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Freitag, 27. Juni 2014 – 37

Gesundheitsreform I

Länder, Kassen und Bund einigen sich auf Konzept für Primärversorgung Seite 38

© APA/Neubauer

© APA/Schlager

healtheconomy Gesundheitsreform II

Die Ärztekammer sieht einen drohenden Nachwuchsmangel bei Landärzten Seite 38

REformer Pharmig-chef wird Professor © BMWFW/Willibald Haslinger

Studie: Korruption im Gesundheitswesen hoch

© Peter Rigaud

Beiträge Die SVA der gewerblichen Wirtschaft will ihre Versicherten entlasten und den Beitragssatz der Selbstständigen um 10% senken. Dies würde für die Selbstständigen bis zu 500 € im Jahr ausmachen, rechnet die SVA vor.

Insgesamt geht es um einen Betrag von 85 Mio. €, der, wenn es nach SVA-ObmannStellvertreter Peter McDonald (Bild) geht, vom Sozialministerium aufgebracht werden soll.

Das Sozialministerium hat über Jahre die Versichertengemeinschaft für die Sanierung des Pensionsbudgets belastet, kritisiert er. Seite 39

© APA/Georg Hochmuth; panthermedia.net/Frank Peters; Montage: B. Schmid

© SVA/APA-Fotoservice/Juhasz

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Interview Die Österreich-Tochter des US-Pharmakonzerns MSD ist trotz einiger Patentabläufe zufrieden mit dem Jahr 2013.

Der Umsatz ist leicht um drei Mio. € auf 152 Mio. gestiegen, sagt Geschäftsführerin Gabriele Grom (Bild). Für heuer rechnet sie mit Rückgängen, weil die Patentverluste wichtiger Produkte erst in diesem Jahr durchschlagen. Nach den ersten Monaten zeige sich aber, dass man über den Erwartungen liege. In den kommenden Jahren soll sich die Situation wieder deutlich positiv verändern, ist sie mit Blick auf eigene Entwicklungen zuversichtlich.

Seite 40

Ausschreibungen Eine Studie der Kanzlei Heid-Schiefer und der Karmasin Motivforschung zeigen Tendenzen zu Korruption bei Gesundheitsausschreibungen. Sie sind höher als in anderen Branchen.

Seite 38

inhalt

Healthcare > Medizinuni I: Ausbildung in Niederösterreich 39 > Medizinuni II: Suche nach Nachwuchs in OÖ 39 Pharmareport und Lifescience > Rotes Kreuz: Blut bleibt wichtiges Medikament >A uszeichnung für Janssen-Forscher

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TRANSPLANTATIONSPATIENTEN

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Medizintechnik und eHealth > Mobilfunk: Debatte über neue Erkenntnisse 41 > Heilstollen: Gasteiner helfen Asthma-Patienten 41 > Brustkrebs: Blinde Frauen helfen in Früherkennung 41

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38 – healtheconomy

Kommentar

Was Fusionen bringen

Freitag, 27. Juni 2014

Ausschreibungen Heid-Schiefer-Report zeigt Tendenzen bei Gesundheitsausschreibungen – sogar Baubranche besser

Auftraggeber orten in den eigenen Reihen Korruption Umfrage: Private Auftraggeber aus der Gesundheitsbranche wollen in Zukunft verstärkt ausschreiben.

Martin Rümmele

F

usionen sind in der Gesundheitswirtschaft so eine Sache: In der Pharmabranche läuft etwa gerade wieder so ein Konzentrationsprozess. Er soll helfen, die leeren Forschungspipelines aufzubessern und Kosten zu senken. Die Ursache allerdings wirft auch Fragen für die Zukunft auf: Die Forschung ist ausgedünnt, weil die Konzerne nach den letzten Fusionen auch Forschungsabteilungen gestrafft haben. Man sparte zwar Geld, bekam aber wenig Neues.

Wenig Neues bietet auch ein Vorschlag von Wirtschaftskammerchef Christoph Leitl, der wieder einmal anregt, die Gebietskrankenkassen zusammenzulegen. Das klingt natürlich auf den ersten Blick logisch: Ein Träger statt neun kann Kosten senken. Allerdings liegen die Verwaltungskosten der Kassen schon jetzt deutlich unter jenen von Großunternehmen – nämlich bei knapp über zwei Prozent. Viel wird da also nicht mehr zu holen sein.

Denn – und das ist der Hauptgrund für Skepsis – die Betreuuung der Millionen Versicherten wird ja nicht weniger – ob es jetzt neun Kassen gibt oder nur eine. Zudem wurden Zentralbereiche wie IT bereits zusammengefasst. Gerade die WKO müsste zudem wissen, wie schwer Fusionen im Kassenbereich sind: Die Zusammenlegung von Bauernund Selbstständigenkasse ist mehrfach gescheitert.

Wien. Im Gesundheitswesen geht es um viel Geld, und nicht zuletzt deshalb war es in der Vergangenheit oft auch anfällig für Betrug und Korruption. 20% der privaten sowie 19% der öffentlichen Auftraggeber im Gesundheitsbereich bewerten nun laut einer neuen Umfrage Ausschreibungen als korrupt. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Kanzlei Heid Schiefer beauftragte und von Karmasin Motivforschung durchgeführte Befragung von entscheidungsverantwortlichen Personen wie Geschäftsführern, CFOs und Einkaufsleitern. „Dieser Wert ist vor allem im Vergleich zu den anderen Branchen hoch“, kommentiert Martin Schiefer, Partner der auf Vergabewesen spezialisierten Kanzlei. Zum Vergleich: Nur 4 beziehungsweise 2% aus dem ebenfalls befragten Bausektor sowie null beziehungsweise sechs Prozent im IKT-Sektor kommen für ihre Branche zum gleichen Ergebnis. Der im Vergleich zu anderen Branchen extrem hohe Korruptionsverdacht in den eigenen Reihen zeige die einzigartige Situation zwischen Einkäufern, Ärzten und Auftragnehmern in der Gesundheitsbranche, so Schiefer. „Was man generell fordern muss, ist mehr Transparenz.“

