4 minute read

IM PRÄ- UND POSTOPERATIVEN EISENMANGELMANAGEMENT * .

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserem Service-Portal unter viforpharma-pro.de

*ferinject® ist zugelassen zur Behandlung von Eisenmangelzuständen, wenn orale Eisenpräparate unwirksam sind, nicht angewendet werden können oder die medizinische Notwendigkeit einer raschen Eisengabe besteht. Die Diagnose eines Eisenmangels muss durch geeignete Laboruntersuchungen bestätigt sein.(1)

Advertisement

Referenzen: 1. Fachinformation ferinject® in der jeweils gültigen Fassung.

FERINJECT® 50 mg Eisen / ml. Wirkstoff: Eisencarboxymaltose. Zusammensetzung: 1 ml Dispersion enthält 50 mg elementares, dreiwertiges Eisen als Eisencarboxymaltose; sonstige(r)

Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung: Natriumhydroxid und Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung von Eisenmangelzuständen, wenn orale Eisenpräparate unwirksam sind, nicht angewendet werden können oder die medizinische Notwendigkeit einer raschen Eisengabe besteht. Die Diagnose eines Eisenmangels muss durch geeignete Laboruntersuchungen bestätigt sein. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Ferinject® 50 mg Eisen/ml oder einen der sonstigen Bestandteile, schwere bekannte Überempfindlichkeit gegen andere parenterale Eisenpräparate, nicht durch Eisenmangel bedingte Anämie, Anhaltspunkte für eine Eisenüberladung oder Eisenverwertungsstörungen. Nebenwirkungen: Häufig: Hypophosphatämie, Kopfschmerzen, Schwindel, Flush, Hypertonie, Übelkeit, Reaktionen an der Injektions-/Infusionsstelle. Gelegentlich: Überempfindlichkeit, Parästhesie, Dysgeusie, Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe, Erbrechen, Dyspepsie, Abdominalschmerz, Verstopfung, Diarrhoe, Pruritus, Urtikaria, Erythem, Ausschlag, Myalgie, Rückenschmerzen, Arthralgie, Schmerz in einer Extremität, Muskelspasmen, Fieber, Müdigkeit, Schmerzen im Brustkorb, peripheres Ödem, Schüttelfrost, Unwohlsein, Anstieg der Alanin-Aminotransferase, Anstieg der Aspartat-Aminotransferase, Anstieg der Gamma-Glutamyltransferase, Anstieg der Lactatdehydrogenase im Blut, Anstieg der alkalischen Phosphatase im Blut. Selten: anaphylaktische Reaktionen, Angst, Phlebitis, Synkope, Präsynkope, Bronchospasmen, Flatulenz, Angioödem, Blässe, Hautverfärbung an entfernter Stelle, grippeähnliche Symptome (die innerhalb weniger Stunden oder mehrerer Tage einsetzen können). Häufigkeit nicht bekannt: Verlust des Bewusstseins, Kounis-Syndrom, Gesichtsödem, hypophosphatämische Osteomalazie. Warnhinweise: Enthält Natrium. VERSCHREIBUNGSPFLICHTIG. Pharmazeutischer Unternehmer: Zulassungsinhaber: Vifor France, 100-101 Terrasse Boieldieu, Tour Franklin La Défense 8, 92042 Paris La Défense Cedex, Frankreich; Vertrieb: Vifor Pharma Deutschland GmbH, Gmunder Straße 25, 81379 München, Deutschland. Stand: April 2023

Der Heilpraktiker-Beruf ist eine Kompetenzanmaßung

Der Heilpraktiker ist ein deutsches Phänomen, das im Dritten Reich geschaffen wurde. Die Nazis wollten damals die Unzahl von Laienheilern „gleichschalten“ und gaben ihnen das Recht, sich als „Heilpraktiker“ zu registrieren. Für die Laienbehandler erschien das attraktiv, allerdings hatte das Gesetz einen Haken: Es wurde ihnen nämlich verboten, weitere Heilpraktiker auszubilden. Somit war vorgesehen, dass binnen einer Generation der neu geschaffene Berufsstand wieder aussterben würde. Nach dem Krieg wurde jedoch genau dieser Punkt erfolgreich angefochten. Und so kommt es, dass Heilpraktiker auch heute noch praktizieren und ausbilden dürfen. Im Jahr 2018 wurden 45.000 Praxen von Heilpraktikern registriert, die insgesamt über 85.000 Personen beschäftigten. Zuverlässige Angaben über die derzeitige Anzahl der Heilpraktiker existieren jedoch nicht. Schätzungen kommen auf eine Zahl von knapp 100.000, was deutlich mehr als die Zahl der in Deutschland praktizierenden Allgemeinärzte wäre [1].

