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PLAUS

AUFGESETZT

& facettiert

Ein Firmengebäude mit Wohnung in der Handwerkerzone: Die „Architekten Marx/Ladurner“ entwarfen ein raffiniert gegliedertes Gebäude– funktionell im Betriebsbereich und spektakulär zum Wohnen. Die aufgesetzte Wohnung überrascht mit kühnen Auskragungen und riesigen Fensterfronten – großzügig und raffiniert. Ob skulpturale Stiege, offene Wohnwelt mit versenkter Sitzlandschaft oder reizvolle Freiräume: Das maßgeschneiderte Domizil überzeugt mit originellen Ideen, grafischen Volumen und durchdachtem Komfort.

Fotos: Renè Riller

Ein Thema war der Bauplatz in der Handwerkerzone“, erinnert sich Stephan Marx. „Und natürlich die Verbindung von Betrieb und Privatwohnung.“ Michael und Andrea Vent wünschten sich beides an einem Ort, „aber doch eine klare Trennung“. Sie wollten „rationell arbeiten können, dann aber privat abschalten“. Die Schlanderser „Architekten“ Marx/Ladurner“ setzten dafür auf ein ebenso einfaches wie spektakulär umgesetztes Konzept: Ebenerdig ist die Firma mit Lager, großem Zufahrtstor, Kühlzellen und einem kleinen DegustationsKühnes Formenspiel: Der weit auskragende Wohnbereich wirkt fast schwebend mit seinen rieisgen, übereck laufenden Glasfronten. Ein spezieller Putz, der gespachtelt ist, akzentuiert noch die Struktur des Gebäudes mit den extremen Schrägen.

raum platziert, darüber wurde der Privatbereich angeordnet– inklusive Büro, das von Betrieb und Wohnung erreichbar ist, aber klar abgesetzt. Und rundherum schafft eine 2 Meter hohe Einfassungsmauer aus Beton Privatsphäre. „Schließlich geht der Radweg direkt an der Flussseite vorbei“, erklärt Marx. „Und dahinter sind andere Grundstücke.“ Von der Grundstruktur her planten die Architekten einen „Betonbau mit speziellem Putz, der gespachtelt ist. Er hat fast den Effekt von weißem Beton.“ Für diese Fassadengestaltung „wurden viele Muster

Wenige, aber effektvolle Materialien wie verspachtelter Putz und Passeirer Gneis

gemacht“, erinnert sich die Hausherrin, „aber zum Schluss war es genau das Richtige“. Über der schlichten kubischen Form des Erdgeschosses kragt der Wohnteil flussseitig kühn heraus – mit 2 unterschiedlich tiefen Volumen und extrem schrägen Laibungen. Effektvoll ist schon der Eingang an der sonst schlichten Rückseite des Gebäudes: In einem ausgeschnittenen und somit wettergeschützten Bereich führt eine hohe Haustür mit sanft schimmernder Messingbeschichtung ins Innere. Die Panoramascheibe daneben gibt den Blick frei auf die Treppenskulptur, die nach oben führt. „Hier haben wir das erste Mal Passeirer Gneis zu Stufen schneiden lassen, die nur auf einem Mittelträger aus Stahl montiert sind“, erzählt der Architekt. „Die Achse hat dieselbe Messingbeschichtung wie die Tür.“ Darunter liegt ein flaches Wasserbecken aus dem gleichen Stein – allerdings aufgeraut.

Großzügiges Zentrum: Der offene Wohnbereich umfasst eine steinumhüllte Kochinsel vor der schlicht schwarzen Küchen-Schrankwand, den großen Esstisch und eine auf Maß gefertigte, abgesenkte Sofalandschaft.

Raffinierte Organisation: Über der schlichten kubischen Form des Erdgeschosses kragt der aufgesetzte Wohnteil heraus– mit 2 unterschiedlich tiefen Volumen. Rundherum schafft eine 2 Meter hohe Einfassungsmauer aus Beton Privatsphäre und blendet den Radweg aus.

