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Face to Face with Clifford Lilley - SWISS Magazine March 2019

Living in style

Text: Dörte Welti / Photos: Agi Simoes

(DE)

Stil heisst für Clifford Lilley mehr, als nur dem Anlass entsprechend perfekt gekleidet zu sein. Für den in Südafrika geborenen Schauspieler / Moderator / Fashion Consultant ist Stil eine Frage der Geisteshaltung.

(EN)

For Clifford Lilley, style is more than just wearing the perfect outfit for the dress code required. For this South Africanborn actor, presenter and fashion consultant, style is a way of life and, above all, an attitude of the mind.

Clifford Lilley weiss, dass Kleider Leute machen.

Clifford Lilley weiss, dass Kleider Leute machen.

Clifford Lilley knows: Clothes make the man.

Portrait: FashionFish Ka/Noa Maurice de Mauriac

(DE)

Clifford Lilley, gibt es ein allgemeingültiges Verständnis davon, was «stilvoll» bedeutet?

Stil heisst, sich in seinem Körper wohlzufühlen. Stil bedeutet, sich selbst zu respektieren und respektvoll gegenüber anderen zu sein. Und wenn es darum geht, wie man sich anzieht, ist es stilvoll, Qualität statt Quantität zu wählen. Das gilt auch für das Reisen. Reisen ist kein formeller Anlass, lässige Hosen und kuschelige Pullover in gutem Schnitt und hochwertigen Materialien sind okay. Das Wunderbare am Reisen ist doch, dass man nie genau weiss,neben wem man sitzen wird. Also sollte man sich so anziehen, dass man auf jeden Fall gut ankommt.

Sie haben Ihre Karriere als Schauspieler begonnen, wie sind Sie zum Styling gekommen?

Ich habe meine Jugendjahre in Südafrika verbracht, in den 1970er-Jahren, als dort noch Apartheid herrschte. Wenn man die Chance hatte, aus diesem System auszubrechen, ergriff man sie. Zu jener Zeit hatte ich einen Schweizer Partner. Er überzeugte mich, zu ihm in die Schweiz zu kommen und hierzubleiben. Anfangs hatte ich ein Studentenvisum, erhielt kleine Engagements am Schauspielhaus und an der Oper in Zürich gleichzeitig und arbeitete nebenbei noch als Möbelpacker, um Geld zu verdienen. Eines Tages traf ich den inzwischen verstorbenen Schweizer Modedesigner Hannes Bühler. Er war gerade auf der Suche nach Hilfe für seine Boutique, die damals DAS exklusive Männermodegeschäft der Stadt war. Ichfing sofort an, bei ihm zu arbeiten, und lernte viele faszinierendePersönlichkeiten kennen, habe einer ganzen Reihe von Prominentenzu einemperfekten Outfit verholfen.

Aber es braucht mehr als bloss die Fähigkeiten eines Modeverkäufers, um Menschen professionell zu stylen...

Das stimmt. Man muss Menschen und Mode mögen. Aus serdem hatte ich Vorbilder zu Hause: Mein Vater war Unteroffizier in der südafrikanischen Navy, stets adrett gekleidet mit stilvoller Garderobe. Meine Mutter war immer gut angezogen, aber ich habe es geliebt, ihren Stil etwas aufzufrischen und für sie einkaufen zu gehen. Sie ist jetzt 95 Jahre alt, und achtet immer noch sehr auf sich.

“Style is being comfortable in your own body. Style is respecting yourself and showing respect for others.”

Was macht Sie glücklich?

Reisen! Und an etwas teilhaben, etwas Gutes tun. Zum Beispiel bei Aktionen für die «Schweizer Tafel», die jeden Tag 16 Tonnen Lebensmittel zugunstenarmutsbetroffener und bedürftiger Menschen ausliefert. Oder die Arbeitvon «kidz planet» zu unterstützen, die unterprivilegierten Kindern inIndien den Zugang zu Bildung und damit zu einem besseren Lebenermöglicht. Oder an Events von «Pink Ribbon» teilzunehmen. DieNon-Profit-Organisation «Seeds in Africa» zu unterstützen, die Menschenvor Ort hilft, sich ein eigenes Business aufzubauen.

