Weinblick März 2021

Preise und Aktionen gültig von 24.02. bis 23.03.2021

03/21

ERLESENES ENTDECKEN

FRIAUL-JULISCH VENETIEN: DIE ORIGINALITÄT DER VIELFALT

UNIKUM EISENBERG

Kaum eine andere Region der Welt nennt so viele Rebsorten ihr Eigen. Über die Diversität des Friaul.

Auf den eisenhaltigen Böden Deutsch Schützens und des Eisenbergs gedeihen Blaufränkisch-Weine ohnegleichen.

S. 2–5

S. 8–9

WINZER DES MONATS: HEIKE & GERNOT HEINRICH Das burgenländische Winzerpaar hat sich nicht nur der Biodynamie, sondern auch der Suche nach der Essenz des Weins verschrieben.

K L I N G E R S S P I TZ E Z U N G E

FRIAUL ZWISCHEN ERSTA R RUN G U ND AU FBRU CH dennoch ein Musterbeispiel der friulanischen Wirtshauskultur. Verspielter, kulinarisch ambitionierter, aber nicht weniger gemütlich ist es in Joško Sirks „Al Cacciatore“ im Weiler La Subida bei Cormòns. Fazit: Friaul und das südlich anschließende Julisch Venetien mit der Hafenstadt ­Triest und dem darüberliegenden Karst sind immer ­w ieder einen Kurzurlaub wert. Ist es nicht auch das, was wir in diesen endlosen Lockdowns, die an unseren Nerven zehren, so schmerzlich vermissen?

Willi Klinger, Geschäftsführer WEIN & CO

So wie der zarte Prosciutto di San Daniele gehört natürlich auch die Vielfalt der friulanischen Weine zur Identität und Faszination dieser herrlichen Gegend. Es gab Zeiten, da war es für die gehobene Gastronomie im deutschsprachigen Raum chic, Weine von Volpe Pasini, Schioppetto, Russiz Superiore und Co den Gewächsen aus eigenen Landen vorzuziehen. Auch in Italien selbst hatte das Wort „Friuli“ einen geradezu magischen Klang. Vor allem die Weißweine aus den hügeligen Weinbaugebieten Collio und Colli Orientali entlang der slowenischen Grenze stellten jene aus Venezien und Südtirol eindeutig in den Schatten.

Heute ist es genau umgekehrt. Man fragt sich in internationalen Fachkreisen: Was ist da los mit dem einst so stolzen Weinland Friaul?

sondern Lugana, deutschen Grauburgunder oder Grünen Veltliner aus Österreich. Als sie preislich immer mehr unter Druck gerieten und durch den Klimawandel auch die Alkoholgrade der Weine durch die Decke gingen, versuchten es viele Winzer rund um Udine und Görz mit dem Ausbau in neuem Holz, um höhere Preise zu rechtfertigen. Als auch diese Strategie nicht wirklich aufging, wurden manche ganz „verrückt“: „Vini Veri“ (wahre Weine) lautete das neue Modewort und der Titel einer eigenen Weinshow abseits der Vinitaly mit Joško Gravner, Edi Kante und Stanko Radikon, einer Bewegung, die Matt Kramer im Wine Spectator 2004 als „The Crazy Club“ apostrophierte. Man kann sagen, was man will, auf der internationalen Bühne der Natural Wines haben die drei genannten Winzer Kultstatus erlangt.

Aber damit kann Friaul auf dem Weinweltmarkt keine Bäume mehr ausreißen. In diesem stilistischen Tohuwabohu verlor die Weinwirtschaft Friauls zunehmend den Faden – und immer mehr Kunden.

Irgendwie sind die bekanntesten Weinkellereien Friauls die Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Sie hatten durch die frühzeitige Einführung einer modernen Kellertechnik mit gekühlter Gärung, Stahltanks und Reinzuchthefen in Italien lange Zeit das Monopol auf leichte Weine mit frischfruchtigen Sortenaromen. Dafür zahlten die Kunden ohne mit der Wimper zu zucken deutlich überhöhte Preise. Doch die Konkurrenz in anderen Regionen des Landes, aber auch in Österreich und Deutschland, schlief nicht. Vor allem Südtirol, das gerade erst aus dem transalpinen Massenweinexport mit rötlichen Weinchen ausgestiegen war, lehrte nun seinerseits mit frischen und sogar etwas charaktervolleren Weißweinen die erfolgsverwöhnten Friulaner auf dem Heimmarkt das Fürchten. Und in München trank man auf einmal nicht mehr Pinot Grigio

Um den verbleibenden Marktkuchen streiten sich heute drei Lager: erstens die bekannten Marken und die Weinindustrie, die sich hartnäckig an den frischfruchtigen Techno-Stil krallen und damit noch immer einigermaßen reüssieren, auch wenn langjährige Beobachter dabei eine gewisse Banalität ausmachen. Zweitens die Revoluzzer aus der Naturwein-Nische, die nicht aufhören, nach dem heiligen Gral einer neuen Weinkultur zu suchen. Das garantiert zwar immer wieder sehr spannende Kosterlebnisse, vor allem für die Fangemeinde, ist aber nicht mehrheitsfähig. Und drittens eine sich schemenhaft abzeichnende neue Strömung, die in dieser prekären Gemengelage einen vernünftigen, eigenen Weg mit stärkerer Betonung der autochthonen Rebsorten zu finden versucht. Die interessantesten dabei sind die weißen Friulano, Ribolla Gialla, Malvasia Istriana und – rund um Triest – Vitovska. Bei den roten handelt es sich um Pignolo, Schioppettino, Refosco und den Terrano aus dem Karst. Diesen Stecknadeln im Heuhaufen waren wir in den letzten Wochen auf der Spur.

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Friulano Luigino Balozio Cuar Friuli Colli Orientali DOC 2019

Pignolo Riserva Friuli Colli Orientali DOC 2010

Sacrisassi Rosso Friuli Colli Orientali DOC 2017

Adriano Gigante

Le Due Terre

Das Land zwischen Tarvis und Triest kann seinen altösterreichischen Charakter auch nach 100 Jahren italienischer Staatszugehörigkeit nicht verleugnen. Im Gegenteil: Man ist in der Region Friaul-Julisch Venetien stolz auf diese Variante einer „mitteleuropäischen Kultur“ im Wechselspiel zwischen Wien und der Adria. Zweifellos ist Friaul mit seiner regionalen Küche, seinen Osterien, Trattorien und eleganten Restaurants eine kulinarische Hochburg, auch wenn die Ströme von Pauschaltouristen aus Österreich und Deutschland auf dem Weg zu den Sandstränden und Hotelsilos von Lignano, Bibione oder Jesolo achtlos an diesem Schlaraffenland zwischen Cividale, San Daniele, Udine und Görz vorbeirasen. Nur aufgeklärte Genießer aus dem Norden und notorische Feinspitze verirren sich in die herrlichen Lokale mit der offenen Feuerstelle in der Gaststube, die man in der friulanischen Sprache „Fogolar“ nennt. Die Trattoria „Da Toso“ in Leonacco bei Tricesimo ist bei aller Einfachheit – es dreht sich dort hauptsächlich um Fleisch vom Grill –

Nec-Otium Nur ein paar Hügel weiter liegt die Lage Rocca Bernarda der Familie ­G igante, die ihre Ernte früher nur offen als Hauswein an eine lokale Osteria lieferte, ehe in den Achtzigerjahren die ersten Flaschen gefüllt wurden. Heute zählen Adriano Gigante und sein Cousin und Önologe Ariedo Gigante zu jenen erfrischenden Schlüsselfiguren, die mit ihren kraftvollen, fast etwas wilden Weinen die eingeschlafene Friauler Szene wachrütteln. Auch nach über zehn Jahren Flaschenreife ist die sortenreine Riserva aus der raren, extrem lagerfähigen Sorte Pignolo noch immer ein aufregend expressiver Rotwein mit kräftigem, reifem ­Tannin und Aromen nach Wald­ boden, gegerbtem Leder und Brombeeren. Ein Preis-Genuss-Gigant.

Serena Palazzolo und Christian Patat führen nicht nur das bekannte BioWeingut Ronco del Gnemiz, sondern riefen auch das unkonventionelle Projekt Nec-Otium ins Leben. Unter dieser separaten Marke entwickeln die beiden feinfühligen Winzerpersönlichkeiten mit hochwertigen Trauben von Zulieferern wie dem Cavaliere Luigino Balozio neue, authentische Terroirweine. Dieser reinsortige Friulano, gewachsen auf Mergel- und Schieferböden in der Gemeinde Corno di Rosazzo (friulanisch „Cuar“), demonstriert, wie finessenreich und balanciert Wein aus dem Friaul sein kann. Seinen Charakter erhält er von alten Rebstöcken, die zwischen 1963 und 1972 ausgepflanzt wurden.

