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TANZSERIEN & FILME
Für die ganze Familie:
Tanzfilme und -serien auf
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Die Füße schmerzen noch von der letzten Tanzgelegenheit? Dann haben wir da was: Netflix hat in den letzten Monaten sein Programm um neue und weitere Tanzfilme und -serien erweitert. Wir haben interessante Neuerscheinungen sowie die ultimativen Klassiker, die auf der Streamingplattform zu finden sind, für alle Tanzfilmfans gesammelt.
Für alle
Feel the Beat
Der Stoff aus dem die Tänzerfilme sind: nach einer gescheiterten Karriere trainiert Tänzerin April die Kindergruppe in ihrer Heimatstadt für einen Wettbewerb, dabei wollte sie eigentlich nicht als Pädagogin arbeiten, sondern lieber den Broadway erobern.
Into the Beat – Dein Herz tanzt
Die deutsche Produktion verbindet Ballett und Urban Dance und wurde in Hamburg, Dresden und Berlin gedreht. Ein schön gemachter Kinderfilm ohne Altersbeschränkung, der aber auch etwas ältere Tanzfans noch begeistern kann.
Baby Ballroom
Herzergreifend witzige und spannende Dokumentation über Turnier-Minis im Standard-Latein-Wettkampfbetrieb. Für alle Ballroom-Fans ein Must.
Hot Chocolate Nutcracker
Dokumentation über ein CommunityProjekt, welches das berühmte Ballett »Nussknacker« völlig neu interpretiert. Berührend, motivierend und voller Inspiration für das Leben auf und außerhalb der Tanzbühne.

ab 6 jahren
Work It
Komödie für Teens über eine Schülerin an einer amerikanischen High School, die ein Tanzteam aus Nerds zusammenstellt – ein Film für die ganze Familie.
Battle
Norwegisches Liebesdrama um eine Tänzerin, die nach einer schwierigen, persönlichen Zeit dem Turniertanz verfällt. Wem »Into the Beat« gefallen hat, der wird sicher auch mit der norwegischen Variante glücklich werden.
Die »Step Up«-Reihe
Wie immer eine an den Haaren herbeigezogene Story, die sich zwischen den Choreographien abspielt. Aber es geht vor allem um den klasse Sound und die opulenten Tanzszenen. Auf Netflix gibt es die Filme »Step Up«, »Step Up 3D – Make your Move«, »Step Up 2 The Streets«, »Step Up All In« sowie »Step Up: Miami Heat«.
Ballerina
Wer animierte Filme und Disney liebt, der sollte diesen Zeichentrickfilm nicht verpassen. Eine inspirierende Geschichte um eine junge Ballerina, die noch viel zu lernen hat.
We Speak Dance
Eine tänzerische Weltreise im Dokumentationsstil, die Tanzstile und ihre kulturelle Heimat beleuchtet.
ab 12 jahren
Dirty Dancing
Der Klassiker ist mittlerweile auch auf Netflix zu finden. Patrick Swayze und Jennifer Grey schwingen die Hüften und erzählen die Geschichte einer Urlaubsliebe mit Hüftschwung.
Step Sisters
Ist der Ruf erst ruiniert … dann tanzt es sich ganz ungeniert. Das dachte sich wohl die Protagonistin in »Step Sisters«, als sie versucht, sich durch einen Tanzwettbewerb im Stepptanz eine Zusage zur Harvard-Universität zu sichern. Freche Teeniekomödie für alle, denen »Mean Girls« gefallen hat.
Magic Mike
Channing Tatum zeigt Oberkörper und urbane Tanzmoves – dabei möchte er im Film eigentlich viel lieber Möbel bauen.
ab 16 jahren
Black Swan
Natalie Portmann und Mila Kunis spielen zwei Tänzerinnen, die im selben Tanzensemble um die Hauptrolle um die Wette eifern. Ein kunstvoller, zerstörerischer Thriller mit überraschenden Wendungen.
Dein letztes Solo
Fans von Gossip Girl könnte diese Tanzserie gefallen. Die düsteren Intrigen rund um einen Mord an einer Tanzakademie spannen sich um berechnende Affären, Geld und Gerüchte.
Tipp der Redaktion:
Netflix nimmt regelmäßig Filme wieder aus dem Programm. Die Stichwortsuche ist daher empfehlenswert, um aktuelle Filme und Serien rund um Tanz zu entdecken. Einfach den Begriff »dance« in der Suchmaske eingeben und überraschen lassen.
Tanzen als Therapie
Alle tanzbegeisterten Menschen kennen die positiven Wirkungen des Tanzens: wir fühlen uns beschwingt, pudelwohl in unserem Körper und können den Stress des Alltags hinter uns lassen. Doch auch in der neurologischen und psychotherapeutischen Arbeit gewinnt Tanzen immer mehr an Bedeutung.

