Career1804

medianet

inside your business. today.

freitag, 18. APRIL 2014 – 67

GRENZENLOSE TITEL

Die Zahl der Anerkennung ausländischer Titel ist zuletzt stark angestiegen Seite 69

© Monster Worldwide

© Badarneh/picturedesk

careernetwork „NEIN“ FRUSTRIERT SEHR

KUNUNU BERND FUHRMANN-TAUDES

Was tun, wenn der potenzielle Arbeitgeber auf die Bewerbung nicht antwortet? Seite 71

© kununu/Stefan Scherzer

Erfolgreich in der Baubranche – „gegen alle Vorurteile“ Profil Wie Anita Moser ihre Idee des AKD ­Baunetzwerks ­realisiert hat.

Karrierepush? Ist der Sommer ­wirklich die ideale Zeit für das ­Praktikum?

Und: N ­ utzen die Unter­nehmen die ­Praktikanten aus?

Seite 68

© Die PRofilBerater

BERATER WERDEn

Wer sich als Consulter selbstständig machen will, sollte diesen Schritt sorgfältig überlegen.

Sonst ist ein Scheitern vorprogammiert. Seite 70

Seite 69

© privat

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C a r e e r por tr a i t

68 – careernetwork

Freitag, 18. April 2014

careernet@medianet.at

7 Fragen AN ANITA MOSER

Als Kind wollte ich immer schon … … hoch hinaus und eigentlich Stewardess werden. Wie so oft im Leben, entwickelt sich vieles dann anders …

Erfolg ist … … trotz Business, Job und Karriere noch ausreichend Zeit für Familie, Freizeit und Reisen (nach Peru ...) zu finden.

Für die Karriere ist wichtig … … eine fundierte Ausbildung, ein gesunder Menschenverstand & Lust zu verspüren an dem, was man tut.

Mein Lebensmotto …

Jeder Weg ist erreichbar, auch wenn er noch so steinig ist, und das Talent erkennt man daran, dass man eine Sache gern macht; darauf kann man bauen.

Jungen Menschen würde ich raten … … den eingeschlagenen Weg beizubehalten, Ziele zu verfolgen und vor allem an sich selbst zu glauben!

Woran ich glaube?

An meinen gesunden Hausverstand und an meine Familie. © Foto Strobl

In 20 Jahren werde ich … … hoffentlich noch bei bester Gesundheit sein, klar denken können und Spaß am Leben haben.

„Mein Erfolgsgeheimnis ist meine große Zielstrebigkeit“ In Linz beginnt’s: Anita Moser (43) mischt die nach wie vor männerdominierte Baubranche ordentlich auf und hat mit der AKD Baunetzwerk GmbH einen echten Vorzeigebetrieb in die oberösterreichische Hauptstadt platziert PAUL CHRISTIAN JEZEK

Linz. Es begann spannend, aber doch unspektakulär: „Nach der Pflichtschulzeit und dem Abschluss der Büroschule Wifi Linz erlernte ich als Praktikantin eines Wirtschaftstreuhänders zahlreiche kaufmännische Fähigkeiten“, erzählt Anita Moser im Gespräch mit medianet. „Als sehr junge, verheiratete Mutter unterbrach ich mit 20 die berufliche Laufbahn und nutzte die spärlichen, aber doch freien Ressourcen für Weiterbildung.“

zUR PERSON Geb. am 28. Juni 1970 in Freistadt 1985–88 Lehr- bzw. Praktikantenausbildung im Steuerbüro Grünberger-Lennert-Zwettler 1995–98 Ausbildung zur Medienfachfrau am 2. Bildungsweg mittels internationaler, EU-geförderter AMS-Ausbildung (heute FH-Lehrgang) sowie eine der österreichweit ersten Besitzerinnen des ECDL (Europäischer Computer Führerschein) 1998 Beruflicher Start bei Digital 1999 Compaq Computer (ab 2001 HP) 2000 Gründung der Firma Office Optimierung Moser mit Schwerpunkt Microsoft Office 2000–2004 Vormittag: 20 Std. Teilzeitjob HP, nachmittags Office Optimierung Moser Herbst 2004 Entwicklung des Firmenkonzepts für die AKD Baunetzwerk GmbH, Gründung im Februar 2005, Start des Pilotprojekts 2006 Aufbau des Rechenzentrumsbetriebs in Linz, Umfirmierung in eine 100% GmbH Anita Moser 2007–14 Wachstum des Unternehmens: Die One-Woman-Company wächst zum Betrieb mit inzwischen 10 Mitarbeitern Tochter Lisa (22) Medizinstudentin in Graz, 7. Semester Sohn Manuel (20) HTL Steyr, Fachrichtung Fahrzeugtechnologie, Maturaklasse

Diese Basis ermöglichte 2001 den beruflichen Start in einem international geführten Unternehmen, nämlich bei Hewlett Packard als Assistentin der Geschäftsführung.

