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Baureportage | Der Zirmerhof, Radein

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Ein Ort der Inspiration – eine lineare Maisonette und ein kleiner rundlicher Pavillon mit Holzschindeln erinnern an alte Heuschober und ergänzen mit exklusiven Wohnräumen das geschichtsträchtige Anwesen des Zirmerhofs.

Die Stille der Natur in den Häusern der Wiese

Angesichts der Alleinlage des Zirmerhofs stört hier nichts und niemand die paradiesische Idylle. Der uralte Bauernsitz aus dem zwölften Jahrhundert blickt auf eine über 100-jährige Hoteltradition für die intellektuelle Elite Europas zurück. Jüngstes Projekt des Traditionshauses sind die sogenannten Häuser der Wiese von Stararchitekt Michele De Lucchi, die den historischen Gebäudekomplex um sechs weitere, besonders exklusive Zimmer erweitern. e in Paradies der Weite und Freiheit – so beschrieb schon Richard Karl Freiherr von Weizsäcker seinen spiel von Hotel, Bauernhof, Weingut und Natur ist eine Zeitreise zwischen der Schönheit vergangener Heuschober erinnern, verfügt über Fenster aus der guten, alten Zeit am Berg sowie Arkaden mit Rundbögen Aufenthalt am Zirmerhof. Das Haus Epochen und dem Wohlbefinden aus Holz. Sie beherbergen exklusiist ein uralter Bauernsitz und seit von heute. Der Geist des Hofes ist ve Zimmer und Suiten mit einem über 100 Jahren Anziehungspunkt einzigartig. Alles hat einen Charak- großzügigen und hellen Wohnfür Gäste aus aller Welt. Fernab der ter, der nur dort existiert – auf die- Schlafbereich und einem geräumiStadt, eingebettet in die Natur, ist sem Berg und mit diesem Blick auf gen Badezimmer. das Anwesen ein Ort des Rückzugs das Etschtal. Die Einrichtung spiegelt ebenauf 1560 Metern Seehöhe. Man fin- Jetzt sind zwei sich unauffällig so den Charakter der lokalen Tradet hier wahren Luxus in Form von einschmiegende Gebäude dazuge- dition wider. Die Zimmer befinden Raum, Zeit, Ruhe, Einfachheit und kommen, die sogenannten Häuser sich im Erdgeschoss mit direkEntschleunigung. Das Zusammen- der Wiese. Dabei handelt es sich um tem Zugang zur Wiese wie auch im zwei Holzkorpusse, die lineare Mai- Obergeschoss, das wie im Laufe der sonette und den etwas kleineren, Jahrhunderte direkt vom gepflasrundlichen Pavillon. terten Vorplatz aus zugänglich ist. Der weltbekannte Architekt und Der erste Stock ist zeitgleich auch Erfinder der Artemide Tolomeo der Dachboden, genau wie es in den Leuchte Michele De Lucchi, selbst alten Stallungen war, unten befan-

Er wurde in- seit Jahren Gast im Hotel, zeichnet den sich die Kühe. spiriert – der für die Gestaltung verantwortlich. Alles ist aus Holz und wurde italienische Gastgeber Sepp Perwanger brach- vom Architekten Michele De Lucchi

Designer und te sich gemeinsam mit dem Südti- mit großer Sensibilität ausdrückArchitekt roler Architekten Robert M. Veneri lich für den wunderbar einsamen

Michele De aktiv in die Gestaltung der Häuser Ort des Zirmerhofs samt dem da-

Lucchi plante der Wiese ein. zugehörigen Blick auf mehr als 100 die beiden Die entstandenen Häuser haben Bergspitzen entworfen, von den „stillen Skulptu- ein rundes Dach, ohne Kanten und Türen bis zu den Fenstern, von den ren in der ohne Spitzen. Jedes Haus ist mit Wänden mit geschwungenem Pro-

Landschaft.“ Holzschindeln bedeckt, die an alte fil bis zu den Möbeln. Das Holz für Foto: Giovanni Gastel

die beiden Häuser der Wiese stammt ausschließlich aus den hauseigenen Wäldern.

