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DOSSIER

Sicher ans Ziel kommen – egal mit welchem Fahrzeug Bereit sein, wenn es darauf ankommt, ist für jeden Verkehrsteilnehmer elementar. Wie es sich in kritischen Situationen zu verhalten gilt, ist deshalb besonders wichtig zu wissen. Das nötige Wissen dazu gibt es im Dossier Verkehrssicherheit.

ILLUSTRATION NICOLAS KRISTEN

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Wann wird aus Vorbeifahren ein Überholvorgang?

Während der Verkehr auf der Überholspur stockt, ist die Fahrt auf der Normalspur frei, zumindest für ein paar Hundert Meter.

Aber darf man in diesem Fall an den Fahrzeugen vorbeirollen?

Der «Touring» gibt Antwort auf brennende Fragen.

TEXT DINO NODARI | ILLUSTRATIONEN NICOLAS KRISTEN

D

Slalomfahrer

ie Situation ist wohlbekannt und dennoch wird sich wohl der eine oder andere Automobilist fragen, ob er jetzt richtig gehandelt hat. Der tägliche Pendelverkehr auf der Autobahn kommt immer wieder ins Stocken. Mal wird auf der Rechten, mal auf der Linken etwas schneller gefahren. Doch darf man an einer stehenden Kolonne vorbeifahren, wenn die Spur frei ist? Im «Touring» 2/ 2019 hat unser Rechtsexperte Urs-Peter Inderbitzin in seiner Kolumne darauf hingewiesen, dass Rechtsvorbeifahren nicht immer zulässig ist, auch wenn im Moment Bestrebungen im Gang sind, die Praxis zu ändern. Aufgrund der vielen Nachfragen zu diesem Thema versucht der «Touring» anhand von fünf konkreten Beispielen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Die verschiedenen Situationen sowie die dazugehörige Einschätzung der TCS-Verkehrssicherheit finden Sie auf den folgenden Seiten.

Rechts überholen ist und bleibt wohl auch verboten.

Wird also die Spur gewechselt, handelt es sich nicht mehr um vorbeifahren, sondern um überholen. Da es sich hierbei um eine grobe Verletzung des Strassenverkehrsgesetzes handelt, bleibt es nicht bei einer Busse. Die Strafe kann in diesem Fall erheblich sein. Ein Beispiel aus dem Kanton Aargau führte zu

Vorbeifahren bald erlaubt

Diese Situation kennen wohl die meisten Autofahrer in der Schweiz. Bei parallelem Kolonnenverkehr ist immer eine Spur schneller als die andere.

In diesem Beispiel dürfen die blauen an den grauen Autos vorbeifahren – genauso wie die gelben Autos an den blauen, wenn ihre Spur schneller ist. Allerdings ist das Konzept von parallelen Kolonnen nicht im Gesetz oder in der Verordnung definiert. Es wird je nach Entscheid vom Bundesgericht angepasst. Rechts vorbeifahren darf man also, wenn es stockenden Verkehr oder sehr dichten Verkehr hat und die

In einer Motion hat TCS-Vizepräsident und FDP-Nationalrat Thierry Burkart verlangt, dass das Rechtsvorbeifahren auf Autobahnen und Autostrassen erlaubt sein soll. Das Verbot des Rechtsüberholens soll hingegen beibehalten werden. Die Lockerung der Verkehrsordnung soll für flüssigeren Verkehr und mehr Platz auf der Strasse sorgen. Nachdem beide Kammern und der Bundesrat die Motion angenommen haben, fand ein Vernehmlassungsverfahren statt. Es ist also damit zu rechnen, dass es schon bald erlaubt sein wird, auf der Normalspur an anderen Fahrzeugen vorbeizufahren – nicht aber zu überholen. Letzteres würde dann vorliegen, wenn die Spur nach dem Vorbeifahren wieder gewechselt würde. ◆ 12 touring | April 2019

einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 210 Franken und einer Busse von 1050 Franken.

Die Anzahl Tagessätze richtet sich nach dem Grad der Verschuldung und die Höhe des Tagessatzes nach den finanziellen und persönlichen Verhältnissen. Hinzu kommt noch der Entzug des Führerscheins, welcher mit einer groben Verletzung der Verkehrsregeln zusammenhängt.