„Blinder Fleck“ 70% der Auftragnehmer im Gesundheitsbereich geben an, eher an öffentlichen als an privaten Ausschreibungen teilzunehmen. „Das ist wahrscheinlich ein blinder Fleck. Auftragnehmer müssen sich darauf einstellen, dass auch private Einrichtungen im Gesundheitsbereich verstärkt ausschreiben werden“, prognostiziert Schie-

© www.heid-schiefer.at

Erik Bauer

Ausschreibungsexperte Martin Schiefer sieht für das Gesundheitswesen eine vergleichsweise hohe Anfälligkeit für Korruption.

fentliche Auftraggeber, die im Gesundheitsbereich ausschreiben, greifen zu 83% auf sogenannte offene Verfahren zurück. „Offene Verfahren sind aber für Gesundheitsausschreibungen aufgrund der hohen Dynamik am Markt nicht geeignet“, kommentiert Schiefer die gängige Praxis. „Das ist ein Verfahren, wo ich nicht verhandeln darf. Ich kenne keinen Menschen, der zum Autohändler hingeht und nicht verhandelt“, so Schiefer. Mit dem sogenannten Verhandlungsverfahren hätte der öffentliche Auftraggeber jedoch eine echte Alternative. „Ich bin dann einer Bieterangabe nicht bedingungslos ausgeliefert, weil ich ja auch Mitbewerber fragen kann.“ Für alle Beteiligten könne die

fer. Grundsätzlich seien private Auftraggeber zwar nicht an das Bundesvergabegesetz (BVergG) gebunden. Doch immerhin 20% der privaten Auftraggeber aus der Gesundheitsbranche gaben in der Studie an, in Zukunft mehr ausschreiben zu wollen (im Baubereich hingegen nur 16 und im IKT-Bereich 17%). 45% der Auftragnehmer gaben an, Interesse an Weiterbildungsangeboten in Sachen Ausschreibung zu haben. „Diejenigen, die sich mit der Thematik Ausschreibung beschäftigen, werden besser – sie schreiben dann auch marktkonformer aus“, erläutert Schiefer.

Anfänger hingegen machten den Fehler, mit zu hohen Kriterien am Markt vorbei auszuschreiben. Öf-

– bis Ende 2018 in allen EU-Mitgliedsstaaten verpflichtend umzusetzende – elektronische Ausschreibung mithilfe klar strukturierter Abläufe und Fristenrechner massiv dazu beitragen, Kommunikation und zeitliche Planung zu verbessern. Eine weitere elektronische Hilfestellung biete eine Maßnahme der Staatsanwaltschaft, die es erlaubt, Verdachtsmomente ebendort anonym hochzuladen.

Lob für Ausschreibungen Grundsätzlich zeige die Studie ein positives Stimmungsbild in der österreichischen Wirtschaft zu Ausschreibungen, jede zweite Ausschreibung sei für den Auftragnehmer ein Erfolg.

Gesundheitsreform II Am Montag wird ein neues Konzept zur Versorgung fixiert

Landärzte gesucht

Primärversorgung wird besser

Wien. Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) warnt eindringlich vor einem „Landarzt-Sterben“. Bei einem Symposium wurden nun Lösungsansätze erörtert, um Landpraxen auch künftig attraktiv für den medizinischen Nachwuchs zu machen. Auch die aktuelle Debatte über Konzepte für die Primärversorgung ist in diesem Zusammenhang Wasser auf die Mühlen der Kammer und ihr Hausarzt-Modell.

Wien. Im Zuge der jüngsten Gesundheitsreform soll die Primärversorgung in Österreich gestärkt werden. Nach Beratungen von Bund, Ländern, Sozialversicherungen und verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitsbereich soll ein entsprechendes Konzept am Montag beschlossen werden. Ziel ist die Vernetzung der Gesundheitsberufe. Die Patienten sollen an ihrem Wohnort von Teams betreut werden.

Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger ortet Nachwuchsmangel.

Johannes Steinhart, Obmann der Bundeskurie niedergelassener Ärzte in der ÖÄK, sah bei dem Symposium ein „Krisenszenario“ herandräuen: „In den nächsten zehn Jahren wird mehr als jeder Zweite der derzeit rund 1.600 niedergelassenen Landärzte in Pension gehen“, so die Prognose. „Ob sich Nachfolger in ausreichender Zahl finden, ist aufgrund der enormen Arbeitsbelastung und indäquater Honorierung dieser Leistungen fraglich.“ Kernforderung ist die Bezahlung.

Die Ärztekammer tritt für ein „leistungsgerechtes Honorarsystem“ ein, das insbesondere die „längere Arbeitszeit der Landärzte“ abgelte.

Auch ein „Landarztzuschlag“ und die Aufhebung von sogenannten Limitierungen und Degressionen, das heißt, dass ärztliche Leistungen ab Erreichen einer bestimmten Anzahl niedriger honoriert werden, werden gefordert. Strukturell verlangt die Kammer nach flexibleren Gestaltungsmöglichkeiten für Landarzt-Praxen. Dazu gehören auch Gruppenpraxen, die Anstellung von Ärzten durch Ärzte oder Timesharingmodelle. (iks)

einem Hausarzt, Pflegepersonal und Ordinationsassistenzen bestehen. Dazu kommen noch Spezialisten für die Versorgung von Kindern, Alten oder für Menschen mit psychosozialen Problemen.

Bei Bedarf können noch weitere Berufsgruppen wie Ergotherapeuten, Hebammen, Sozialarbeiter und Einrichtungen wie Apotheken, Krankenanstalten oder Schulen dazukommen.

Team rund um Hausarzt Sogenannte Primärversorgungseinrichtungen sollen in Hinkunft als erste medizinische Kontaktstellen für alle Menschen mit gesundheitlichen Anliegen und Problemen dienen. Das heißt nicht, dass der einzelne Allgemeinmediziner in seiner Praxis abgeschafft wird.

Vielmehr sollen in einem ersten Schritt bestehende Strukturen vernetzt werden. Daneben sind aber auch neue Organisationsformen geplant – mit allen Gesundheitsberufen in einem Haus.