2195 Art. Nr. 50008224.2019

2

1 Liter Preis: 29,27

Das nur vier Hektar kleine Bio-Weingut Le Due Terre von Silvana Forte und Flavio Basilicata produziert lediglich 17.000 Flaschen pro Jahr.

Die prinzipiell spontan vergorenen Weine sind, abgesehen von ganz wenig Schwefel, frei von Zusätzen und werden auch unfiltriert abgefüllt.

Zum Beispiel der Sacrisassi Rosso aus den Colli Orientali: Er besteht zu gleichen Teilen aus den bodenständigen Rebsorten Schioppettino und Refosco und wurde spontan im Betontank vergoren. Die 21 Monate dauernde Reifeperiode verbrachte der Wein in gebrauchten Barriquefässern, ehe er auf 6.500 Flaschen verteilt wurde. Solche Unikate mit unverwechselbarem Charakter zeigen das wahre Potenzial von Friaul.

3495 Art. Nr. 50008229.2010

1 Liter Preis: 46,60

3495 Art. Nr. 50008231.2017

1 Liter Preis: 46,60

F RIAU L-JU LISCH VE NE T I E N : WO DIE VIELFALT WO HNT E IN PORT RÄT VON BERNH ARD HLAVIC KA

ÖS TERREI CH Tar v is Fri a ul

Ta gli a mento S LOWENI EN

APPELLATIONEN:

C ivid a le del Fr iu li

Sa n Da n ie le d e l Fr iu li

Ve n e t ie n

1. FRIULI GRAVE DOC

Isonzo

Ud in e

5. FRIULI ISONZO DOC

2

6. FRIULI AQUILEIA DOC 7. FRIULI-ANNIA DOC

3

P o rd e n o n e

Gorizia

8. FRIULI LATISANA DOC 9. LISON-PRAMAGGIORE DOC

5

9

7

6

I

Kurz darauf begannen Edi Kante, Stanko Radikon und der bereits erwähnte Joško Gravner als Pioniere maischevergorene Weißweine herzustellen, die als „Orange Wines“ Weltruhm erlangten. Der wahre Schatz aber liegt in der gewaltigen Vielzahl an Rebsorten, einheimischer wie importierter.

Wohl kaum eine andere Region der Welt kann so viele bemerkenswerte Gewächse ihr Eigen nennen. Nun kommt es darauf an, was die Winzer daraus machen.

4

Aq u ile ia

Gr a d o

m äußersten Nordosten Italiens, eingebettet zwischen dem Nordrand der Adria, den julischen Voralpen Richtung Slowenien und den karnischen Alpen gegen Norden, liegt Friaul-Julisch Venetien.

Die durch die Isonzoschlachten des Ersten Weltkriegs gebeutelte Grenzregion konnte ab den 1980er Jahren durch strahlende Winzer­ persönlichkeiten wie Joško Gravner, Livio Felluga und Silvio Jermann die erste große Weißweinwelle in Italien einläuten und nahm hier kurzerhand die Spitzenposition ein. Der Erfolg war den einzigartig saftigen, glas­k laren Weinen zu verdanken.

3. COLLIO DOC 4. CARSO DOC

1

8

2. COLLI ORIENTALI DEL FRIULI DOC

Golf von Triest

Triest

Bei den Roten spielt der Refosco dal Peduncolo Rosso (= Refosco mit den roten Stielen) die erste Geige. Von dunkler Farbe, zeigt er Aromen nach Zwetschke und Mandel mit appetitanregender Säure. Die Weine sind saftige Speisenbegleiter. Klassische Sortenbeispiele finden sich bei Pittaro. Als besonders individueller Regionalwein wächst der knackige Terrano, gemeinsam mit Vitovska, vornehmlich auf dem Karst oberhalb von Triest und in Slowenien. Im besten Fall zeigt er frische Kirschfrucht bei kraftvollem Tannin, markanter Säure, aber moderatem Alkohol, wie bei Edi Kante. In den Buschenschänken des Karst („Osmize“ genannt) wird er leicht gekühlt zu lokalem Prosciutto getrunken. Größere Rotweine mit würzigen Noten von dunklen Beeren ermöglicht die rare Sorte Schioppettino, von der es insgesamt nur 155 Hektar gibt. In der Cuvée „Sacrisassi Rosso“ mit Refosco von Le Due Terre zeigt der Schioppettino seine tiefe Struktur. Knapp 100 Hektar Rebfläche ist von der kleinbeerigen Sorte Pignolo übrig, die in der Regel eine charakteristische reife Zwetschkenfrucht mit zartem Lakritzton zeigt. Aus ihr entstehen kostbare Weine, besonders, wenn geduldig im Holz ausgebaut wird wie bei Adriano Gigante.

Die autochthone Sortenvielfalt des Friaul Siebzehn verschiedene DOC-Sorten sind allein in den Colli Orientali zugelassen. So auch der Friulano, eine ursprünglich aus Bordeaux stammende weiße Rebsorte, die im frühen 19. Jahrhundert den Weg ins Friaul fand.

Dort reüssierte er unter dem Namen „Tocai Friulano“, bis ihm die EUGesetzgebung 1993 auf Drängen Ungarns hin das „Tocai“ abnahm. Der Weinqualität tat das keinen Abbruch. Heute wächst er auf 4.500 Hektar und zeigt sich kräuterwürzig und trocken, aber eher harmonisch und ruhig fließend, mit zarten Mandelnoten. Ausgezeichnete Beispiele sind der ausdrucksvolle Friulano von Adriano Gigante und der feinwürzige Ronco Vieri von Pittaro. Die erstmals 1296 erwähnte gelbfruchtige Rebsorte Ribolla Gialla aus Oslavia gehört zu den Fixsternen der friulanischen Sortenlandschaft und wurde von Joško Gravner schon in den Neunzigerjahren auf den Schalen vergoren. Die besten Ribollas, wie zum Beispiel der von ­Adriano Gigante, zeigen feinnervige, zart-nussige Noten. Die robuste weiße Sorte Vitovska ist besonders gut für die Weingärten am unwirtlichen Karst geeignet. Edi Kante ist einer der geduldigen Bewahrer dieser Rarität. Mit etwas Maischestandzeit zeigt sie Birnen- und Quittenaromen und behält stets ihren mineralischen Hintergrund. Malvasia Istriana, eine alte weiße Sorte, zeigt zestige Zitrusaromatik mit zarten Honigtönen und bringt angenehm lebendige und frische Weine hervor.

„Wohl kaum eine andere Region der Welt kann so viele bemerkenswerte Gewächse ihr Eigen nennen.“

Etabliert haben sich auch internationale Sorten, allen voran Pinot ­G rigio, aber auch Chardonnay, Sauvignon Blanc und Pinot Bianco. Der ­f rische, kräuterwürzige Cabernet Franc hat sich in ganz Friaul als herrlicher Speisen­begleiter gegenüber dem Cabernet Sauvignon durchgesetzt. Durch den Klimawandel erreichen die Weine inzwischen höhere Reifegrade, was der Region neuen Schub verleihen könnte.

Die friulanischen Weinbaugebiete Kommt man von Tarvis ins Friaul und lässt das enge Kanaltal hinter sich, überquert man dabei die weite Geröllfläche des Tagliamento, einem der letzten Wildflüsse Europas. Sein hellblaues Wasser bahnt sich den Weg durch weiße Kieselsteine, die er aus den ehemaligen Gletschergebieten ins Tal schwemmt.

3

Diese Kiesel bilden zusammen mit Sand und Geröll den Untergrund für die Weingärten der sieben DOC-Gebiete des Friaul. An sie erinnert auch der Name des weitläufigen Herkunftsgebiets Grave del Friuli (vom französischen „Graviers“). 1978 gründete Pietro Pittaro hier sein Weingut, das für den klassischen Stil der Region steht: frische, leichte Weißweine, vor allem Pinot Grigio und Friulano, mit moderatem Alkohol, gutem Trinkfluss und dem besten PreisLeistungs-Verhältnis Friauls. Dem robusten Refosco ist Pietros Sohn Piero verfallen, ein Rotwein mit Ecken und Kanten, der ideal zu den schnörkellosen Spezialitäten der Region passt.

Die Colli Orientali umfassen 2.500 Hektar Hügelland, die durch die julischen Alpen vor harten Winden geschützt werden. Livio Felluga keltert hier seinen Terre Alte Rosazzo DOCG von gepachteten Weingärten, eine Cuvée aus Friulano, Sauvignon Blanc und Pinot Bianco mit faszinierendem Aromenfeuerwerk und beeindruckender Langlebigkeit. In der Nähe der Abtei von Rosazzo macht Adriano Gigante herrlich ausdrucksvolle und unverwechselbare Weine.

