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Editorial

Wer meinte, die Bevölkerung in Europa würde nach der Corona-Pandemie wohl für längere Zeit von größeren Katastrophen verschont bleiben, wurde mit dem militärischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eines Besseren belehrt. Aber die Kunst hat hierzulande bereits dem Virus getrotzt und wird ihre gesellschaftliche Aufgabe auch diesen Sommer wahrnehmen, nämlich Unterhalterin und zugleich sozialkritische Mahnerin für die Menschen zu sein.

Mag es Zufall oder ein Wink der Geschichte sein, dass Giordanos Tragödie „Sibirien“, die im Russland der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielt, im Festspielhaus Premiere feiert. Aber es gilt der Satz des Komponisten, wonach die Liebe und der Schmerz keine Nationalität kennen. Und natürlich darf man auch auf Puccinis Oper „Madame Butterfly“ auf der Seebühne, auf die anderen Festival-Events sowie auf das weitere Kulturprogramm gespannt sein, das Einheimischen und Gästen im Kunsthaus, Vorarlberg Museum, Landestheater, Magazin 4, Palais Thurn & Taxis und anderswo geboten wird. Bregenz jedenfalls – das steht fest – muss das Benchmarking mit weitaus größeren Metropolen angesichts dieser kulturellen Erlebnisvielfalt nicht scheuen.

Ich wünsche allen Veranstalterinnen und Veranstaltern viel Erfolg und den Leserinnen und Lesern einen unvergesslichen Sommer.

Michael Ritsch

Bürgermeister Bregenz

Ihr Michael Ritsch

„Auch in diesem Festspielsommer bieten wir unseren Besucher:innen wieder ein umfangreiches Programm und magische Abende mit dem Spiel auf dem See 2022 Madame Butterfly.“

Elisabeth Sobotka

Intendantin Bregenzer Festspiele

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