Durch diese Unmenge von Heilpraktikern ist in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin entstanden, die mehr als bedenklich ist. Meine erste Publikation zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 1996 [2]. Bereits damals habe ich versucht zu erklären, warum der Heilpraktiker eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt. Um Heilpraktiker zu werden, benötigt man keine Ausbildung in der Heilkunde und auch keine praktische Erfahrung im Umgang mit Kranken. Das klingt zunächst einmal unverständlich und nahezu unglaublich, ist aber dennoch wahr. Trotz der nicht geregelten theoretischen Ausbildung und der weitestgehend fehlenden praktischen Erfahrung eines frischgebackenen Heilprak-

Ablegung der sogenannten „Heilpraktikerprüfung“ – es soll dabei nur sichergestellt werden, dass der Kandidat keinen Schaden anrichtet – darf ein Heilpraktiker zeitlebens nahezu alle Leiden behandeln. Fast alle in der Medizin bekannten Erkrankungen und Symptome fallen somit in die mutmaßliche Kompetenz eines Heilpraktikers. Dazu gehören durchaus auch lebensbedrohliche Krankheiten. Angesichts der oft fehlenden, stets jedoch unzureichenden Kenntnisse und Erfahrung der Heilpraktiker ist das nichts anderes als eine bedrohliche Kompetenzanmaßung. Viele Heilpraktiker betreiben eine kostenaufwendige und lukrative Labordiagnostik, deren Aussagekraft fraglich erscheint. Daneben bedienen sie sich einer Reihe alternativer Diagnoseverfahren, die durchweg nicht valide sind und somit eine Gefahr für den Patienten darstellen. So werden Krankheiten diagnostiziert, die gar nicht existieren und bestehende Leiden übersehen oder fehldiagnostiziert. Therapeutisch werden dann Behandlungsweisen eingesetzt, die nicht belegt oder gar widerlegt sind, z.B. Homöopathie, Schüßler-Salze, Detox, Neuraltherapie, Schröpfen. Zu einer weiteren Behandlungsform, der Spragyrik, wird in diesem Heft noch im Detail eingegangen.

Dass durch eine derartige Anhäufung von Unsinn Patienten gefährdet werden, steht außer Frage. Dennoch wird der Berufsstand des Heilpraktikers von politischer Seite geduldet und gelegentlich sogar gefördert.

Das mag daran liegen, dass Heilpraktiker seit vielen Jahren eine wirkungsvolle Lobbyarbeit leisten. Nur so ist es aus meiner Sicht zu erklären, dass sie auch weiterhin beliebt sind, das Heilmittelwerbegesetz missachten dürfen und die medizinische Ethik tagaus tagein mit Füßen treten können.

Mir stoßen diese Missstände seit vielen Jahren auf. In der Hoffnung, eine kritische Diskussion zu diesem Thema erneut in Gang zu bringen, habe ich kürzlich eine Zusammenfassung dieser Themenbereiche publiziert [1]. Ein wohlwollender Rezensent meinte, es sei „ein fesselndes Buch, das in klarer, verständlicher Sprache, sachlich fundiert und ohne Fachjargon einen kritischen Blick auf die Praktiken alternativer Heilmethoden wirft, wobei Edzard Ernst betont, dass er keineswegs alle von qualifizierten Fachleuten angebotenen Therapien pauschal ablehnt. Seine Kritik richtet sich auf die oftmals fehlende wissenschaftliche Evidenz der verwendeten Methoden und auf die völlig ungenügende Ausbildung und Kontrolle von Heilpraktikern. Er plädiert für eine kritische, evidenzbasierte Herangehensweise an die verschiedenen Heilmethoden und verweist auf Risiken und Gefahren; insbesondere, wenn sie ohne fundierte medizinische Ausbildung und Kenntnisse angewendet werden“ [3]. Edzard Ernst, Emeritus Professor, University of Exeter

Quellen

1 Ernst E. Vorsicht Heilpraktiker: Eine kritische Analyse. Berlin, Springer: 2023

2 Ernst E. Towards quality in complementary health care: is the German “Heilpraktiker” a model for complementary practitioners? Int J Qual Health Care 1996;8:187-190. doi: 10.1093/ intqhc/8.2.187

3 Pongratz G. Rezension des Buches „Vorsicht Heilpraktiker!” Humanistischer Pressedienst, 02.05.2023. https://hpd.de/artikel/vorsichtheilpraktiker-21240

Direkt zur Empathie-Akademie: Alles, was Sie über das Thema Adipositas und die Ansprache wissen müssen, finden Sie auf www.rethink-obesity.de oder durch Scannen des QR-Codes. Fortbildungen zum Thema Adipositas finden Sie auf https://www.novoakademie.de/adipositas.html.

This article is from: