GmbH vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragt, einen neuen Dual-Fuel-Motor zu entwickeln, der sowohl mit Diesel oder Schweröl als auch mit Gas betrieben werden kann. „Eine Herkulesaufgabe, aber lösbar“, so Horst Harndorf, Leiter des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen & Verbrennungsmotoren.

www.uni-rostock.de

© ABB/Agnieszka Wierzbowska

Evolution of Service Die aktuelle Studie von Roland Berger analysiert die ­wachsende Bedeutung des Dienstleistungs-Sektors im Maschinen- und ­Anlagenbau und zeigt die wichtigsten Trends für die Zukunft auf.

Seite 50 Leonardo da Vinci-Preis Neue Unterrichts-Konzepte

Gesucht werden innovative Lehrkonzepte für Naturwissenschaft & Technik.

Düsseldorf. In Österreich hat der von Festo initiierte LeonardinoForschungspreis für Kinder bereits Tradition, heuer startet der deutsche VDI gemeinsam mit dem Deutschen Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU) ein ähnliches Projekt, allerdings richtet sich der Leonardo da Vinci-Preis nicht direkt an Schüler, sondern an Pädagogen.

Ausgezeichnet wird das überzeugendste Unterrichtskonzept, das in besonderer Weise die Verknüpfung natur- und technikwissenschaftlichen Unterrichts verbindet. www.vdi.de

Siemens mit Tesis PLMware

© Siemens

Förderung des Technik-Interesses

© Thomas Ernsting /LAIF

Zürich. ABB hat von PSE S.A, Polens staatlichem Übertragungsnetzbetreiber, einen Auftrag in Höhe von rund 27 Mio. € für die Lieferung von zwölf Leistungstransformatoren erhalten. Die Ausrüstung wird im Rahmen einer Initiative zur Stärkung des nationalen Stromnetzes zum Einsatz kommen. „Im Einklang mit unserer Devise, im jeweiligen Land vor Ort zu produzieren, werden die Transformatoren in Polen hergestellt, wo wir über umfangreiche Fertigungskapazitäten verfügen“, so Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung. www.abb.com

Akquisition Erweiterung des Software-Portfolios

Chuck Grindstaff, President und CEO der Siemens PLM Software.

Wien. Siemens hat mit Tesis PLMware, einem führenden Spezialisten für die Integration von Product Lifecycle Management(PLM) Software in andere UnternehmensIT-Anwendungen, eine Vereinbarung zur Übernahme geschlossen, um sein Portfolio bei Industriesoftware weiter auszubauen. „Unser Ziel sind Best-in-ClassLösungen, die unseren Kunden und der kommenden Generation von Fertigungsunternehmen dabei helfen, innovative Produkte effizient zur Marktreife zu bringen“, sagt Chuck Grindstaff, President und CEO Siemens PLM Software. www.siemens.at

c ov e r

50 – industrialtechnology

kommentar

80 Milliarden Euro für die Forschung

Freitag, 10. Jänner 2014

Aktuelle Studie Im Maschinen- und Anlagenbau gewinnt der Service-Bereich eine immer größere Bedeutung

Dienstleistungen pushen Umsätze und Gewinne sowie günstige Drittanbieter zurück.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollten Maschinen- und Anlagenhersteller ihre Geschäftsmodelle überdenken und neue Services entwickeln. „Dazu gehören in erster Linie Dienstleistungen zur Performancesteigerung der bereits installierten Maschinen sowie BeratungsServices.“ So bieten zum Beispiel Upgrades und Updates der vorhandenen Anlagensoftware sowie Bewertungs- und Analysetools ein großes Geschäftspotenzial für die Branche.

Immer wichtiger ist auch die Beratung, die Kunden dabei hilft, die passenden Maschinen mit den richtigen technischen Leistungen und der notwendigen Größe zu identifizieren. Doch trotz des Wachstumspotenzials der ServiceBranche besteht hier noch erheblicher Nachholbedarf bei den Anbietern. Denn lediglich 55% der befragten Maschinenbauunternehmen sind in der Lage, Dienstleistungen für die installierten Anlagen zu verkaufen.

britta biron

S

eit Jahresbeginn läuft das neue EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020“ für Forschung und Innovation.

Für sieben Jahre stehen insgesamt rund 80 Milliarden Euro zur Verfügung, in der ersten Ausschreibungsphase, die bis 2015 läuft, stehen 15 Milliarden Euro zur Verfügung.

Gefördert werden Projekte entlang der gesamten Innovationskette – von der Grundlagenforschung bis hin zur Markteinführung neuer Produkte.

Wesentliche Eckpunkte des Programms sind ist die Stärkung der wissenschaftlichen Basis (Säule I), die Forcierung der unternehmensinternen Forschung (Säule II) und als dritte Säule Innovationen im Umfeld der großen gesellschaftlichen Herausforderungen; dazu zählen unter anderem der demografische Wandel, die Ressourcenknappheit bzw.

