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l TOUREN DURCH WIEN

DAS ANDERE

W I E N

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MIT WOLFGANG KAUFMANN KANN MAN DIE STADT ABSEITS DER TRADITIONELLEN TOURISTEN-ROUTEN ERKUNDEN.

Herr Kaufmann, Sie unternehmen mit wolfysadventures.com in Wien Tourbegleitungen der unkonventionellen Art und zeigen somit „das andere Wien“.

Da derzeit der Städtetourismus nicht wirklich auf Touren kommt habe ich ein Projekt mit virtuellen Touren gestartet. Eine Kollegin aus Prag hat mich dazu inspiriert, die das selbst macht. Dazu braucht es bloß ein Stativ für das Handy und ein Headset, und los geht‘s: Das Publikum erlebt gemeinsam mit mir virtuell meine Pfade. Meine erste virtuelle Tour werde ich gemeinsam mit einem Operettensänger unternehmen, der u.a. Storys über die Strauß-Familie erzählen wird. Eine virtuelle Tour dauert in etwa eine halbe Stunde und wird auf meiner Homepage www.wolfysadventures.com sowie auf der Plattform Airbnb geschalten werden. Airbnb bietet nämlich nicht nur das Mieten und Vermieten von Wohnungen an: Mittlerweile hat sich ihr Angebot um „Experiences“ erweitert – und darunter fallen virtuelle Touren. Das Angebot auf der Plattform ist sehr user-freundlich und für mich technischen Laien genau das Richtige.

Ich stelle mir diese virtuellen Touren auch wie eine Art „Doku“ vor – mit einem Drehbuch hätte man einen roten Faden durch Ihre Storys ...

À propos „Rot“: Mir schweben auch andere Tour-Ideen vor: wie z.B. unser Rotlichtviertel ...„Mutzenbacher-Touren“ … oder das Stundenhotel „Orient“ und seine Geschichte. Und dann wiederum könnte man alteingesessene BäckerInnen beim Kaiserschmarrn-Zubereiten filmen. Es ließen sich recht amüsante Sachen eben auch digital anstellen.

Wien ist eine der spannensten Städte der Welt. Mit wolfysadventures.com lernen Sie die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen und lieben.

WOLFGANG KAUFMANN

Übrigens großartig, dass Sie Künstler einbinden – also branchenübergreifend agieren …

Das ist meine persönliche Gangart und Teil meines Portefeuilles. Meine Art der Reisebegleitung ist locker, und ich behandle gerne typische Wiener Klischees. Damit ist auch der Unterhaltungswert für meine KundInnen gesichert.

Was war Ihr persönliches Schlüsselmoment, sich von der Gastro kommend dem Touring-Bereich derart passioniert zuzuwenden?

Ich arbeitete vor ein paar Jahren im Hangar 7 bei Red Bull, in der „Sky Bar“. Dort lernte ich eine Frau kennen aus dem Touring Business. Eines Tages meinte

SECRET PLACES

DREI TPPS VON WOLFGANG KAUFMANN, DIE MAN UNBEDINGT, ZUMINDEST EINMAL, BESUCHT HABEN MUSS.

Brunnenmarkt Beindruckendes Multikulti-Treiben, wo man kulinarische Schmankerln der halben Welt antrifft! Besonderes Highlight: „A Haase und a Zipferl“ am Würstelstand! Der Kümmelbraten und das Gulasch ist „put of this world“ der Eigentümer freut sich jedesmal wenn ich mit meinen Kunden komme und redet mit seinem Meidlinger „buisnessenglisch“ as its best

Donaukanal Der Donaukanal im Sommer ist eine sehr spannende Location. Die Partymeile bricht das „traditionelle“ Wien (1.Bezirk) mit dem „trashigen Wien“. Der Donaukanal im Sommer mit seinem Treiben symbolisiert für mich das „neue leidenschaftliche“ Wien.

Café Korb Zu guter letzt mag ich das Cafè Korb sehr gerne. Es ist eine Wiener Institution, in der die viel gepriesene Wiener Gastlichkeit noch authentisch gelebt wird! Die Kulinarik in Verbindung mit Kunst ist wirklich sehr spannend.

sie, „Urban Adventures“ suche jemanden für Wien, der das Wien-Thema aus einer weniger verstaubten, langweiligen, barocken Perspektive angehe und dass das für mich exakt das Richtige sei. Ein Konzept, das mich tatsächlich sofort ansprach – und dann ging es schon auf die erste Konferenz nach Lissabon. Menschen aus 170 Destinationen weltweit nahmen teil. Das internationale Flair nahm mich sofort ein. Das Unternehmen begann gerade wirtschaftlich zu prosperieren, und jedes Jahr gab es eine Konferenz, mal in Vietnam, mal in Mexiko usw.

