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Pfimi Interlaken

Vo guete Wärch u schöne Tate

U warum z einte z andere nid usschliesst

Vor langer Zyt isch e junge Ma mit sine Fründe am Tisch gsässe u het guet gässe. Er het gwüsst, dass er gli wird stärbe. Sini Liebe heis nid gwüsst oder nid so rächt welle wahr ha, dass er nüm lang under ihne wird si. E Frou chunnt is Zimmer, geit uf ihn zue und läärt fein schmöckigs Öl uf si Chopf. Sofort tschegge siner Fründe, dass die Frou nid nur es super duftends Öl über ihm het usgläärt, es isch ouno wahnsinnig wärtvoll gsi. Weme der Erzellig darf gloube, hets e Wärt gha vome ganze Jahreslohn vome damalige Büetzer. Was fürne Vergüdig hets gheisse. Me hät das Öl doch gschiiter verchouft uds Gäld de Arme gä. Me hät so viel gueti Wärch chönne tue mit däm Gäld.

Dä jung Ma voll Öl seit zu sine ufgregte Fründe, si heige no alli Zyt für de Arme Guets ztue. Die Frou heig e schöni Tat a ihm ta. U är sig nüm lang da. Wenegi Tag später isch är gstorbe. Er het dank dere Frou vorhär no öpis Ehrends u Ussergwöhnlechs erläbt.

Die Gschicht erinneret mi a Schneeflocke. Je nachdäm, wohi sie falle, gits se länger oder nur ganz churz. Jedi isch einzigartig u wunderschön. Sie wäre ou idrücklech, wes nur zäh verschiedeni Sorte würdi gä. Aber so, wie jede vo üs e andere Buchnabel het, isch jedi Flocke es Unikum. Obwohl so vergänglech … Würds öper störe, wes nur 100 Sorte Böim u Blueme gäbti? Oder nur 50 Arte vo Frücht? Mir wüsstes ja nid besser.

Aber da isch eine, dä weiss, dass mir Mönsche nid nur gueti Wärch u prakteschi Hilf bruuche. Mir si so gschaffe, dass mir schöni Tate wie Nechi, e Umarmig, es liebs Wort, e fründliche Blick, abertuusegi vo verschiedene Blueme, Tier u Schneeflocke u vieles Schöns meh bruuche zum Läbe.

Mir wäre nid, was mir si, hät me üs als Bebes nur gwicklet, gfüeteret u wieder is Bett gleit. Alles gueti Tate. Aber sie allei länge nid. Mir blüeie uf, we Schönheit üs umgit. U mir füehle üs wärtgschetzt, we mir gueti Tate dörfe a üs erläbe. Es isch es guets Gfüehl, we mir gueti Tate tüe.

Chönne mir im nöie Jahr dOuge offe ha für üs u anderi Mönsche, wo es schöns Wärch nötiger hei als e gueti Tat? U ischs möglich, z einte nid gäge z andere uszspiele? Will Gott üs so gschaffe het, dass mir beides chönne tue u beides bruuche.

Daniela Francioli-von Allmen

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