Stockender Verkehr Geschwindigkeiten und Abstände auf beiden Fahrstreifen ungefähr gleich sind. Bei anderen Situationen ist die Lage nicht generell zu beurteilen, weswegen diese Fälle regelmässig vor Gericht enden. Das Bundesgericht hat in einem Entscheid eine Präzisierung geliefert: Es passiert regelmässig, dass der Verkehr auf der Überholspur langsamer wird (Handorgeleffekt) und gleichzeitig auf der rechten Fahrbahn normal gefahren werden kann. In diesem Fall wird die Situation neu als parallele Kolonne angeschaut und das Vorbeifahren (ohne zu beschleunigen) erlaubt.

DOSSIER

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DOSSIER

Autobahneinfahrt Auf dem Beschleunigungsstreifen von Einfahrten zu Autobahnen darf bis zum Ende der DoppellinienMarkierung rechts vorbeigefahren werden. Im vorliegenden Beispiel darf das blaue Auto bis zum Ende der grün schraffierten Fläche an dem gelben Auto vorbeifahren.

Fehlt die Doppellinie (Fläche nach der grünen Schraffierung), darf nicht mehr vorbeigefahren werden.

Einspurstrecken mit unterschiedlichen Fahrzielen Auf Einspurstrecken, sofern für die einzelnen Fahrstreifen unterschiedliche Fahrziele signalisiert sind, darf rechts vorbeigefahren werden (Art. 36 VRV). Da in unserem Beispiel alle Fahrstreifen unterschiedliche Zielorte haben, darf an jedem Auto rechts vorbeigefahren werden. Aber Achtung: Haben zwei Spuren denselben Ziel­ ort, darf nicht rechts vorbeigefahren werden.

Autobahnausfahrt Auf dem Verzögerungsstreifen von Ausfahrten darf rechts vorbeigefahren werden (Art. 36 VRV). Konkret heisst das für das illustrierte Beispiel, dass das blaue Auto auf dem Verzögerungsstreifen (grün schraffiert) am gelben Auto vorbeifahren darf.

Stossstange an Stossstange Rechtsvorbeifahren auf der Autobahn oder E-Trottinette auf dem Trottoir, die TCS-Verkehrssicherheit untersucht verschiedene Themen.

Christophe Nydegger, Leiter der Abteilung, erklärt, wie sich die Verkehrssicherheit weiter entwickelt.

INTERVIEW DINO NODARI | FOTO MARC BAERTSCH

Wie beschäftigt das Thema Rechtsvorbeifahren auf der Autobahn die TCSVerkehrssicherheit?

Christophe Nydegger: Das Rechtsvorbeifahren ist ein Thema, das von unseren Experten eingehend behandelt wurde. Sie lieferten die notwendigen Überlegungen zur Verkehrssicherheit, die den TCS veranlasst haben, die Motion von Thierry Burkart (TCS-Vizepräsident und FDP-Nationalrat) zu unterstützen. Bereits in nächster Zeit wird mit einer Stellungnahme des Bundesrates zu rechnen sein.

Und wie geht man ein solches Thema an?

Alle relevanten Themen werden auf verschiedenen Wegen identifiziert: Beobachtung der Nutzerpraxis, Medienbeobachtung, wissenschaftliche Analyse, Studium der Unfallstatistik, Analyse von Entscheiden des Bundesgerichts und so weiter. Ist ein Thema interessant, untersuchen wir den Aspekt der Gefährlichkeit unter Verkehrs­ sicherheitsaspekten. Hier arbeiten wir eng mit der TCSRechtsabteilung zusammen, die ihrerseits eine Bewertung der geltenden Gesetze und Vorschriften vornimmt. Auf dieser Grundlage kann dann die offizielle Position des TCS entstehen.

Der Verkehr in der Schweiz wird immer dichter.

Was bedeutet das für die Verkehrssicherheit?

