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In Gee Chun gewann die Evian Championship mit dem RekordResultat von 21 unter Par. Vier weitere Koreanerinnen klassierten sich unter den Top 5. Noch nie war die Dominanz made in Korea grösser.

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Ein September-Abend im Nobel-Städtchen Evian-les-Bains. Zwei eifrig plappernde Koreanerinnen besteigen den Shuttle-Bus, der sie die Serpentinen hinaufbringen wird zum Grand Hotel Royal Resort, hoch oben über dem Genfersee, zum Gala-Abend der Evian Championship. Die zwei jungen Südkoreanerinnen –hochhackige Stilettos an den perfekt lackierten Füssen – könnten die klassischen Touristinnen sein, die sich hier im Casino abends um die Tische gruppieren.

Der Eindruck täuscht. Die jungen Damen gehören zur Elite im Damengolf. In Gee Chun und So Yeon Ryu geniessen den Ausflug ins alte Europa. Weltklasse-Golferinnen spielen schliesslich nur zweimal im Jahr dort – zur Women’s British Open und zum abschliessenden Major in Evian. Ansonsten tingeln die Damen mit der amerikanischen LPGA Tour durch die Weltgeschichte.

Egal wo gespielt wird: Südkorea beherrscht die Welt – zumindest im Damengolf. Weshalb In Gee Chun und So Yeon Ru einen Tag später die Anlage in Evian auch wieder bester Dinge verlassen. Ryu hat den zweiten Platz belegt und knapp 260 000 Dollar kassiert, Chun ihren zweiten Major-Titel geholt und wie im Vorbeigehen das Feld deklassiert. Mit einer Finalrunde von 69 Schlägen und einem Gesamtergebnis von 21 unter Par stellt sie einen neuen Major-Rekord auf. Nie zuvor ist – weder bei den Herren noch bei den Damen – bei einem Major-Turnier ein ähnlich niedriges Ergebnis erzielt worden. «Ich wusste vor der Runde, dass ich mit 19 unter Par den aktuellen Rekord einstellen würde», meinte Chun nach ihrem Erfolg. «Natürlich war das für mich zusätzlicher Druck, aber ich habe versucht, das als eine wirklich gute Erfahrung für mich zu sehen. Ich wollte es geniessen.» Angesichts des strömenden Regens am Finalsonntag, dem zum Trotz überraschend viele Zuschauer auf die Anlage gekommen waren, war der Genussfaktor mit Sicherheit eher nicht so gross. Aber ihren Vorsprung von vier Schlägen gab Chun nie ab und vergrösserte ihn zwischenzeitlich sogar auf sechs Schläge. «Es fühlt sich an wie ein Traum», lautete am Ende die Bilanz.

doMinanz total

Schon am ersten Tag hatte Chun mit einer 63er Runde die Führung übernommen. Genau gleich stark hatte ihre Landsfrau Sung Hyun Park das Turnier auf den anspruchsvollen Grüns begonnen. Park teilte sich schliesslich mit So Yeon Ryu den zweiten Platz. Die Dominanz geht aber noch weiter: fünf der Top 6 in Evian stammen aus Südkorea, dazwischen kommt die chinesische Olympia Bronzemedaillen-Gewinnerin Shanshan Feng auf den vierten Schlussrang! Dass am Ende eine Südkoreanerin einen neuen Major-Rekord aufstellte, versteht sich irgendwie von selbst. Schliesslich vermeldete das Land am gleichen Wochenende den Sieg bei der Team-Weltmeisterschaft der Amateure in Mexiko. Dies mit zwei Spielerinnen, die erst 16 und 17 Jahre alt sind.

auSzeichnung Für lydia ko Rekorde wohin man blickt also. Schliesslich holte sich zum Abschluss des Evian Masters zusätzlich Lydia Ko den hochdekorierten Rolex Annika Major Award, der alljährlich an die erfolgreichste Major-Teilnehmerin des Jahres geht. Ko, die als Kind mit ihren Eltern aus Südkorea nach Neuseeland zog, gewann mit der ANA Inspiration das erste Major-Turnier des Jahres und setzte sich mit durchgängig guten Platzierungen gegen Brooke Henderson aus Kanada, Arija Jutanugarn aus Thailand und Brittany Lang aus den USA durch.

«Das bedeutet mir sehr viel», resümierte die 19-Jährige. «Mein Ziel in diesem Jahr war es, bei den Major-Turnieren konstanter zu werden.»

Genau das ist ihr geglückt. Annika Sörenstam, zehnfache Major-Gewinnerin und Namensgeberin der Auszeichnung, kann angesichts der Übermacht der Südkoreanerinnen übrigens nur den Kopf schütteln: «Zu meiner Zeit hat mit Se-Ri Pak alles angefangen. Wir können von ihnen nur lernen. Sie machen sehr viel richtig.»

f ür al Bane war frühzeitig schluss

Beim letzten Major des Jahres fehlten a lbane Valenzuela drei Schläge zum Finaleinzug. die 18-jährige genfer amateurin musste mit starken Schmerzen fertig spielen.

Zwei Runden von 74 Schlägen waren auf dem höchst anspruchsvollen Platz von Evian das beste Resultat von fünf Spitzen-Amateurinnen, für den Cut reicht es im Weltklassefeld der besten 120 allerdings nicht. Albane Valenzuela verpasste den Finaleinzug mit plus sechs um drei Schläge.

Allerdings kämpfte sie unter stark erschwerten Bedingungen während zwei Tagen mit gesundheitlichen Problemen am Arm. In der zweiten Runde konnte sie fast nicht fertig spielen, sie hatte Schmerzen von der Schulter bis zum Arm.

Trotz dem frühzeitig Aus beim Grossanlass machte sie in ihrem Zwischenjahr vor dem Start an der renommierten US-Uni Stanford aber einen riesigen Schritt nach vorne. Bei den Profis hat sie unter anderem zwei Cuts an einem Major geschafft, dazu kam der fantastische Auftritt bei Olympia in Rio.

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