Das Weingut hat zudem schöne Zimmer und sogar ein Spa. 1984 startete das Winzerpaar Silvana Forte und Flavio Basilicata in Prepotto das kleine Natural-Garagenweingut Le Due Terre. Tochter Caro mischt inzwischen auch im paradiesischen Garten mit, in dem nur minimalinvasiv eingegriffen wird. Die Wildheit und das Unberührte erkennt man in den puristischen, vielschichtigen Weinen wieder. Indes bewirtschaften Serena Palazzolo und ihre drei Söhne gleich neben Udine 6,5 Hektar Rebfläche, agieren aber auch als Négociants unter dem Label Nec-Otium. Hier finden sich ein Pinot Grigio, wie er trinkfreudiger nicht sein könnte, und ein hochwertiger Cabernet Franc, der die Frische der Colli Orientali widerspiegelt.

Das südlichere Collio unterliegt etwas mehr dem maritimen Einfluss der Adria und umfasst 1.400 Hektar rund um die Orte Ruttars, Cormòns, Capriva und Oslavia, wo Joško Gravner mit seinen stark Barrique-betonten Weinen in den Neunzigern reüssierte. Nach einer Georgienreise entledigte er sich aller Fässer und stellte komplett auf Amphorenausbau um. Heute gelten seine OrangeWeine als die tiefgründigsten am Markt. Auch Silvio Jermann revolutionierte die friulanische Weinlandschaft, indem er seine Weine auf sämtliche Weinkarten der Welt brachte. Berühmt sind sein Vintage Tunina, sein Dreams-Chardonnay und sein Pinot Grigio. Livio Felluga, dritter Pionier des Friaul, führte das Weingut in fünfter Generation, bis er kürzlich im Alter von 102 Jahren verstarb. Auf stolzen, hügeligen 135 Hektar wächst auch sein Pinot Grigio, der mit dem Blumenetikett emblematisch für das Friaul steht. Heute haben die Kinder Maurizio, Elda, Andrea und Filippo die Zügel in der Hand und erzeugen klassische, niveauvolle Friaulweine.

Carso (Karst) nennt sich die unwirtliche Hochebene hinter dem Golf von Triest, die seit 1985 auch eine DOC-Klassifizierung besitzt. Das Gebiet aus felsigem Kalk ist durch die exponierte Lage schutzlos dem eisigen Borawind ausgesetzt. Die kräftige, goldfarbene Vitovska, die ihm trotzt, erinnert an unseren Roten Veltliner, während der rote Terrano mit seiner straffen Säure fast so kernig ist wie Schilcher. Edi Kante, ein Winzer wie ein Fels in der Brandung, schafft es, mit dem extremen Terrain zurechtzukommen. Er ließ sein Weingut drei Stockwerke tief ins Gestein bohren und bereitet beharrlich Weine, die Wind und Wetter, Moden und Trends trotzen.

5+1 GRATIS

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIULI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Pinot Grigio Friuli DOC 2019

Friulano Friuli Colli Orientali DOC 2019

Nec-Otium

Adriano Gigante Das Friaul ist dank seiner Diversität bei Rebsorten und Winzerpersönlichkeiten eine von Europas klassischen Weinregionen, dessen Kreszenzen von der Geschichte, dem Terroir und dem besonderen Charakter der Landschaft erzählen.

EBENFALLS IM SORTIMENT: Art. Nr. 65061221.2019

FRIAUL - FRIULI DOC

Friulano Grave Friuli DOC 2019 Pittaro

1 Liter Preis: 13,27

9 95 Art. Nr. 50008223.2019

Art. Nr. 65060320.2019

Aus reinen Hanglagen der Colli Orientali stammen die Trauben – eine Seltenheit für Pinot Grigio. Mineralisch, mit viel Saftigkeit, Zitrusfrische und ausgeglichenem Aromenspiel.

Ein Friulano, der nach zehn Monaten auf der Feinhefe samt Battonage sein gigantisches Potenzial zeigt, mit Aromen von Pfirsich und Akazienblüten, die sich bis in den langen Abgang ziehen.

5975 71

1195 14

70

-16 %

1 Liter Preis: 13,28

Art. Nr. 50008226.2019

95

-20 %

1 Liter Preis: 15,93

FRIAUL - FRIULI DOC

Pinot Grigio Friuli DOC 2019 Pittaro

1 Liter Preis: 13,27

9

95

Art. Nr. 62600053.2019

FRIAUL - FRIULI DOC

Pinot Grigio Friuli DOC 2019 Jermann

1 Liter Preis: 26,60

19 95

1 Liter Preis: 26,60

19 95

1 Liter Preis: 33,27

24 95

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

VENE ZIA GIULIA IG T

Friulano Ronco Vieri Friuli Colli Orientali DOC 2019

Sharis Bianco Venezia Giulia IGT 2019 Livio Felluga

Pittaro

Art. Nr. 65050331.2019

FRIAUL - FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Pinot Grigio Friuli Colli Orientali DOC 2019 Livio Felluga Art. Nr. 50008233.2018

FRIAUL - VENE ZIA GIULIA IG T

Malvasia Venezia Giulia IGT 2018 Edi Kante Art. Nr. 50008230.2018

FRIAUL - FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Sacrisassi Bianco Friuli Colli Orientali DOC 2018 Le Due Terre

4

1 Liter Preis: 46,60

34

95 Art. Nr. 50008222.2019

Seine elegante Nase wird vom ausgewogenen Bukett nach eingelegter Birne, Nuss und reifem, gelbem Apfel sowie einer verspielten Säure komplettiert. Ein kraftvoller, vielseitiger Speisenbegleiter.

Frisch-fruchtig, saftig und ­ä ußerst elegant lässt die Cuvée aus Chardonnay und Ribolla Gialla auch im Frühjahr Sommerstimmung aufkommen, während das zarte Tannin für zusätzliche Pikanz sorgt.

1495

1495

1 Liter Preis: 19,93

Art. Nr. 65050330.2019

1 Liter Preis: 19,93

Art. Nr. 50008232.2018

Art. Nr. 50008228.2016

GAUMEN GEFLÜSTER

FRIAUL -

FRIAUL -

VENE ZIA GIULIA IG T

VENE ZIA GIULIA IG T

Vitovska Venezia ­Giulia IGT 2018

Vertigo Rosso Venezia Giulia IGT 2019

Edi Kante

Livio Felluga

Ein gut strukturierter, unge­ filterter und sehr mineralischer Wein von der kargen Hochebene des Karsts, saftig, mit Aromen nach weißem Pfirsich und floralen Anklängen, voller Kraft und Eleganz.

Der Vertigo ist ein trink­ freudiger, mittelkräftiger Rotwein aus dem Friaul, bei dem ein guter Teil Merlot für Saftigkeit und Cabernet ­S auvignon für ein schönes Rückgrat sorgen.

2495

1395 16

1 Liter Preis: 33,27

Art. Nr. 65050333.2019

95

-17 %

1 Liter Preis: 18,60 Art. Nr. 50008234.2015

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Schioppettino Riserva Friuli Colli Orientali DOC 2016

Cabernet Franc I Vini di Jacopo Friuli Colli Orientali DOC 2018

Adriano Gigante

Nec-Otium

Mit lebendiger Kirschfrucht und einem Hauch Mokka, stoffig und rauchig präsentiert sich der Schioppetino – ein bodenständiger Wein von feiner Machart, mit herrlichem Tannin und frischer Säure.

Würze und Leichtigkeit ­t ransportiert der Cabernet Franc vom Glas bis auf den Gaumen und strotzt dabei vor Lebendigkeit, mit guter ­S truktur und feinem Tannin.

19

21

95

1 Liter Preis: 26,60

Art. Nr. 50008225.2018

FRIAUL - VENE ZIA GIULIA IG T

Terrano Venezia Giulia IGT 2015 Edi Kante Hinter dem Golf von Triest liegt der Karst – eine Hochebene, die entgegen ihrer unwirtlichen Landschaft ein Potpourri an Aromen in die Weine zu zaubern vermag, die hier zu gedeihen wissen. Entlang der Kalkfelsen peitscht der eisige Borawind, gegen den sich der robuste T ­ errano, eine der herbsten und spannendsten Rebsorten des Friaul, tapfer stemmt. ­G ekeltert von Edi Kante, der einem Fels in der Brandung gleich sein ­Weingut drei Stockwerke tief ins Gestein bauen ließ, ist der Terrano ­s äurebetonter ­I nbegriff des Terroirs. Doch obschon vom Purismus der Gegend gezeichnet, entfalten sich am Gaumen Hagebutten und Wacholder, Weichseln und Thymian, Malve und Heu, Waldblätter und Walderdbeeren. Mit seinem sich ständig verändernden Bukett lädt der herausragende Überlebenskünstler zum Philosophieren und Sinnieren ein.