Der seit vier Generationen von Familie Perwanger als Traditionshotel geführte Zirmerhof mit 40 Zimmern und Suiten, drei Berghütten, einem Bauernhof mit Hochlandrinderzucht in Alleinlage war schon immer ein Refugium für Ruhesuchende. Die Häuser der Wiese stellen eine natürliche Erweiterung dieser Ausrichtung dar, fügen sich sanft in das bestehende Ensemble ein und stehen vor allem im Zeichen von Entschleunigung und Natur. Errichtet wurden sie von November 2019 bis April 2020, direkt neben dem Eingang unter der Restaurantterrasse. Die „zwei stillen Skulpturen in der Landschaft“ – wie sie De Lucchi auch nennt – sind mit großzügigen Öffnungen ausgestattet, um „der umliegenden Landschaft den verdienten Respekt zu zollen“. Das Haus Maisonette beherbergt als zusätzliches Angebot einen über zwei Stockwerke reichenden, vielfältig für Seminare, Lesungen oder Yogakurse nutzbaren Gemeinschaftsraum. An der Realisierung der KlimaHaus „ANature“ zertifizierten Gebäude waren ausschließlich lokale Handwerker beteiligt.

Michele De Lucchi: „Alles greift die alte Philosophie des Zirmerhofs auf, wo alles ein Detail ist, alles verdient seine Aufmerksamkeit und Sorgfalt, sodass, wo auch immer man hinschaut, der Geist seine Ruhe findet und nichts ihn stört.“

Der ehrwürdige Zirmerhof der Familie Perwanger punktet mit Alleinlage hoch über dem Etschtal.

Erholung mit Tradition und ohne Ablenkung inmitten der Bergwelt

der Zirmerhof thront seit dem 12. Jahrhundert auf 1560 Metern in Alleinlage hoch über dem Etschtal in Südtirol. 1890 machte Anna Wieser Perwanger aus dem ehemaligen chelofen und Herrgottswinkel oder der gemütlichen Bibliothek. Nichtsdestotrotz hat sich das Haus mit seinem kleinen und feinen Spabereich mit Infinity Pool an die senschaftler aus Wien, Leipzig und Berlin bereits Ende des 19. Jahrhunderts dazu, den Zirmerhof für Sommeraufenthalte zu besuchen. Nach wie vor sind Persönlichkeiten aus Bauernhof ein Refugium für Reisen- Bedürfnisse des heutigen Reisenden Politik und Kultur treue Gäste und de und öffnete es erstmals als Hotel. angepasst. Auch die Küche steht im haben im Laufe der Jahrhunderte Sepp Perwanger führt das Berg- Zeichen der Tradition. Die Kochbü- das Haus mit Malereien, Gedichten hotel mittlerweile in vierter Gene- cher mit Südtiroler Rezepten von und Erzählungen bereichert. Seit jeration und hat es um das Weingut Hanna und Rosl Perwanger, zweite her waren die Stille und Schönheit Pinus und die Residenz Grünwein- und dritte Perwanger-Generation, der Landschaft Trümpfe des Hauses. hof im nahen Pinzon sowie um eine sowie die Produkte und Weine vom Der Panoramablick auf mehr als Hochlandrinderzucht erweitert. eigenen Bauernhof und Weingut bil- 100 Bergspitzen, zu denen die PresaAntike Bauernmöbel, Zirben- den die kulinarische Grundlage. Das nella-, Brenta-, Ortler- und Ötztalerholzvertäfelungen und Tapisserien Ambiente des Restaurants ist mit gruppen bis hin zu den Hausbergen prägen den Stil des Hauses. Die jahr- stilvollem Holzmobiliar und Male- Schwarz- und Weißhorn zählen, ist hundertealte Geschichte findet sich reien von Ignaz Stolz heimatver- sonst nur von mühsam besteigbaren gut bewahrt in vielen Details wie- bunden und zugleich zeitlos. Gipfeln zu betrachten. Das UNESCO der: im ursprünglichen Torbogen in Die heilsame Wirkung der alpi- Welterbe Bletterbachschlucht liegt der Hofeinfahrt, der originalen Bau- nen Landschaft animierte Aristokra- nur einen halbstündigen Spazierernstube von 1600 mit ihrem Ka- ten, Geheimräte, Künstler und Wis- gang entfernt.

Die Zimmer und Suiten der beiden Häuser präsentieren sich mit einem großzügigen und hellen Wohn-Schlafbereich und einem geräumigen Badezimmer. Die Einrichtung wurde zu großen Teilen speziell für diese Häuser entworfen, weitere Designerstücke des Architekten Michele De Lucchi vervollständigen das Interieur. Das Holz für die beiden Häuser der Wiese stammt ausschließlich aus den hauseigenen Wäldern, die Ende 2018 großteils dem Jahrhundert-Sturm Vaia zum Opfer fielen.

Das neue trendige Accessoire ideal für den Sommer- und Winterurlaub – Tauchmasken (wahlweise mit Cocktail- oder Lawinenaufsatz).

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