„Urban Adventures“ ist also Ihr Arbeitgeber?

Nein, Urban Adventures war ein Franchise. Die Muttergesellschaft ließ Urban Adventures inzwischen aufgrund von Corona auf. Doch ich habe mein persönliches Business auf meine Website transferiert – und so läuft es quasi normal weiter, nur ohne den Label.

Ihre Touren sind auch deshalb so beliebt, einzigartig und unterstützenswert, weil es sich dabei um „sanften Tourismus“ handelt, richtig?

Genau, wir touren „nachhaltig“. Was heißt das: Wir schaden der Natur so wenig als möglich und zeigen die Wiener Kultur in ihrer Reinform.

Wie lange dauert so eine Tour und wie sieht Ihr Programm im Detail aus?

Eine Tour dauert offiziell vier Stunden und kostet den Gästen 100 Euro pro Nase. Ich sorge stets dafür, die Gruppen klein mit maximal acht Leuten zu halten, um ihnen eine maximal intensive Zeit zu gewährleisten. Das Motto lautet: „Spazierengehen mit Freunden“. Das Budget von 100 Euro pro Person wird oft überschritten, denn eines weiß ich: Es kommt wieder zurück. Meine Touren dauern auch immer länger als geplant, ich nehme mir für die Gäste also reichlich Zeit. So habe ich es übrigens auch in der Gastro gehandhabt: Da hat man dann mit dem einen oder anderen Gast noch einen kleinen Kaffee oder ein Schnapserl genossen nach Dienstzeit. Eine Art, die scheinbar vor dem Aussterben steht.

UC

FILM AB!

REIN INS ABENTEUER

In diesem Film zeigt Wolfgang Kaufmann seine Aktivitäten.

WIEN ERLEBEN

1. DIE TOUR BEGINNT NOBEL IM: CAFÉ KORB. Dort erzähle ich bei Kaiserschmarr‘n und Kaffee Storys über die Café Korb Besitzerin & Ex-Model Susanne Widl. Aber auch Wiener Kaffeehausgeschichten, über die z‘wideren Kellner, die aber in Wahrheit gar nicht so unfreundlich sind; über das Ur-Wiener Kaffeehaus als liberalen Ort der Begegnung und der Philosophen; und was sich da alles verändert hat mit der Zeit. Von nun an ging‘s bergab – einen Stock tiefer des Café Korb: … in die „Art Lounge“, zum Chef des Café Korb Peter Weiber, der wiederum mit weiteren Geschichten unterhält.

2. JETZT GEHT DIE TOUR ERST SO RICHTIG & ECHT LOS: Wir fahren mit der U-Bahn nach Favoriten, zum Viktor Adler Markt, und erkläre auf diesem Wege unser Öffi-System. Am Viktor Adler Markt gehen wir Essen, zum Groissböck auf einen Krapfen, und zum Tichy auf klassische Eismarillenknödl. 3. UND DANN GEHT‘S WEITER: … mit der Tram durch Wien in den 16. rauf zum Brunnenmarkt. Zu einem hippen Würstlstand mit gutem Gulasch. Dort warten auch schon urige Wiener auf uns, die in ihrem Ottakringer Englisch ihre Geschichten zum Besten geben. Und eine Frau steht dort gern mit ihrem Kinderwagen mwt ihrem Hund drin, mit einem Schild: „Bitte nicht streicheln“. Genau sowas finden die Leute aus N.Y. oder L.A. natürlich total witzig.

6. UND ZUM SCHLUSS WIEDER ZURÜCK ZUM NOBLEN AUSGANGSPUNKT IN DEN 1.: ZUM SCHWARZEN KAMEEL. So also sieht mein persönliches Programm aus. Meine TourGuide-KollegInnen wiederum wandeln ihr Programm leicht ab, je nach Belieben. Ein Kollege z.B. geht mit seinen KundInnen zum Gegenbauer in den 10., das war sein früherer Arbeitsplatz. Das ist also sein Revier. Beim Gegenbauer lernen die KundInnen alle Essigsorten kennen, die im Keller dort verkostet werden. 5. ALS DESSERT GIBT‘S SÜSSES: Im Winter gibt es nichts Wohligeres, als eine heiße Schokolade beim Zotter am Naschmarkt zu genießen. Meinen Gästen kann ich auf diesem Wege auch das Zotter-Programm der Nachhaltigkeit näherbringen. 4. CHILLEN, GANZ WICHTIG: Im „Kent“ im 10. gibt es einen Innenhof, einen Garten, eine Oase. Dort ist es ganz still, keine Touris weit und breit. Hier trinken wir Tee, relaxen und reden über all die ethnischen Gruppen, die in Wien leben. 12 3456 Eine ganz besondere Erlebnistour durch die Stadt

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