Wenn der Verkehr zunimmt und mehr Fahrzeuge auf der Strasse sind, ist die Wahr-

scheinlichkeit eines Unfalls die grossen Ballungszentren natürlich höher. Hinzu strömen. Die Überlastung kommt, dass die Strassen­ der Strassen und des öV infrastruktur – vor allem bei führte dazu, dass die Pendler Brücken und Tunnel – nicht neue Verkehrsmittel wie schnell genug angepasst werElektroroller, Monowheels den kann, um diese zusätzlioder Elektrofahrräder chen Fahrzeugmengen auffanden. Diese Maschinen zunehmen. Trotz dieser Erbringen neue Themen und kenntnisse zeigen die neuesGefahren mit sich, die im ten Statistiken des Bundesam- Hinblick auf die Verkehrs­ tes für Strassen, dass die Zahl sicherheit analysiert werden der tödlichen Unfälle und Unmüssen. fälle mit schweren VerletzunWie wird sich die Verkehrsgen rückläufig sind. Dieser sicherheit in Zukunft Abwärtstrend ist zum einen entwickeln? auf die technische und techKlare Aussagen über zukünfnologische Verbesserung der tige Trends sind schwierig zu Strasseninfrastruktur, zum machen. Es wird aber in Richanderen aber auch auf die tung Digitalisierung Fortschritte der Autound Vernetzung mobilhersteller von Infrastruktur zurückzuführen. und Fahrzeugen Zudem haben gehen. Ebenso auch die Masswerden die nahmen in der Fahrzeuge imobligatorischen mer autonomer Fahrausbildung und erzeugen die Verkehrsunso neue Erfahfälle verringert.

«E-Roller und rungen für die Diese verschieMonowheels brin- Benutzer. Es denen Massnahgen neue Gefahren werden Fragen men sind also sein, wie unser wirksam und in mit sich, die im Sicherheitsgedieser Richtung Hinblick auf die sollten wir wei- Verkehrssicherheit fühl aussehen wird, wenn vollter voranschrei- analysiert werden autonome Autos ten. müssen» mit 120 km/h Christophe Nydegger Welches Leiter TCS-Verkehrssicherheit Stossstange an Thema wird Stossstange auf die TCS-Verkehrssicherder Autobahn fahren? Oder: heit in den kommenden Wie verhalten sich Fussgänger Monaten am meisten und Radfahrer, wenn sie von beschäftigen? automatisierten Fahrzeugen Das wird sicher die urbane umgeben sind? Diesen neuen Mobilität sein. Es ist ja so, Herausforderungen und dass der Mobilitätsbedarf der noch ganz anderen, heute Menschen immer grösser noch unbekannten, muss sich wird und täglich viele Penddie TCS-Verkehrssicherheit ler in den Spitzenzeiten in stellen. ◆ April 2019 | touring

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Alle 24 Sekunden ein Toter Verkehrsunfälle sind laut Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor, die Todesursache Nummer eins unter den 5- bis 29-Jährigen. In der Schweiz ist die Zahl der Opfer seit 1970 stark gesunken, aber die Anstrengungen dürfen nicht nachlassen.

Welt

TEXT ALINE BEAUD | ILLUSTRATIONEN NICOLAS KRISTEN

1. Platz

1,35 Millionen Die Zahl der Menschen auf der Welt, die 2016 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen, steigt, auch wenn die Sterblichkeitsrate im Verhältnis zur Bevölkerungszahl konstant bleibt.

Die Zahl der Schwerverletzten liegt bei etwa 50 Millionen.

Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 29 Jahren und die achthäufigste Todes­ ursache in allen Altersgruppen.

Die 5 wichtigsten Risikofaktoren ■

Erhöhte Geschwindigkeit

■

Fahren unter Alkoholeinfluss

■

Motorrad fahren ohne Helm

■

Nichtanlegen des Sicherheitsgurts

■

Kein Kinderrückhaltesystem

3 von 4 Personen Etwa drei Viertel der Opfer sind männlich.

24 Sekunden Im Durchschnitt stirbt weltweit alle 24 Sekunden eine Person an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

500 Milliarden Dollar Die weltweiten Kosten von Verkehrs­ unfällen im Jahr 2015.

7% Der Prozentsatz der Weltbevölkerung im Jahr 2015, der durch die Gesetz­ gebung abgedeckt ist, einschliesslich der fünf wichtigsten Risikofaktoren.

Quellen: Weltgesundheitsorganiation (WHO), Internationaler Dachverband des Automobils (FIA), Bundesamt für Strassen (Astra), Bundesamt für Statistik (BFS), Internationale Datenbank für Strassenverkehr und Unfälle (Irtad), Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU).

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2000

Todesopfer im Strassenverkehr

–90% Die Zahl der durch Autounfälle getöteten Menschen sank zwischen 1970 und 2012 um rund 90%, obwohl die Zahl der auf den Strassen zurückgelegten Kilometer um 85% gestiegen ist.