Vorgesehen sind Teams, die aus

© APA/Roland Schlager

© APA/Herbert Neubauer

Gesundheitsreform I Ärzte wollen neue Honorarmodelle

Gesundheitsminister Alois Stöger will Versorgung am Land verbessern.

Ziel ist es laut einem Papier des Gesundheitsministeriums, jederzeit leicht zugängliche Kontaktstellen und Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Neben der Primärversorgung ist auch die Koordination für die weitere Behandlung vorgesehen. Lange Öffnungszeiten sollen einen Zusatznutzen für die Patienten bringen. Die multiprofessionelle Zusammenarbeit soll zudem für eine leichtere Terminvereinbarung, die Vermeidung unnötiger Arztwege und kürzere Wartezeiten sorgen. Vor allem um chronisch Kranke will man sich damit besser kümmern können.

Als Ziel wird zudem die Attraktivierung der Gesundheitsberufe hervorgestrichen. „Mit vorsichtigem Optimismus“ beurteilt Johannes Steinhart, Obmann der Bundeskurie Niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer, die vom Gesundheitsministerium übermittelte Textversion des Arbeitspapiers „Das Team rund um den Hausarzt – Konzept zur multiprofessionellen und interdisziplinären Primärversorgung in Österreich“. (iks)

H E A LTH : C A R E

Freitag, 27. Juni 2014

healtheconomy – 39

Sozialversicherung Durch die Erhöhung der Pensionszuzahlungen des Bundes sollen die Beitragssätze um 10 Prozent gesenkt werden

SVA will Versicherte entlasten

Ärzteausbildung I NÖ

Neue Zentren

St. Pölten/Krems/Tulln. Bisher war die Ausbildung von Medizin-Studenten nur Krankenhäusern in Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg vorbehalten. Nun sind auch die Krankenhäuser St. Pölten, Krems und Tulln in Universitätskliniken umgewandelt worden und bieten sich ab Herbst als Ausbildungsstätte an, auch für die ersten 28 Studenten der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems. „Der Status als Uniklinikum ist ein mehrfacher Gewinn für uns“, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding, Markus Klamminger. „Wir können schon früh auf die Ausbildung der künftigen Mediziner Einfluss nehmen und damit einen aktiven Beitrag zu deren Qualität leisten.“

Ärzteausbildung II OÖ

Gespag-Bilanz

Linz. Im vergangenen Jahr hat die oberösterreichische Gesundheitsund Spitals AG (Gespag) einige geplante Projekte der Spitalsreform II abgeschlossen, etwa die Zusammenführung der Spitäler Gmunden, Bad Ischl und Vöcklabruck zum Salzkammergut-Klinikum und die Einführung neuer Organisationsformen.

Streit mit Sozialminister Seine Kritik gilt dem Senken des Hebesatzes. Das ist jener Beitrag, den der Staat als Ersatz für die Arbeitgeberbeiträge bei Pensionisten in die Pensionsversicherung zuschießt. Immer wieder nutzt die

Regierung den Trick, um per Gesetz ihre Verpflichtungen zu senken. Um eine Entlastung der SVAMitglieder zu erreichen, fordert McDonald, die Beiträge des Bundes von zuletzt 95 auf mindestens 180 Mio. € aufzustocken.

Das Sozialministerium reagiert auf die Forderungen zurückhaltend. Die SVA hätte dem kritisierten Sparpaket ursprünglich zugestimmt; darüber hinaus sei es gesetzlich längst vorgesehen, dass der umstrittene Hebesatz ab dem Jahr 2015 wieder steigen soll.

Als gesetzliche Krankenversicherung der Selbstständigen betreut die SVA rund 700.000 Anspruchs-

berechtigte, davon 340.000 Aktive, 130.000 Pensionisten und 230.000 Angehörige.

In den vergangenen Jahren konnte die SVA dem Ruf ihrer Versicherten nach einer besseren Absicherung im Krankheitsfall und rund um die Geburt nachkommen.

McDonald ist mit den Ergebnissen der letzten Jahre zufrieden: „Wir haben für die soziale Absicherung unserer Versicherten viel erreicht.“ Der SVA-Vize bezieht sich damit etwa auf die Reduktion der Krankenversicherungsbeiträge um 15% für alle Versicherten und die Umsetzung der ‚Abfertigung Neu‘ auch für Selbstständige.

Peter McDonald setzt auf Eigenverantwortung und Gesundheitsvorsorge.

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G N U J ALT UND

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Wien. Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) organisiert die Kranken- und Pensionsversicherung der Selbstständigen. In den vergangenen Jahren war die SVA wegen ihres Beitragssystems, und von Kleinunternehmern oft als zu hoch wahrgenommener Versicherungsbeiträgen sowie strikter Mahnsysteme in Kritik geraten.

Letzteres wurde bereits gelockert, die Beitragssätze wurden jenen der Gebietskrankenkassen angepasst. Nun will die SVA ihre Versicherten weiter entlasten und den Beitragssatz der Selbstständigen um 10% senken. Dies würde für die Selbstständigen bis zu 500 € im Jahr ausmachen, rechnet die SVA vor.

Insgesamt geht es um einen Betrag von 85 Mio. €, der, wenn es nach SVA-Obmann-Stellvertreter

und dem Direktor des ÖVP-Wirtschaftsbunds, Peter McDonald, geht, vom Sozialministerium aufgebracht werden soll. „Das Sozialministerium hat über Jahre hinweg die Versichertengemeinschaft der Selbstständigen für die Sanierung des Pensionsbudgets belastet“, erklärt McDonald.

DIE WIENER ÄLER GEMEINDESPIT AUCH NICHT.

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© SVA/APA-Fotoservice/Juhasz

Sozialministerium erteilt der geforderten Erhöhung des sogenannten Hebesatzes eine Absage.

Ärztenachwuchs fehlt Zu den geplanten Veränderungen gehören die Neuregelung der Ärzte-Arbeitszeiten und die Zusammenführung der Landesfrauen- und Kinderklinik und der Landesnervenklinik in der im Entstehen begriffenen Linzer Uniklinik.