„Das Grundmaterial innen ist das gleiche wie außen, nur etwas dunkler“, betont Marx. Mit dem verspachtelten Putz sind die Wände, aber auch die raumhohen Türen verkleidet. Schwarze Fugen, die fast grafische Akzente setzen, wurden dabei bewusst gelassen. Hinter diesen Türen sind Tages-WC und ein zweiter Eingangsbereich versteckt. „Draußen gibt es noch eine Tapetentür, kommen die Kinder richtig schmutzig heim, kann das Gröbste hier gleich geregelt werden“, schmunzelt Marx. Oben empfängt die Besucher ein zentraler Kern aus sägerauem Ulmenholz. Für die Garderobenbank kam das gleiche Holz in glatter Form zum Einsatz. Auch der Naturstein ist konsequent durchgezogen, speziell aufgeraut für Wandelemente und das Wasserbecken, wodurch er stark gemustert und besonders dekorativ wirkt. „Den Stein haben die Architekten vorgeschlagen“, erinnert sich Andrea Vent. „Da meine Mutter aus dem Passeiertal stammt, habe ich gleich noch einen besonderen Bezug dazu. Und pflegeleicht ist er auch.“ „Das ganze Geschoss ist mit Deckenkühlung und Akustikputz ausgestattet,“ erzählt der Architekt. „Ein recht aufwändiges System, aber die Bauherren wollten keine typischen gelochten Deckenpaneele.“ Am Gang-Ende liegt ein praktischer Wirtschaftsraum und ums Eck der Kindertrakt mit eigenem Bad, das von einem Oberlicht Helligkeit erhält. „Während der Bauzeit ist ein viertes Kind dazugekommen“, erinnert sich Marx, „da mussten wir schnell von 3 auf 4 Kinderzimmer umplanen.“ Diese sind natürlich Richtung Fluss ausgerichtet

– alle mit Ulmenboden, Einbauschrank und jeweils einer eigenen Farbe. Klassische textile Rollos und Vorhänge dienen zum Verdunkeln der raumhohen Verglasungen, die sich mit Schiebetüren zum gemeinsamen, vorkragenden Balkon öffnen. Diese Vertikalmarkisen schaffen innen eine angenehme Atmosphäre und lassen Helligkeit durch – trotz Sonnenschutz. Die Glasfassaden gestalteten die Architekten „mit einem Schmalprofilsystem, das sich im Boden versenken lässt“. Weitere ausgeklügelte Detail sind die Schattenfugen über dem Steinboden im Gang oder die in die Decke integrierten Strahler, deren Lichtquelle man kaum sieht. Zwischen Kinder- und Wohnbereich, ganz im Zentrum, ist noch eine intimere Stube mit Kachelofen vorgesehen. Von diesem etwas zurückgesetzten Zwischenelement gelangt man in den offenen Koch- und Wohnbereich mit seiner bemerkenswerten Terrasse. Ein beleuchteter Steinbrunnen an einer Wand setzt dort besondere Akzente. Der Wohnbereich selbst ist total auskragend, fast völlig schwebend. Die hohen Vordächer mit den prägnanten Schrägen geben ihm und dem ganzen Bau seinen speziellen Charakter. Auch innen wurde Effektvoller Eingang: In einem ausgeschnittenen Bereich an der sonst schlichten Rückseite des Gebäudes führt eine hohe Haustür mit sanft schimmernder Messingbeschichtung Baufirma d. Müller Klaus & Lucas ins Innere. Die Panoramascheibe daneben gibt den Blick frei auf die skulpturale Treppe, die elegant nach oben führt.MÜLLER I-39025 Naturns, Dammstr. 26 Tel. +39 0473 66 70 67 www.baufirma-mueller.it

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MÜLLER I-39025 Naturns, Dammstr. 26 Tel. +39 0473 66 70 67 www.baufirma-mueller.it

Wir bedanken uns bei den Bauherren für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit

AUSFÜHRUNG DER BAUMEISTERARBEITEN

Durchdachte Gestaltung: Der Passeirer Gneis ist konsequent als Bodenbelag durchgezogen, die riesige Eckverglasung öffnet sich zum Fluß hin. Für Atmosphäre sorgen ein ungewöhnlicher Ofen und ein raffiniertes Lichtkonzept.

