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KAIJU NO. 8

Es gibt drei markante Phänomene, die untrennbar mit der japanischen Popkultur verwoben sind:

Magical Girls („Sailor Moon“, etc.), Mechas („Neon Genesis Evangelion“ und Co.) und Kaijus, riesige Monster, wie wir sie aus den „Godzilla“-Filmen kennen.

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Eine Unterkategorie des

Letzteren sind die Human-

Kaijus – Menschen, die sich in Monster verwandeln! „Kaiju No. 8“ entführt in ebendiese Welt ...

„Kaiju No. 8“ ist in einem Universum angesiedelt, das dem unseren größtenteils ähnelt, jedoch regelmäßig von den eingangs erwähnten Kaijus – alles vernichtenden Monstern – heimgesucht wird und somit einer ständigen Bedrohung ausgesetzt ist. Doch die Menschheit hat auf die Umstände reagiert und mit dem sogenannten Verteidigungskorps eine Streitmacht ins Leben gerufen, die sich auf das Bekämpfen der Monster spezialisiert hat. Die einzelnen Mitglieder der Truppe werden nach einer erfolgreichen Schlacht von der Bevölkerung stets wie Helden gefeiert, wobei Mina Ashiro, die Kommandantin der 3. Einheit, besonders im Fokus steht, da sie nicht nur exzellente Arbeit in puncto Monsterbekämpfung leistet, sondern darüber hinaus auch noch ungeheuer attraktiv ist. Auch der 32-järige Kafka Hibino kennt Mina, hat er doch mit ihr zusammen seine Kindheit verbracht. Im Gegensatz zu Mina hat Kafka aber keine Karriere gemacht, er ist bei der MonsterSweeper-Company gelandet, einer Firma, die dann zum Einsatz kommt, wenn der Verteidigungskorps seine Arbeit getan hat und der Kadaver des toten Kaiju entsorgt werden muss. Das Ganze klingt zwar nach einem ehrenvollen Beruf, ist jedoch eine äußerst ekelhafte Angelegenheit. Damit nicht genug, wurde Kafka nun auch noch für die Gedärmebeseitigung eingeteilt, sodass er täglich nach Tod und Verwesung riechend nach Hause kommt und das Erlebte im Suff ertränken muss. Dabei hatte Kafka einst Großes vor: Als Kind hatte er sich gemeinsam mit Hina geschworen, dass sich beide eines Tages dem Verteidigungskorps anschließen werden, um den Bewohnern des Landes ein sicheres Leben zu garantieren. Tatsächlich hat Kafka sich mehrmals beim Korps beworben, doch wurde jedes Mal abgelehnt. Und nun, mit 32, ist er bereits zu alt, um ei-

nen neuen Versuch zu wagen. Die Situation ändert sich, als der 18-jährige Reno bei Monster Sweeper als Aushilfe anfängt, tatsächlich aber das Ziel hat, beim Korps Karriere zu machen. Die sympathische Art und der jugendliche Schwung von Reno liefert Kafka neue Motivation für seinen Job – und als er dann noch von dem jungen Mann erfährt, dass das Bewerbungsalter für das Korps auf 32 Jahre hochgesetzt wurde, fasst er gedanklich bereits neuen Mut, einen weiteren Anlauf zu nehmen. Doch es soll anders kommen: Als Kafka und Reno gerade dabei sind, die Überreste eines Kaiju zu beseitigen, taucht wie aus dem Nichts ein weiterer Kaiju auf und attackiert die beiden Männer. Dank der schnellen Reaktion von Kafka, kann er Renos Leben retten, aber nicht verhindern, dass beide schwer verletzt werden. Doch bevor es zu Schlimmerem kommt, greift auch schon das Verteidigungskorps unter Führung von Mina ein und vernichtet das Monster. Doch der Albtraum ist noch nicht vorbei: Als die beiden Tatortreiniger im gleichen Krankenhauszimmer wieder zu Bewusstsein kommen, wird Kafka von einem etwa vogelgroßen Flugkaiju attackiert, der vermutlich der Spross des vom Korps getöteten Monsters ist. Da Kafka sich im Krankenbett nicht bewegen kann, kann er nicht verhindern, dass die Kreatur ihm in den Mund fliegt, in seinen Körper eindringt und … ihn in einen Kaiju verwandelt! Da es sich jedoch nur um einen Baby-Kaiju handelte, gelingt es Kafka, die Kontrolle über das Monster in ihm zu behalten. Einige Monate später ist er gar in der Lage, sich bewusst in seine Kaijuform und wieder zurückzuverwandeln. Gemeinsam mit Reno versucht er nun ein letztes Mal, seinen seit der Kindheit gehegten Traum zu verwirklichen – er bewirbt sich beim Verteidigungskorps. Doch was geschieht, wenn dort auffällt, dass in ihm ein Kaiju steckt? „Kaiju No. 8“ bietet eine actionreiche Monsterhatz, die mit den spannenden Schicksalen diverser Protagonisten homogen verwoben wurde. Beeindruckend ist dabei vor allem das Design der diversen Kaijus, das nicht selten an die skurrilen Kreaturen eines Junji Ito (u.a. „Gyo“) erinnert. Fans von Klassikern wie „Devil Man“ oder modernen Kaiju-Adaptionen wie „Jujutsu Kaisen“ sollten sich „Kaiju No. 8“ ganz oben auf ihrer Einkaufsliste notieren. Der erste Band der fortlaufenden Manga-Reihe ist just erschienen, Band zwei folgt im Januar. MM

Japan 2020

STORY: Naoya Matsumoto ART: Naoya Matsumoto VERLAG: Crunchyroll UMFANG: Fortlaufende Serie VERKAUF: Band 1 erschienen