Mit dieser werden 3.000 der etwa 10.000 Gespag-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz wechseln. Zurzeit sind zahlreiche Stellen unterbesetzt: 60 bei den Fachärzten und 80 bei den Turnusärzten, rechnete Vorständin Ingrid Federl vor. Im Gegenzug gebe es bei den Sekundarärzten einen Überschuss von 15 und bei den Ausbildungsassistenten einen um 70. Aus diesem Pool können später Fachärzte geschöpft werden.

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Shire zeigt Abbvie nur die kalte Schulter

Freitag, 27. Juni 2014

Interview MSD Österreich-Geschäftsführerin Gabriele Grom sieht Pharmakonzern für die Zukunft gut aufgestellt

„Man muss auf die richtigen Pferde setzen“ Konzern legt Fokus auf kardiometbabolische Erkrankungen, Immunologie, HIV und Krebs.

Allergan will BotoxHersteller schlucken Totonto. Der Pharmakonzern Valeant will den Botox-Hersteller Allergan nach vergeblichem Werben nun feindlich übernehmen. Die Kanadier hatten mit ihrer Offerte über 37 Mrd. € beim Management auf Granit gebissen. Das Angebot liege unter dem Wert des Unternehmens, erklärte der US-Hersteller des Anti-Falten-Mittels.

© dpa/Julian Stratenschulte

Bayer finanziert 10,5 Mrd. Euro auf Pump

MSD-Managerin Gabriele Grom will Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und Gesundheitsberufen ausbauen.

positiv. „Das wird zwar erst 2016 bis 2018 wirklich schlagend, es ist aber ein klares Zeichen, dass wir uns hier engagieren und verpflichtet fühlen; in diesem Bereich gibt es noch viel zu tun.“ Ähnlich wie auch im Bereich Diabetes, wo es noch sehr viele nicht diagnostizierte Patienten gebe. Die Zahl der Patienten steige, aber nur zwei Drittel seien auch wirklich diagnostiziert. Nicht zuletzt deshalb engagiere sich der Konzern auch in der Kommunikation mit Angehörigen und Vertretern von Gesundheitsberufen, um den Umgang mit der Krankheit und das Bewusstsein dafür zu verbessern.

Wenig Daten über Patienten und viel Aufklärungsbedarf sieht Grom auch im Bereich chronisch

Positive Zukäufe

Leverkusen. Der deutsche Pharmakonzern Bayer hat für die Übernahme der Merck-Sparte mit rezeptfreien Arzneien Kredite über 10,5 Mrd. € (bei 26 Banken) aufgenommen. Für Bayer ist das die zweitgrößte Akquisition der Firmengeschichte.

2006 hatte wurde Schering für 16,5 Mrd. € übernommen, dabei wurden 14 Mrd. € über Kredite finanziert.

Merck verabschiedet sich von MS-Arznei Frankfurt. Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck zieht sich aus der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) zurück; Merck hat die Lizenzvereinbarung mit dem japanischen Pharmakonzern Ono Pharmaceutical gekündigt.

Teva und Servier droht Millionen-Strafe der EU Brüssel. Die EU-Kommission will dem französischen Pharmakonzern Servier und dem israelischen Arzneimittelhersteller Teva eine Millionenstrafe aufbrummen – bis zu 300 Mio. €. Grund: verzögerte Markteinführung von günstigen Nachahmermedikamenten.

Reformer gefordert Gerade betreffend Innovationen sei aber auch die öffentliche Hand gefordert, diese auch zu honorieren. „Ausgaben für das Gesundheitswesen dürfen nicht einfach als Belastung gesehen werden, sondern sollten als Investition in die Volkswirtschaft beurteilt werden“, sagt Grom, die auf die „Vernunft“ aller an Reformen Beteiligten hofft.

Konserven Sicherheit hoch, Spendenbereitschaft nicht

Auszeichnung Erfinderpreis für Janssen-Forscher

Wien. Blut bleibt ein wichtiges Medikament. Die etwa 400.000 Konserven, die pro Jahr in Österreich von den Blutspendezentralen ausgeliefert werden, sichern das Leben einer enormen Anzahl von Patienten. Die Bereitschaft zur Blutspende könnte jedoch größer sein, hieß es unlängst bei einem Expertengespräch in der Blutspendezentrale des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) in Wien. „Alle fünf Minuten wird allein in einem Krankenhaus in Wien eine Blutkonserve benötigt“, sagte der ÖRK-Generalsekretär Werner Kerschbaum bei der Veranstaltung. Während in Österreich in der dafür infrage kommenden Bevölkerung der Anteil der Blutspender bei mehr als drei Prozent liegt, sind es in Wien deutlich weniger. Dabei benötigt die Bundeshauptstadt pro Jahr rund 100.000 Blutkonserven.

Hinter Blutspende, Testung, Aufbewahrung und Auslieferung stecken enorm komplexe Prozesse. „Es ist eine sehr große organisatorische und logistische Leistung, rund um die Uhr Konserven mit vier Hauptkonstellationen (vier Blutgruppen jeweils Rhesus-posi-

Brüssel. Mehr als zwei Mio. Menschen sterben jährlich an Tuberkulose. Schlimmer noch, die Krankheitserreger werden zunehmend resistent gegen die vorhandenen Medikamente. Der belgische Forscher Koen Andries von Janssen Pharmaceutica (Johnson & Johnson) und der französische Wissenschafter Jérôme Guillemont haben nun mit ihrem internationalen Team eine hochwirksame Zusammensetzung namens „Bedaquilin“ entwickelt, die die Energiezufuhr in Tuberkulosebakterien unterbindet. Dafür wurden die Forscher nun mit dem „Europäischen Erfinderpreises 2014“ in der Kategorie „Industrie“ ausgezeichnet.

