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Boulanger Trio, Ulrich Nöthen & Hans von Trotha

Musik und Dichtung

BOULANGER TRIO, ULRICH NOETHEN & HANS VON TROTHA

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www.boulangertrio.de

BOULANGER TRIO ULRICH NOETHEN HANS VON TROTHA

A sentimental journey – eine kommentierte Reise unter die Hirnschale der Empfindsamkeit

Ein Abend, der sich um den irisch-englischen Autor Laurence Sterne dreht. Sterne, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts den modernen Roman erfunden hat, gilt als einer der kühnsten Experimentatoren der Literaturgeschichte.

In der National Portrait Gallery hängt ein Bild von Sterne gegenüber einem von Georg Friedrich Händel. Sie repräsentieren das England jener Jahrzehnte – der eine literarisch, der andere musikalisch – und wenn sie zusammenkommen, entsteht das London jener Zeit, sinnlich für alle erlebbar, noch einmal. Sinnlichkeit ist ein wichtiges Stichwort. Sterne versucht, uns über seine Texte vielerlei Emotionen zu vermitteln, sie für uns erlebbar zu machen – so wie es Musik tut. Die Musik dieses Abends ist ein Echo auf diese Texte, etwa wenn die Musikerinnen des Boulanger Trios anlässlich der Erfahrung des Todes, für die Sterne in seinem Buch radikal moderne Mittel findet, Musik von Arvo Pärt findet.

Wenn Sterne, statt es einfach zu erzählen, von seinen Lesenden wissen will, wie wohl die Schönste aller Frauen aussehen mag, ertönt Franz Schuberts „Adagio Es-Dur D 897, Notturno“. Der Echoraum der Musik ist weit bei diesem ungewöhnlichen Autor, der die Sprache und die literarischen Mittel stets erweitern wollte, – und so, wie der Text auf jeder Seite für eine Überraschung gut sein kann, so gibt es auch eine angemessene musikalische Replik.

Mit Werken von Schumann, Pärt, Kagel, Schubert, Händel, Martin, Rimsky-Korsakov, Ivesund Bonis

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