In den Folgejahren setzte Moser parallel zum Teilzeitjob ihr Wissen im Dienstleistungsbereich OfficeOptimierung als Einzelunternehmerin und erhielt via Telefonakquisition erste Aufträge in der ABAU Oberösterreich GmbH, einer

Linz zu strukturieren und Step-byStep die fünf Bauunternehmen ins Netzwerk zu integrieren. Viele Anwendungen, die täglich am Bau genutzt werden, werden vom Rechenzentrumsbetrieb bereitgestellt, wie z.B. ein zentraler Exchange Server, ein Blackberry Enterprise Server oder der gesamte Datentransfer im Bereich der elektronischen Fakturierung.

haben jederzeit die Möglichkeit, im Bedarfsfall sofort Hilfe anzufordern.“ In den Folgejahren wurden so spannende Projekte wie „Green IT für Artbau Zagler“ u.a. bewältigt – dafür gab‘s den Wirtschaftspreis: eAward in OÖ, NÖ und Wien sowie weitere Auszeichnungen z.B. als „Vorbildlicher Lehrbetrieb“, „Linzer Unternehmen des Jahres“, „Unternehmerin des Monats“, etc.

Der Ausbau des Pilotprojekts

„Mein Weg war steinig, aber letzt­ endlich erfolgreich.“ ANITA MOSER

Einkaufsgesellschaft für namhafte Bauunternehmer in OÖ. „Ich erkannte, dass Training am Arbeitsplatz vor Ort nicht die gewünschten Erfolge für die Unternehmer brachte, solange die technischen Strukturen dahinter, wie z.B. die gesamte Hardwarestruktur und deren Betreuung, nicht verbessert werden.“ Anfang 2005 präsentierte Moser ihr Firmenkonzept und gründete bald darauf das AKD Baunetzwerk, um zunächst einmal ein Pilotprojekt mit fünf Baumeis-terbetrieben zu verwirklichen. Es sollte sichergestellt werden, dass KMU aufgrund technischer Gegebenheiten und Strukturen keine Nachteile gegenüber dem Mitbewerb – also den Großunternehmen – entsteht.

Als „One-Women-Betrieb“ begann Moser, das Rechenzentrum in

„Das Pilotprojekt endete dann 2005 sehr erfolgreich und selbst während der Wirtschaftskrise konnten wir Wachstum verzeichnen“, erzählt Moser.

Besonders begeistert sind die Firmen heute über die Entwicklungen im EDI-Bereich. „Das AKD Baunetzwerk hat es geschafft, bei netzwerkintegrierten Firmen den gesamten Prozess der Eingangsrechnungen papierlos zu machen.“ Gemeinsam mit Partnern wurde unter der technischen Leitung der AKD die elektronische Fakturierung in der Landesgesellschaft 2008 eingeführt und wird bis heute sehr erfolgreich bei den einzelnen Baufirmen ausgebaut.

Den teilnehmenden Unternehmen ist es heute möglich, Lieferantenrechnungen tagesaktuell in der Kostenrechnung zu haben, die Rechnungsprüfung wird elektronisch durchgeführt und jede Firma besitzt dazu ein auf SharepointTechnologie eigens entwickeltes Finanzportal im Netzwerk der AKD. „Das ist für KMU keineswegs selbstverständlich“, betont Moser. „Die Firmen sind somit beim Datenzugriff standortunabhängig, arbeiten in einem professionell geschützten VPN-Netzwerk und

„Talent erkennt man daran, dass man eine Sache gern macht.“ ANITA MOSER

„Gutes Zeit- und Organisationsmanagement waren und sind natürlich schon nötig, um Kinder und Beruf unter Dach und Fach zu bringen“, weiß Moser. „Meines Erachtens braucht es Vorzeigefrauen aus allen Branchen, die anderen jungen Frauen Mut und Kraft geben, die eigenen Ideen zu stärken und auch umzusetzen.“