1000

Schweiz 4. Platz

0

1970

1980

1990

2000

2010 2017

2015 war die Schweiz – hinter Norwegen, Schweden und Grossbritannien – bei tödlichen Verkehrsunfällen mit drei Todesfällen pro 100 000 Einwohner vertreten. Im genannten Jahr starben 253 Menschen auf Schweizer Strassen.

80 077 56 112 Die Anzahl Verkehrsunfälle im 2017.

Die Anzahl Führerscheinentzüge und anderer Dokumente, wie z. B. Lehrfahrausweise im vergangenen Jahr. Das sind fast 6% weniger als 2017.

Alter der betroffenen Personen

Anzahl Fälle 2018

Weniger als 20 Jahre 20–24 Jahre 25–29 Jahre 30–34 Jahre 35–39 Jahre 40–49 Jahre 50–59 Jahre 60–69 Jahre 70 Jahre und mehr

3690 10 300 10 354 9377 7595 13 414 12 302 5860 7446

2018 in % gegenüber 2017 –8,5% –7% –4,6% –2,8% –5,6% –7,2% –2,6% –0,5% –11%

230 Todesfälle Von den 21 643 Unfallopfern im Jahr 2017 starben 230, 3654 wurden schwer und 17 759 leicht verletzt. Von den tödlichen Unfällen stehen 99 Fälle im Zusammenhang mit dem Verlust der Kontrolle übers Fahrzeug, 44 mit Fussgängern. Hochrechnungen der BfU für das Jahr 2015 belegen, dass aufgrund der Anzahl nicht polizeilich gemeldeter Unfälle mehr als 82 000 Menschen auf den Strassen verletzt wurden.

50% Die Hälfte der Velofahrer trägt einen Helm, gesondert sind dies 76% der 0- bis 14-Jährigen, 31% der 15- bis 29-Jährigen, 57% der 30- bis 44-Jährigen, 49% der 45- bis 59-Jährigen und 44% der Menschen ab 60, so die BfU.

3,5 Meter Ein Aufprall mit 30 km/h entspricht einem Sturz aus dem ersten Stock.

230 Tote, darunter

Geschwindigkeit und Fallhöhe

Entspricht einem Sturz aus dem

78 Autofahrer

80 km/h ≈ 25,2 m

9. Stock

50 km/h ≈ 9,8 m

3. Stock

30 km/h ≈ 3,5 m

1. Stock

51 Motorradfahrer 7 E-Bike-Fahrer 30 Velofahrer 47 Fussgänger 17 andere April 2019 | touring

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Bereit sein, wenn’s drauf ankommt Ob im Auto, auf dem Töff oder an der Fernsteuerung – gute Piloten zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie wissen, wie sie sich in kritischen Situationen verhalten müssen. Die Fahrkurse von TCS Training & Events geben den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihre Grenzen und die des Fahrzeugs kennenzulernen. Erfahren Sie hier, was sich hinter den einzelnen Kursbezeichnungen verbirgt und finden Sie das richtige Training für sich und Ihr Gefährt.

TEXT DOMINIC GRAF | ILLUSTRATIONEN NICOLAS KRISTEN

Aufbau-Training: Man hat nie ausgelernt

Basis-Trainings: Die perfekte Grundlage

Kompakt-Trainings: Entspannter im Verkehrsalltag Die halbtägigen, praxisnahen Kurse beinhalten nebst einem Theorieteil zum Thema Fahrdynamik vier praktische Übungen auf der Piste. Immer von einem TCS-Fahrinstruktor begleitet, verbessern die Kursteilnehmenden ihre Fähigkeiten beim Slalomfahren, Bremsen, Kurvenfahren und Bremsen mit Ausweichen. Nach diesem Training meistern Sie den Verkehrsalltag nicht nur sicherer, sondern auch entspannter.

Kursdauer: 4 Stunden Fahrzeugtyp: Personenwagen, Motorrad Kosten: 260 Franken (inkl. 20 Fr. TCS-Mitgliederrabatt) 18 touring | April 2019

Die eintägigen Kurse für diverse Fahrzeugtypen sind nebst der theoretischen Vorbereitung vor allem von praktischen Übungen geprägt: Sitzposition, Slalomfahren, verschiedene Bremsübungen, Ausweichen vor Hindernissen, Kurvenfahren und -bremsen gehören zu den wichtigsten Grundlagen für ein sicheres Unterwegssein im Strassenverkehr. Egal, ob Einsteiger oder Profi, Jung oder Alt – bei einem Basis-Training kann jedermann seine Kompetenzen erweitern und für mehr Sicherheit auf der Strasse sorgen.