1995

95

1 Liter Preis: 26,60

1 Liter Preis: 29,27

VERKOSTUNGS-SET FRIAUL Fernweh? Unsere handverlesenen Empfehlungen bringen ein Stück friulanische Vielfalt direkt zu Ihnen nach Hause! Beginnend mit den nördlichen Colli Orientali stellen wir Ihnen mit dem Cuar die Rebsorte Friulano vor, die bei Nec-Otium zu einem finessenreichen, balancierten Wein avanciert, dessen Trauben von bis zu 58 Jahre alten Reben stammen. Ebenfalls im Hügelland ansässig keltert Adriano Gigante feinnervige Weine der alt-

ehrwürdigen friulanischen Sorte Ribolla Gialla. Der 2019er ist gezeichnet von floralen Aromen nach weißen Blüten und Rosen, Pfirsichanklängen und schön eingebundener Säure. In Grave del Friuli ist Pietro Pittaro ganz dem robusten Refosco verfallen: Eine Sorte, die ihre Ecken und Kanten gekonnt ausspielt, und ein Wein, der sein würziges Bukett mit angenehmen Noten von wilden Brombeeren zu harmonisieren weiß.

Art. Nr. 50008221.2017

Art. Nr. 50008227.2019

Art. Nr. 50008224.2019

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIAUL -

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

Refosco Ronco Vieri Friuli Colli Orientali DOC 2017

Ribolla Gialla Friuli Colli Orientali DOC 2019

Friulano Luigino ­Balozio Cuar Friuli Colli Orientali DOC 2019

Pittaro

Adriano Gigante

Nec-Otium

1495

1495

2195

1 Liter Preis: 19,93

1 Liter Preis: 19,93

1 Liter Preis: 29,27

95 43 SETPREIS

51 85 -15%

1 Liter Preis: 19,53 | Art. Nr. 50008284

5

W I N Z E R D ES M ON ATS – G E R N OT H EI NR I CH

MU T ZU R FREY HE I T Seine Freiheit zu finden und ihr auf allen Ebenen des Lebens Ausdruck zu verleihen, benötigt eine ­ große ­Portion Mut – Mut zur Verantwortung, zu sich selbst, zum Authentischen. Als sensible C ­ hronisten und Beobachter der Natur stellen Gernot und Heike Heinrich ihre Courage und ihren Pioniergeist seit den Neunzigerjahren e ­ indrucksvoll unter Beweis. Bereits mit dem Bau ihres modernen Weinkellers in kubistischer Ästhetik verließen sie die zertretenen Pfade der Traditionen und suchten sich ihren e ­ igenen Weg, der sie schließlich zur damals kaum verbreiteten biodynamischen Bewirtschaftung führte (Gründungsmitglied von respekt-BIODYN und seit einigen Jahren auch Demeter-zertifiziert). ­D amit e ­ rfuhr auch ihr Weinstil eine eigenständigere Ausformung, wurde durchzogen von jener Lebendigkeit, die sich auch vom Weingarten über den Keller bis hin zum trinkfertigen Wein im Glas zeigt. Ihre Rotwein­g iganten Salzberg, Pannobile und Gabarinza, einst Bollwerke opulenter Rotwein-­ Cuvées, e ­ ntwickelten sich g ­ emeinsam mit den Vorstellungen des Winzerpaars hin zu fein ziselierten ­Kreszenzen sui generis, ­g etragen von Struktur, Vitalität und Finesse. Ihre Natural Wines arrivieren unter dem Namen „­Freyheit“ und erzählen von einer Zeit, als die Natur noch Teil des Handwerks Wein war. Sie sind eine Hommage an den Meister der Naturbeobachtung, Johann Wolfgang von Goethe, der auch dem Begründer der Bio­d ynamie, Rudolf Steiner, als Inspiration diente. Es handelt sich um Weine „frey“ von Normen und Z ­ wängen, die daran erinnern, den Blick offen zu halten, auf der Suche nach dem „Wesentlichen im Wein“, wie Gernot Heinrich es einmal genannt hatte. Weit kann es nicht mehr sein.

93 FALSTAFF

Art. Nr. 62056910.2017

5+1 GRATIS

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

LEITHABERG DAC

BURGENL AND

BURGENL AND

Chardonnay Leithaberg DAC 2017

Ziemlich beste Freunde 2017

Muscat Freyheit 2019

Gernot Heinrich

Gernot Heinrich

Gernot Heinrich

Der aus biodynamischem Anbau stammende Chardonnay Leithaberg entfaltet nach einiger Zeit im großen Glas gelbfleischige Fruchtnoten, Blütenduft sowie Rauch- und Brotaromen. Diese stammen von den 32 Monaten, die der Wein in gebrauchten 500-Liter-Fässern auf der Hefe zubrachte. Er verbindet anspruchsvolle Tiefe und unbeschwerte Leichtigkeit.

„Ziemlich beste Freunde“ ­v ereint die heimischen Sorten Zweigelt und Blaufränkisch mit den internationalen Vertretern Merlot und Cabernet Sauvignon und lässt eine Cuvée voll dunkler Fruchtaromen entstehen, mit kraftvoller Textur und viel ­F inesse. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die 17-monatige ­R eife im großen Fass.

Die Cuvée aus 80 % Muskat Ottonel und 20 % Weißburgunder erinnert an Kumquat, Koriander­ grün und Fenchelsamen und besticht mit cremiger Textur und zarter Bitterkeit. Spontan vergoren und 14 Tage auf der Maische belassen, lagert der Wein anschließend 13 Monate in der Amphore. Unfiltriert und ungeschwefelt.

1695

1595 19

2995

1 Liter Preis: 22,60

Art. Nr. 50006804.2017

95

-20 % Art. Nr. 50001757.2019

1 Liter Preis: 21,27

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

BURGENL AND

BURGENL AND

Zweigelt 2017

Pannobile 2017

Gernot Heinrich

Gernot Heinrich

1 Liter Preis: 39,93

E BE N FAL L S I M SO RTI M E N T: Art. Nr. 50007050.2018

Weißburgunder Ried Salzberg 2018

93

FALSTAFF

1 Liter Preis: 37,27

27 95

1 Liter Preis: 39,93

29 95

1 Liter Preis: 39,93

29 95

Art. Nr. 50007670.2018

Roter Traminer Freyheit 2018

95

FALSTAFF

Biologisch bewirtschaftet, ­s pontanvergoren und für 13 ­M onate in Holzgärständern und 500-­L iter-Eichenfässern ausgebaut, ist dieser Zweigelt ein mustergültiger, präziser Sortenvertreter. Kirschduft, Eleganz und Saftigkeit, balanciertes Tannin und ein geschmeidiger Abgang sind der Lohn für die aufwändige Arbeit.

Ein Spitzenwein, der seine schönsten Seiten besonders dem bedachten Trinker und im großen Glas präsentiert. Dort entfaltet er seine reife Kirschfrucht und die von feinen Kräutern untermalte Cassisnote besonders elegant, während die a ­ nregende Säure ihm Rückgrat verpasst.

Balanciert und bestimmt, ­g eradlinig und trinkfreudig.

Art. Nr. 50000415.2018

Graue Freyheit 2018

94

FALSTAFF

Art. Nr. 62059582.2017

Red Naked 2017

1 Liter Preis: 13,27

9 95

Art. Nr. 62059617.2017

Blaufränkisch Leithaberg DAC 2017

64 Art. Nr. 62059587.2017

6

75

77 70

1 Liter Preis: 14,39

27

-16 % Art. Nr. 62059594.2017

95

1 Liter Preis: 37,27

1 Liter Preis: 31,93

23 95

1 Liter Preis: 93,27

69 95

Art. Nr. 62059607.2017

Ried Salzberg 2017

97

FALSTAFF

IKONE

G E R N OT H E I N R I CH I M I N TE RV I EW

„INDIVIDUELLE WEINE WERDEN NIE MAINSTREAM SEIN.“ „Sowie nicht jeder träumt, der schläft, so schläft nicht jeder, der träumt.“ Dieser Aphorismus von Georg Christoph Lichtenberg ist das erste, was man auf Ihrer Webseite liest. War Winzer werden schon von klein auf Ihr Traum?

Gernot Heinrich: Winzer sein ist mein Traumberuf. Ich glaube aber nicht, dass ich schon als Kind davon geträumt habe, obwohl ich natürlich von klein auf im Weingarten und Keller dabei war. Faszinierender im Kindesalter war vielmehr die Tischlerwerkstätte meines Opas und sein Umgang mit allen möglichen Haustieren. Diese frühkindliche Prägung wirkt auch bis heute nach. Wir nähern uns wieder der ganzheitlichen Landwirtschaft mit ihren natürlichen Kreisläufen an. Das, was die Generation vor uns vielleicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus gemacht hat, ist heute ein ganz bewusstes, erfüllendes kreatives Schaffen wie zum Beispiel Brot backen, Gemüse anbauen, Schafe züchten, et cetera.