Organisationstalent Moser Besonders stolz ist sie darauf, eine gesundheitliche Krise gut bewältigt zu haben und allgemein in der doch männerdominierten Baubranche Fuß gefasst bzw. die entsprechende Wertschätzung und Anerkennung gefunden zu haben. „Eine meiner Stärken ist, dass ich bestens strukturiert und ein Organisationstalent bin. Man soll aus jedem Feed-

back lernen und auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Wenn man etwas gut machen will, braucht man ganz viel Menschlichkeit.“ Zum Job-Ausgleich reist Moser gern, fährt Rad, sucht zur geistigen Entspannung stille Waldgegenden auf und betreibt die FacebookGruppe „Linz isst“. „Ich engagiere mich auch für den Verein European Woman Management Development (EWMD) sowie für diverse soziale Projekte und die Förderung von Frauen in der Wirtschaft.“ Wenn Frauen und Männer das Gleiche tun, sei es noch lange nicht dasselbe. „Ich kann ein Lied davon singen, wie oft ich auf meinem beruflichen Werdegang mit Vorurteilen konfrontiert wurde.“ Mosers ultimatives Motto: „Lebe Deinen Traum! Jeder Weg ist erreichbar, auch wenn er noch so steinig ist. Talent erkennt man daran, dass man eine Sache gern macht. Denn darauf kann man ­bauen!“ www.akdbau.at

zum unternehmen Die Grundidee der AKD Baunetzwerk GmbH bestand darin, Baufirmen EDV-technisch zu vernetzen. Aus dem im Jahr 2005 definierten Pilotprojekt wurde ein stetig wachsendes Unternehmen in der IT-& Baubranche inklusive Lehrlingsausbildung (seit 2007) in zwei Berufsfeldern, zahlreichen Kunden in ganz Österreich und rund 1 Mio. € Umsatz.

Die AKD Baunetzwerk GmbH bietet IT-Lösungen speziell für Baufirmen, Baunebengewerbe und ähnliche Betriebe.

All-inklusive-Betreuung für inzwischen 23 Bauunternehmen in Österreich mit aktuellem Stand per 1.4.2014: 114 Server, rund 570 Arbeitsplätze, 218 Drucker im umfangreichen IT-Outsourcing-Programm auf 34 Standorten verteilt in OÖ, Salzburg, NÖ und Wien.

pe r son a l & m a n a ge me n t

Freitag, 18. April 2014

careernetwork – 69

careernet@medianet.at

Nur kopieren und Kaffee kochen? Jedenfalls ist Job-Hopping auch bei Praktikanten nicht gern gesehen

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Karrierepush Praktikum?

Nutzen die Firmen die Praktikanten aus? Und ist der Sommer wirklich die ideale Zeit fürs Praktikum? definiert selbst, wann man sich ausgenützt fühlt. Praktikanten bekommen zum Verdienst auch wertvolle, praktische Erfahrungen für die weitere Karriere. Und diese Erfahrung ist für die weitere Karriere wahrscheinlich mehr wert als die Höhe der Renumeration.“

Fordern und fördern

Ist der Sommer (2014) ideal? „Natürlich gibt es Praktika im Sommer, aber nicht so viele wie gewünscht“, sagt Axmann. „Das ist auch nicht weiter verwunderlich: Aufgrund gehäufter Urlaube während der Sommermonate spricht man gern von einem ‚Sommerloch‘, also einem tendenziellen Rückgang an Projekten, Aufträgen und Arbeit.

Und das ist gerade für Praktikanten bitter. Schließlich wollen sie im Tagesgeschäft des Unternehmens die Entscheidungen miterleben.“ Anzudenken wäre also ein Praktikum auch während des Semesters – im Idealfall gehen sich parallel sogar ein paar Lehrveranstaltungen aus.

Apropos Fleiß: In viele Branchen „hineinschnuppern“, mehrere Aufgabenprofile kennenlernen und für sich selbst herausfinden, welche Tätigkeiten einem wirklich liegen, ist mit Sicherheit ein angenehmer Nebeneffekt von Praktika.

Doch Qualität zählt vor Quantität. „Ein Lebenslauf mit ein bis drei fundierten Praktika bringt in einem Bewerbungsprozess wahrscheinlich mehr Pluspunkte als einer mit zehn Praktika ohne Aussagekraft“, betont Axmann. (pj) www.zbp.at

© ZBP/Rafaela Pröll

Wien. Praktika bieten als „KarriereEinstiegsmodell“ viele Vorteile: Neben dem Knüpfen wertvoller Kontakte für die weitere berufliche Laufbahn sammeln engagierte Praktikanten auch erste berufliche Praxiserfahrung.