Kursdauer: 8 Stunden Fahrzeugtypen: Personenwagen, Motorrad, Lastwagen, Bus, Lieferwagen, Kleinbus, Anhänger Kosten: ab 320 Franken (inkl. 40 Fr. TCS-Mitgliederrabatt)

Diese Tageskurse richten sich an Personen, die bereits ein Fahrtraining absolviert haben. Egal, ob auf zwei oder vier Rädern, bei den AufbauTrainings kommen auch Übungen zur Anwendung, welche auf aussergewöhnlichen Ausgangslagen basieren und dem Teilnehmer in Notsituationen zusätzliche Möglichkeiten bieten.

Die Übungen werden mit höherem Tempo und mehrheitlich auf Asphalt absolviert.

Kursdauer: 8 Stunden Fahrzeugtypen: Personenwagen, Motorrad, Lastwagen, Bus, Lastwagen mit Anhänger oder Auflieger Kosten: ab 320 Franken (inkl. 40 Fr. TCS-Mitgliederrabatt)

DOSSIER

Afterwork-Trainings: An der Technik feilen

Sport-Trainings: Mit Spass bis an die Grenzen gehen Bei diesen eintägigen Kursen stehen die sportliche Fahrweise, die Ideallinie und nicht zuletzt auch der Spass im Zentrum. Dabei geht es weniger um das schnelle Fahren, sondern vor allem um das Kennenlernen der Fahrdynamik im Grenzbereich. Die Teilnehmer erfahren nicht nur die Grenzen von Mensch und Maschine, sie erhöhen dadurch auch ihre persönliche Sicherheit im Strassenverkehr.

Die Feierabend-Kurse richten sich an Motorradfahrer, die ihre Fähigkeiten auffrischen, ihr Kurvenfahren und Bremsverhalten verbessern oder das Gleichgewichtsgefühl im Gelände verfeinern wollen. Auch das Schnuppern von Motorradluft ohne Führerschein ist hier möglich. Dank der kompakten Kursstruktur kann effizient an der eigenen Technik gefeilt und die Sicherheit erhöht werden, ohne gleich einen ganzen Tag investieren zu müssen.

Kursdauer: 3 Stunden Fahrzeugtypen: Motorrad Kosten: ab 120 Franken

Fahrzeugspezifische Trainings: Bleibende Eindrücke Mit dem Oldtimer ein Fahrsicherheitstraining zu machen, ist bei TCS Training & Events genauso möglich, wie mit einer zur Verfügung gestellten KTM X-Bow in Lignières seine Runden zu drehen. Im Winter auf Schnee und Eis driften, im Frühling in hartem Gelände die OffroadFähigkeiten austesten und im Herbst eine Rennstrecke besuchen – den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Kursdauer: 8 Stunden bis 2 Tage Fahrzeugtypen: Personenwagen, Oldtimer, KTM X-Bow, Offroader Kosten: ab 300 Franken (inkl. 40 Fr. TCS-Mitgliederrabatt)

Kursdauer: 8 Stunden Fahrzeugtypen: Personenwagen, Motorrad Kosten: ab 360 Franken (inkl. 40 Fr. TCS-Mitgliederrabatt)

Drohnen-Trainings: Alles, was man wissen muss In der Aviatik ist es wie im Strassenverkehr: Nur umsichtiges und versiertes Handeln führt zum Erfolg. In den Drohnenkursen bietet TCS Training & Events vom Schnuppertraining für Einsteiger über Tageskurse für Drohnenpiloten bis hin zum mehrtägigen Lizenzkurs alles an, was das Fliegerherz begehrt. Selbst Kurse, in denen man das Aufsuchen von in Feldern verirrten Rehkitzen erlernt, gibt’s.

Kursdauer: Ab 2 Stunden bis 5 Tage Fahrzeugtypen: Drohnen Kosten: Von 100 bis 2550 Franken (jeder Kurs inkl. TCS-Mitgliederrabatt)

SICHERER UNTERWEGS TCS Training & Events sowie viele TCS-Sektionen veranstalten über 6000 Kurse im Jahr für praktisch alle Arten von Fahrzeugen. Damit leistet der Touring Club Schweiz nicht nur einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Verkehrssicherheit, sondern bietet eine unvergessliche wie lehrreiche Erfahrung, in der auch der Spass nicht zu kurz kommt.

