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IN-TEAM Gillian Jurcher

Gillian Jurcher Gillians Insel liegt in der Kurpfalz

(wy) Mit 16 Treffern und neun Torvorlagen bestritt Gillian Jurcher seine erfolgreichste Saison als Stürmer in der Saison 2018/ 19 im Trikot des 1.FC Saarbrücken. Der Weg führte ihn damals bereits ins Carl-Benz-Stadion, an den Auftritt der Saarländer auf Mannheimer Boden hat er noch ganz besondere Erinnerungen. „Es war damals ein Spitzenspiel und wir mussten gewinnen. Das Stadion war schon beim Warmmachen voll, die Kulisse und Atmosphäre beeindruckend“, schildert Jurcher, der seit Oktober 2020 nun in Diensten des SV Waldhof Mannheim steht. Vor gut einem Jahr landete Jurcher nach guten Gesprächen mit dem Sportlichen Leiter Jochen Kientz in Mannheim: „Wenn man selbst Fußball gespielt hat, dann weiß man, dass manchmal das Gefühl entscheidet. Außerdem hat mich überzeugt, was mir in den Gesprächen vermittelt wurde. Ich hatte ein sehr positives Bild vom Verein.“ Nach dem Vertragsende in Saarbrücken und mehreren Wochen Vereinslosigkeit, bezeichnet er seinen Ankerwurf in Mannheim als Glücksfall. Mit Mohamed Gouaida und Arianit Ferati traf Jurcher dann vor Ort auf zwei Teamkollegen, die er bereits aus gemeinsamer Zeit beim Hamburger SV II gut kannte. „Natürlich haben wir uns immer mal wieder ausgetauscht. Mir wurde aber am Ende ein positives Gefühl gegeben, nach Mannheim zu kommen“, erklärt der gebürtige Hamburger. Seine Premierensaison beim Alsenweg-Klub war allerdings geprägt von Verletzungen und muskulären Problemen, die seiner langen vorhergehenden Spielpause geschuldet waren. „Die Regionalliga-Saison war abgebrochen worden und ich hatte fast sieben Monate keinen Spielrhythmus. Wenn man dann wieder einsteigt, kommen körperliche Wehwehchen. Das hat mich immer wieder zurückgeworfen“, berichtet er von einer Saison, die für ihn am Ende nicht mehr als 15 Teilzeit-Einsätze und ein Saisontor parat hielt. Vor drei Wochen, beim letzten Heimspiel der Blau-Schwarzen gegen den SC Verl (2:1) stand der 24-Jährige nun endlich an dem Punkt, für den er nun fast ein Jahr geschuftet hat. In der Partie gegen die Ostwestfalen durfte Jurcher in der Startelf aufs Feld. Den 2:1-Sieg will er jedoch nicht auf seine Person reduzieren, er denkt primär im Kollektiv. „Das wichtigste war es, zu gewinnen. Wenn man von Anfang an spielt, aber nicht gewinnt, hilft das auch nicht weiter“, stellt der Angreifer seine Person in den Hintergrund. Zuletzt aber war auch Jurcher indirekt von der Einkehr des Coronavirus‘ in die Waldhof-Kabine betroffen. Zwar waren seine Testergebnisse negativ, als Kontaktperson musste er sich jedoch ebenfalls in häusliche Quarantäne begeben. „Man spielt Playstation oder kümmert sich um den Haushalt“, schildert der 24-Jährige seinen überschaubaren Tagesalltag. Zuvor noch zählte er zu der dezimierten Trainingsgruppe, die einer gestrandeten Gruppe Schiffbrüchiger glich. „Wir waren zeitweise nur zehn Spieler plus Torhüter. Das ist natürlich schon anders, als der gewöhnliche Trainingsbetrieb, wenn wir 20 bis 25 Spieler sind. Aber trotzdem macht jeder sein Training und gibt Gas“, verhielt sich das verbliebene WaldhofFragment weiterhin professionell und zielgerichtet. Im Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken steht für Jurcher nun eine Reise in die Vergangenheit an. Einige Akteure im Team der Saarländer kennt er noch aus seiner eigenen Ludwigspark-Zeit, insbesondere mit Sebstian Jacob bildete er ein gefürchtetes Sturm-Duo. „Es ist schön, die Jungs wiederzusehen, die ich noch kenne. Ansonsten ist es aber ein Spiel wie jedes andere auch. Besonders wird es vielleicht erst, wenn wir nach Saarbrücken fahren“, so Jurcher. Doch auch vor dem kommenden Gegner Zwickau hat er gehörigen Respekt und will sich keineswegs von Resultaten oder Tabellenständen blenden lassen: „Sie werden uns alles abverlangen. Keiner darf sie auf die leichte Schulter nehmen. Das wird eines der schwersten Spiele der Saison.“

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Steckbrief:

• Geburtstag: 09.04.1997 • Geburtsort: Hamburg • Größe: 1,75 m • Position: Stürmer • Erstes Spiel für den SVW: 20.10.2020 gegen den FC Hansa Rostock (1:2) • Vereine: SC Condor Hamburg, FC St.Pauli (Jugend), Hamburger SV II, Germania Halberstadt, 1.FC Saarbrücken

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