Dennoch wird mit Praktika nicht nur Positives assoziiert und einige hartnäckige Annahmen hinterlassen allzuoft einen schalen Beigeschmack. Man will das Wissen von der Uni in der Praxis anwenden – und dann folgt oft eine Enttäuschung, wenn z.B. die erste Aufgabe im Kopieren von Unterlagen besteht. Diese Vorstellung verfolgt wohl viele Praktikanten – „zu Unrecht“, meint Ursula Axmann, Geschäftsführerin des WU ZBP Career Center. „Viele Praktikumspositionen für angehende Akademiker sind vollwertige Stellen mit einem verantwortungsvollen Aufgabenprofil.“ Schließlich möchten die meisten Firmen vom aktuellen Wissen aus dem Studium profitieren und bei entsprechender Leistung auch langfristig Mitarbeiter gewinnen.

Denn nicht selten nützen Unternehmen die Vergabe von Praktika, um junge Talente frühzeitig mit bevorstehenden Aufgaben vertraut zu machen und einen „Talentepool“ aufzubauen. „Wobei an dieser Stelle auch deutlich erwähnt werden muss: Ein bisschen Demut schadet nicht!“ Axmann: „Auch Kopieren oder Akten Schlichten gehören zum vollen Spektrum einer Aufgabe dazu und sollten dementsprechend sorgfältig ausgeführt werden.

Ursula Axmann, GF des WU ZBP Career Center: „Je mehr, desto besser?“

Schließlich lernt man aus jeder Erfahrung – und gerade eine HandsOn-Mentalität ist ein absolutes Muss für die weitere Karriere.“

ausgeschrieben waren, spiegelt die tendenziell lange Zeitspanne von Praktika wider: Nahezu 69% dauern vier Monate oder länger.

Immer wieder taucht die Vermutung auf, dass Firmen Praktikanten für vollwertige Positionen einstellen und dadurch Fixanstellungen mit entsprechend höherem Gehalt umgehen. Akademiker und Studierende würden demnach ausgenutzt: Sie arbeiten vollwertig, bekommen aber weniger gezahlt. „Abgesehen von der Tatsache, dass echte Praktikanten laut Gesetz eigentlich gar nicht entlohnt werden dürfen, belegen auch Studien wie die ARUFA-Absolventbefragung 2010, dass die ‚Generation Praktikum‘ ein Mythos ist – zumindest für Studierende aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Kontext“, betont Axmann. „Man muss auch bedenken: Das Gefühl des Ausnützens ist subjektiv. Man

Gut Ding braucht Weile Im Bezug auf die erste Praxiserfahrung trifft das Sprichwort in jedem Fall zu. Denn je länger diese andauert, umso mehr werden Praktikanten davon profitieren.

Umso wahrscheinlicher werden sie eigenständige Arbeiten übernehmen dürfen oder vielleicht sogar selbstständig in Projekten eingebunden sein. Arbeitet man hingegen nur ein bis zwei Monate in einem Unternehmen, werden wohl kaum qualifizierte Aufgaben übergeben werden. Zu groß ist das Risiko für Fehler, zu zeitintensiv die Einarbeitungsphase. Der Beweis: Das Angebot an Praktika, die 2013 im WU ZBP Career Center

Anerkennung Zahl der Anträge ist seit 2010 jährlich um 40% gestiegen – 95% werden grundsätzlich positiv erledigt

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

B. Fuhrmann-Taudes

Als neuer Head of Sales verantwortet Bernd Fuhrmann-Taudes (37) zum Ausbau des Sektors Neukundenakquise nun auch die Leitung der Bestandskundenbetreuung sowie die Koordination der Agenturenbetreuung im D-A-CH-Gebiet.

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Eva Fürndraht HDI Versicherung AG

Eva Fürndraht hat bei der HDI die Teamleitung in der Transportabteilung für die Region Westösterreich übernommen. Sie ist seit 2010 in der HDI Transportabteilung im Underwriting sowie in der Vertriebssteuerung beschäftigt.

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Carina Lassel Saint-Gobain Weber

© Saint-Gobain Weber

kununu © HDI/Manfred Burger

© kununu/Stefan Scherzer

job

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Die meisten Personen lassen ihre im Ausland erworbenen Titel aus beruflichen Gründen oder für die Weiterbildung nostrifizieren. „Der Zuzug hochqualifizierter Arbeitskräfte ist für unsere Wirtschaft sehr wichtig und die Bestätigung ausländischer Titel ein wesentliches Einstellungskriterium“, meint Mitterlehner. 80% der Anträge werden im Sinne des Antragstellers erledigt, weitere 15% mit Modifikationen wie etwa Ansuchen auf Nostrifizierung eines MasterTitels, die dann aber „nur“ als Bachelor anerkannt werden.