Steigerung der Ressourcen­ effizienz sowie der Klima­ wandel.

20% der Fördermittel aus der zweiten und dritten Säule sind für KMU vorgesehen, um deren Innovationsgeist zu fördern. Zusätzliche Erleichterung vor allem für die Klein- und ­Mittelbetriebe sollen auch die neuen, vereinfachten Beteiligungsregeln und Abläufe bringen.

Insgesamt bringt das Neue Jahr also recht gute Startbedingungen für innovative Unternehmen.

BASF Neues Produkt

© BASF

Zetag Ultra

Zetag Ultra bringt verbesserte Entwässerung bei niedriger Dosierung.

Ludwigshafen. Der Chemiekonzern BASF erweitert heuer mit Zetag Utra sein Sortiment an Flockungshilfsmitteln für Kläranlagen. „Das Projekt hat seine hervorragende Wirksamkeit in umfangreichen Anwendungstests weltweit bestätigt. Unsere Kunden vermerken einen Anstieg des Feststoffgehalts im entwässerten Schlamm von durchschnittlich 15%. Andere Versuche zeigen eine signifikante Dosierungsersparnis von bis zu 20%”, nennt Marcus Fuest, Business Managements Water Solutions, die wesentlichen Vorteile der Innovation. www.basf.com

Wien. Das Servicegeschäft spielt für Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit jeher eine sehr wichtige Rolle. Dennoch haben rund 40% der Unternehmen, so die aktuelle Studie „Evolution of service“ der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants, bisher den angepeilten Umsatzanteil im Servicebereich noch gar nicht erreicht.

„Die Unternehmen sollten in Zukunft auf neue Services, wie etwa die Performancesteigerung, sowie auf die Beratung setzen.“ Philipp Angehrn Partner bei Roland Berger

Neue Service-Ansätze „Damit verpassen viele Firmen ein wichtiges Gewinnpotenzial – sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern“, sagt Ralph Lässig, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.

Doch auch jene Unternehmen, die schon heute stark auf das Servicegeschaft setzen, sind damit nicht automatisch auf der sicheren Seite. Denn die Margen und Umsätze bei klassischen Dienstleistungen, wie etwa Ersatzteile oder Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, gehen durch den hohen Standardisierungsgrad

Ein wichtiger Wachstumstreiber ist auch das „Remote Monitoring“. „Diese Technologie, die eine Ferndiagnose bei Fehlermeldungen ermöglicht, sorgt nicht nur für eine schnelle Problembehebung“, sagt Lässig. „Durch eine intelligente Auswertung der Kundendaten können Maschinenbauer ihre Anlagen optimieren – und zwar genau nach den Bedürfnissen ihrer Kunden.“ Zwar erhalten heute schon 80% der Anlagenhersteller wichtige Informationen über die Nutzung der installierten Maschinen, doch nur die wenigsten sind tatsächlich in

Services für Maschinen und Anlagen sichern den wirtschaftlichen Erfolg.

der Lage, diese Daten zu analysieren, um ihren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten.

Vier Strategien Auf Basis dieser Trends hat Roland Berger vier Geschäftsmodelle mit unterschiedlicher strategischer Ausrichtung ermittelt.

Technologieführer profitieren auch im Service von den Alleinstellungsmerkmalen ihrer Nischenprodukte, patentierten Bauteile und dem proprietären Kundenzugang. Der Service muss die Technologieführerschaft jedoch über den gesamten Produktlebenszyklus absichern.

Applikationsführer sollten sich auch im Service auf spezifisches Prozess-Know-how mit einem

starken Fokus auf Prototypenbau sowie kundenspezifische Lösungen konzentrieren.

Bei Preis- und Effizienzführern muss auch im Service der monetäre Vorteil für den Kunden im Vordergrund stehen. „Maschinen- und Anlagenbauer, die in der Lage sind, das richtige Servicemodell für sich zu identifizieren und eine passende Strategie dazu zu entwickeln, werden in den kommenden Jahren ein bislang noch ungenütztes Gewinnpotenzial ausschöpfen können“, ist Roland Berger-Partner Philipp Angehrn überzeugt. „Dabei sollten kleinere Anbieter an strategische Allianzen denken, um Kosten und Ressourcen zu sparen.“ www.rolandberger.de

Konjunktur-News Mehr Aufträge für Maschinen- und Metallwarenbranche, Stimmung aber weiter verhalten

Noch kein Grund für viel Optimismus Wien. Als durchwachsen könnte man die Stimmung der heimischen Maschinen- und Metallwarenhersteller bezeichnen. Für ausgeprägten Pessimismus laufen die Geschäfte zu gut, Immerhin ist die Produktion der Branche laut Konjunkturtest des Fachverbands Maschinen & Metallwaren Industrie (FMMI) vom Dezember 2013 gestiegen. Der Überhang an Unternehmen, der Zuwächse meldet, beträgt rund 9 % – das ist ein ähnlich guter Wert wie im Sommer 2013 und beendet die kleine Delle vom Herbst. „Angesichts der gleichzeitig zurückgehenden Aussichten scheint das aktuelle Wachstum aber eines mit Ablaufdatum zu sein”, relativiert FMMI-Ökonom Martin Baminger.