Bei der Erfindung handelt es sich um eine chemische Zusammensetzung mit der Bezeichnung „R207910“, die später „Bedaquilin“ getauft wurde. Als sogenannte Erstlinientherapie für Tuberkulose hemmt das Molekül wirksam das mykobakterielle Wachstum der Krankheitserreger. Bedaquilin wirkt ferner gegen multiresistente Tuberkulose, an der 2012 weltweit 500.000 Menschen erkrankt sind.

Alle früheren Tuberkuloseme-

Blut bleibt wichtiges Medikament

tiv oder -negativ; Anm.) bedarfsgerecht lieferfähig zu haben“, erklärte Christof Jungbauer, stellvertretender Leiter der Rotkreuz-Blutspendezentrale in Wien Wieden.

Immerhin läuft die Verbrauchsfrist einer Blutkonserve nur 42 Tage.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Sicherheit im Transfusionswesen drastisch erhöht.

So werden mittlerweile bei jeder Spende rund 20 verschiedene Tests auf Erreger durchgeführt. (fei)

© APA/dpa/Friso Gentsch

Bayer kauft Merck-Sparte und nimmt Kredite über 10,5 Mrd. Euro auf.

Die Österreich-Tochter und deren Beschäftigte trifft der Verkauf des OTC-Geschäfts kaum, sagt Grom: „OTC-Präparate waren für uns in Österreich schon vorher kein zentrales Thema.“ Die IdenixÜbernahme sieht sie „sehr, sehr“

neue Durchbrüche. In der Melanombehandlung habe man etwa ein neues immuntherapeutisches, revolutionäres Produkt in der Pipeline, das für die erste Indikation 2015 auf den Markt kommen soll.

entzündlicher Darmerkrankungen (CED): „Es gibt Schätzungen, dass bis zu 80.000 Menschen in Österreich betroffen sind. Und diese haben oft einen langen Leidensweg, weil die Erkrankungen schwer zu diagnostizieren sind. Und dann ist es oft auch nicht leicht, einen ärztlichen Spezialisten zu finden, der diese Patienten optimal behandelt.“ Gleichzeitig gebe es bereits Therapien, die oft enorme Fortschritte bringen. Grom hält es daher auch für zentral, dass auf CED spezialisierte Zentren aufgebaut werden.

Deutliche Fortschritte rechnet sich die MSD-Managerin auch im Bereich HIV und Krebs aus.

In beiden Bereichen ist der Konzern stark unterwegs und meldet

Blut rettet Leben. Die Spendenbereitschaft in Österreich könnte besser sein.

Neues Mittel gegen Tuberkulose dikamente zielten darauf ab, die Reproduktion des TB-Bakteriums zu verlangsamen und so die Infektion mit der Zeit zu stoppen. Als erstes wirklich neues TB-Medikament seit 40 Jahren lähmt Bedaquilin die Energiezufuhr in der Bakterienzelle, die daraufhin abstirbt. Dank dieser neuen, zudem schnell wirkenden Funktionsweise ist Bedaquilin eine mächtige Waffe zur Bekämpfung der multiresistenten TB. (fei)

© Janssen EMEA

London. Der US-Pharmariese AbbVie ist mit einem rund 33,8 Mrd. € schweren Übernahmeoffert bei Shire abgeblitzt.

Das Offert bilde die Wachstumsaussichten nicht angemessen ab, erklärte das Management. Shire gilt seit Langem als Übernahmekandidat für US-Pharmafirmen. Die Briten fokussieren auf Mittel gegen sog. Seltene Krankheiten.

Wien. Die Österreich-Tochter des US-Pharmakonzerns MSD ist trotz einiger Patentabläufe zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr 2013. „Der Umsatz liegt leicht über den Prognosen“, sagt Geschäftsführerin Gabriele Grom. Für heuer rechnet sie aber mit Rückgängen, weil die Patentverluste wichtiger Produkte erst in diesem Jahr durchschlagen.

Nach den ersten Monaten zeige sich aber, dass man über den Erwartungen liege.

In den kommenden Jahren soll sich die Situation allerdings wieder deutlich positiv verändern, ist sie mit Blick auf die eigenen Entwicklungen zuversichtlich. „Der Konzern steuert gegen und setzt auch klare Prioritäten mit den Bereichen Diabetes, Herz-Kreislauf, Immunologie, HIV und Krebs. Man muss in Zeiten wie diesen auf einige Pferde richtig setzen und das passiert“, sagt Grom. So hat der Konzern zuletzt das Segment der rezeptfreien, apothekenpflichtigen OTC-Produkte für mehr als zehn Mrd. USD an Bayer verkauft.

Umgekehrt stärkt MSD mit einem milliardenschweren Zukauf seine Palette an Medikamenten gegen die Leberkrankheit Hepatitis C. Für 3,85 Mrd. USD will der USPharmakonzern das auf die Behandlung von Virus-erkrankungen spezialisierte Unternehmen Idenix schlucken.

© Peter Rigaud

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Blitzte beim britschen Shire ab: US-Pharmakonzern AbbVie.

Mit Erfinderpreis ausgezeichnet: der belgische Forscher Koen Andries.

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Freitag, 27. Juni 2014

healtheconomy – 41

Wissenschaft Funkbeirat sieht erneut keine Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk – andere Studien doch

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Debatten über Mobilfunk

Barmherzige Brüder mit neuer Technik Wien. Seit Kurzem ist an der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien eines der modernsten Angiografie-Systeme Österreichs im Einsatz.

Es wird vor allem für die Darstellung und minimalinvasive Behandlung von Gefäßerkrankungen eingesetzt.

Das Besondere an dem deckenmontierten Gerät, so das Krankenhaus: Es verfügt über die modernste Röntgenröhrenund Detektoren-Technologie sowie über ein kabelloses Ultraschallgerät, das bislang in Österreich einzigartig ist.

Angiografiegeräte werden für die bildliche Darstellung von Blutgefäßen und somit zu Diagnosezwecken eingesetzt.

Kontroverse über mögliche Gefahren geht auch zehn Jahre nach Gründung von Beirat weiter.