Knapp fünf Prozent der Anträge werden abgewiesen; Gründe dafür sind etwa nicht anerkannte Hochschulen, ungültige Diplome sowie fehlende Unterlagen. www.aais.at

Promotion

Im Trend: Immer mehr akademische Titel aus dem Ausland werden anerkannt.

Wien. Die Zahl der Anerkennung ausländischer Titel ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Seit 2010 ist die Zahl der Anträge durchschnittlich um 40% pro Jahr angewachsen. „Mit diesem Service geben wir den Antragstellern Klarheit über den Stellenwert ihrer Qualifikation und schaffen Sicherheit für künftige Arbeitgeber, dass die Titel der Bewerber seriös und international anerkannt sind“, sagt Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Der Großteil der Antragsteller kommt aus osteuropäischen Ländern: An erster Stelle liegt Ungarn vor Russland und Rumänien.

Das erste nicht-europäische Land in der Statistik ist Ägypten auf Platz zehn.

Anfang April übernahm Carina Lassel (31) die Leitung der Marketingabteilung von Saint-Gobain Weber Österreich.

In ihrer neuen Funktion folgt die akademisch geprüfte Werbe- und Marketingkauffrau David Lasselsberger nach.

Luzia Wibiral NPH Österreich

© NPH Österreich

© Alaa Badarneh/EPA/picturedesk.com

Gern gesehen: Titel aus dem Ausland

Den meisten Führungskräften ist laut einer aktuellen Studie zum Thema „Karrieremanagement“ bewusst, dass gezielte Förderung der Mitarbeiter wichtig wäre. Betonung auf: wäre. Denn mehr als 60 Prozent sehen sich nicht in der Rolle des Personalentwicklers. Die Konsequenz: Die Mitarbeiter fühlen sich zu wenig gefördert.

Zu Recht. Denn nur ein Drittel der Befragten aus Geschäftsleitung und HR setzt spezifische Instrumente zur Karrieregestaltung wie etwa Coachings ein. Bedenklich ist auch, dass es in mehr als der Hälfte der Firmen (55 Prozent) keine flexiblen und transparenten Karrieremöglichkeiten für die Mitarbeiter gibt. Ein großes Defizit besteht vor allem im Rollenverständnis der Führungskräfte: Rund zwei Drittel fühlen sich nicht verantwortlich für die Personalentwicklung.

Positives, systematisches Karrieremanagement basiert auf fünf wichtigen Faktoren: Besseres Matching: Die Stärken und Wünsche der Mitarbeiter müssen besser zu denen des Arbeitgebers passen.

Neutralität: Eine neutrale Stelle mit dem Ziel, Erwartungen und Möglichkeiten der Mitarbeiter zu fördern, sollte eingerichtet werden.

Transparente Karrieren: Klar, nachvollziehbar und transparent kommuniziert, macht Karrieremanagement nicht nur Sinn, es ist auch nachhaltig erfolgreich.

Flexibilität: So flexibel das Leben der Mitarbeiter, so flexibel sollten auch die Karrieremöglichkeiten gestaltet sein. Der Mensch steht im Zentrum.

Individualität: Es geht darum, auf die Ziele der einzelnen Mitarbeiter einzugehen und diese auch nach ihren Stärken einzusetzen.

Mit einer VergissmeinnichtPflanzaktion im Wiener Volksgarten startete Luzia Wibiral ihre Mitarbeit beim internationalen Kinderhilfswerk NPH in Österreich, wo sie für den Bereich Großspender- und Legat-Fundraising verantwortlich ist.

AU S - U N D WE I TE R BI L D U N G

70 – careernetwork

Freitag, 18. April 2014

careernet@medianet.at

Start-up-Idee Stil-, Paar-, Karriere-, Vertriebs-, IT- und auch „klassischer“ Unternehmensberater: Liegt das Geld „auf der Straße“ oder doch nicht?

Wie wird man (erfolgreicher) Berater in allen Lebenslagen?

Wer sich als Berater selbstständig machen will, sollte diesen Schritt sorgfältig überlegen. Sonst ist ein Scheitern vorprogrammiert.