Vor über einem Jahrzehnt hat bei Ihnen ein Stil- und Philosophie­wechsel begonnen, der im biodynamischen Weinbau und der Erzeugung von Orange Wines mündete. Wie kam es dazu und wie hat es Ihre Weine, ­besonders Ihre hochkarätigen Klassiker Salzberg, Gabarinza und ­P annobile, ­verändert?

Gernot Heinrich: Ich glaube, man kann nicht wirklich einen genauen Zeitpunkt festlegen, es gab einfach eine ständige Weiterentwicklung. Der ganz persönliche Geschmack und die individuellen Ansprüche an sein eigenes Idealbild des Weines, den man produzieren möchte, sind ebenso im Fluss. Ab 2005 haben wir uns intensiver mit Biodynamie beschäftigt, auch hier ging die geistige Entwicklung der praktischen Umsetzung im Weingarten und Keller voraus.

Man ist immer auf der Suche nach dem Wahren und Puren. Die Natur ungeschminkt – ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen –, in voller Schönheit, ausdrucksstark und charaktervoll abzubilden, das ist die wirkliche Herausforderung. Damit verbunden sind die Hinwendung zur Natur und die Abkehr von unnötiger Technik. Man beobachtet wieder aufmerksamer alle Vorgänge in Flora und Fauna und erlebt das Jahr wesentlich intensiver und spannender. Diese Attribute gelten auch für unsere Weine – intensiver, spannender, lebendiger, ausdrucksstärker, charaktervoller – und genauso empfinde ich auch unsere hochkarätigen Klassiker wie Salzberg, Gabarinza und Pannobile!

Hat der Umstieg auf biodynamischen Weinbau und die Erweiterung um Orange Wines auch zu Polarisierungen, beispielsweise bei Ihren ­Kunden, geführt?

Gernot Heinrich: Viele unserer Kunden haben unsere Entwicklung sofort mitvollzogen. Manche haben etwas länger gebraucht und schreiben uns jetzt erst euphorische Mails zum Chardonnay Leithaberg 2014, der am Anfang sicher sehr polarisierend und fordernd war, vor allem mit seinen intensiven Popcorn- und Feuersteinnoten und einer extremen Salzigkeit.

Wir haben diesen Wein von Anfang an geliebt und waren immer schwerst überzeugt. Ebenso bei der „Grauen Freyheit“, wo der Pinot Gris durch die ­M aischevergärung tonan- und auch farbgebend ist: Hier waren manche ­Kunden von der intensiven Farbe anfänglich irritiert. Ganz zu schweigen von u ­ nserer Lieblingsrotweinsorte, dem Blaufränkisch, der in Österreich auch immer noch ein Schattendasein führt, obwohl es die beste und wertigste autochthone Rotweinsorte ist, die wir haben. Entsprechend vinifiziert bringt Blau­f ränkisch unsere Kalk- und Schieferböden am Leithaberg perfekt zum Ausdruck. Aber individuelle Weine werden nie Mainstream sein. Demzufolge haben wir uns mehr in die weite Welt hinausbewegt, um bewusst Menschen in dieser Nische zu erreichen. Je mehr Herzblut, Gefühl, aber auch Risiko und Anstrengung bei der Erzeugung von Wein im Spiel ist, desto mehr Emotionen werden auch geweckt, egal in welchem Teil der Erde er oder sie zu Hause ist. Und noch ein Nachsatz zum Thema Maischevergärung: Wenn dies beim Rotwein wertvolle Substanzen und sensorisch prägende Elemente aus den Trauben extrahiert, warum sollte dies beim Weißwein nicht im gleichen Maße positiv wirken? Mehr Geschmack, mehr Struktur, mehr Komplexität, Bekömmlichkeit und ­H altbarkeit!

Sie raten dazu, manche Ihrer Weine vor dem Genuss zu schütteln, was bestimmt bei so einigen Weintrinkern für Verwunderung sorgen dürfte.

Weshalb und bei welchen Tropfen raten Sie zum Schütteln?

Gernot Heinrich: Unsere „Freyheit“-Weine (Anm.: Natural-Wine-Linie) ­werden alle mit der natürlichen Feinhefe abgefüllt, meist mit gänzlichem Verzicht oder nur mit einer sehr geringfügigen Schwefelzugabe vor der Füllung. Daher empfehlen wir das unbedingte Aufschütteln der in der Flasche meist am Boden befindlichen sedimentierten Feinhefe. Dies bringt mehr Frische im Geschmack und die Hefe schützt den Wein vor Oxidation. Die Hefe und andere Mikro­ organismen wie Bakterien gewährleisten eine ständige Weiter­e ntwicklung des Weines in der Flasche, es ist kein steriles, „totes“ Produkt, sondern ein lebendiges, in Entwicklung begriffenes. Wir sollten unseren Reinheitswahn diesbezüglich eindeutig über Bord werfen. Betreffend Haltbarkeit dieser Weine haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht: Unser Roter Traminer 2011 – unser erster dieser maischevergorenen Art – und auch der Neuburger Freyheit aus dem Jahr 2013 präsentieren sich noch wunderbar jugendlich und voller Elan.

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW MIT ­ GERNOT HEINRICH SOWIE DAS GESAMTE SORTIMENT FINDEN SIE AUF WEINCO.AT/ WINZERDESMONATS ODER INDEM SIE ­ EINFACH DEN QR-CODE SCANNEN!

7

AUS EISEN GEBO REN ÜB E R DAS SPEZ IEL L E DES EISENBERG-TE RROIRS

Z

C h r i st o p h Wa c h t e r g re i f t a u f s e i n e m 1 5 H e kt a r g ro ß e n u n d s e i t u den schönsten Erlebnissen weininteressierter 2018 bio -zertifizierten Weingut Wachter-Wiesler nur so wenig in ­ enschen gehört ein Sonnenuntergang auf dem südM die Weinwerdung ein, wie unbedingt sein muss. D ann aber komb u r g e n l ä n d i s c h e n E i s e n b e r g m i t e i n e m G l a s We i n i n p ro mi ss lo s . Se i t 1 0 J a h re n m a ch t e r L owest- I n t e r ve n t i o n -We i n e . der Hand. An der ungarischen Grenze, die durch dieses E r s u c h t n i c h t O p u l e n z , s o n d e r n L e b e n d i g ke i t . L a n gsa m e r Au s geo­l ogische Unikat mit den steilen Hanglagen verläuft, kann man bau in großen 600-Liter-Holzfässern ist von der Aussichtsplattform aus an schö nicht nur für die Einzellagen Norm. „Die n e n Ta ge n b i s we i t i n d i e p a n n o n i s c h e Weine müssen leichtfüßig auf der Zunge Tiefebene blicken. Dem Grundgestein des „Wäre die Bodenbeschaffenheit ­ tänzeln.“ Erst im D ezember wurden die Eisenbergs, das hier durch die weichen unserer winzigen Weinregion eine Wa c h t e r-W i e s l e r We i n e vo n G a u l t- M i l S e d i m e n t e d r i n g t , ve r d a n ke n d i e B l a u lau zur Kollektion des Jahres 2021 gekürt. fränkisch-Weine das besonders würzige Kirche, so wäre sie gewiss der Mit einem Augenzwinkern erklärt ChrisA r o m a . I h r e u n t e r Ro t e n u nve rg l e i c h l i Petersdom, in aller Bescheidenheit.“ toph das Terroir des Eisenbergs: „Grünc h e Fr i s c h e w i e d e r u m ko m m t vo n d e m s c h i e f e r, B l a u s c h i e f e r u n d s c h w e r e r, S c h u ss s t e i r i s c h e r Kü h l e , d i e s i c h m i t e i s e n h a l t i ge r L e h m . Wä re d i e B o d e n b e den warmen pannonischen Luftströmuns c h affe n h e i t u n s e re r w i n z i ge n We i n re g i o n e i n e K i rc h e , s o w ä re gen mischt. Dies gilt gleichermaßen für die Weinberge von Deutsch sie gewiss der Petersdom, in aller Bescheidenheit.“ Sein BlaufränS c h ü t z e n , wo d e r Bl a u f rä n k i s c h a u fg r u n d d e r e tw as l e h m i ge re n kisch Béla-Jóska ist eine Assemblage aller Lagen. Ein idealer BasisB ö d e n k r ä f t i g e r u n d f r u c h t i g e r g e r ä t . D a s g e s a m t e We i n b a u g e wein, der dennoch eineinhalb Jahre Fassreife erleben darf. Seit 2017 b i e t u m f a ss t 5 1 5 H e k t a r, k n a p p 2 0 0 d avo n s i n d m i t d e r b u r g e n gibt es darüber zwei Ortsweine, die die Typizitätsunterschiede zwiländischen Paradesorte bepflanzt. Die Weine vom Eisenberg und schen Deutsch Schützen und Eisenberg exemplarisch ausweisen. In vom benachbarten Weinberg in D eutsch Schützen sind seit über D eutsch Schützen die schweren Böden mit hohem, eisenhaltigem 30 Jahren legendär und tragen seit 2010 die Eisenberg-DAC-KlassiLehmanteil, am Eisenberg die kargeren Böden mit Grünschiefer. Die fizierung. Die Kombination des exklusiven Terroirs mit dem edlen Toplage Reihburg demonstriert dafür mit ihren nach Dirndlkirsche Blaufränkisch – und nur ­d ieser ist in den Eisenberg-DAC-Weinen und Wacholder duftenden Kreszenzen samt engmaschiger Struktur zugelassen – ergibt offenbar eine ­i deale Paarung. und feinstem Tannin, wie Lagenweine am Eisenberg mit Biss und Charakter schmecken sollen.

