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Grüne Lärmschutzwand für die Inntal-Autobahn

Erscheinungsbild noch vor Bepflanzung © Gieselbrecht GmbH

Grünkonzept-Gieselbrecht und Bernard Gruppe Grüne Lärmschutzwand für die Inntal-Autobahn

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Aufgrund des seit Jahren steigenden Verkehrs versucht die österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG (ASFINAG) die Geräuschbelastungen einzudämmen bzw. zu verringern. Zu diesem Zweck errichtet sie an dem Autobahnabschnitt Kramsach-Hagau der A12 Inntal-Autobahn die erste grüne Lärmschutzwand in Tirol.

Konstruktion und Optik

Der bisherige Lärmschutzwall aus dem Jahr 1984 wird abgetragen, um Platz für die neue, vollbegrünte Lärmschutzwand zu schaffen. Diese bietet neben einem umfassenden Lärmschutz eine heckenähnliche Optik, die sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügen und die Lebensqualität von Mensch und Tier steigern soll. Die vom Unternehmen Grünkonzept-Gieselbrecht entwickelte grüne Wand hat eine Mindestlebensdauer von rd. 60 Jahren, eine Gesamtlänge von 435m und eine Höhe von 2,80–3,50m. Die robuste, A-förmige Unterkonstruktion aus verzinktem Stahl gewährleistet die Stabilität und Steifigkeit der Traggestelle. Statt Vollprofilen werden speziell ausgestaltete Rohr- und TProfile mit hohen Widerstandsmomenten eingesetzt. Alle Elemente werden als schnell montierbares Stecksystem ausgeführt mit großzügigen Verzinkungswerten von durchschnittlich ca. 80 µm. Um eine Nachverzinkung auf der Baustelle zu vermeiden, wird

Optik einer Hecke © Gieselbrecht GmbH

Konstruktion aus verzinktem Stahl mit Stahlgitter und Geotextilmatte nach Bepflanzung © Gieselbrecht GmbH

Stefan Gieselbrecht, Grünkonzept – Gieselbrecht GmbH, Egon Schmid, Berger & Brunner, und Elisabeth Mair, ASFINAG Bau Management (v.l.n.r.) © ASFINAG

auf Verschraubungen verzichtet. Die Stahlkonstruktion ist mit einem engmaschigen Stahlgitter und einer Geotextilmatte verkleidet. Der saubere, optisch ansprechende obere Abschluss wird durch ein durchgängig montiertes Rundrohr gebildet, über den ein Vlies mit aufgesteppter Kokosfaser gespannt wird. Um Setzungen zu vermeiden, wird verdichtungsfähiges Material (humusartiger Oberboden, Schotter und Kies) als Dämmkörper verbaut.

Errichtung und Wartung

Durch die einfache, aber robuste Konstruktion entsteht ein kostengünstiges Bauwerk ohne aufwendige Tiefgründung. Auch die baulichen Maßnahmen für die grüne Wand sind weit geringer als bei Beton- oder Aluschutzwänden. Die Errichtung des Grüngürtels soll Lebensraum für Insekten und Vögel bieten, zur Biodiversität beitragen sowie die Umgebungstemperatur senken und Feinstaub binden. Nach der Anwuchsbewässerung ist keine zusätzliche Bewässerungsanlage nötig, eine spätere Wartung und Pflege der Lärmschutzwand entfällt ebenso. Für die Umsetzung hat ASFINAG die Bernard Gruppe mit Leitung und Erstellung der Ausschreibungsunterlagen, der Angebotsprüfung sowie der örtlichen Bauaufsicht beauftragt. Diese umfasst u.a. die Bauherrenvertretung vor Ort, die Kontrolle der Einhaltung der technischen Vorgaben, das Nachtrags- und Terminmanagement sowie die Koordinierung der Bauarbeiten. Der Baubeginn erfolgte im Juli 2022 und die Fertigstellung ist bereits für den Herbst des Jahres geplant. Das Umweltbüro Schütz, ein Ingenieurbüro für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung, begleitet im Anschluss die Bepflanzungsarbeiten der grünen Lärmschutzwand. Gepflanzt werden wilder Wein, Efeu und Waldrebe.

wEItErE InfOrMatIOnEn Grünkonzept – Gieselbrecht GmbH A-6932 Langen Tel. +43 (0)5575/20091-0 info@gieselbrecht.at www.gruenkonzept.eu und Bernard Gruppe ZT GmbH A-6060 Hall in Tirol Tel.: +43 (0)5223/5840-0 info@bernard-gruppe.com www. bernard-gruppe.com