BERNHARD KUNTZ

Darmstadt. „Ich mache mich als Berater selbstständig.“ Diesen Entschluss fassen viele Arbeitnehmer, die beruflich an einem Scheideweg stehen – aus den unterschiedlichsten Motiven. Entsprechend viele Frauen und Männer bieten heute anderen Personen und Unternehmen ihre beratenden Dienste an – zum Beispiel als Management-, Vertriebs- oder IT-Berater. Oder als Karriere-, Finanz- oder Paarberater. Hinzu kommen auch die Angehörigen der klassischen Beratungsberufe wie Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Deshalb stellt sich zunehmend die Frage: Wer soll all diese Beratungsleistungen kaufen?

„Zielgruppen scharf definieren – sonst ist keine gezielte Kundenansprache möglich.“

10x „How to do it“ 1. Eine glasklare Spezialisierung „Die habe ich“, sagen zum Beispiel viele Verkaufsberater. Doch verkaufen ist nicht gleich verkaufen.

Beim Verkauf von Eis oder Maroni sind andere Fähigkeiten als beim Verkauf von Maschinenanlagen nach Fernost gefragt. Also sollten Berater sich spezialisieren. Das gilt auch für Rechtsanwälte, Steuerberater und Architekten. Denn auch die gibt es wie Sand am Meer.

2. Ein scharfes Profil „Der passt zu mir/uns.“ Dieses Gefühl wollen Kunden bei „ihrem Berater“ haben. Deshalb sollten Berater auch persönlich Profil zeigen. Denn während manche Kunden hemdsärmlige Typen bevor-

Hierfür müssten wir uns erst mal treffen und analysieren ... Danach könnte ich Ihnen ein Angebot unterbreiten.“ Doch dazu haben die (Noch-nicht-)Kunden in der Regel keine Lust. Denn noch sind sie am Sondieren: Kommt der Berater eventuell als Unterstützer für mich in Betracht? Um dies zu erkunden, sind sie nicht bereit, sich einen halben Tag mit einem Kandidaten hinzusetzen und ihm ihr Herz auszuschütten. Also kontaktieren sie einen anderen Berater.

zugen, suchen andere professorale Eierköpfe. Und während manche vom Berater primär „gestreichelt“ werden möchten, wünschen sich andere einen Tritt in den Allerwertesten.

3. Die exakt definierte Zielgruppe Viele Berater glauben: Wenn ich meine Zielgruppe z.B. mit der Formulierung „Führungskräfte in Unternehmen“ beschreibe, dann ist sie eindeutig definiert. Doch es gibt KMU und Großunternehmen, Dienstleistungs- und Produktionsunternehmen. Und die ticken teils völlig unterschiedlich. Und nicht nur der Vorstandsvorsitzende der OMV ist eine Führungskraft, sondern auch der Vorarbeiter einer Putztruppe. Also sollte die Zielgruppe schärfer definiert werden.

Sonst ist keine gezielte Kundenansprache möglich.

4. Die richtige Beute Eine Katze weiß: Es wäre vergebliche Liebesmühe, Wildschweine zu jagen. Also fängt sie Mäuse. Ein solches Beuteschema, das ihnen sagt, bei welchen Personen oder Organisationen sich ein Engagement lohnt, brauchen auch Berater.

Sonst verpuffen ihre Marketingmaßnahmen wirkungslos.

5. Entwickelte „Produkte“ Viele Berater geraten ins Schwitzen, wenn ein potenzieller Kunde beim telefonischen Erstkontakt sagt: „Wir haben das Problem …

Wie könnten Sie uns dabei unterstützen, …?“ Dann antworten viele: „Das kann ich Ihnen so nicht sagen.

öffnerprodukte, mit denen er das Interesse von Neukunden wecken und einen (kleinen) Erstauftrag von ihnen gewinnen kann.

7. Handfeste Kaufargumente Egal, welche Leistungen Berater Kunden offerieren, sie haben stets Mitbewerber. Also benötigen sie handfeste – z.B. aus der Biografie – abgeleitete Argumente, warum ihre Zielkunden sie und keinen Mitbewerber engagieren sollten; des Weiteren, warum sie ihnen als

„Beratungsleistungen kaufen Kunden nicht so spontan wie ein Eis beim Tichy am ­Reumannplatz.“ © Die PRofilBerater

Denn die Zahl der Berater wird weiter steigen. Viele Noch-nichtBerater hegen die Illusion, dass im Beratungsmarkt das Geld auf der Straße liegt: „Dort verdiene ich mir schnell und ohne viel Mühe eine goldene Nase.“ Dazu kommt: Die Einstiegsbarrieren in den Beraterberuf sind niedrig; ein PC und ein Eckchen im heimischen Wohnzimmer genügen scheinbar, und schon kann die „Berater-Karriere“ starten.

