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zwei neunziger in telfs

Ihren 90. Geburtstag bei bester körperlicher und geistiger Verfassung feierte im April Charlotte »Lotte« Achammer. Die Jubilarin hat sich über Jahrzehnte als ehrenamtliche Funktionärin und Gemeinderätin verdient gemacht. Mit Bgm. Christian Härting (am Foto l.) tauschte sie sich bei dessen Gratulationsbesuch auch über das aktuelle politische Geschehen aus.

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Politik bestimmte – neben der Familie – das Leben von Lotte und das ihres 2010 verstorbenen Mannes Emil Achammer, SPÖ-Bürgermeister der Marktgemeinde Telfs von 1962 bis 1974. Beide waren einst für die Marktgemeinde Telfs tätig, er in der Kassa, sie im damaligen »E-Werk« (heute GemeindeWerke) im Verrechnungswesen. Einige Anekdoten von damals erzählte sie Bürgermeister Härting beim Besuch, aber auch das aktuelle Geschehen war Gesprächsinhalt: „Politik interessiert mich immer. Die tägliche Zeitung ist Pflichtlektüre.“

Lotte Achammer zeigte sich bestens informiert und äußerte mit dem Sachverstand der langjährigen Mandatarin klare Meinungen zur Bundes-, Landes- und Gemeindepolitik. Auf die politische Bühne zurückgekehrt war sie lange nach der aktiven Ära ihres Gatten – als SPÖ-Gemeinderätin in der Periode von 1992 bis 1998 unter Bgm. Helmut Kopp. Für ihr vielfältiges Engagement erhielt die Urtelferin u.a. die Verdienstmedaille des Landes Tirol sowie die Verdienstmedaille der Marktgemeinde Telfs. Heuer folgte die

Auszeichnung für die 50jährige Parteimitgliedschaft bei der SPÖ. Als glücklich und zufrieden beschreibt sich der bergaffine Josef Geiger (Foto r.) an seinem 90. Geburtstag, den der rüstige Telfer bereits Anfang April feiern konnte. Im Laufe seines Lebens hat Geiger den Blick auf die Marktgemeinde über 100 Mal vom Gipfel der Hohen Munde aus genossen. Bürgermeister Christian Härting gratulierte und plauderte mit dem Jubilar angeregt über dessen Bergtouren. Noch heute ist der fitte Pensionist gerne zu Fuß unterwegs. „Ich gehe regelmäßig nach Lehen, St. Veit oder ins Ortszentrum und treffe mich mit meinem Stammtisch. In dieser Runde habe ich heute bereits auf meinen Geburtstag angestoßen.“

Das Lodenareal Telfs, jetzt bekannt als GEWERBEPARK Niedere-Munde-Straße blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – Ende des 19. Jhdts. begann hier die Hochblüte der Telfer Textilindustrie. Auch heute geht es in den Hallen und Gebäuden noch geschäftig zu: Auf dem Areal der ehemaligen Firma Pischl findet sich ein bunter Branchenmix. KundInnen finden dort Nützliches und Wohltuendes von verschiedensten Produkten bis zu Dienst- und Serviceleistungen. Zur Geschichte: 1864 übernahm Franz Pischl im Alter von 21 Jahren eine Strumpfwirkerei mit zwei Webstühlen in der heutigen Josef-Schöpf-Straße. Damit legte er den Grundstein für das spätere Lodenimperium. Ab den 1880er-Jahren wurde die Firma stetig erweitert. Der Errichtung neuer Fabrikgebäude im Emat (das Lodenareal) und dem Umstieg auf moderne Maschinen folgten erhöhte Produktion und der Aufstieg zum Industriebetrieb mit bis zu 400 MitarbeiterInnen. Knapp 100 Jahre nach dem Aufstieg (1989) wurde dann nach einer weltweiten Textilkrise die Produktion eingestellt.