W i r h a b e n d r e i d e r b e s t e n u n d w i c h t i g s t e n W i n z e r d e r Re g i o n befragt, was es mit dem so typischen Geschmack der Weine vom Thomas Kopfensteiners 16-Hektar-Weingut, das er seit 2005 mit seiEisenberg auf sich hat. ner Frau Astrid in dritter Generation leitet, liegt mitten im Zentrum von Deutsch Schützen, 70 Prozent sind mit Blaufränkisch bestockt.

Re i n h o l d K r u t z l e r, n a c h h a l t i g z e r t i f i z i e r t e r W i n z e r i n f ü n f t e r Thomas’ persönliches Herzstück ist der Blaufränkisch der kargen G e n e ra t i o n , b e s c h r e i b t e s s o : „ D a s Te r r o i r i st i n D e u ts c h S c h ü tR i e d S ay br i t z . D i e St e i l l age , d i e a m E i s e n b e rg b i s a u f 4 0 0 M e t e r ze n gepräg t von eis enhal tigen, mi tt e ls c hwe re n Le hmbö de n. D as reicht, besteht aus felsiger Braunerde, Quarzsand und Grünschieergibt etwas breitschultrigere, sehr fruchtige, vollmundige Weine. fer. D er gleiche grüne Schiefer findet sich auch am Großglockner U n d d o c h f r i s c h u n d p i ka n t . D e r E i s e n b e rg h i n ge ge n h at zu sät zund zieht damit einen Bogen vom höchsten Berg Österreichs bis hin lich zu den eisenhaltigen Böden noch Schieferanteile, die zeigen zum letzten Ausläufer der Alpen, dem Eisenberg mit seinem ideasich im Wein durch präzise, messerscharfe Mineralität.“ Reinhold len, würzigen Blaufränkisch-Terroir. D er Wein gelingt hier regel­ ­K rutzlers Weingärten liegen zu 60 Prozent in D eutsch Schützen mäßig extrem engmaschig und filigran. „Seidige Tannine“ und „feine und zu 40 Prozent am Eisenberg in den Lagen Reihburg, Fasching Struktur“ sind die Begriffe, mit denen man unzulänglich versucht, und S aybritz. D er deutsche Weinexperte Stephan Reinhardt, verseinen Qualitäten gerecht zu werden. Thomas und Astrid vergären antwortlich für die Bewertungen der Weine Österreichs bei Robert ihre Weine spontan und lassen sie in unterschiedlich großen EichenParker, nannte Krutzlers Perwolff einst eine wilde Bestie, die sich fässern reifen. „Je karger die Lage, desto größere Fässer verwenden erst nach 10 ­J ahren Kellerlagerung langsam zähmen lässt. Selbst wir,“ erklärt Thomas. Szapary ist die kargste, gefolgt von Saybritz b e s c h r e i b t K r u t z l e r s e i n e We i n e w i e f o l g t : „ D e r C h a r a k t e r i s t und Reihburg. Nicht zu unterschätzen ist auch seine Reser ve von geprägt von einer spezifischen Würze und Frische und einer besonder Lage Weinberg, ein grundehrlicher, saftiger und erdiger Wein. deren, pikanten S äure. Global Warming ist hier noch ein Vorteil.

Die Lebendigkeit der Weine hält sich auch bei längerer Lagerung.“ Wer den Beweis dafür erbracht haben möchte, der erprobe dies an seiner langlebigen Blaufränkisch Eisenberg DAC Reserve, die auch n a c h v i e l e n J a h re n i m Ke l l e r h e r r l i c h k räf t i g-w ü rz i ge u n d m i n e ralische Noten zeigt.

Das milde, pannonische Klima wird durch große Temperaturunterschiede zwischen kühlen Nächten und warmen Tagen definiert und resultiert in langen Vegetationsperioden und markanten, langlebigen Weinen mit lebhafter Frische. D adurch lässt sich am Eisenb e r g o f t e i n e Wo c h e f r ü h e r l e s e n . E s r e i c h e n 1 8 , 5 b i s 1 9 ° K M W ( K l o st e r n e u b u rge r M o stw a age ) f ü r e i n e p e r fe kt e p hys i o l o g i s c h e Reife. ­„ Früher hätte man auf 20 oder 21 aufgebessert. D as ist jetzt n i c h t m e h r n ö t i g . D i e We i n e t r i n ke n s i c h v i e l a n g e n e h m e r m i t weniger Alkohol.“ erklärt Reinhold. Früher waren die EisenbergWeine etwas gröber, rustikaler. Seit fünf Jahren entwickeln sie sich zunehmend Richtung Finesse, wofür auch die häufig angewandte Ganztraubenpressung verantwortlich ist.

8

WEIN & CO WINZER-DEBATTE LIVE AUF FACEBOOK

Eisenberg – ein klarer Stil von Blaufränkisch!

16. März 2021 | 18 Uhr auf fb.com/weinundco In einer anregenden Diskussion mit WEIN & CO Geschäftsführer Willi Klinger setzen sich Christoph Wachter, Reinhold Kutzler und Thomas Kopfensteiner mit dem Stil und Terroir der Region und ihrer wichtigsten Rebsorte Blaufränkisch auseinander. Seien Sie bei unserem Facebook-Live-Stream mit dabei und nutzen Sie die perfekte Gelegenheit für ein Achterl Blaufränkisch in bester (virtueller) Gesellschaft!

Christoph Wachter

93 A LA CARTE

Art. Nr. 62135590.2018

96 A LA CARTE

Reinhold Krutzler

Thomas Kopfensteiner

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

EISENBERG DAC

EISENBERG DAC

EISENBERG DAC

Blaufränkisch Béla-Jóska Eisenberg DAC 2018 Wachter-Wiesler

92 FALSTAFF

Blaufränkisch Eisenberg DAC 2019 Krutzler

92 FALSTAFF

Kopfensteiner

Der beliebteste Wein der Familie Wachter-Wiesler: Der Name ist den Vornamen der beiden Großväter des Jungwinzers geschuldet, der Wein selbst punktet mit erdig-mineralischer Würze und üppiger Beerenfrucht.

Ein Blaufränkisch wie aus dem Bilderbuch! Der regionstypische Eisenberg DAC zeigt Aromen nach reifen Zwetschken und ­K irschen, feine Kräuterwürze und einen mineralischen Nachhall. Saftig und frisch.

Ein klassischer Eisenberg-Blau­ fränkisch, würzig, mineralisch, geschliffen. Frische Zwetschken und Weichseln entsteigen dem Glas, am Gaumen offenbaren sich die gute Struktur und eine schöne Geschmeidigkeit. Mit ihm macht Weintrinken richtig Spaß – egal, ob pur genossen oder als Speisenbegleiter.

1295

1595

995

1 Liter Preis: 17,27

Art. Nr. 62135575.2019

1 Liter Preis: 21,27

Art. Nr. 62135620.2018

1 Liter Preis: 13,27

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH -

EISENBERG DAC RESERVE

EISENBERG DAC RESERVE

EISENBERG DAC RESERVE

Blaufränkisch Deutsch Schützen Eisenberg DAC Reserve 2017

94 FALSTAFF

Blaufränkisch Eisenberg DAC Reserve 2018 Krutzler

92 FALSTAFF

Wachter-Wiesler

Art. Nr. 50007321.2017

Blaufränkisch Eisenberg DAC 2018

Blaufränkisch Weinberg Eisenberg DAC Reserve 2017 Kopfensteiner

Das dunkle Rubinrot mit violetten Reflexen überzeugt optisch, während die feinen Nuancen von reifen Zwetschken, unterlegt mit zartem Brombeerkonfit und von angenehmer Kräuterwürze ergänzt, Nase und Gaumen zu begeistern wissen. Ein saftiger Wein mit Schokoladen-Touch, wohlintegriertem Tannin und mineralischem Nachhall.