Die Schwierigkeiten beginnen meist erst nach dem Start der Selbstständigkeit. Denn dann stellt mancher Jung-Berater erstaunt fest: Es gibt ja Tausende von Mitbewerbern, die ähnliche Leistungen wie ich anbieten. Und wenn ich Unternehmen anrufe, höre ich stets: Kein Bedarf! Und Privatpersonen?

Die legen meist erschreckt den Hörer auf, wenn ich ihnen meinen Preis nenne. Entsprechend schnell sind viele Möchtegern-berater wieder vom Markt verschwunden – deshalb hier zehn Tipps, was Sie – neben der erforderlichen fachlichen Kompetenz – für eine erfolgreiche Existenz als Berater brauchen.

© Panthermedia.net/Gualtiero Boffi

BERNHARD KUNTZ

BERNHARD KUNTZ

6. Einige „Schaufensterprodukte“ Fast alle größeren Unternehmen existieren seit 10, 50 oder gar mehr als 100 Jahren. Also haben sie auch schon externe Unterstützer – sei es für Vertriebs-, Rechts- oder IT-Fragen. Deshalb haben sie für Standardleistungen im Beratungsbereich meist keinen Bedarf. Also braucht jeder Berater zwei, drei smarte Schaufenster- oder Tür-

„Spezialisten für …“ eventuell sogar einen deutlich höheren Preis als einem „No-name“ bezahlen sollten.

8. Marketing-/Vertriebsstrategie Der Kaufentscheidungsprozess erstreckt sich meist über Monate, teils sogar Jahre. Deshalb braucht jeder Berater eine Strategie, wie er zunächst die Aufmerksamkeit von

Noch-nicht-Kunden wecken und sie dann Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung führen kann.

Sonst erkalten lauwarme Kontakte schnell wieder.

9. Eine starke Online-Präsenz Wenn Personen oder Organisationen heute einen Berater suchen, setzen sie sich meist an den PC und geben dort bei Google & Co solche Suchbegriffe wie „Vertriebsberater“ oder Suchwortkombinationen wie „Personalberater St. Pölten“ ein. Also müssen Berater dafür sorgen, dass ihre Zielkunden sie im Internet leicht und schnell finden; des Weiteren, dass Besucher ihrer Webseite rasch den Eindruck gewinnen „Das scheint ein echter ‚Spezialist für …‘ zu sein.“ Sonst verschwinden sie schnell wieder.

10. Hartnäckigkeit und Geduld Um sich als Berater selbstständig zu machen, benötigt man weniger Geld als zum Eröffnen eines Würstelstands. Dafür haben Berater keine Laufkundschaft; sie müssen sich ihre Aufträge erarbeiten. Das erfordert Ausdauer, und deshalb gewinnen oft nicht die besten Berater das Rennen um die begehrten Aufträge, sondern diejenigen, die Marathonläufer- statt Sprinterqualitäten zeigen.

Bernhard Kuntz ist Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH, Darmstadt. Er ist u.a. Autor der Marketing- und PR-Ratgeber „Die Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“ sowie „Warum kennt den jeder?“

PE R SON A L & M A N A GE ME N T

Freitag, 18. April 2014

careernetwork – 71

careernet@medianet.at

Umfrage Unternehmen sollten auch in diesem Bereich professionell agieren und Bewerber mittels Zwischeninformationen auf dem Laufenden halten

Wenn das „Nein“ sehr frustriert Wien. Firmen sollten Bewerbungsschreiben beantworten, denn sonst frustrieren sie viele Bewerber: Nur 5% der befragten Österreicher lässt es laut einer Monster.at-Umfrage kalt, wenn sie keine Antwort auf eine Bewerbung erhalten, „ein wenig frustriert“ sind 15%, „mäßig frustriert“ 21%, „sehr frustriert“ 43% und „völlig frustriert“ sind 16%. „Es wird immer Unternehmen geben, die Bewerber in ihren Auswahlverfahren im Regen stehen lassen. Besser ist es für Firmen, ihre Bewerber mittels Zwischeninformationen oder bei einer Ablehnung zeitnah auf dem Laufenden zu halten, denn jeder Bewerber könnte auch irgendwann einmal Kunde werden“, rät Barbara Riedl-Wiesinger, Country Manager und Sales Director Monster Worldwide Austria. „Aber Achtung: Ein Grund für eine fehlende Rückmeldung können z. B. auch unvollständige Bewerbungsunterlagen sein!“

Im besten Fall demonstrieren Bewerber dem künftigen Arbeitgeber ihr Engagement und ihre Ausdauer, ohne dabei aufdringlich oder gar verzweifelt zu wirken.

