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STEUERN SIE IHREN
Kurzarbeit statt Kündigung
Corona-Krise. Für Unternehmen, die in der derzeitigen herausfordernden Situation Personalkosten reduzieren müssen, steht mit der Corona-Kurzarbeit ein attraktives und praktikables Modell zur Verfügung.
Foto: Marcel Hagen
„Bevor Sie Ihre Mitarbeiter kündigen, prüfen Sie bitte die alternative Möglichkeit der Kurzarbeit.“ Hans Peter Metzler WKV-Präsident
VieleUnternehmen könnenin derCorona-Krise durch behördlich angeordnete Schließungen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Die Kündigung oder die einvernehmliche Lösung sollte trotzdem nur der letzte Schritt sein, denn die Corona-Kurzarbeit ist eine geeignete Alternative, um durch diese wirtschaftlich sehr herausfordernde Phase zu kommen.
WKV-Präsident Hans Peter Metzler appelliert, das Kurzarbeits-Modell anzuwenden, um den Wirtschaftsund Lebensstandort langfristig vor Schaden zu bewahren: „Bevor Sie Ihre Mitarbeiter kündigen, prüfen Sie bitte die alternativen Möglichkeiten, die für Ihr Unternehmen und für Ihre MitarbeitervieleVorteile bieten. Es wird eine Zeit nach der Krise geben, in der Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern brauchen werden.“
Betriebe undArbeitsplätze sichern
„Mit derCorona-Kurzarbeitwurde einModell auf den Weg gebracht, das Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch die Krise hilft. Das Unternehmen zahlt letztlich nur die Arbeitszeit, die es auch erhält.Wir haben bei der Corona-Kurzarbeit nun weitere offene Punkte geklärt. Damit ist Kurzarbeit einmal mehr das Instrument der Stunde, um Betriebe zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten“ ,sagt Metzler. Corona-Kurzarbeit ist mit den ausverhandelten Ergebnissen noch leichter für die Betriebe nutzbar, insbesondere für die stark betroffeneTourismusbranche, die Gastronomie unddenHandel. Bisherwar eineÜbernahme der Arbeitgeberbeiträge durch das AMS erst ab dem vierten Monat geplant. In Summe stellt die Regierung für das Corona-Kurzarbeitsmodell 400 Millionen Euro zurVerfügung. Ein Betrieb kann so dieArbeitszeitvon Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorübergehend reduzieren, die Fachkräfte aber dennoch im Unternehmen halten. Der Vorteil: Das Arbeitsverhältnis wird nicht aufgelöst und das AMS ersetzt den Betrieben die Kosten für alle Stunden, die ausfallen. So können während der Kurzarbeit die Personalkosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben angestellt und können nach der Krise sofort wieder zu 100 Prozent eingesetzt werden. Das Kurzarbeits-Modell ist allen Unternehmen zugänglich, unabhängig von der Größe oder Branche.
Ziel: Nach der Krise ein eingespieltesTeam So schwer es fürvieleUnternehmenin der derzeitigen Situation ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten, so schwierig ist es in guten Zeiten, tüchtige, ausgebildete Fachleute zu finden. Kurzarbeit hilft deswegen doppelt: Menschen werden durch die Maßnahmen gegen das Coronavirus nicht in dieArbeitslosigkeit getriebe und Unternehmen können danach mit einem eingespieltenTeam neu durchstarten.
Folgende Erleichterungen für Betriebe gibt es: • Der Erstkontakt mit dem AMS kann per Mail oder telefonisch erfolgen. • Die Dienstgeberbeiträge werden ab dem ersten Monat vom AMS übernommen. • Zeitguthaben und Alturlaube sind vorab abzubauen. • Längere Zeiträume mit einerWochenarbeitszeit von null Stunden können vereinbart werden. • Nettoersatzraten zwischen 80 bis 90 Prozent des bisherigen Nettoentgelts. • Sozialpartnervereinbarung wird innerhalb von 48 Stunden ermöglicht. • Förderdauer beträgt drei Monate, bei BedarfVerlängerung auf weitere drei Monate möglich.
Nachbesserung bei Krankenstand erreicht Bei der Ausarbeitung der Details konnte die Wirtschaftskammer erreichen, dass bei der Corona-Kurzarbeit noch nachgebessert wurde. Konkret wurde eine weitere Verbesserung in Bezug auf Mitarbeiter, die sich während der Kurzarbeit im Krankenstand befinden, erreicht: Es soll auch für Arbeitszeiten, die aufgrund von Krankenstand entfallen, eine Beihilfe vom AMS geben. Ein Beispiel:Gibt es imUnternehmen Kurzarbeit und wird dieArbeitszeit etwa von 40 auf zehn Stunden reduziert, dann werden drei Viertel des Krankenstands vom AMS getragen, ein Viertel zahlt das Unternehmen.