Viele der ganztägigen Fahrtrainings sind vom Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat (VSR) anerkannt und werden mit bis zu 100 Franken pro Teilnehmer unterstützt.

Weitere Infos und Anmeldung unter training-events.ch

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Härte bei Alkohol am Steuer zahlt sich aus Seit bald 15 Jahren zieht sich eine Schlinge der Prävention und Repression um den Hals angetrunkener Lenker. Mit insgesamt erfreulichem Resultat, vor allem bei den Jungen. Doch jede Medaille hat ihre Kehrseite, und ein Kampf gegen eine neue Gefahr zeichnet sich ab: Drogen.

TEXT JÉRÔME LATHION | ILLUSTRATION NICOLAS KRISTEN

E

s war nicht wie das Erdbeben, das die Gaststätten 1910 erschütterte, als Absinth verboten wurde. Dennoch hat die Massnahme 2005 für eine gewisse Aufregung im «ApéroLand» Schweiz gesorgt: Der tolerierte Alkoholgrenzwert wurde auf 0,5 Promille gesenkt. Eine Verschärfung, die sich ab 2013 durch die Massnahmen des 2012 vom Parlament abgesegneten Programms Via sicura weiter zuspitzte.

Mit überzeugendem Resultat, trotz des Gemurres gewisser Trinkfreudiger. Ein Blick auf die Statistik des Astra zeigt, dass die Ausweisentzüge wegen Fah20 touring | April 2019

rens in angetrunkenem Zustand seit etwa zehn Jahren rückläufig sind: 18 371 Entzüge 2010; 13 620 2017; 13 090 im letzten Jahr.

Nach der Analyse der ersten Resultate von Via sicura 2017 auf Wunsch der Ad-hoc-Kommission des Ständerates gratulierten sich die Bundesbehörden vor allem zur «Nulltoleranz», die Fahrschülern und Neulenkern sowie gewissen Gruppen von Verkehrsteilnehmern auferlegt worden war. Der Rückgang schwerer Unfälle wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss wurde bei diesen Lenker-Kategorien auf rund 35 Prozent ge-

schätzt, wodurch jährlich das Leben von etwa dreissig Menschen gerettet oder deren körperliche Unversehrtheit bewahrt werden konnte.

Druck beibehalten Damian Meier, Kommandant der Kantonspolizei Schwyz und Präsident der Verkehrskomission der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS), anerkennt einen deutlichen Gesinnungswandel, vor allem bei Neulenkern: «Die Bestimmung eines Lenkers, der nüchtern bleibt, ist ein bei den Jungen in der Regel akzeptierter Grundsatz. Bei älteren und erfahreneren Autofahrern ist dies weniger gewiss, weshalb der Druck aufrechterhalten werden muss.» Damian Meier bringt die Philosophie, der die kantonalen Polizeikräfte folgen, mit einem Leitsatz auf den Punkt: «Jeder Autofahrer muss damit rechnen, kontrolliert zu werden.» Die Kontrollen werden während speziellen Präventionsaktionen verstärkt, wie etwa an den Feiertagen

DOSSIER menhang betont André Roduit den Aufschwung der Vinotheken –, «einige davon laufen sehr gut» –, die sehr oft in der Peripherie liegen und ohne Auto schwer erreichbar sind. «Die Gastwirte sind übrigens diesem Trend gefolgt, um einer stets anspruchsvolleren Kundschaft zu genügen, trotz der anfänglichen Zurückhaltung bei einigen.»

Und wie ist in diesem Kanton, in dem das Feiern in den Skiorten zum Wochenende gehört, die Jugend einzuschätzen? «Der übermässige Konsum in den Bergen ist eher ein Problem der jungen Feriengäste als der einheimischen Bevölkerung, die gewöhnlich aufpasst», beschwichtigt André Roduit. Er erinnert an die Gastwirte, die das Jugendschutzgesetz einhalten müssen und von der Stiftung Sucht Wallis kontrolliert werden. In seinen Augen mit Erfolg: «Die Hälfte von ihnen besteht den ersten Test. Nach einer Verwarnung bestehen die anderen die zweite Kontrolle zu 98 Prozent.»

Kampf den Drogen am Jahresende oder bei Anlässen mit Risikopotenzial wie der Fasnacht. Ihm zufolge haben diese Massnahmen ihre Wirksamkeit bewiesen.