Tipps und Tricks Gründlichkeit ist bei der Bewerbung ein Muss. Bitten Sie jemanden aus Ihrem Umfeld, Ihre Unterlagen auf Fehler zu untersuchen. Denn mehr als ein Rechtschreibfehler im Bewerbungsschreiben bedeutet meistens schon das Ende für einen Kandidaten.

Die einzigen Jobs, auf die Sie sich noch am ehesten persönlich

bewerben können, liegen im Einzelhandel und in der Gastronomie.

In allen anderen Bereichen ist es angebracht, auf eine Einladung zum Gespräch zu warten.

Schon lange auf der Suche? Bewerben Sie sich nicht aus lauter Not für jeden Job, sondern wirklich nur bei Firmen, die Stellen haben, die zu Ihnen passen. „Wie sieht es mit einem Treffen aus?“ Lassen Sie sich nach dem Absenden der Bewerbung für eine Nachfrage mindestens drei Werktage Zeit und nennen Sie dann klar Ihren Namen und die Stelle, auf die Sie sich beworben haben. Vermutlich wird der Ansprechpartner

Ihre Unterlagen noch nicht studiert haben, aber wenn er es tut, wird er sie besonders sorgfältig lesen, nachdem er von Ihnen gehört hat.

Schicken Sie nach einem Bewerbungsgespräch eine höfliche, gut formulierte E-Mail; Kurznachrichten oder Social-Media-Kanäle sind ein No-Go. Firmen nennen normalerweise einen Zeithorizont, innerhalb dessen sie sich melden.

Lassen Sie diesen verstreichen und melden Sie sich einfach einige Tage später bei Ihrer Ansprechperson.

Und: Geben Sie dem Unternehmen bekannt, wenn Sie auf Reisen gehen oder sich Ihre Kontaktkoordinaten geändert haben. (pj)

© Monster Worldwide Austria

Man fühlt sich gar nicht gut, wenn der potenzielle Arbeitgeber auf die Bewerbung nicht antwortet.

Barbara Riedl-Wiesinger: „Nicht mit der Tür ins Haus fallen, auf Details achten!“

WIE MAN NUR SO STRAHLEN KANN?

Bachelor Tourismus

Neues Studium Landeck. Ab Herbst wird im Tiroler Oberland ein Bachelor-Studium für Wirtschaft, Gesundheit, Sport und Tourismus realisiert, das vom Land Tirol gefördert und von der Uni Innsbruck und der Tiroler Gesundheitsuniversität UMIT in Hall gemeinsam durchgeführt wird.

Das neue Bachelor-Studium bietet (vorbehaltlich der Genehmigung durch AQ-Austria und des Senats der Uni Innsbruck) eine wirtschaftswissenschaftliche und anwendungsorientierte Ausbildung mit Schwerpunkt in alpiner Freizeit und Gesundheitstourismus und bereitet die Studierenden auf leitende, planende, analysierende und beratende Tätigkeiten in Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft vor. Das sechssemestrige Bachelor-Studium ist auf den nachhaltigen Gesundheitsund Sporttourismus ausgerichtet und wendet sich an Personen, die ihre berufliche Zukunft in der alpinen Tourismus-, Gesundheits- und Freizeitwirtschaft sehen.

Vor Ort informieren Neben Maturanten spricht das Studium auch Personen mit Hochschulreife an, die bereits in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft tätig sind. Der erfolgreiche Abschluss des Bachelor-Studiums befähigt zur Aufnahme eines wirtschafts- oder gesundheitswissenschaftlichen Masterstudiums.

Infonachmittage gibt‘s am 25.4. ab 14:30 Uhr an der UMIT in Hall in Tirol und am 29.4. ab 16:00 Uhr in der Handelsakademie Landeck.

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Findet jemand den richtigen Job, fällt das allen auf. Denn man geht plötzlich positiver durchs Leben.

© Universität Innsbruck

Den richtigen Job findet man übrigens immer auf karriere.at.

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