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golf club schloss uster
serie clubs ohne Platz ( teil 11)
Die Geschichte des Golf Club Schloss Uster ist eng mit derjenigen des Golf Club Mönchaltorf verknüpft. Letzterer existiert allerdings nicht mehr – genauso wenig wie der Traum vom eigenen Golfplatz. Geblieben aber ist die Grundidee: «Golf mit Freunden».
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Silvano Umberg
Der Slogan ist im Golf Club Schloss Uster (GCSU) Programm: «Golf mit Freunden». Aktuell sind es rund 70 Mitglieder, rund ein Drittel sind weiblich, die meisten im Alter von 50+. Acht bis zehn davon stehen am Ursprung des Vereins, der weniger mit dem Schloss zu tun hat, als man vermuten könnte. Ab und zu wird zwar die Generalversammlung dort abgehalten, in Namen und Logo vertreten ist es aber in erster Linie, weil es das Wahrzeichen der Stadt Uster und weitherum zu sehen ist.
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So auch von der nahe gelegenen Driving Range aus, wo sich jeden Mittwochabend ein gutes Dutzend Mitglieder zum gemeinsamen Training trifft. «Wir sind eine Art golferische Selbsthilfegruppe», sagt Rudolf Hunziker, seit 2014 Präsident des GCSU, schmunzelnd. Die Teilnehmer trudelten jeweils zwischen 17.30 und 18 Uhr ein. Dann werde 60 bis 90 Minuten lang geübt. «Je nachdem, wie schnell sich der Hunger bemerkbar macht», erklärt der selbstständig erwerbende Anlage- und Wirtschaftsberater, der seit 1999 «seriös» Golf spielt, wie er anfügt, und aktuell Handicap 12 hat («leider steigend»).
Der Mittwochabend sei ihnen «heilig». Bei ganz misslichem Wetter würden die Schläger zwar manchmal nicht geschwungen, aber das Nachtessen finde immer statt. Dies unter- streicht nochmals den Grundcharakter des GCSU; die Kontaktpflege hat einen sehr hohen Stellenwert. Sie ist in den Statuten deshalb als zweiter Zweck neben der Förderung des Golfsports festgeschrieben. Die Auswahl des Restaurants inklusive entsprechender Reservation und Kommunikation an die Mitglieder ist «individuell und abwechselnd».
Traditionell organisiert der GCSU vier Turniere pro Jahr. Das erste findet jeweils Mitte April in Lipperswil statt, die Clubmeisterschaft Anfang Juli im grenznahen Golfclub Oeschberghof. Im August stehen die beliebten Golftage in Brigels auf dem Programm, und den Saisonabschluss bildet das Herbstturnier im September dieses Jahr in Gonten. «Brigels ist immer ein Höhepunkt. Die meisten gönnen sich jeweils gleich ein verlängertes Wochenende und spielen mehrere Runden zusammen», berichtet Hunziker, der selbst oft gleich eine ganze Woche in den Bündner Bergen verbringt.
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So willkommen die GCSU-Mitglieder in der Fremde auch sind, noch schöner wäre es natürlich, einen eigenen Golfplatz zu haben. Dies dachten sich auch die Gründer immer öfter, während sie am «19. Loch» bei Wein und Zigarre einen herrlichen Golftag ausklingen liessen. «Der Anfang einer leidigen Geschichte», seufzt Hunziker. Er selber war damals noch nicht dabei, stiess aber schon kurze Zeit später hinzu – und nahm Einsitz in der sechsköpfigen Projektgruppe, die sich fortan der (tollkühnen)
Idee vom eigenen Platz annahm. Aus dem Traum wurde schnell ein Albtraum. «Es ist auf einem Stück Land fast alles denkbar… Sportflugplatz, Autobahnzubringer oder sogar Mülldeponie. Doch fällt das Stichwort Golf, gibt es einen riesigen Aufschrei. Dann ist der Boden plötzlich unerlässlich für die nationale Versorgungssicherheit», erzählt Hunziker. An den zwei zuerst ins Auge gefassten Standorten wurden die Bemühungen deshalb bereits im Keim erstickt. In Mönchaltorf schritt das Projekt weiter fort. «Nach zähem Ringen, einer Verkleinerung auf 9 Loch und Ausgaben von fast einer Million Franken schafften wir es sogar zu einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung vors Volk, gingen dort aber bös bachab. Rund 80 Prozent stimmten dagegen», erinnert sich Hunziker an «eine der bittersten Erfahrungen seines Lebens». Das «verbratene» Geld stammte vorwiegend aus der Kasse des Golf Club Mönchaltorf. Dieser wurde 2002 im Zuge des Golfplatz-Projekts gegründet und fand innert Kürze 250 Mitglieder, wobei jedes Mitglied 100 Franken Jahresbeitrag zahlte und einige zusätzlich zwischen 2500 und 10 000 Franken einschossen – Kapital, das im Falle der Realisation des Golfplatzes beim Einkauf doppelt angerechnet worden wäre. «Die Finanzierung des Golfplatzes wäre kein Problem gewesen. Es bestand grosses Interesse», hält Hunziker fest. Umso schmerzlicher war die «AbstimmungsOhrfeige» in der Gemeinde Mönchaltorf.
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Das Thema «eigener Golfplatz» war damit gegessen – und ist es bis heute. «Es wird an anderer Stelle ja immer wieder probiert. Doch wie sich zeigt, ist es in der Schweiz und speziell in der Region Zürich mittlerweile fast unmöglich geworden, einen neuen Golfplatz zu bauen», stellt der Präsident mit grossem Bedauern fest. Der Golf Club Mönchaltorf wurde somit hinfällig – und deshalb liquidiert. «Ich konnte dann mit Golf Kyburg einen Deal aushandeln und 15 bis 20 Mitglieder dort reinbringen», berichtet Hunziker.
Rund 50 Mönchaltorfer schlossen sich zudem den Ustermern an. So haben sie zwar immer noch nicht den Golfplatz in nächster Nähe, aber immerhin ein intaktes, tolles Klubleben. Letzteres sei eines der verlockendsten Argumente, dem GCSU beizutreten, findet Hunziker, «im Speziellen für ASGI- oder Migros-Golfcard-Golfer, aber auch für Mitglieder eines Golfclubs, der nicht so nahe liegt». Der Gegenwert für die 100 Franken Jahresgebühr sei riesig, er könne die Mitgliedschaft deshalb nur wärmstens empfehlen. «Neue sind herzlich willkommen!» www.gcsu.ch










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