2 minute read

Verkäufer*innenkolumne

Verkäufer*innenkolumne

Abfall

Man trennt ja Papier, Aluminium, PET, Glas und Karton vom Abfall, und aus verbrauchtem Pommes-Öl kann man Treibstoff machen. Aus alten PET-Flaschen entstehen nebst neuen Flaschen auch Smartphones, Kleider und Plexiglas. Aus alten Skis und Snowboards kann man Betten herstellen. Aus gebrauchten Einweg-Essstäbchen lassen sich Getränkeuntersetzer produzieren. Recycling schafft Arbeitsplätze und Wohlstand durch die Wiederverwendung von Rohstoffen, Recycling senkt den CO2-Ausstoss, Recycling schont unser Wasser.

Littering dagegen verseucht Böden und Wasser, Littering tötet Tiere. Aludosen sind eine Todesfalle für Igel, sie verletzen sich tödlich darin. Ins Wasser geworfene Einwegsäcke sind eine Todesfalle für Fische (sie ersticken darin) und Schildkröten (sie meinen, es sei Nahrung, und sterben qualvoll daran). Wegen des Abfalls haben sich in den Ozeanen künstliche Plastikinseln gebildet. Littering kann auch landwirtschaftliche Maschinen beschädigen, geschredderte Dosen können als Aluminiumschnipsel ins Kuhfutter dringen, was mitunter sogar Notschlachtungen notwendig machen kann.

Oft dienen die Verpackungen, die Abfall verursachen und zu Littering führen, vor allem der Werbewirkung (McDonald’s, Starbucks und Burger King sind gute Beispiele). Die Absicht ist die Sichtbarkeit, wenn man mit dem Marken-Becher durch die Strasse geht.

Ich habe schon mit anderen Klimastreikenden gelitterte Abfälle zusammengelesen. Ich lasse nach dem Einkauf im Grossverteiler oft die vielen Plastikverpackungen da, damit sichtbar wird, wie viel unnötiger Abfall das ist. Ich engagiere mich im Klimastreik und finde, man darf auch etwas angriffige Methoden anwenden. Die Klimastreikenden sind oft verleumdet worden, von Weltwoche bis Ölindustrie. Aber wir haben keine anderen Mittel, um gegen Grosskonzerne und -banken anzukommen. 1967 ist die erste Studie zum Klimawandel erschienen. Man muss den Menschen die Augen öffnen, immer noch.

Ich habe mein Engagement aus dem Elternhaus mitgenommen, vor allem meine Mutter war politisch sehr aktiv. Ich habe zwei Überzeugungen: 1. Es ist nötig, dass man etwas tut. 2. Man kann damit etwas verändern.

MICHAEL HOFER, 41, hat für Greenpeace Solarzellen zusammengebaut und reist auch lange Strecken konsequent mit dem Zug. Durchaus bis nach Budapest.

Die Texte für diese Kolumne werden in Workshops unter der Leitung von Surprise und Stephan Pörtner erarbeitet. Die Illustration zur Kolumne entsteht in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst, Studienrichtung Illustration.