Jüngst konnte man sehen, dass Sie Schlips und Anzug gegen Shorts und Gummihandschuhe getauscht haben, um einen Strand zu säubern.

Freunde erzählten mir von Afroz Shah, Inder des Jahres 2017. Er ist ein Anwalt, der die Strände von Mumbai säubert und gegen die Plastikverschmutzung kämpft. Meine Freunde haben mich eingeladen, sie nach Indien zu begleiten und ihm mit Hunderten Freiwilligen zusammen beim Aufräumen zu helfen. Eine unglaubliche Erfahrung.

War das das erste Mal, dass Sie sich gemeinnützig engagiert haben?

Nein. Ich habe in meinen Dreissigern eine Gruppe angefressener Enthusiasten kennengelernt, die sich «World Runners» nannten. Wir haben Sponsorenläufe organisiert und für Aufmerksamkeit gesorgt. Unser Ziel, den Hunger in der Welt zu stoppen, war zwar ebenso idealistisch wie unerreichbar, aber die Arbeit hat mir eine grosse Zufriedenheit und das Gefühl gegeben, etwas verändern zu können.

Clifford Lilley lebt seit über 30 Jahren in einer WG in der
geschichtsträchtigen Villa Egli am Zürichsee, einst Sitz der Ballett Academy Zürich, an der er als junger Schauspieler aus Kapstadt eine Tanzausbildung machte.

Clifford Lilley lebt seit über 30 Jahren in einer WG in der geschichtsträchtigen Villa Egli am Zürichsee, einst Sitz der Ballett Academy Zürich, an der er als junger Schauspieler aus Kapstadt eine Tanzausbildung machte.

For over 30 years, Clifford Lilley has been living in a shared flat in the historic Villa Egli on Lake Zurich, once the headquarters of the Ballet Academy Zurich, where he studied dance as a young actor from Cape Town.

Wie hat das Ihr Leben verändert?

Mein erster Einsatz für Charity hatmeinem Leben einen tieferen Sinn gegeben. Ich hatte diesen unglaublichenEnergieschub, den man spürt,wenn man etwas in Bewegung bringt, das vielgrösser als man selbst ist.Heute macht es mir grossen Spass,Einzelpersonen zu coachen und Firmendabei zu helfen, ihre persönlichenbeziehungsweise professionellen Zielezu erreichen.

Was denen Sie über den Stil der SWISS Crew?

Die aktuellen Uniformen derSWISS Crew sind professionell, praktisch und bodenständig. Sie sindirgendwo in der Mitte des Stilspektrums positioniert und signalisierenVertrauen und Zuverlässigkeit, einen sicheren Ort – und das ist genau,wo ich sein will, wenn ich fliege.·

Information

Clifford Lilley wurde in Simonstown, Südafrika, geboren. Nach einer Zeit als Schaufenstergestalter studierte er Drama an der School of Speech and Drama der University of Cape Town. Er ist heute freischaffender Image und Style Consultant vor und hinter der Kamera, Lifestyle-Coach, Gastgeber an Veranstaltungen und Moderator. Er lebt und arbeitet seit 1980 in Zürichs hippem Seefeld-Quartier. Clifford Lilley hilft in diversen Charity-Organisationen mit, fungiert als Botschafter für Mode- und Uhrenmarken und als Testimonial für Lifestyleprodukte.

Clifford Lilley umgibt sich gerne mit schönen Dingen, liebt Flakons und arrangiert solche «Stillleben» in seiner Wohnung immer wieder neu.

Clifford Lilley umgibt sich gerne mit schönen Dingen, liebt Flakons und arrangiert solche «Stillleben» in seiner Wohnung immer wieder neu.

Clifford Lilley likes to surround himself with beautiful things, loves flacons and rearranges such “still lifes” in his apartment time and again.