der gesamte Bereich großzügig und spektakulär gestaltet. Der Gneis zieht sich nicht nur über alle Böden, sondern auch über die Kochinsel vor der schlicht schwarzen Küchen-Schrankwand – natürlich eine Maßanfertigung mit Einschubtüren. „Zu solch gigantischen Glasflächen ist Stein ideal“, betont der Architekt. „Holz müsste ständig vor der Sonne geschützt werden. Im Sommer ist der kühle Stein angenehm, im Winter wärmt ihn die Bodenheizung.“ Eine Designerlampe mit Messingelementen inszeniert den großen schwarzen Esstisch, während die ebenfalls auf Maß gefertigte Sofalandschaft abgesenkt wurde. Dazwischen ist noch ein verblüffender Ofen platziert: Das Feuer scheint am Boden zu brennen und ist rundum verglast. „Er ist schon recht radikal und sehr schön“ meint Marx, „allerdings mehr für Atmosphäre als für Wärme gedacht.“ Im Gang hinter der Küche ist noch ein originelles TagesWC mit frei stehendem Becken und Wasserrohr-Armatur untergebracht. Und daneben geht es in den Elternbereich. Das Schlafzimmer überrascht mit durchgezogenem Steinboden, schwarzer Schrankwand, schwarzem Lederbett und einer plakativen Blumen-Tapete an einer Seitenwand. Auch

Nicola Tonolli:

Der HOTEL HOLISTIC CONSULTANT

Als ganzheitlicher Hotelberater hat Nicola Tonolli vor 2 Jahren seine Berufung gefunden. Zuvor hatte sich der Geometer im Einrichtungsunternehmen der Familie auf die Bereiche Gastronomie und Hotellerie spezialisiert und gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern das bekannte BEZAHLTER TIPP

„Chalet Pinocchio“ in Brentonico gegründet. Diese wertvollen Erfahrungen gibt Tonolli nun als Planer, Designer und Hotelberater weiter. Die Mission seines Unternehmens: Das Streben nach Schönheit in einer ganzheitlichen, aber trotzdem fachgerechten und maßgeschneiderten Weise, um dem Hotelgast ein Erlebnis der Spitzenklasse zu garantieren. Diese holistische Hotelberatung beginnt mit einer sorgfältigen Analyse und endet mit einem synergetischen, vollständigen Projekt. Das Ziel ist die Schaffung einer unvergleichlichen und einmaligen „Rundum-Schönheit“ im Einklang mit der Natur.

der Badbereich ist ineinanderfließend integriert: Zur frei stehenden Wanne sind 2ebensolche Standwaschbecken kombiniert und eine großzügige Dusche. Eine individuelle Lösung für Arbeiten und Wohnen unter einem Dach – klug strukturiert, spektakulär gestaltet und mit vielen elegant gelösten Details. Monika Knoll

Wir bedanken uns für die Unterstützung der Präsentation bei: • Energyteam, Schnals • Haller Oswald, Naturns • Metallbau Glurns, Glurns • Zimmerei Weithaler, Naturns • San Hell, Naturns • Baufirma Müller, Naturns Das Kinderbad (links) ist konsquent mit Naturstein gestaltet, an der Wand in aufgerauter Version. Individuelles Design: Das Schlafzimmer überrascht mit durchgezogenem Steinboden, schwarzer Schrankwand, schwarzem Lederbett und einer plakativen Blumen-Tapete – inklusive integriertem Bad mit frei stehender Wanne (unten).

ARCHITEKTEN MARX/LADURNER

Stephan Marx

Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien

Elke Ladurner

Studium der Architektur in Innsbruck und Venedig

Seit 2001 gemeinsames Büro mit Sitz in Schlanders Bürositz: Hauptstraße 132, 39028 Schlanders Tel. 0473 668466 Homepage: www.marx-ladurner.com

Fahrzeugverschrottung Müllentsorgung Wertstoffsammlung und Weottungrtstofftrennung Umweltb Kurse für eratung Sicherheit sa und mmlungUmwel un t d Wertstofftrennung

UMWELTDIENSTE

Gruppe Santini AG, Giottostr. 4/a 39100 Bozen Tel. +39 0471 195195 • Fax. +39 0471 201792 www.grupposantini.com • info@grupposantini.com