Ein Barrique-Wein, der höchsten Ansprüchen gerecht wird: Der kräftig-würzige, mineralische und langlebige Blau­ fränkisch ist der richtige ­T ropfen für ­b esondere Anlässe!

Die Lage Weinberg sorgt für ­s aftige, erdige Weine und so zeigt sich auch dieser Blaufränkisch von mittelschweren bis schweren Lehmböden bodenständig, grundehrlich und geradeheraus. Dunkle Beeren und das dezente Holzaroma harmonieren herrlich mit seiner Kraft und dem lebendigen Spiel zwischen Frucht und Säure.

1995

2595

1795

1 Liter Preis: 26,60

Art. Nr. 62135570.2018

1 Liter Preis: 34,60

Art. Nr. 62135621.2017

1 Liter Preis: 23,93

9

W E I N & CO S E RV I E RT

RISOT TO MIT GRÜ NEM SPA RGE L Wenn der Frühling die auch in Oberitalien oft sehr kalte Winterzeit ablöst, findet man auf den Karten der Restaurants und Trattorien köstlichen Risotto mit Spargel. In Friaul und im Veneto dominiert die weiße Variante, doch im Rest Italiens hält der Grünspargel einen Anteil von 80 Prozent.

Er ist ideal für die schnelle und gesunde Frühlingsküche und einfacher zu verarbeiten als der weiße, weil nur das unterste Drittel geschält werden muss.

Wir verraten Ihnen ein Rezept mit grünem Spargel aus dem genialen Kochbuch „Die klassische italienische Küche“ von Marcella Hazan, das wir selbst gerne kochen.

Zutaten für 6 Personen:

Zubereitung:

• 450 g frischer grüner Spargel • 1,5 l Hühner- oder Rindsuppe bzw. Gemüsebrühe, vermischt mit dem Kochwasser des Spargels • 2 EL Olivenöl • 45 g Butter • 2 EL sehr fein gehackte Zwiebel • 450 g Risottoreis (z.B. Riso Carnaroli von Acquerello) • 4 EL frisch geriebener Parmigiano Reggiano • 1 EL fein gehackte Petersilie • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1.

93 A LA CARTE

Art. Nr. 68342102.2017

10

2.

3.

4.

5.

Das untere holzige Ende des Spargels etwa 2,5 cm breit abschneiden, da nur der saftige Teil verwendet wird.

Den Spargel waschen und putzen.

Einen Topf nehmen, in dem der gesamte Spargel flach liegend hineinpasst. 5 cm hoch Wasser und 1 EL Salz hineingeben.

Auf Mittelhitze schalten; wenn das Wasser kocht, den Spargel hineingeben und den Topf bedecken. Wenn das Wasser erneut kocht, 4 bis 5 Minuten garen; die Kochzeit hängt von der ­Frische und Dicke des Spargels ab. Den Spargel abgießen, wenn er zart, aber noch fest ist. Das Spargel­w asser auffangen.

Wenn der Spargel so weit abgekühlt ist, dass man ihn ­a nfassen kann, die Spitzen 3 bis 4 cm breit abschneiden und beiseite­s tellen. Den Rest in 1 cm breite Stücke schneiden.

So viel Brühe zum Kochwasser des Spargels hinzufügen, dass etwa 1,5 Liter Flüssigkeit entsteht. Die Brühe auf einer Kochstelle neben dem Reistopf bei geringer Hitze köcheln lassen.

15 g Butter, das Olivenöl und die gehackten Zwiebel in einen ­w eiten, stabilen Topf geben, auf Mittelhitze schalten und die ­Zwiebel unter Umrühren glasig anschwitzen. Die klein geschnittenen Spargelstangen – nicht die Spitzen – hinzu­ fügen. Etwa 1 Minute erhitzen, dabei sorgfältig umrühren, damit die Spargelstücke gut mit Fett überzogen sind.

6.

7.

8.

9.

Den Reis hinzufügen und wieder rasch und sorgfältig umrühren, bis auch die Reiskörner gut mit Fett über­ zogen sind. 100 ml von der kochenden Mischung aus Brühe und Spargelwasser hinzufügen und den Reis unter ständigem Umrühren mit einem langen Holz­l öffel kochen, bis alle Flüssigkeit verdampft ist; den Reis immer wieder mit dem Löffel von Boden und Rand des Topfes lösen.

Flüssigkeit reduzieren lassen und immer wieder mit Brühe angießen. Man kann ruhig immer etwas mehr auf einmal dazugeben. Man muss auch nicht ständig ­r ühren, nur darf sich der Reis nicht am Boden anlegen oder gar anbrennen. Die Hitze sollte ziemlich stark sein.

Probieren Sie den Reis nach 20 Minuten. Er ist fertig, wenn er durch, aber nicht zerkocht ist. Während er sich diesem S ­ tadium nähert, die Flüssigkeitsmenge verringern, sodass der gare Reis leicht feucht, aber nicht flüssig ist.

Vom Herd nehmen, die Spargelspitzen, etwas Pfeffer, die restliche Butter und den ganzen Parmesan hinzufügen und gründlich verrühren, bis der Käse schmilzt und am Reis h ­ aften bleibt. Mit Salz abschmecken. Die gehackte Petersilie darunter­m ischen. Sofort servieren und ­g enießen.

ÖS TERREICH -

ITALIEN -

ITALIEN - PROSECCO VALDOBBIADENE

LEITHABERG DAC

FRIULI COLLI ORIENTALI DOC

SUPERIORE DOCG

Weißburgunder Leithaberg DAC 2017

Friulano Ronco Vieri Friuli Colli Orientali DOC 2019

Prosecco Superiore Brut Nodi 2017

Erwin Tinhof

Pittaro

Die zart-floralen Weißburgunder spielen bei Österreichs Spargelweinen die erste Geige. Weniger die leichten, jungen Sortenvertreter, sondern balancierte Weine mit elegantem Körper, gut eingebundener Säure und zwei, drei Jahren Reife machen hier die beste Figur.

Der wunderbare Leithaberg von Erwin Tinhof aus der Eisenstädter Ried Feiersteig ist mit seinem edlen Duft sowie seiner beachtlichen Dichte und Länge nicht nur zum klassischen weißen Spargel mit Sauce Hollandaise ein Traum, sondern auch beim Risotto mit grünem ­S pargel in seinem Element.

Gleich gegenüber dem Stützpunkt Udine-Rivolto der legendären Kunstflugstaffel Frecce Tricolori liegt das Weingut und Weinmuseum der Familie Pittaro. Aber Pittaro besitzt auch die kleine Boutique-Winery Ronco Vieri bei Tarcento in den Colli Orientali am Rande der julischen Voralpen.

Von dort kommt dieser idealtypische Friulano mit seinem zarten Mandelduft und der unvergleichlich eleganten Textur, der nicht nur zum San-Daniele-Schinken so besonders gut passt, sondern auch zu den im Friauler Frühling so beliebten Spargelgerichten.

Im Weingarten Col del Vent, einer Spitzenlage der Prosecco-Kernzone Valdobbiadene, wachsen die ­T rauben für das Flaggschiff der Cantina Nino Franco. Mit seinem präzisen, mineralisch-leichtfüßigen Charakter gewann der „Nodi“ die Prosecco-Wertung im Falstaff Schaumwein-Special 2020. Italiens Gourmets trinken anspruchsvollen Prosecco nicht nur zum Aperitif, sondern auch zu Risotti mit Meeres­ früchten oder Spargel. Schon der günstigere „Rustico“ von Nino ­F ranco schlägt die meisten anderen Prosecchi. Der „Nodi“ hingegen spielt in einer eigenen Liga.