(EN)

Clifford, is there a common consensus on what being “stylish” means?

Style is being comfortable in your body. It’s respecting yourself and showing respect for others. When it comes to dress, style is about choosing quality over quantity. That goes for travelling, too. Travel is not a formal occasion: Wearing a comfortable top or a soft sweater with jogging pants in selected choice materials and a first-rate cut is perfectly okay. The great thing about travelling is that you never know who you’ll end up sitting next to. So use your discretion, and dress for success!

You started out as an actor. How did you get into styling?

I spent the early years of my life back in the 1970s in South Africa under the Apartheid regime. If you had the opportunity to get out of that system, you did. I had a Swiss partner at the time. He convinced me to come and join him in Switzerland. I initially had a student visa, worked on minor jobs at the Schauspielhaus and the Zurich Opera House and supplemented that by doing furniture removals. One day I met the late Swiss fashion designer Hannes Bühler. He was looking for help in his boutique, which was THE exclusive menswear store in town at the time. I started to work for him the very next day, met lots of fascinating people and helped many a celebrity into the perfect outfit.

It takes more than just being a salesperson to give someone a good style, though …

You’re right. You have to like people and clothes. I did have some role models at home, though. My father was an officer in the South African Navy, a dapper dresser with a stylish wardrobe. My mother was always neatlydressed, too, but I loved to “pimp” her style and shop for her. She’s 95 now. But she still puts a lot of care into how she looks every day.

“My first charity engagement gave my life a meaning and helped me putting other people first.”

What makes you happy?

Travelling! And getting involved and doing good: with the “Schweizer Tafel”, which is a project that delivers about 16 tonnes of excess food to needy people in Switzerland every day; with “kidz planet”, which helps give less fortunate youngsters in India access to education and thus a better life; with the “Pink Ribbon” events; and with “Seeds in Africa”, which is a non-profit organisation that helps people develop their own businesses.

And you recently traded your suit and tie for shorts and rubber gloves to clean up a beach.

That’s right! I heard from some friends about Afroz Shah, a lawyer who was 2017’s Indian of the Year, and who cleans up Mumbai’s beaches to fight plastic pollution. Theyinvited me to go with them to India and join hundreds of volunteersworking hands-on to help clean up. It was an amazing experience.

Was that the first time you’d got involved in charity work?

No. Back in my thirties I hooked up with a group of grassroots enthusiasts called the “World Runners”, who wanted to end world hunger. We organised sponsored runs to raise awareness. It was all impossibly idealistic, but it gave me huge satisfaction and a sense of making a difference.

Ikonen des guten Geschmacks: Clifford Lilley sammelt Fotoaufnahmen von Persönlichkeiten, die ihn mit ihrem unnachahmlichen Stil inspirieren.

Ikonen des guten Geschmacks: Clifford Lilley sammelt Fotoaufnahmen von Persönlichkeiten, die ihn mit ihrem unnachahmlichen Stil inspirieren.

Icons of good taste: Clifford Lilley collects photographs of personalities who inspire him with their matchless style.

How did that change your life?

My first engagement with a charity gave my life a deeper sense of meaning and a purpose. I felt this tremendous boost of energy ... to tackle a task much bigger than myself. Even today, I still really enjoy coachingindividuals and helping companies to achieve their personal andprofessional goals.

And what do you think of the style of the SWISS crews?

The present SWISS uniforms are professional, practical and contained. They are pretty much in the middle of the style spectrum, expressing reliability and trust. They represent a safe place. Which is exactly where I want to be when I fly!

Information

Clifford Lilley was born in Simonstown, South Africa. After a stint as a window dresser, he studied drama at the University of Cape Town’s School of Speech and Drama. Today, he is a freelance image and style consultant both behind and in front of the camera, as well as a lifestyle coach, host and presenter. He lives and works in Zurich’s hip Seefeld district, which has been his home since 1980. Clifford supports a number of charities, and also serves as an ambassador for watch brands and fashion houses and a testimonial for lifestyle products.