Leichte Besserung Denn lediglich neun Prozent der Metallwarenhersteller rechnen in den nächsten Monaten mit einer Produktionssteigerung, deutlich größer (25%) ist die Gruppe der Betriebe mit negativen Aussichten.

Dadurch fallen auch die Gesamt-

warenerzeuger mit sinkenden Interesse ihrer ausländischen Kunden konfrontiert, 41% der befragten Unternehmen beurteilen die Auftragsbestände aus dem Ausland als „nicht ausreichend“. Ein klei-

„Die Dynamik bei den Auftragseingängen im November wird von den Unternehmen nicht

© FMMI

britta biron

© Voith/WVIS

Viel Potenzial sieht die Studie bei Analysen, Upgrades und Updates sowie in der Beratung.

Bei den Metallpreisen rechnen die Unternehmen mit einer Stabilisierung.

aussichten der MMI negativ aus, obwohl die Maschinenbauer insgesamt eine optimistische Ansicht vertreten.

Die Auftragsbestände im November zeigen sich ganz und gar konträr zu den Erwartungen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Gesamtsaldo nämlich um 0,14 Punkte angestiegen, was eine deutliche Trendwende zum Positiven

darstellt. Warum die Erwartungen trotz steigender Auftragsbestände trotzdem zurückgegangen sind, ist natürlich eine naheliegende Frage. „Anscheinend schätzen die Unternehmen die Dynamik bei den Auftragseingängen nicht als nachhaltig ein”, vermutet Baminger.

Vielleicht liegt es auch an der Einschätzung der Nachfragesituation. So sehen sich etwa die Metall-

als nachhaltig genug eingeschätzt.“ martin baminger, fmmi

ner Lichtblick zeigt sich bei den Metallpreisen, bei denen die Kurve erstmals seit Monaten wieder nach oben zeigt und die Unternehmen mit einer Stabilisierung rechnen. www.fmmi.at

kon ju n kt u r ba r om ete r

Freitag, 10. Jänner 2014

industrialtechnology – 51

Stimmungsbild Die Nachfrage hat im Dezember stark angezogen, und Europas sowie Österreichs Industrie kommt zunehmend in Schwung

Klare Trendwende im Euroraum China prognostiziert für 2014 ein Wirtschaftswachstum von 7,6%, in den USA steigen privater Konsum und Investitionsbereitschaft.

Europa

▲

Die Wirtschaft im Euroraum hat gegen Ende des Jahres 2013 an Schwung gewonnen. Vor allem die Industrie erholt sich dank anziehender Aufträge und steigender Produktion schneller als erwartet (s. dazu auch „Unter der Lupe“). Die Dienstleistungsbranche hat hingegen etwas an Dynamik eingebüßt.

USA

▲

Steigender privater Konsum, mehr Investitionen und ein Anziehen staatlicher Ausgaben haben dazu beigetragen, dass die US-Wirtschaft im 3. Quartal um 4,1% gewachsen ist. Dies bedeutet den stärksten Anstieg seit Ende 2011.

Auch die Arbeitslosenrate ist im November überraschend deutlich auf 7% zurückgegangen.

Japan

▲

Nachdem die japanische Wirtschaft im dritten Quartal langsamer gewachsen ist als erwartet, beschloss die Regierung Ende November, ihre ultralockere Geldpolitik fortzuführen. Der Leitzins bleibt nahe bei Null, durch den Ankauf von Wertpapieren soll Geld in die Wirtschaft gepumpt werden.

könnte die indische Notenbank veranlassen, den Leitzins (derzeit 7,75%) zum wiederholten Male anzuheben.

Unter der Lupe: Europas Wirtschaft löst 2014 die Bremsen

Lateinamerika In Chile sorgen ein anziehender privater Konsum, staatliche Investitionen sowie steigende Exporte für positive Impulse. Im dritten Quartal 2013 wuchs die chilenische Wirtschaftsleistung um 4,7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2012.

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

© dpa/Christian Charisius

Monika Rosen

Eine anhaltend starke internationale Nachfrage und die Verbesserung der Profitabilität haben im Euroraum zu einer Trendwende geführt – die meisten Indikatoren zeigen wieder nach oben.

Deutlich positive Signale sind auch heuer zu erwarten: Vor allem der starke Aufwärtstrend in Deutschland mit seiner international besonders wettbewerbsfähigen Industrie wird positiv auf ganz Europa, etwa auch Frankreich oder Italien, ausstrahlen.

