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Der Traum im rückblick

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Amateurin Albane Valenzuela spielte als Jüngste der ganzen Schweizer Delegation inmitten der Weltspitze ganz gross auf.

Fabienne In-Albon erlebte während den Olympischen Spielen zwei Wochen «Dauergänsehaut». Die beiden Golferinnen blicken auf ihren realen «Traum» in Rio zurück.

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Stefan Waldvogel

Nur ein Wunsch ging für die 18-jährige Genferin Albane Valenzuela in Rio nicht in Erfüllung: «Ein Selfie mit Roger Federer.» Der Weltstar musste bekanntlich kurzfristig auf seinen Start an den Spielen verzichten. «Dafür» traf Valenzuela im riesigen Olympiadorf unter anderem auf Usain Bolt oder den anderen Mega-Star, Michael Phelps. Ähnlich erging es Fabienne In-Albon: «Ich unterhielt mich mit Phelps über die fehlenden ‚Scrambled eggs’ beim frühen Frühstück. Mit ihm und allen anderen Athleten kommt man im Dorf ganz einfach ins Gespräch», erzählte die Innerschweizerin bei einem Medienanlass beim Omega Europa Masters in Crans-Montana. Insgesamt sei es aber auch ein paar Wochen nach den Spielen «nicht einfach, all diese Erlebnisse in Worte zu fassen», fügte Fabsi an. Am besten treffe es wohl der Begriff «Dauergänsehaut», und dieses Gefühl werde ihr ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Auch wenn es in Rio sportlich gar nicht nach den Wün- schen der 30-Jährigen lief. «Der 57. Platz war natürlich nicht, was ich mir erhofft hatte.» Umso erfreulicher war das fantastische Abschneiden der jungen Schweizer Amateurin. Bei Halbzeit lag Albane Valenzuela auf Platz 22, genau gleich wie die Weltranglistenerste Lydia Ko. Nach vier gespielten Runden auf dem neu erbauten Platz klassierte sich Valenzuela noch um einen Rang besser. Mitten in der Weltelite, die beim Frauenturnier geschlossen am Start war.

Ein paar Kam E ras m Ehr

Die 18-jährige Genferin hatte schon an mehreren Majors bewiesen, dass sie mit den besten Profis mithalten kann. «Diesmal hatte es doch noch ein paar TV-Kameras mehr, aber das störte mich überhaupt nicht, es motivierte mich höchstens», sagte sie auf die entsprechende Frage eines Journalisten des Westschweizer Radios. Sie und ihr Vater Alberto als Caddie waren recht häufig im Bild zu sehen, auch im Schweizer Fernsehen, und vor allem im Internet. Einige ihrer Kolleginnen hätten ihnen immer wieder Links geschickt, erzählt Albane. «Das war natürlich schon sehr speziell, mit dem Schweizer Kreuz für mein Land zu spielen. Als Jüngste im Team waren die Erwartungen an mich nicht sehr hoch, umso mehr habe ich es genossen, dass es an den vier Tagen so gut lief», fasst die sympathische Studentin zusammen.

Auch sie war tief beeindruckt von der Eröffnungs- und der Schlussfeier, die Zeit mit ihrem Vater im Olympischen Dorf sei «extrem cool» gewesen. Besonders gut habe sie sich mit den Schwimmern aus Genf verstanden, erzählt sie. Journalisten vor Ort beobachteten unter anderem, wie sich plötzlich Wasserballer für den Sport auf dem grünen Rasen interessierten. Für GOLFSUISSE haben Albane Valenzuela und Fabienne In-Albon ihre Erinnerungen auf Fotos festgehalten, damit die Leserinnen und Leser auch etwas vom «Traum Olympia» miterleben können. Für beide ist schon jetzt klar: «In vier Jahren in Tokio wollen wir um jeden Preis wieder dabei sein.»

Kurzfristig wird sich Fabienne In-Albon aber in erster Linie um ihre Gesundheit kümmern. Beim ersten Turnier nach Olympia musste sie früh aufgeben, da es zu einem Rückfall ihrer Borreliose gekommen ist. Kurz darauf hat sie beschlossen, die Saison 2016 frühzeitig zu beenden und sich auf die vollständige Genesung zu konzentrieren. „Das war einer der schwierigsten Entscheide in meiner bisherigen Karriere“, sagt die 30-jährige Zugerin. Deutlich weniger gross ist der Druck bei der Amateurin Valenzuela. «Auch nach dem Riesenerlebnis bleibe ich bei meinem ursprünglichen Plan. Erst das Studium in Stanford, dann versuche ich es als Profi auf der amerikanischen Ladies Tour.» Mit dem 21. Rang in Rio hat sie immerhin ein Zwischenziel erreicht. Wie von GOLFSUISSE angekündigt, spielte sie sich noch vor dem Start an der angesehenen Uni unter die Top 10 der besten Amateure der Welt. Für den achten Rang fehlen ihr nur ganz wenige Zähler. Direkt vor dem Abflug in die USA kann die Westschweizerin in Evian bereits das dritte Major-Turnier der Saison bestreiten. Nur für etwas blieb vorerst keine Zeit: «Die Autoprüfung muss noch warten, das mache ich dann in Stanford», lacht die junge, vielbeschäftigte Frau.

Valenzuela selber freute sich über das starke Medieninteresse. Nach der zweiten Runde bedankte sie sich beim Reporter des Tages-Anzeigers höflich für sein Kommen. Der Tennisund Golfexperte René Stauffer hat dies nach eigenen Angaben erst einmal so erlebt: «Beim jungen Roger Federer.»

albane’s PrivaTalbum

Letzter Blick zurück vor dem Einsteigen in den offiziellen Swiss-Flieger in Richtung Rio.

Usain Bolt war der absolute Star in Rio. Umso stolzer bin ich auf das lustige Selfie mit ihm. Der Schweizer Goldmedaillen-Fahrer Fabian Cancellara.

Lustig hatten wir es auch mit dem Rugby-Team der USA, links im Bild die Brasilianerin Viktoria Lovelady.

Speziell war die Begegnung mit dem chinesischen Basketballer der NBA. Seinen Namen habe ich vergessen, ich war einfach beeindruckt.

Das US-Team Bubba Watson und Rickie Fowler hatte Zeit für ein Selfie, was auch meinen Bruder Alexis freute.

Meine wichtigste Stütze, Vater und Super-Caddie.

Ein absolutes Highlight: Die eindrückliche Schlussfeier in Rio.

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