Zukunft der Odenwaldhalle "Viele Köche verderben den Brei" ;-)

19.09.22, 23:52

Die Michelstädter Odenwaldhalle als Bürgerhaus

Die Michelstädter Odenwaldhalle als Bürgerhaus echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/die-michelstadterodenwaldhalle-als-burgerhaus_25725452 19. September 2022

Montag, 19.09.2022 - 03:00 Parlamentarische Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der künftigen Nutzung der sanierungsbedürftigen Immobilie.

Von Manfred Giebenhain

Über die Zukunft der Michelstädter Odenwaldhalle macht sich eine Arbeitsgruppe seit einiger Zeit Gedanken. (Foto: Manfred Giebenhain)

MICHELSTADT - Sechs Mal hat die Parlamentarische Arbeitsgruppe (PAG) „Sanierungsziel Odenwaldhalle“ zwischen März und Juli getagt, um über die künftige Nutzung der stark sanierungsbedürftigen Odenwaldhalle zu beraten. Die Vorschläge sollen den Gremien der Stadt bei der finalen Entscheidungsfindung helfen. Was dabei an https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/die-michelstadter-odenwaldhalle-als-burgerhaus_25725452

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Verwertbarem herausgekommen ist, war Gegenstand der siebten Zusammenkunft, die am Mittwoch stattgefunden hat.

Dabei wurde auch deutlich, was bisher ausgeklammert beziehungsweise nur am Rande eine Rolle gespielt hat.

Dass der um Korrekturen ergänzte Abschlussbericht ohne Gegenstimmen angenommen wurde, lag am Ende daran, dass Sitzungsleiter Bernd Keller (ÜWG) auf Wunsch von mehreren Abgeordneten zu einer weiteren Veranstaltung einladen wird. Diese soll sich, möglichst noch im Oktober und damit vor der übernächsten Stadtverordnetenversammlung, mit dem Thema „Soziale Stadt“ beschäftigen. Aus berufenem Munde wollen die Abgeordneten wissen, ob die Antworten Auswirkungen auf die bisher als vorrangig definierten Nutzungsarten haben werden.

Dies könnte sich nicht zuletzt auf die Finanzierung der auf bisher mindestens elf Millionen Euro veranschlagten Sanierung auswirken, merkte dazu Roger Titz (SPD) an. In Zeiten klammer Haushalte, steigender Kosten und Zinsen werde die Entscheidung darüber, zu welchem Zweck die Halle vorrangig zur Verfügung stehen soll, auch unter dem Gesichtspunkt von Fördergeldern fallen müssen, fügte der Erste Stadtrat seiner Argumentation hinzu. Auch zu Fragen der Finanzierung wollte die PAG sich nicht festlegen, sondern in ihrem Bericht lediglich darauf hinweisen. Eine gewichtige Rolle spielen sollen Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Musicals und Musikevents, auch von

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der Qualität, die Publikum nicht nur aus der unmittelbaren Nachbarschaft nach Michelstadt locken soll. Gedacht ist auch an Firmenveranstaltungen und Messen.

Doch ebenso gleichwertig soll die Odenwaldhalle der Zukunft ihrem gewachsenen Anspruch gerecht werden als „Bürgerhaus für Michelstädter und Odenwälder Bürger“, also geöffnet bleiben für Familienfeiern, Schulveranstaltungen und nicht zuletzt für das Vereinsleben. Wie wichtig beide Nutzungsarten den Abgeordneten ist, wurde an den Ergebnissen einer Fragebogenaktion deutlich, an der acht von elf PAGMitgliedern teilgenommen haben. Dafür stimmten nahezu gleichauf jeweils eine Dreiviertelmehrheit. Wenn jetzt noch als drittes Standbein Angebote wie Familienförderung, Integration und Medienzentrum ins Spiel kommen, macht dies die Entscheidung nicht einfacher. Dafür stark machten sich 40 Prozent der Rückmeldungen. Zurück von einem Besuch in Rumilly untermauerte Jonas Schönefeld (Grüne) seine Forderung am Beispiel der französischen Partnerstadt, in der Odenwaldhalle ein Medienzentrum einzurichten.

Mit Blick auf den Auftrag, mit dem die Stadtverordneten im Dezember 2021 die PAG auf den Weg geschickt hat, hat Keller zu Recht daran erinnert: „Wir haben Nachholbedarf beim Thema Soziale Stadt. Das Thema gehörte nicht zum Auftrag der PAG.“ Ob und wie viele Schnittmengen sich daraus auf ein Angebot ableiten lassen, das sich bereits im zweiten Jahr an dem Standort abspielt, wird ebenso zu prüfen sein. Unter der Überschrift „Wir sind Michelstadt“ dient die frühere Gaststätte der Odenwaldhalle als https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/die-michelstadter-odenwaldhalle-als-burgerhaus_25725452

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Stadtteilzentrum. Im Landesprogramm „WIR“ ist die Rede von „wichtigen Bausteinen für eine soziale und integrative Arbeit vor Ort“.

Zurück zur Sitzung der PAG vom Mittwoch: Ausgehend von dem Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten, die Halle in ihrer vorhandenen baulichen Substanz grundhaft sanieren zu wollen, rückte die Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Pätzold wieder in den Blick (wie berichtet).

Die Entscheidung für Variante V1 begründete die PAG in erster Linie damit, dass die beiden favorisierten Nutzungsarten am besten zu verwirklichen und miteinander in Einklang zu bringen seien. Entscheidend: Der große Saal soll in seiner vorhandenen Größe erhalten bleiben, aber bei Bedarf in zwei separate Räume getrennt werden können.

Ferner sieht diese Lösung eine bauliche Veränderung mit einem separaten Künstlereingang und Anbau eines Backstagebereichs, ein erweitertes Treppenhaus mit Aufzug und die Aufstockung des Seitentrakts vor. Terrasse und Vorbereich sollen neu geordnet und die vorhandene Großküche abgerissen und durch eine auf Catering basierende, kleinere Lösung ersetzt werden. Eine klare Empfehlung an die Stadtverordneten erging hinsichtlich der Betriebsführung der Halle. Diese soll weiterhin in städtischer Regie bleiben. Eine klare Absage erging damit an die Alternative, die Vermarktung in kommerzielle Hände zu überführen.

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