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Veranstaltungen

rigkeit in die Wiege gelegt. Er gehört zu den Zeichner*innen, die den Comic vor dem Hintergrund der kulturellen Umwälzungen der 1960erund 70er-Jahre mit anspruchsvollen Themen und literarischem Anspruch für ein erwachsenes Publikum erweitert haben. In seiner international bekannten Serie «Jonathan» führt Cosey in 17 Bänden durch die weiten Landschaften Asiens und Nordamerikas und auf Reisen durch Europa – und gleichzeitig in das komplexe Innenleben seines

Das Norient Festival erforscht die zeitgenössische Welt durch Musik und Klang. Zum Beispiel mit Filmen, die Musiker*innen oder Musik, Klang und Geräusche als Seismographen unserer Zeit porträtieren. Oder mit Live-Shows, DJ-Sets, Performances und Talks. Bei alldem wird die globale Vernetzung und die kollektive Erfahrung von künstlerischem und kreativem Schaffen angeschaut. Von Kenia bis in die Schweiz und nach Deutschland, von Marokko bis nach Uganda geht es um Themen wie psychische Gesundheit, Care, Freundschaften und Beziehungen oder Umweltverschmutzung – kurz: um den Sound des Zustands der Welt. Und um die Frage, wie kollektiver Widerstand zum Ausgangspunkt für künstlerische Kollaborationen werden kann. Das Norient Festival 2023 möchte neue Räume der Begegnung schaffen und künstlerische Praktiken, Erfahrungen und Überlegungen zusammenbringen, die sich in Sound und Bild manifestieren. So beschreibt es die künstlerische Leiterin Claudia Popovici. DIF

Zürich

«Luca Zanier – Inventory», Ausstellung, bis So, 29. Jan., Mi und So, 12 bis 18 Uhr, Do bis Sa, 12 bis 21 Uhr, Sihlquai 125, 2. Stock, freier Eintritt; Artist Talk moderiert von Susanne Kunz, Do, 19. Jan., 19 bis 20 Uhr. photobastei.ch

Ausland und gründete dann sein eigenes Studio in Zürich. Seit 1993 ist er als freischaffender Fotograf mit den Schwerpunkten Architektur und Landscapes sowie Reportagen und freien künstlerischen Arbeiten tätig. Seine Fotografien wurden in über 100 Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt, haben mehrere Preise gewonnen und sind nun erstmals in einer umfassenden Werkschau in der Photobastei Zürich zu sehen. Im Gespräch mit Susanne Kunz erzählt Zanier, wie seine Projekte und Fotografien entstehen und gibt anhand diverser Beispiele Einblick in die Arbeitsschritte vom originalen Bildmaterial bis zum finalen Resultat. DIF suchenden Protagonisten hinein. Die Reisen in die Berglandschaften des Himalaya konfrontieren Jonathan, ein idealisiertes Alter Ego des Autors, mit brisanten Fragen um die Besetzung Tibets durch den chinesischen Staat. «Vers l’inconnu» zeigt 200 Originalzeichnungen und Inspirationsquellen wie Fotografien, Skizzenbücher, Objekte und Filme.

DIF

Pfäffikon SZ

«doing family», Ausstellung, bis So, 19. März, Di bis So, 11 bis 17 Uhr, Do bis 20 Uhr, Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14. voegelekultur.ch

Natürlich ist umgekehrt auch die besondere Form der bedingungslosen Liebe etwas, das es in Familien gibt. Geborgenheit und Sicherheit. Und genau die gleichen Bande können wiederum auch einengend und erdrückend wirken. Es gibt Tabus und Familiengeheimnisse, es gibt aber auch aussergewöhnliche Projekte, die gemeinsam angerissen werden. Und ganz grundsätzlich gibt es immer auch die Öffentlichkeit, die mitredet, bis hinein ins vermeintlich ganz Private. Die Familie ist immer Teil der Gesellschaft. Alle Familienmitglieder sind in grössere Kreise eingebunden, die das familiäre Leben mitprägen: Schule, Freunde, Hobbys, Kultur, Staat. Das alles wirkt auf uns alle ein. Die Familie prägt uns – bettet uns vielleicht in einen Zusammenhalt (oder wenigstens -hang) oder aber zerrt an uns. DIF

Bern

«Après-Lift. Skiberge im Wandel», Ausstellung, bis So, 28. Mai, Di bis So, 10 bis 17 Uhr, Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4. alpinesmuseum.ch

Sei es der Uno-Sicherheitsrat in New York oder ein Fusionsreaktor in Südfrankreich: Mit einem Gespür für ungewöhnliche Blickwinkel findet Luca Zanier neue Ansichten von bekannten, aber oft schwer zugänglichen Orten. Es sind Machtzentren, Energieanlagen und Stadtansichten, die zu präzise durchkomponierten Bildern mit dem Reiz des Abstrakten werden. Zanier, 1966 geboren, arbeitete nach seiner Ausbildung zum Fotografen als Assistent im In- und

Basel

«Cosey. Vers l’inconnu», Ausstellung, bis So, 26. Feb., Di bis So, 11 bis 17 Uhr, Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28. cartoonmuseum.ch

Cosey, 1950 in Lausanne als Bernard Cosendai in eine aus den USA stammende Familie geboren, wurden Fragen nach Identität und Zugehö-

Eine Ausstellung «über Erwartungen, Macht und Liebe»: Es stecken viele Themen im Konstrukt Familie, die es sich näher anzuschauen lohnt. So wollen Menschen ihre Herkunft kennen, um ihren Platz in der Gegenwart zu finden; deswegen sind Stammbäume und Ahnentafeln so wichtig und Geschichten über (auch verstorbene) Verwandte so interessant. Sie helfen dabei, sich selbst zu verstehen. Auch Fragen von Geld und Macht strukturieren das Zusammenleben aller, die gemeinsam unter einem Dach leben. Etwa in der Rollenverteilung, im Umgang miteinander – bis hin zu Grenzüberschreitungen wie häuslicher Gewalt.

Nach Walde im Ruedertal fuhr man zum Skifahren. Dort stand einst der längste Skilift des Aargaus. «Auch unsere Verwandten kamen hierher, um skizufahren. Das war Freiheit. Hier lernte man Leute kennen», erzählt René Bollinger, Skiliftbetreiber zweiter Generation, in einer von sechs Hörstationen der Ausstellung. Auch in anderen Kantonen der Schweiz eroberten Skilifte die Berge teils bis in tiefe Lagen und wurden zu Treffpunkten für das ganze Dorf. Doch viele Lifte laufen heute nicht mehr, so auch der Bügellift in Walde. Die Ausstellung in Bern nimmt sechs Fallbeispiele aus verschiedenen Landesteilen in den Blick: Walde, Schmiedrued (AG), Col de Montvoie, Fontenais (JU), Cùlmina, Moneto/Centovalli (TI), Breitenebnet, Trogen (AR), Super St-Bernard/Col de la Menouve, BourgSaint-Pierre (VS), Erner Galen, Ernen-Mühlebach (VS), Tête de Ran, Les Hauts-Geneveys/Val de Ruz (NE).