Weniger, aber besser trinken

Während an der Alkohol-Front überwiegend Ruhe einzukehren scheint, stellt sich die Situation bei Betäubungsmitteln anders dar. Die Zahl der Ausweisentzüge wegen Fahrens unter Drogenoder Medikamenteneinfluss zeigt zwischen 2012 (2836) und 2018 (4661) eine Tendenz nach oben.

«Dies ist ein neues Problem, das grössere Ausmasse annimmt», wie Damian Meier zugibt.

Als Vertreter der Interessen der Gastwirte des Wallis, einem für seine Enthaltsamkeit nicht gerade bekannten Kanton, hat André Roduit, Präsident von Die am häufigsten festGastrovalais, eine bevorzugte gestellten Substanzen Beobachtungsstelle inne, um die sind Cannabis und synKonsumgewohnheiten zu thetische Drogen erforschen. Er berichtet wie Ecstasy, in ei«Die Bestimmung eines von einer spürbaren Vernem geringeren änderung, auch wenn laut Lenkers, der nüchtern Mass Kokain und bleibt, ist ein bei den ihm zwischen ansässigen Heroin. Bei Verund motorisierten Konsudacht nimmt die Jungen in der Regel menten zu unterscheiden Polizei eine erste akzeptierter Grundsatz» ist: «Aber der Konsum von Überprüfung mitDamian Meier hochprozentigem Alkohol Präsident der Verkehrskomission der tels Speichelprobe Konferenz der Kantonalen oder auf Basis eihat stark abgenommen, Polizeikommandanten (KKPKS) wie auch von Flaschennes strukturierten wein. Heute setzt man auf Qualität und Fragebogens vor. Eine Blut- und Urinbevorzugt Wein im Offenausschank», untersuchung im Spital ermöglicht es, fasst er zusammen. den Gesetzesverstoss zu beweisen. Die Prävention des Fahrens unter Einfluss Qualität und ein für das Fahren zuträgvon Betäubungsmitteln zeichnet sich liches Mass scheinen die neuen Schlüszweifellos als zentrales Anliegen der selwörter zu sein. In diesem ZusamZukunft für die Verkehrssicherheit ab. ◆

MEILENSTEINE DER ABSCHRECKUNG 2005 Am 1. Januar tritt der tolerierte Grenzwert von 0,5 Promille in Kraft (0,8 Promille seit 1964).

2014 Zweites Massnahmenpaket des Programms Via sicura, das 2013 mit der Einführung des Raserdelikts in Kraft trat. Der Konsum von Alkohol wird für Fahrschüler und Neulenker, Begleiter von Lernfahrten, Bus- und Lastwagenfahrer sowie für Fahrschullehrer verboten. Tolerierter Grenzwert: 0,1 Promille. Ab dem 1.

Juli sind Autofahrer, die mit einem Blutalkoholspiegel von 1,6 Promille oder mehr in eine Kontrolle geraten, verpflichtet, sich einer Befragung durch einen verkehrsmedizinischen Spezialisten zu unterziehen, selbst bei einem Erstverstoss.

2015 Bei einem durch einen angetrunkenen Lenker verursachten Schaden müssen die Haftpflichtversicherungen Rückgriff auf ihn nehmen.

2016 Der Grundsatz der Beweiskraft der Kontrolle mittels Blutalkoholmessgerät tritt am 1. Oktober in Kraft. Das Gerät misst die Alkoholkonzentration in der ausgeatmeten Luft (0,25 mg/l Luft = 0,5 Promille).

Die Massnahme ist vor Gericht rechtskräftig. Bluttests werden nur noch bei Verdacht auf Drogenkonsum und auf Verlangen des kontrollierten Fahrzeuglenkers oder bei einer Atemwegerkrankung angeordnet.

Es ist anzumerken, dass diese Bestimmungen eine gewisse Lockerung erfahren haben oder sollten.

Am 1. Juli 2017 wird das Totalverbot von Alkohol für die Milizfeuerwehr und die Notfalldienste ausserhalb des Bereitschaftsdienstes aufgehoben. Die Umwandlung der Regresspflicht für die Haftpflichtversicherer in ein Regressrecht wird, wie zuvor üblich, dieses Jahr noch in die Vernehmlassung gehen. Und schliesslich wird die Idee einer Alkoholwegfahrsperre verworfen, da die Massnahme in Anbetracht ihres Nutzens als zu kostspielig erachtet wird.

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