Wien. Mobilfunker und die Berater des Verkehrsministeriums sehen sich bestätigt, dass Mobilfunk gesundheitlich ungefährlich ist: Die heurige Konsensus-Konferenz des Wissenschaftlichen Beirats Funk (WBF) knüpft an bisherige Erkenntnisse an: Nach wie vor gebe es keinen seriösen wissenschaftlichen Anhaltspunkt für eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Mobilfunk.

Geprüft und bewertet wurden insgesamt 110 – von Februar 2013 bis Jänner 2014 veröffentlichte – wissenschaftliche Arbeiten. Das Ergebnis der aktuellen Analyse entspreche den früheren Resultaten, wobei seit der Gründung des WBF im Februar 2004 insgesamt mehr als 800 Studien der Beurteilung unterzogen wurden.

Neben den Wissenschaftlichen Mitgliedern des WBF beteiligten sich auch diesmal wieder eine Reihe externer nationaler und interna-

tionaler Experten an der Prüfung und Bewertung von Studien auf den unterschiedlichsten Gebieten.

Kritiker sehen vor allem im Nutzungsverhalten ein Problem, das bei Dauerbelastung zu Schäden führen könnte. Erst vor wenigen Wochen zeigte eine Studie, dass Handys womöglich gesundheitsschädlicher sind als gedacht: Wer mehr als 15 Stunden pro Monat mit dem Handy telefoniert, hat ein erhöhtes Risiko, bestimmte Gehirntumore zu entwickeln, fanden französische Wissenschafter heraus.

Kritik daran äußerte wiederum das Forum Mobiltelefon. Diese Studie würde den „praktischen Plausibilitätscheck“ nicht bestehen, da man sonst auch in der österreichischen Bevölkerung eine um zumindest 30% höhere KopftumorInzidenzrate finden müsste. (iks)

© panthermedia/altomedia

Mobilfunker bremsen

Medtronic kauft sich in Irland ein Ob Mobilfunk gefährlich ist oder nicht, könnte vom Nutzungsverhalten abhängen.

Zahnmedizin In Linz fand das zweite 3M ESPE MDI-Anwendersymposium statt und zeigte neue Entwicklungen

© Dr. Christian Taglieber

Linz. Mehr als 100 Teilnehmer haben sich kürzlich im UKH-Linz beim zweiten MDI-Anwendersymposium zusammengefunden.

Vorträge von internationalen und lokalen Experten bildeten Programmschwerpunkte. Die einzelnen Schritte des Planungsprozesses von Mini-Dental-Implantaten standen dabei im Fokus. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt lag auf dem regen Erfahrungsaustausch der Teilnehmer mit den Vortragenden und untereinander.

Das Programm bot somit für bestehende Verwender der 3M ESPE MDI Mini-Dental-Implantate gleichermaßen wie für Interessenten praxisrelevante Erkenntnisse, so die Veranstalter.

Zur Stabilisierung von Unter-

Dentalspezialisten trafen sich in Linz zum fachlichen Austausch.

und Oberkieferprothesen haben sich 3M ESPE MDI Mini-DentalImplantate über viele Jahre als erfolgreiches Therapiemittel erwiesen. „Die einteiligen KugelkopfImplantate besitzen ein selbstschneidendes Gewinde und können meist auf patientenschonende Weise transgingival inseriert werden“, teilt das Unternehmen mit. In vielen Fällen werden Mini-Implantate auch als Alternative zur konventionellen Implantat-Versorgung gewählt – vor allem wenn es darum geht, dem herausnehmbaren Zahnersatz Halt zu geben. „Da sich das Behandlungskonzept der Mini-Dental-Implantate zudem preislich zwischen der Neuerstellung einer schleimhautgetragenen Totalprothese und der Steg-

© Achiv

Mini-Dental-Implantate sind stärker gefragt versorgung auf konventionellen Implantaten bewegt, wünschen sich Patienten immer häufiger die Mini-Implantat-Lösung“, berichtet das Unternehmen.

US-Konzern übernimmt Firma in Irland und verlegt den Sitz dorthin.

New York. Der amerikanische Medizintechnikkonzern Medtronic verringert mit einer Milliardenübernahme in Irland seinen Abstand zum Marktführer Johnson & Johnson. Nach eigenen Angaben kauft das Unternehmen für 31,7 Mrd. € das in Dublin ansässige Unternehmen Covidien. Medtronic verlegt seinen Hauptsitz in der Folge ebenfalls nach Irland und verschafft sich damit Steuervorteile. Medtronic mit weltweit 45.000 Mitarbeitern ist in Minnesota beheimatet.

Bei Covidien arbeiten weltweit rund 41.000 Menschen.

Neue Patientengruppen Der Zahnarzt könne auf diese Weise neue Patientengruppen ansprechen und auch jene für eine implantologische Rehabilitation gewinnen, die er sonst vielleicht nur teilweise versorgen könnte.

Durch das erweiterte Indikationsspektrum der Pfeilervermehrung ist die Behandlung mit MDIs für eine noch größere Patientengruppe interessant. 3M und MDI sind eingetragene Marken der 3M-Company. (iks)

Prävention Deutsches Konzept soll als Franchise in Österreich starten

Forschung Gasteiner setzen auf Asthmatiker

Blinde „sehen“ Brustkrebs

Heilstollen soll helfen

Wien/München. Bei Brustkrebs ist die Früherkennung einer der wichtigsten Faktoren, um die Chancen auf Heilung signifikant zu erhöhen.