Darüber hinaus wird die europäische Wirtschaft, durch Fortschritte bei richtungsweisenden Maßnahmen wie der Bankenunion, beginnen, die Bremsen zu lösen.

Hinzu kommt, dass nach der massiven Haushaltskonsolidierung der vergangenen drei Jahre der noch offene Konsolidierungsaufwand relativ gering ist. Trotz schwacher Konjunktur haben die meisten Länder der Eurozone große Sanierungserfolge erreicht. Im Durchschnitt wurde das strukturelle Budgetdefizit zwischen 2010 und 2013 um mehr als drei Prozentpunkte reduziert.

Für das Jahr 2014 liegt der Konsolidierungsaufwand im Durchschnitt der Euroländer nur noch bei 0,3 Prozent des BIP. Für das laufende Jahr wird 1,5% Wachstum für den Euroraum und 2,5% für Deutschland erwartet.

WeltMeister Österreich Das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort

China Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wird das Wirtschaftswachstum Chinas in diesem Jahr bei 7,6% liegen. Zwar würden mit diesem Plus die Vorgaben der chinesischen Regierung von 7,5% erfüllt werden, nichtsdestotrotz wäre es das schwächste Wachstum seit zwei Jahrzehnten.

Indien

hre I e n r en ge optimalen t l a t s Wir ge ortraits im ! eld np Firme nellen Umf tio redak

Im November 2013 stieg die Inflation in Indien auf knapp 12% an, das ist die höchste Teuerungsrate unter den G20-Nationen. Dies

österreich spezial Heimische Industrie zum Jahreswechsel weiter im Aufwind Nach der flauen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2013 kommt die Erholung in Österreichs Industrie zunehmend in Schwung, die Stagnation scheint zum Jahreswechsel überwunden. Die Nachfrage hat im Dezember kräftig angezogen, die Produktion wurde in der Folge stark ausgeweitet. Die Auftragspolster nehmen zu, doch steigende Einkaufspreise belasten die Betriebe, und die Personalkapazitäten werden trotz des Aufwärtstrends noch zurückgefahren. Für die hohen Auftragszuwächse war im Dezember vor allem die Inlandsnachfrage verantwortlich, doch auch die Exportmärkte USA und Europa sorgten für solide Unterstützung.

Einen Wermutstropfen bildet weiterhin die Lage am Arbeitsmarkt. Trotz der sich seit einigen Monaten abzeichnenden Verbesserung des Nachfrageumfelds und der auch im Dezember spürbaren Ausweitung der Produktion ist die Beschäftigung in der österreichischen Industrie abermals gesunken. Gegen Jahresende wurden sogar mehr Stellen gestrichen als im Vormonat. Mit Ausnahme von März und Oktober ging somit in allen Monaten des Jahres 2013 der Personalstand in der Industrie zurück. In Summe befindet sich die heimische Industrie jedoch auf Wachstumskurs. Die Aussichten, dass sich dieser Trend im noch jungen Jahr 2014 fortsetzt, sind sehr gut.

Das erste umfassende Jahrbuch zu folgenden Themen: • Österreichs Exportwirtschaft – Österreichs Weltmarktführer auf einen Blick • Industriestandort Österreich – was Weltmarktführer für Rahmenbedingungen brauchen • Hochtechnologie und Forschungsstandort – wo finden sich die Weltmeister der Zukunft

Projektleitung: Mag. Erich Danneberg MAS | Tel: 919 20 2224 | e.danneberg@medianet.at

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52 – industrialtechnology

Freitag, 10. Jänner 2014

LogiMat 2014 Mehr als 1.000 internationale Aussteller zeigen vom 25. bis 27. Februar ihre Neuheiten

short

Das bewegt heute die Intralogistik-Branche

TransportbarometerApp mit neuem Update

© TimoCom

Die klare Hallengliederung strukturiert das große Angebot und bietet den Besuchern mehr Übersicht. britta biron

Zahlreiche neue Funktionen für die Ermittlung der aktuellen Marktpreise.

Stuttgart. Vom 25. bis 27. Februar präsentiert die LogiMat auf dem Stuttgarter Messegelände zum zwölften Mal eine umfassende Leistungsschau der IntralogistikBranche. Mehr als 1.000 Unternehmen, darunter mehr als 150 Neuaussteller, zeigen auf rund 75.000 Quadratmetern ihre aktuellen Lösungsangebote für mehr Effizienz in den Prozessketten.

Düsseldorf. Die neue TimoCom Transportbarometer-App ist jetzt nicht nur völlig kostenlos, sondern bietet auch viele zusätzliche Funktionen. Während die Vorgängerversion lediglich die Möglichkeit bietet, die Relation von einem Land in alle europäischen Länder darzustellen, kann man sich jetzt das aktuelle Verhältnis von Frachtangeboten zu Laderaumangeboten für einzelne Länder anzeigen lassen.

