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DENKANSTÖSSE ZU LEBENSFRAGEN

Jugendsünden – harmlos wie Schnupfen?

Klassentreffen. Im Bistro von damals. Der Tresen ist inzwischen 40 Jahre älter und weist vielsagende Gebrauchsspuren auf. „Weißt du noch, wie wir damals auf den Hockern hingen?“, erinnert sich Jürgen. „Mit siebzehn haben wir hier unsere ersten Schnäpse runtergekippt. Der Wirt hat den Ausweis nie sehen wollen.“ Michael grinst: „Dein Bartwuchs ist ja heute noch phänomenal. War eben `ne Jugendsünde, das mit der falschen Altersangabe.“ Sabine setzt ihr Weinglas ab. „Am schärfsten war die Klassenfahrt nach Wien“, säuselt sie angetrunken, „als ihr uns abends auf die Mädchenbude gerückt seid …“ Die wilde Jugendzeit Moped fahren ohne Führerschein, Party-Absacker, den Lehrer zur Weißglut bringen. Diese Dinge kommen doch wirklich jedem bekannt vor, oder? Sich dafür schämen? Iwo. Haben doch alle gemacht! Aus Sicht derer, die heute graue Schläfen haben, waren das damals „ganz normale“ Erfahrungen, die mit dem Erwachsenwerden zu tun hatten. Man wollte wissen, wie weit man gehen konnte, wenn die Eltern außer Sichtweite waren. Oder die Polizei.

Der Läuterungsprozess Das Wort „Jugendsünde“ gehört – wenn überhaupt – zum Wortschatz derer, die die Mitte des Lebens bereits hinter sich haben. Es umschreibt ein

Sünde nicht schönreden, sondern einsehen.

Verhalten, das man einer gewissen Unreife zuordnet, einer ungestümen Phase, in der übermäßiger Alkoholgenuss und Lügen nicht falsch, sondern nur „wild“ oder „dumm“ waren. Später wurde man „gescheit“ und fing an, ein solides Leben zu führen. Die einzige Ausnahme im Jahr: Die Karnevalstage. Da ist eben alles erlaubt. Weil es anschließend das Aschenkreuz von der Kirche gibt – oder Falsches einfach nicht mehr falsch ist, wenn sich alle im Dreck wälzen.

Wenn aus Jugendsünden Probleme entstehen Sünde ist nicht so harmlos, wie es in jungen Jahren scheint. Wer jung danebenhaut, sieht schnell alt aus, denn manche Patzer können das ganze Leben ruinieren. Süchtige wissen, was gemeint ist. Und Frauen, die abgetrieben haben. Vorsicht, schlimmer kann eine Selbsttäuschung nicht sein: In der Bibel, in dem Buch, in dem der Begriff „Sünde“ und ihre fatalen Auswirkungen aus Gottes Sicht klar beschrieben werden, bilden Sünde und Tod eine Kausalkette, deren letztes Glied die Hölle ist! Ewige Qual für ein Verhalten, das man leichtfertig „Jugend-

sünde“ nennt … und darüber lacht wie im Bistro auf dem Klassentreffen.

Gott hasst Sünde, denn sie entspricht nicht seinem Wesen. Er nimmt sie so ernst, dass er sie an seinem eigenen Sohn abgestraft hat. Am Kreuz.

Dort machte Gott ihn zum Sündenbock der ganzen Menschheit. Die Bibel sagt: „Der Gerechte litt für die Ungerechten“ (Die Bibel: 1. Petrus 3,18). Für Jürgen und Michael ist das ein großes Glück, denn Christus starb auch für ihre falsche Altersangabe.

Unsere Bistrofreunde sollten das Entgegenkommen Gottes nutzen, um mit ihren Jugendsünden aufzuräumen. Und mit ihren Karnevalssünden und Oktoberfestsünden.

Nicht schönreden, sondern einsehen Gott sei Dank, es besteht die Chance, der Strafe für die Sünde zu entgehen. „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden“ (Die Bibel: Apostelgeschichte 16,31). Einzig der Glaube an die Wirksamkeit des Opfertodes von Jesus bewirkt Freispruch und Straferlass. Ein Läuterungsprozess führt da nicht zum Ziel. Verharmlosung erst recht nicht. Sünde kann nur vergeben werden ... und Sündenvergebung ist das größte Glück für alle, die Jürgen, Michael, Sabine oder sonst wie heißen.

Holger Klaewer

„Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.“ Die Bibel: 1. Johannes 1,8

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