Das in Deutschland erfolgreich etablierte Konzept „Discovering Hands“ setzt auf den besonders ausgeprägten Tastsinn blinder und sehbehinderter Frauen, um ergänzend zur ärztlichen Vorsorgeuntersuchung bereits kleinste Knoten zu diagnostizieren. Nun soll das Discovering Hands-Modell als Social-Franchise-System auch in Österreich starten; eine hochkarätige Investorengruppe ist bereits an Bord. „Bei Frauen ist der Brusttumor nach wie vor die häufigste Krebserkrankung. Discovering Hands setzt den überlegenen Tastsinn blinder und sehbehinderter Menschen zur Verbesserung der Diagnostik im Rahmen der Brustkrebs-Früherkennung ein“, erklärt Waltraud Martius, Syncon Franchise-Strategieexpertin. „In Deutschland sind dafür speziell ausgebildete und zertifizierte Frauen bereits in rund 20 Arztpraxen aktiv. Wir unterstützen

Bad Gastein. Etwa zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen leiden an Asthma – eine komplexe Erkrankung, bei der zahlreiche genetische und umweltbedingte Faktoren zusammen wirken. Eine seit über 100 Jahren bekannte und wieder entdeckte Sonderform der Klimatherapie ist die Stollen- oder Höhlentherapie in Naturhöhlen oder einstigen Bergwerken. Wie im Hochgebirge und am Meer fliegen dort weniger Pollen. Unter Tage herrscht sogar eine nahezu staub- und pollenfreie Atmosphäre, teilt nun Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen mit.

Die Radonwärmetherapie in ehemaligen Bergwerken nimmt unter den Klimatherapien eine Sonderstellung ein. Zusätzlich zu den klimatischen Bedingungen tritt Radon natürlich aus dem Gestein aus. Zur therapeutischen Nutzung fahren Asthmatiker mit einem Zug auf die Therapiestationen. „Im Körper wirkt es nachweislich immunstabilisierend sowie entzündungshemmend und spricht

Blinde haben einen hochsensiblen Tastsinn und sollen so Brustkrebs erkennen.

damit die Ebenen an, die Mediziner als Ursachen für die chronische Atemwegserkrankung ansehen.“ Das im Radonthermalstollen vorherrschende Klima wird durch einen weiteren Effekt für Asthmatiker interessant: Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 37,5 Grad führen zum sogenannten Hyperthermie-Effekt, der im Körper eine Art gewünschtes therapeutisches Fieber auslöst. (iks)

© Discovering Hands

der Arbeitsteilung und Spezialisierung zwischen den Beteiligten am besten dazu beitragen kann, unsere Vision auch in anderen Ländern zu verwirklichen.“ In Österreich konnte über die Puls 4 Start-upTV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ eine hochkarätige Investorengruppe mit dem bekannten Business Angel und Social Investor Michael Altrichter an der Spitze gewonnen werden. (iks)

© Gasteiner Heilstollen/Quirin Leppert Xxxxxxxx

Discovering Hands nun in der zur Replikation notwendigen Standardisierung, bei der Erarbeitung der Know-how-Dokumentation und in der Auslandsexpansion. Der erste Schritt geht nach Österreich.“ Gründer und Geschäftsführer von Discovering Hands ist der deutsche Gynäkologe Frank Hoffmann: „Wir haben uns für ein Wachstum mit Franchising entschieden, weil die Funktionsweise

Der Gasteiner Heilstollen soll bei Asthma helfen, sagen Studien.

M E N SC H E N & KA R R I ER E N

42 – healtheconomy

short

SeneCura: gefördertes Projekt in Feldphase

Freitag, 27. Juni 2014

Fortbildung Heimische Pharmazeuten diskutieren am Wochenende das Thema „Psychopharmaka – Fluch oder Segen?“

Patienten Angst nehmen Die Tagung findet dieses Wochenende in Pörtschach statt.

Der kompetenten Beratung in der Apotheke, die das Vertrauen des Patienten in die Arzneitherapie stärkt, spielt bei der Abgabe von Psychopharmaka eine ganz besondere Rolle: Die Menschen befürchten, dass ihr Wesen und ihre Persönlichkeit durch diese Medikamente stark beeinflusst werden, dass sie dauernd müde sind oder übermäßig an Gewicht zunehmen. „Diese zwar absolut nachvollziehbaren, aber Gott sei Dank zumeist unbegründeten Sorgen und Ängste unserer Patientinnen und Patienten nehmen wir in der Apotheke sehr ernst“, sagt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. „Damit wir unsere Kunden bestmöglich beraten können, informieren wir uns bei dieser Fortbildung über Innovationen und neue Entwicklungen und diskutieren mit Experten.“

Eva Zojer bei der Verleihung des ­SeneCura-Dissertationsstipendiums.

Wien. SeneCura, der größte private Pflegeheimbetreiber Österreichs, unterstützt in Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Pflege und Betreuung älterer Menschen. Das geförderte Dissertationsprojekt rund um das „Process Communication Model“ bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz von Eva Zojer startet nun in die Feldphase.

Vamed und FH Krems arbeiten zusammen

Pörtschach/Wien. In Österreich sind 840.000 Menschen wegen psychischer Erkrankungen in Behandlung und erhalten Psychopharmaka. Die Entstehungsgeschichte von psychischen Erkrankungen ist vielfältig und individuell: Das Auftreten kann schleichend oder akut sein, der Verlauf episodisch, rezidivierend oder auch chronisch.

Psychische Erkrankungen sind relativ häufig, können alle Lebensalter und beide Geschlechter betreffen; sie fallen sehr unterschiedlich aus und haben vielfältige Auswirkungen.

Die diesjährige Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer greift dieses Thema auf und steht somit ganz unter dem Motto „Psychopharmaka – Fluch oder Segen?“. Die Tagung beleuchtet die Problematiken bei der Behandlung und der Therapie.

Tagung in Pörtschach: Diskurs mit international renommierten Fachleuten findet statt.

Diskussionsforum ICPE erfolgreich in Graz abgehalten

Weiterbildung Ronge & Partner-Lehrgang sehr beliebt

Graz. Beim International Congress on Pharmaceutical Engineering (ICPE) diskutierten 200 Teilnehmer aus 17 Nationen über aktuelle Trends in der Pharmabranche.

Der gemeinsam mit dem Institut für Prozess- und Partikeltechnik der TU Graz veranstaltete Kongress fand unlängst in der Alten Technik in Graz statt.