Völlig neu ist die Funktion der historischen Daten, bei der die prozentualen Frachtwerte der vergangenen drei Jahre als grafischer Verlauf angezeigt werden. So können App-Besitzer bei Preisverhandlungen vor Ort nicht nur die aktuellen Entwicklungen für eine Beurteilung der Marktlage betrachten, sondern auch langfristige Tendenzen zu Rate ziehen. www.timocom.com

„Mit dem großen Angesamte Spektrum der gegenwärtig bestimmenden Trendthemen in der Intralogistik ab.“ Peter Kazander Leiter Logimat

Stapler lernen das Hören und Sehen

© Susann Reichert/IPH

„Mit ihren Aussteller- und Informationsangeboten bietet die LogiMat 2014 von der Beschaffung über die Produktion bis zur Auslieferung einen vollständigen Marktüberblick über alles, was die Intralogistik-Branche bewegt“, fasst Messeleiter Peter Kazander zusammen.

Die diesjährige Fachmesse steht unter dem Motto „Intelligent vernetzen – Komplexität beherrschen“ – damit will der Veranstalter den Anspruch der Messe als Trendbarometer der Intralogistik unterstreichen. „Zu den wichtigsten Treibern innerhalb der Supply Chain zählen

Getestet werden die Systeme vorerst an einem Miniatur-Modell.

In sechs Hallen mit insgesamt 75.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden die aktuellen Trends und Neuheiten gezeigt.

aktuell der hohe Kostendruck, eine zunehmend vernetzte Kooperation der Akteure sowie der steigende Erwartungsdruck, den die Kunden auf den Handel übertragen, der ihn an die produzierende Industrie weiterleitet“, erklärt Kazander.

Die Logistikbranche insgesamt steht vor der Herausforderung, einerseits die Kundenerwartungen an termintreue Lieferung und den Einsatz von Innovationen zu erfüllen, andererseits Einsparpotenziale und vorhandene Synergien durch koordinierte Zusammenarbeit zu generieren.

Wesentlich dafür ist natürlich eine leistungsfähige IT. In Halle 5 werden die neuesten SoftwareLösungen und Features für effizi-

ente Lagerverwaltung und Transport, für Simulation, Kommissionierung und Archivierung gezeigt, darunter etwa eine neue Instandhaltungslösung der DE software & control GmbH, die auf dem Konzept der „Sensible Objects“ basiert.

Leistungsfähige IT „Die IT-Infrastruktur bildet in der Intralogistik die Grundlage für effiziente, wirtschaftliche Prozesssteuerung ebenso, wie für eine ganzheitliche Betrachtung und Verknüpfung beziehungsweise Vernetzung der Partner in der Supply Chain“, so Kazander. „Mit dem Einsatz moderner Softwaresysteme lassen sich oft mit relativ

überschaubarem finanziellem Aufwand erhebliche Effizienzpotenziale erschließen.“ Ein wichtiger Schwerpunkt der Messe sind natürlich auch heuer wieder Transportsysteme, Shuttles und Flurförderzeuge. „Mit mehr als 50 Einträgen in dieser Kategorie, darunter alle führenden deutschen Staplerhersteller wie Jungheinrich, Linde und Still sowie namhafte international Anbieter wie Combilift aus Irland, die niederländischen Gent Forklifts Parts, Doosan oder Seegrid aus den USA, bietet die LogiMat heuer allein im Staplerbereich eine Branchenkonzentration, die ihresgleichen sucht“, erläutert Kazander. www.logimat-messe.de

ÖAMTC-Studie Trend zum Online-Shopping reduziert den Individualverkehr und sorgt für mehr Effizienz

Liefern lassen statt selber schleppen Wien. Eine aktuelle Studie der ÖAMTC-Marktforschung belegt, dass der Trend zum Online-Shopping den Straßenverkehr entlastet.

Immerhin 52% der Befragten gaben an, durch mehr Onlineeinkäufe weniger private Einkaufswege zurückzulegen bzw. zurücklegen wollen. „Diese Entwicklungen zeigen, dass das Gesamtverkehrsaufkommen keineswegs immer nur

wachsen muss. Im Fall des Onlinehandels kommt es sogar zu einem Rückgang des Individualverkehrs.

Darin steckt auch eine große Chance, denn die Kurier-, Express- und Paketdienste können die Waren, bei guten Rahmenbedingungen, wesentlich ökologischer, aber auch ökonomischer zu den Endkunden bringen. Daneben erspart sich der Käufer viel Zeit und den Ärger mit den bekannten Pro-

© Panthermedia.net/Pavel Losevsky

Hannover. Fahrerlosen Transportfahrzeugen soll im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts das Hören und Sehen beigebracht werden, damit sie sich einerseits selbstständig in den Fabrikhallen bewegen und andererseits auch direkt mit den Menschen kommunizieren können.

Die Sprach- und Gestensteuerung wird vom Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) entwickelt, das Navigationssystem vom Institut für technische Informatik der Universität zu Lübeck (ITI).

