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Bronchodilatatoren: Zweimalgabe bessert nächtliche und morgendliche COPD-Symptome

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) äußert sich u.a. durch Husten, Dyspnoe und Fatigue. Die Symptome variieren im Tagesverlauf und sind nachts sowie früh morgens meist schlimmer, insbesondere bei schwerer COPD – mehr als 70% der COPD-Patienten leiden daher unter Schlafproblemen [1, 2]. Schlechter Schlaf ist jedoch mehr als ein „Luxusproblem“, denn bei COPD-Patienten sind nächtliche Symptome prädiktiv für eine erhöhte Mortalität und häufigere Exazerbationen [1]. Außerdem sind sie mitverantwortlich für die frühmorgendlichen Symptome, die besonders belastend für die Patienten sind, wenn es darum geht, ihre Tagesroutine zu bewältigen [2]. Wie Studien belegen, lassen sich die nächtlichen und morgendlichen Symptome gut mit einer 2× täglichen Gabe von Bronchodilatatoren behandeln [3, 4].

Einnahmezeitpunkt entscheidet über Therapieerfolg

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Da der zirkadiane Rhythmus bei COPD-Patienten gestört sein kann, ist der Einnahmezeitpunkt von Inhalativa, wie auch systemisch verabreichten Medikamenten, entscheidend für eine wirksame Therapie. So konnte die Post-hoc-Analyse einer Phase-IIIb-Studie mit 277 symptomatischen Patienten mit moderater bis schwerer COPD zeigen, dass die 2× tägliche Gabe des LAMA Aclidiniumbromid (z.B. Bretaris® Genuair®, 400μg), besonders nachts eine bessere Bronchodilatation bewirkte als die 1× tägliche Gabe von Tiotropium [3]. Verbesserungen gab es ebenso bei den frühmorgendlichen Symptomen. Auch die 2× tägliche Gabe der Fixkombination aus Aclidiniumbromid und dem LABA Formoterolfumarat (z.B. Brimica® Genuair®) führte in der Phase-IIIStudie AUGMENT bei Patienten mit stabiler COPD im Vergleich zu Placebo zu einer Reduktion der nächtlichen und frühmorgendlichen Symptome [4].

Je schwerer die COPD, desto größer die tageszeitlichen Schwankungen

Wie stark sich tageszeitliche Schwankungen äußern, hängt auch vom Schweregrad der COPD ab: Je schwerer die COPD ist, desto variabler sind die Symptome bei Tag und Nacht. So beschrieben 37% aller COPD-Patienten ihre morgendliche Routine als beschwerlich; unter jenen mit schwerer COPD waren es sogar 73% [1]. Eine Pilotstudie mit 30 COPD-Patienten mit moderater bis schwerer COPD untersuchte den Effekt von Aclidiniumbromid auf die Lungenfunktion, Schlafqualität, COPD-Symptome und körperliche Aktivität [6]. Dazu wurden die Teilnehmer auf zwei aufeinanderfolgende 3-wöchige Behandlungsperioden randomisiert, in denen sie Aclidiniumbromid 400μg 2× täglich oder Placebo erhielten (jeweils mit einer 10–14-tägigen Auswaschphase dazwischen). Aclidiniumbromid führte zu einer Reduktion der aktivitätseinschränkenden Symptome gegenüber Placebo. Und dies sowohl was frühmorgendliche als auch abendliche Aktivitäten betraf [6]. Die Prävalenz nächtlicher Symptome steigt zudem mit dem GOLDStadium – der größte prozentuale Anstieg zeigt sich zwischen GOLD 2 und GOLD 3 [1]. Für Patienten mit schweren COPD-Symptomen (CAT ≥20) legt GOLD eine initiale Dualtherapie mit LAMA und LABA nahe, da diese in Studien mit Patient-reported Outcomes bessere Resultate als Einzelsubstanzen erzielten [7]. Elisabeth Wilhelmi, München

Literatur

1 Chron Obstruct Pulmon Dis 2020;15: 1269 2 Miravitlles M et al. Respir Res 2017; 18:67 3 Beier J et al. Int J Chron Obstruct Pulmon

Dis 2017;12:1731 4 D’Urzo AD et al. Respir Res 2014;15:123 5 Sethi S et al. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2019;14:667 6 Magnussen H et al. Eur Respir J 2017; 49:1700485 7 Global Initiative for Chronic Obstructive

Lung Disease. Global strategy for the diagnosis, management and prevention of chronic obstructive pulmonary disease (Update 2022)

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