Der Kongress, der erstmalig 2007 durchgeführt wurde, hat sich mittlerweile zu einem der wichtigsten internationalen Kongresse im Feld der Pharmazeutischen Verfahrenstechnik etabliert, bei dem sich auch zahlreiche Vertreter der Pharmaindustrie wie beispielsweise Bayer, Baxter, GlaxoSmithKline, GL Pharma, Merck oder Zeta Biopharma einfinden, um sich über neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Baden. Bereits zum vierten Mal fanden sich in Baden bei Wien fortbildungshungrige Teilnehmer aus der Gemeinschaftsverpflegungs (GV)Branche zu den kommissionellen Fachgesprächen ein und präsentierten ihr Wissen und Know-how aus dem diesjährigen Lehrgang.

Der von Ronge & Partner entwickelte Lehrgang zum „Diplomierten Großküchenleiter“ bildet gemeinsam mit Experten und Fachleuten aus der GV-Branche Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen der Branche aus: aus Catering sowie aus aus dem Care- und Mitarbeiterverpflegungsbereich. „Die Besonderheiten an unserem Lehrgang sind unter anderem natürlich die Praxisnähe und die Nähe zu unseren Lehrgangsteilnehmern“, so Manfred Ronge,

Unterzeichneten den Kooperationsvertrag (v.l.): Bauer und Ennsfellner.

Wien/Krems. Kürzlich wurde eine Kooperation zwischen dem führenden Wellness-Anbieter am österreichischen Markt, Vamed Vitality World, und der IMC Fachhochschule Krems besiegelt. Dabei handle es sich um eine umfassende Zusammenarbeit in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Projektentwicklung, erklärten Tom J. Bauer, COO Vamed Vitality World, und FH-VizeRektor Karl Ennsfellner.

Wieder neue Großküchenleiter

zu informieren. Neben Vorträgen zu aktuellen Trends stehen fachliche Diskussionen und das Netzwerken im Vordergrund. (fei)

© Peter Goda Fotografie

© Gerald Mayer-Rohrmoser

Kongress erörterte Pharmatrends

Hat bereits ein international hohes ­Ansehen: der jährliche ICPE in Graz.

Ausweitung Neue Kapazitäten für das KH Schwarzach

Geschäftsführer und Lehrgangsgründer. Anmeldungen für den nächsten Lehrgang: www.rongepartner.at/grosskuechenleiter (fei)

© Ronge & Partner

© SeneCura

andreas feiertag

© Johann Jaritz/cc/Wikimedia

18. Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer von 27. bis 29. Juni in Pörtschach.

Feierlicher Abschluss des Lehrgangs zum Diplomierten Großküchenleiter.

Menschen, über die man spricht

Neues Kinder- und Jugendspital

Robin Rumler erhielt den Berufstitel „Professor“

© KH Schwarzach/Marc Haader

Feierliche Eröffnung des Spital-Neubaus für Kinder und Jugendliche.

Claudia Merk­ lein de Freitas, preisträgerin FH wien

Für ihre Masterthese wurde Claudia Merklein de Freitas, Absolventin des Masterlehrgangs Ergotherapie an der FH Campus Wien, mit dem Ergotherapiepreis 2014 des Deutschen Verbands der Ergotherapeuten ausgezeichnet. Die Verleihung des mit 5.000 € dotierten Preises fand kürzlich im Rahmen des Ergotherapiekongresses 2014 in Erfurt statt. Die prämierte Arbeit widmet sich der Umsetzung des betätigungsorientierten Arbeitens bei deutschen Ergotherapeuten.

Irene Schwarz , kommunikat i­ onschefin b ei mundipharma

Mundipharma Österreich und CEE ergänzt seine Führungsmannschaft: Neu an Bord des Leadership-Teams ist Irene Schwarz. Die 46-Jährige blickt auf eine langjährige Karriere in der Pharmabranche zurück.

Zuletzt war sie bei Mundipharma Österreich im Bereich der Schmerztherapie für Marketing und PR verantwortlich. Als Head of Communications Austria & CEE übernimmt sie nun sämtliche Agenden der internen und externen Unternehmenskommunikation für die Region.

© IMBA/Hans Krist

© BMWFW/Willibald Haslinger

Wien. Bundespräsident Heinz Fischer hat Robin Rumler, Präsident der Pharmig, für sein besonderes berufliches und wissenschaftliches Engagement rund um die Pharmaindustrie den Berufstitel „Professor“ verliehen.

Im Rahmen eines Festakts im Audienzsaal des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft erhielt Rumler die Urkunde von Minister Reinhold Mitterlehner. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer von Pfizer engagiert sich Rumler in einer Vielzahl von Organisationen, Gremien und Vereinigungen im Umfeld der Pharmaindustrie; diese haben einen Fokus auf Wissenschaft, Politik, Marketing und Kommunikation. Seit 2010 ist Rumler Präsident der Pharmig. Besondere Anliegen sind ihm die Zukunft der Industrie und das Image der Branche. (fei)

© Franz Pfluegl 2012

Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte anlässlich der Eröffnung: „Das Haus, in dem Medizin auf höchstem Niveau geboten wird, hat sich im Umgang mit den Patienten einen familiären und sehr menschlichen Charakter bewahrt.“ Die Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde bietet 24 Stunden rund um die Uhr eine kinderfachärztliche Versorgung. „Die Abteilung ist einzigartig, sie vereint sowohl Generalisten als auch Spezialisten“, sagte Primar Josef Riedler.

© FH Campus Wien

Schwarzach. Der Bau des neuen Kinder- und Jugendspitals am Krankenhaus Schwarzach wird termingerecht und unter Einhaltung der geplanten Kosten fertiggestellt.

Erst vor wenigen Tagen wurde – dreieinhalb Jahre nach dem Spatenstich – die moderne Abteilung mit 55 Betten eröffnet. Das Haus ist für die medizinische Versorgung im Kinder- und Jugendbereich der rund 200.000 Menschen in der Region im Süden Salzburgs bestens gerüstet.

J osef Pennin ­ ger , w it t gen­ st ein- preist räger iMBA

Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erhält den diesjährigen Wittgenstein-Preis der Österreichischen Bundesregierung. Mit 1,5 Mio. € ist dies die bedeutendste und am höchsten dotierte Auszeichnung für Wissenschaftler in Österreich. Penninger wurde 1964 in Gurten, Oberösterreich, geboren und studierte in Innsbruck Medizin.