Auch Industrieunternehmen beteiligen sich am „FTF out of the Box“-Projekt, das Teil des Forschungsprogramms „Autonomik für Industrie 4.0“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ist.

Für die Sicherheitstechnik ist die Götting KG verantwortlich, die Gesamtprojektkoordination übernimmt die Jungheinrich AG, die auch ein System zur automatischen Paletteneinund -auslagerung entwickelt und alle Komponenten in zwei Schubmaststapler integrieren, die dann in einer Lagerhalle nahe Hamburg getestet und kontinuierlich verbessert werden sollen. www.jungheinrich.de

© LogiMat/Foto ProMotion Jürgen Baum

gebot decken wir das

Mehr als die Hälfte der Befragten will individuelle Einkaufsfahrten reduzieren.

blemen mit Parkplatzsuche und Staubildung“, so der Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik, Wolfram SengerWeiss.

strömen große Vorteile gegenüber dem Individualverkehr. „Logistikdienstleister transportieren im Durchschnitt schon heute aus viel mehr Ware pro Fahrt mit einem vergleichbaren Fahrzeug. Den

Profi statt Privat-Pkw Dieser Mobilitätsveränderung müsse aber auch seitens der Politik Rechnung getragen werden.

Dazu der GF des Zentralverbandes Spedition & Logistik, Oliver Wagner: „Das Konsumverhalten verändert sich in rasanter Geschwindigkeit Richtung Onlinehandel. Die Politik in Bund, Ländern und vor allem in Städten und Gemeinden ist hier aufgefordert, frühzeitig, gemeinsam mit den KEP-Dienstleistern und ihren Interessensvertretern, dementsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.“ So gelte es, den wachsenden Bedarf an Logistikflächen bei der Flächen- und Raumwidmung zu berücksichtigen und für bedarfsgerechte Zustellmöglichkeiten zu sorgen.

Grundsätzlich böte diese Professionalisierung von Verkehrs-

„KEP-Dienstleister liefern die Waren, bei guten Rahmenbedingungen, ökologischer und ökonomischer zum Endkunden.“ Wolfram Senger-Weiss Präsident Zentralverband Spedition & Logistik

Trend sollten wir nutzen, um das Verkehrsaufkommen zu optimieren oder wenn möglich, so gar zu reduzieren“, so Senger-Weiss.

www.oeamtc.at

tr a n spor t & Logi st i k

Esprit Logistik nach der neuesten Mode

Eine Million Teile täglich Lösung von TGW sichert Tempo & Effizienz.

industrialtechnology – 53

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Freitag, 10. Jänner 2014

Vier Komponenten, ein System: New Automation Technology.

Motion Servoverstärker Servomotoren

© Fiege

IPC Die Pickleistung liegt bei 1.000 Teilen pro Stunde und Arbeitsplatz. herbert strasser

Wels/Mönchengladbach. Das neue Distribution Center Europe (DCE) von Esprit in Mönchengladbach beliefert alle Retail- und Wholesale Shops in Europa. Für die filialgerechte Sortierung im Versandkarton sorgt eine Drop-Box-Lösung von TGW. Diese funktioniert zweistufig und erlaubt sehr leis-tungsstarke Kommissionier- und Packleistungen Die Einlagerung der Kartons in das automatisierte Lager erfolgt über TGW Mustang Regalbediengeräte. In 36 Gassen stehen über 202.000 Stellplätze zur Verfügung.

An den 45 Kommissionierstationen werden die Waren aus den Kartons entnommen und in eigens bereitgestellte DropBox-Auftragsbehälter

gepackt. Pro Order Line wird eine eigene DropBox verwendet; nur so kann die sortenreine Sequenzierung reibungslos funktionieren.

Die Verpackung erfolgt dann in der richtigen Reihenfolge, die durch ein mehrstufiges, vollautomatisches Sortiersystem sichergestellt wird. Diese Vor- und Feinsortierung basiert auf einem mathematischen Algorithmus (Radixsort) und wird mithilfe von TGW Natrix Sortiermaschinen realisiert. Als Ergebnis liefert dieser Sequenzierungspuffer dem Verpackungsmitarbeiter die Waren genau in der Reihenfolge an seinen Arbeitsplatz, in der sie im Versandkarton sein muss. Bis zu 1.600 Teile können an diesen Arbeitsplätzen pro Stunde und Mitarbeiter verpackt werden. www.tgw-group.com

Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O

Automation

EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Software-SPS Software-NC/CNC Safety

Kapsch TrafficCom System wird weiter ausgebaut

Mehr Maut für Weißrussland Wien/Minsk. Das von Kapsch TrafficCom in Weißrussland errichtete elektronische Mautsystem wurde seit seinem kommerziellen Start im Sommer 2013 von etwa 160.000 registrierten Nutzern in Anspruch genommen. Aufgrund der intensiven Nutzung – angemeldet sind rund 160.000 Nutzer sowohl aus Weißrussland als auch der Ukraine, Litauen, Polen und Russland – wird das System seit Jahresbeginn

um weitere 118 km ausgedehnt.