1795

1495

2495

1 Liter Preis: 23,93

Art. Nr. 50008222.2019

1 Liter Preis: 19,93

94

Nino Franco

WINE ENTHUSIAST

Art. Nr. 50000158.2017

1 Liter Preis: 33,27

NEU BEI WEIN & CO

CHÂTEAU L’ARGE NT I E R L ANGUEDOC- PIONIERE AM ZIE L

I

n Sommières, im Herzen des Languedoc zwischen Nîmes und Montpellier, liegt das pittoreske Château l’Argentier, eines der ältesten Weingüter des Gebietes. Seit dem Erwerb des Gutes im Jahr 1937 durch Paule Martin-Granel blieb es im Familienbesitz. Heute hält die Enkelin Élisabeth Jourdan zusammen mit ihrem aus Santenay in Burgund stammenden Mann François die Zügel in der Hand. Gemeinsam bewirtschaften sie auf rund 24 Hektar eine Vielfalt an autochthonen Rebsorten, darunter Cinsault, Carignan, Grenache, Mourvèdre und Syrah, von denen die ältesten Reben bereits im Jahr 1935 ausgepflanzt wurden. Im Schnitt erreichen die Stöcke hier ein Alter von über 40 Jahren. Die Böden bestehen aus roter Erde, die hohe Anteile an Eisen und Feuerstein aufweist und als optimaler Wasserspeicher dient. Im Norden spenden die Berge der

Cevennen, der südöstliche Teil des französischen Zentralmassivs, kühle Luft und wirken temperaturregulierend.

Nach der Übernahme im Jahr 1983, renovierten Élisabeth und François Jourdan den alten Keller, nahmen neue Anpflanzungen von Syrah, Grenache und Mourvèdre vor und stellten alle Schrauben Richtung Qualität und Terroir. Damit zählten sie in den Achtzigern zu den jungen Weinpionieren und überzeugten Kämpfern für die Aufwertung des Languedoc. Heute steht ihr Name sinnbildlich für hervorragende Tropfen, die den Charakter ihres Terroirs gekonnt einfangen und im Glas wiedergeben. Dafür sorgt auch der Ausbau und die Reifung im Betonei, die die Weine frei vom Holzeinfluss, dafür mit viel Zeit zu sich selbst finden lässt.

Art. Nr. 50008139.2016

FR ANKREICH - L ANGUEDOC AOP

Languedoc AOP 2016 Château L’Argentier

NEU

1 Liter Preis: 23,93

1795

Ein Wein, der seine Vielfalt zu balancieren weiß: Ein mittlerer bis voller Körper mit reifen Zwetschken-, ­R ibisel- und Kirschnoten, intensiven Gewürzaromen sowie ledrigen und erdigen Akzenten, die sich harmonisch ins Gesamtkonzept fügen, sorgt bei diesem saftigen Languedoc aus nachhaltiger Produktion für einen außerordentlich hohen Genussfaktor. Zusammen mit den eisen- und feuersteinhaltigen Böden, der händischen Ernte und den alten Reben trägt auch der behutsame Ausbau zur Eleganz und zum Schliff des Weins bei. Die frucht- und terroirbetonte Cuvée aus 40 % Syrah, 40 % Grenache und 20 % Carignan darf, bevor sie in den Verkauf gelangt, 18 Monate im Betonei und weitere sechs Monate in der Flasche reifen.

Art. Nr. 50008136.2018

FR ANKREICH - PAYS D’ HÉR AULT IGP

Cinsault Vieilles Vignes Pays d’Hérault IGP 2018 Château L’Argentier

NEU

1 Liter Preis: 19,93

1495

Ein reinsortiger Cinsault, von der Zeit geformt: Das Château L’Argentier, eines der ältesten Weingüter in Sommières, zeichnet sich für ihn verantwortlich, während seine Trauben von über 50 Jahre alten Reben stammen, auf Französisch „Vieilles Vignes“ genannt, und achtsam und zeitaufwändig von Hand geerntet wurden. Letztere verleihen ihm Dichte und Intensität – zwei Charakteristika, die gemeinsam mit dem puristischen Kirschbouquet, den Noten nach Himbeeren und Tee sowie der feinen, lebendigen Säure am Gaumen zu verführen wissen. Um das Terroir im Herzen von Languedoc exakt wider­s piegeln zu können, wurde der Wein für 18 Monate im Betonei ausgebaut – ein weiterer Beweis dafür, dass Zeit eine Grundzutat für guten Wein ist.

Art. Nr. 50008138.2016

FR ANKREICH - L ANGUEDOC AOP

Grès de Montpellier Languedoc AOP 2016 Château L’Argentier

NEU

1 Liter Preis: 26,60

1995

Eine feinziselierte Cuvée aus 65 % Grenache, 17,5 % Syrah und 17,5 % Carignan von nachhaltig gepflegten Reben, deren älteste Vertreter bereits seit unglaublichen 85 Jahren ihre Wurzeln in die feuerstein- und eisenhaltige Erde von Languedoc stemmen. Diese akkurat abgestimmte Vermählung ergibt einen komplexen, terroirbetonten Wein mit mittlerem Körper und fruchtiger Aromatik, die von roten Beeren bis hin zu Feigen reicht. Die lebendige Säure und die steinigen Noten sorgen für entsprechende Balance und Eleganz. Nach umsichtiger händischer Ernte findet die Gärung in Betoneiern statt, im Anschluss darf der Wein noch 18 ­M onate lang im Beton und bis zum Verkauf weitere sechs Monate in der Flasche zubringen.

11

TOP-A KTIONE N IM MÄ RZ ITALIEN - PROSECCO

ÖS TERREICH -

ÖS TERREICH - V ULK ANL AND

FRANKREICH - CÔTES DE

­S UPERIORE DOCG

KREMS TAL DAC

S TEIERMARK DAC

PROVENCE SAINTE-VICTOIRE AOC

Prosecco Superiore Brut

Grüner Veltliner Napoleonstiege Kremstal DAC 2020

Canella

93 FALSTAFF

Stift Göttweig

-25 %

1195 15 Art. Nr. 65695867

92

1 Liter Preis: 15,93

Art. Nr. 50006946.2020

1295 16

1 Liter Preis: 13,27

Art. Nr. 61599975.2019

-16 %

1245 14

95

1 Liter Preis: 17,27

Art. Nr. 69521111.2020

CHILE -

ÖS TERREICH -

SPANIEN -

APALTA VALLE Y

BURGENL AND

RIOJA DOP

Apalta Red Blend 2018

Ziemlich beste Freunde 2017

Paul Kerschbaum

Lapostolle

Gernot Heinrich

-20 %

-23 %

-20 %

1 Liter Preis: 15,93

92 JAMES SUCKLING

1295 16

95 Art. Nr. 50007056.2018

1 Liter Preis: 17,27

1595 19

95 Art. Nr. 50006804.2017

1 Liter Preis: 21,27

95 TIM ATKIN

95

1 Liter Preis: 16,60

BURGENL AND

1195 14 Art. Nr. 62102592.2018

Mas de Cadenet

-23 %

95

Côtes de Provence Sainte-Victoire AOC 2020

ÖS TERREICH -

Blaufränkisch Ried Hochäcker 2018

FALSTAFF

995 11

ROBERT PARKER

Neumeister

-16 %

95

91

Sauvignon Blanc Straden Vulkanland Steiermark DAC 2019

Reserva Rioja DOP 2014 Finca Valpiedra

-15 %

1695 19

95 Art. Nr. 67797453.2014

95

1 Liter Preis: 22,60

WEINHANDELVOTING 2020

WEIN & CO IST BESTER WEINHÄNDLER ÖSTERREICHS!

WIR BEDANKEN UNS BEI ALLEN WEIN & CO-KUNDEN FÜR IHRE TREUE UND IHR VERTRAUEN!

*Preise & Aktionen gültig von 24.02. bis 23.03.2021. Alle in dieser Zeitung angegebenen Preise verstehen sich in Euro inklusive aller Steuern. Premiumzustellung innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ab € 8,–. Ab einem Einkauf von € 250,– gratis Premiumversand für VinoCard-Kunden. Premiumversand nur innerhalb Österreichs verfügbar! Bei einer Lieferung außerhalb Österreichs kann es aufgrund abweichender Steuern und Abgaben zu Preisänderungen kommen. Angebot freibleibend. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Solange der Vorrat reicht. Subskriptionen, Ikonen sowie bereits aktionierte Waren sind von jeglichen Rabatten ausgenommen. Es gelten die AGB von WEIN & CO. Ab einem Einkauf von 12 Flaschen Ihrer Wahl erhalten Sie 10 % Mengenrabatt! Gültig auf alkoholische Getränke (Wein, Schaumwein oder Spirituosen) ab 0,35 Liter. Ausgenommen Aktionen, Ikonen, Sets, Subskriptionen, Pre-Sales und Bier. Aktionspreise gelten nicht für Konsumationen in den Bars. Aufpreis von € 12,– beim Genuss einer Flasche Wein aus dem Shop, inkl. einer Flasche Vöslauer 0,75 l. Nachtweinkauf nur in den Barfilialen möglich. Konzept, ­E ntwicklung und Gestaltung: agentur werbereich gmbh - www.werbereich.at, Bearbeitung: stoff Werbeagentur Gmbh, Texte: WEIN & CO, Fotos: Produzenten, Stefan Feichtinger, iStockphoto, Unsplash, Felix Bergmann.

we inco. at