Wie Tanzen Körper und Seele gut tut, das wird seit der Jahrtausendwende immer intensiver erforscht – mit bislang überzeugenden Ergebnissen. Zwei Beispiele, die aktuell besonders viel Aufmerksamkeit erhalten, hat unsere Redaktion genauer unter die Lupe genommen.
Tango gegen Parkinson
Bei den Patient:innen macht im Laufe dieser schweren Erkrankung, die zu Zittern und Bewegungseinschränkungen führt, auch der Gleichgewichtssinn schlapp. Dadurch werden die Schritte immer kleiner, der Gang unsicher und Stürze und Verletzungen häufen sich. Immer mehr Kliniken und Rehazentren nehmen daher therapeutische Tanzprogramme fest in den Therapieplan mit auf. Die positiven Effekte von Tanz halten dabei bis zu zwölf Monate an. Gerade der Tango wird für die Therapie gerne eingesetzt: die gegengleichen Bewegungen, die Konzentration auf räumliche Orientierung, Übungen zum Gehen in verschiedene Raumrichtungen, Taktimpulse für Gehen und Pausen sowie Dynamikwechsel schulen das Gleichgewicht und verbessern die Schrittlänge. Während des Tanzens kann sogar das sogenannte »Freezing« (plötzlich auftretende Bewegungsblockaden) aktiv unterdrückt werden. Die positive Wirkung von Tango bei Parkinson ist dabei auch wissenschaftlich bewiesen. Aber auch andere Tanzformen zeigen ähnliche Ergebnisse.
Ausdruckstanz für die Seele
Die psychotherapeutische Tanztherapie hielt in den 1920er Jahren in Deutschland Einzug und geht auf Rudolf von Laban (1879 bis 1958) zurück. Seine Schüler:innen entwickelten seine Theorien um die Wirkung von Tanz auf die Seele des Menschen über die Jahre weiter und forschten in der praktischen Arbeit an neuen Ansätzen. Heute gelten die Tänzerinnen Franziska Boas, Marian Chace, Liljan Espenak, Mary Whitehouse und Trudi Schoop als die Begründerinnen der modernen Tanztherapie, deren Ansatz sich stark auf die Techniken des Ausdruckstanzes stützt. Sie alle waren zunächst nur Tänzerinnen und keine Therapeutinnen. Ihre Erfahrungen als Tänzerin-
nen und Pädagoginnen teilten sie aber mit Kontakten wie Alfred Adler oder Carl-Gustav Jung, die wiederum ihre Wurzeln in der tiefenpsychologischen Psychotherapie haben. Die Tanztherapie hat ihre Grundlagen daher auch in den Modellen der Tiefenpsychologie. Einzig Marian Chace, die als eine der einflussreichsten Pionierinnen gilt, arbeitete mit ähnlichen Methoden wie in der Psychoanalyse: sie tanzte die Bewegungen ihrer Patientinnen nach, um ihnen eine Reflexionsfläche zu bieten und um sich selbst besser verstehen zu können.

Das »Bewegungspiegeln«, wie es heute genannt wird, ist ein Hauptbestandteil der aktuellen tanztherapeutischen Arbeit geworden. Ziel der Tanztherapie ist es, die Körperwahrnehmung zu verbessern und zu lernen, sich individuell über den Körper auszudrücken und mitzuteilen. Dabei beobachten die Therapeut:innen Muskelspannung, Atmung, Rhythmus, Form, Haltung und Bewegungsdynamik der Tanzenden und können darauf therapeutisch eingehen. Kleine Bewegungen und Gesten können dabei ausreichend sein, komplexe Schrittfolgen gibt es nicht, es kommen aber durchaus verschiedene Tanzstile, je nach Stimmung und Motivation, zum Einsatz. Andersherum kann es auch sein, dass der/die Therapeut:in eine Bewegung vorschlägt, die eine Stimmung oder ein Gefühl, das die Person auszudrücken versucht, besonders gut erfahrbar machen könnte. Ein wichtiger Teil des Therapieprozesses ist auch das gemeinsame Gespräch über das Erlebte. Anwendung findet die Tanztherapie im sonderpädagogischen Kontext, aber auch in Tages- und Rehakliniken sowie in ambulanten Praxen.
Auch wenn die Tanztherapie heutzutage gerne als ergänzendes Angebot eingesetzt wird, kam es erstaunlich spät zu einer geordneten Ausbildung von Therapeut:innen: erst in den 1980ern kam ein akademischer Abschluss in Tanztherapie in Amerika auf. In Deutschland erfolgt die ca. vierjährige Ausbildung an privaten Instituten wie dem Berufsverband der TanztherapeutInnen Deutschlands (btd), es gibt aber auch sehr wenige Studiengänge an Hochschulen. Die wissenschaftliche Erforschung der Tanztherapie konnte in der Zwischenzeit schon einige überzeugende Ergebnisse liefern: die Lebensqualität und die Stressbewältigung könne sich durch die Therapieform wesentlich verbessern. Bei der Wahl einer Einrichtung sollte aber gut geprüft werden: die Bezeichnung Tanztherapie ist kein geschützter Begriff, wenn auch die psychotherapeutische Arbeit selbstverständlich nur Ärzten und Ärztinnen sowie Heilpraktiker:innen vorbehalten ist. •