Damit steigt die Gesamtlänge der Mautstraßen, die Kapsch in Weißrussland betreibt, auf 933 km.

Zusätzlich umfasst die Erweiterung auch den Bau von elf neuen Mautstationen und -brücken.

Außerdem werden in der Region Minsk entlang der Mautstraße zwei weitere, rund um die Uhr geöffnete neue Kundendienststellen eingerichtet. www.kapsch.net

www.beckhoff.at Setzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewährleistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

IPC I/O Motion

© Kapsch/Vitalij Moroz

Automation

Elf neue Mautbrücken und -stationen errichtet Kapsch derzeit in Weißrussland.

e n e r gi e & r e s sou r c e n

54 – industrialtechnology

Freitag, 10. Jänner 2014

Internationale Auszeichnung In der Modellregion Salzburg hat die Energiezukunft bereits begonnen

short

Musterschüler in der Smart Grids-Forschung

Ausbau des neuen Franchise-Programms

© Ecotherm/Mathias Lauringer

Rot-weiß-rote Forschung spielt zentrale Rolle in EU-weiten Energieprogrammen. britta biron

Wien/Brüssel. Die Eindämmung des Klimawandels, eine nachhaltige Energieversorgung sowie die Reduktion der CO2-Emissionen stehen aktuell ganz oben auf der politischen Agenda. Die Umsetzung der ambitionierten Ziele erfordert unter anderem einen Totalumbau des Energiesystems, für den große europäische Technologieinitiativen ins Leben gerufen wurden. Und im Bereich der Schlüsseltechnologie der Smart Grids konnte sich Österreich in den letzten Jahren als

Christoph Stangl, Sales & Marketing Manager von Ecotherm Austria.

Hartkirchen. Die saudi-arabische Firma Almaymanah for Trading hat im Dezember einen Franchisevertrag mit der Ecotherm Austria unterschrieben und startet nun die Business Unit „Ecotherm Saudi Arabia“ in Jeddah und Riyadh. Almaymanah ist auf Wasser- und Abwasseraufbereitung, Heiz- und Kühltechnologien spezialisiert. „Unser Franchisesystem ist in der Industrie einzigartig“, ist Christoph Stangl, Sales & Marketing Manager International von Ecotherm Austria, überzeugt. Nach mehr als 15 Monaten Entwicklung wurde das System Anfang November 2013 gestartet. „Wir haben Erfahrung in mehr als 30 Märkten rund um die ganze Welt und wissen sehr genau, welche Strategien zum Erfolg führen.

Dieses Wissen ist die Grundlage unseres Franchisesystems.”

Heuer startet ein standardisiertes Seminarprogramm der Ecotherm Academy in den Support Centers in Cancun/ Mexiko, Hartkirchen/Österreich und Dubai/VAE. Weiters ist für dieses Jahr die Eröffnung eines weiteren Support Centers in Hong Kong vorgesehen. www.ecotherm.com

„Erfolgsgründe sind der österreichischen Akteure und die früh-

In den Labors des Austrian Institute of Technology werden die Weichen für die Energie der Zukunft gestellt.

Ausrichtung der

Damit lassen sich zum Beispiel in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf die Auswirkungen einer hohen Dichte von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz sowie verschiedene Interaktionskonzepte zwischen den Nutzern und dem Energiesystem untersuchen.

Wolfgang Hribernik ­Electric Energy Systems AIT

Vorreiter etablieren, wie etwa die Auszeichnung der Smart Grids Modellregion Salzburg (SGMS) mit dem Core-Label zeigt.

Die Modellregion umfasst insgesamt 23 Projekte, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Energieversorgung von morgen beschäftigen. So wurde unter anderem ein Demonstrationsnetz aufgebaut, um die Steuerung von Smart Grids im Echtbetrieb zu testen.

Vorzeigemodelle „Gemeinsam mit unseren Partnern Salzburg Wohnbau und Siemens sind wir sehr stolz, dass die SGMS als eines von nur zwei nationalen Demoprojekten neben vier weiteren EU-Projekten für das CORE-Label ausgewählt wurde und somit auch offiziell als EUweiter Vorreiter anerkannt ist“, freut sich Michael Strebl, Chef der

Salzburg AG Netze Tochter, die das Demonstrationsprojekt koordiniert.

Forschungspartner in der SGMS ist das AIT Austrian Institute of Technology, das in den letzten Jahren europaweit anerkanntes Know-how im Bereich Smart Grids aufgebaut hat und mittlerweile eine wichtige Rolle in der Industrieinitiative „European Electricity Grids Initiative“ (EEGI) übernimmt.

Im Rahmen der EEGI startete das AIT auch eine vom österreichischen Technologieministerium (BMVIT) initiierte Initiative der europäischen Mitgliedsstaaten, um eine Bestandsaufnahme europäischer Aktivitäten im Bereich Smart Grids durchzuführen und so den künftigen Handlungsbedarf

in Forschung, Entwicklung und Demonstration aufzuzeigen. Die Ergebnisse dieser Initiative – etwa die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung und Koordination der nationalen Anstrengungen und Demoprojekte – flossen in wesentliche Forschungsprogramme der Europäischen Kommission ein. „Dass sich Österreich erfolgreich im europäischen Spitzenfeld bei Smart Grids positioniert hat, konnte nur durch das Engagement der österreichischen Akteure und die frühzeitige strategische Ausrichtung der österreichischen Smart Grids-Forschung erreicht werden“, so Wolfgang Hribernik, Geschäftsfeldleiter für Electric Energy Systems am AIT Austrian Institute of Technology. www.ait.ac.at

© Magna

Forschungsprojekt Lignin als Ersatz für erdölbasierte Substanzen ermöglicht „grünere“ Produkte

Holz als Grundstoff für Öko-Kunststoffe

Eines der Innovationsthemen: Re­ cycling von Lithium-Ionen-Batterien.

München. Aromatische Verbindungen aus dem Holzbestandteil Lignin könnten bei der Herstellung von Klebstoffen oder Lacken erdölbasierte Substanzen ersetzen und damit umweltfreundlichere Produkte ermöglichen.

Im Projekt „Lignoplast“ entwickeln Forscher von drei Fraunhofer-Instituten in Kooperation mit mehreren Universitäten und Partnern aus der Industrie

neue Verfahren, um die aromatischen Verbindungen aus Lignin leichter gewinnen zu können. Erste Ergebnisse werden auf der Grünen Woche in Berlin (17. bis 26. Jänner) schon präsentiert. „Indem man Lignin für die Chemische Industrie nutzbar macht, würde man eine viel höhere Wertschöpfung für die Ressource Holz erreichen. Außerdem ist es wesentlich nachhaltiger, die aro-

matischen Grundsubstanzen aus einem nachwachsenden Rohstoff zu gewinnen“, erläutert Gerd Unkelbach vom Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna.

Das Forscherteam hat nun einen Weg gefunden, die äußerst robusten und widerstandsfähigen Lignin-Moleküle in kleinere Einheiten zu spalten.

Nachwachsender Rohstoff

© Fraunhofer

Graz. Der steirische Umwelttechnik-Cluster Eco World Styria kann für 2013 eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Gemeinsam mit Partnern wurden insgesamt 27 Innovations-Projekte im Wert von rund 30 Mio. € initiiert Zu den zwölf neuen Innovationen, die im Jahresbericht 2013 vorgestellt werden, zählen etwa das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien (Saubermacher, Magna und Montanuniversität Leoben), der flexibel aufbringbare Heizlack zur Enteisung von Flugzeugen bzw. Windrädern (qpunkt villinger) und der neue Speicher für Wasserstoff in ionischen Flüssigkeiten (VTU). „Die Unternehmen aus der Umwelttechnik-Branche tragen ganz wesentlich dazu bei, dass die Steiermark mit einer F&EQuote von 4,6 Prozent zu den innovativsten Regionen in ganz Europa zählt“, ist WirtschaftsLandesrat Christian Buchmann zu Recht stolz auf die gute Entwicklung. www.eco.at

zeitige strategische ­Forschung.“

Steiermark ist grüner Vorreiter in der EU

© krischanz.zeiller./AIT

das Engagement

Das Fraunhofer Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse in Leuna.

Diese Bruchstücke sind zwar ein Gemisch aus bis zu 30 verschiedenen Aromaten, dessen weitere Reinigung für den industriellen Einsatz zu teuer ist, allerdings „kommen bei Harzen, Klebstoffen oder Lacken in der Regel sowieso Aromatengemische zum Einsatz; wir haben daher Prozesse und Produkte identifiziert, für die sich die Gemische aus unseren Verfahren eignen“, erklärt Unkelbach.

Für die Weiterverarbeitung zu Klebstoffen oder Lacken muss das Gemisch noch chemisch modifiziert und an die jeweilige Anwendung angepasst werden. Für die-

sen Part sind vor allem die Industriepartner des Projekts zuständig.

Zudem existiert am Fraunhofer CBP eine Pilotanlage, um Lignozellulose zu raffinieren. Solche Anla-

„Die Nutzung von ­Lignin für die Chemische Industrie bringt eine viel höhere Wertschöpfung für die Ressource Holz.“ Gerd Unkelbach, FraunhoferZentrum für ChemischBiotechnologische Prozesse

gen sind ein relativ neuer, vielversprechender Ansatz, um sämtliche chemische Bestandteile von Holz in hochreiner Form zu gewinnen und weiter zu verarbeiten. www.fraunhofer.de