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Kleine Stadt grosse Wirkung
St.Gallen spielt in der grossen Fashion-Welt mit. Für einmal rücken wir nicht unsere weltberühmten Stickereien ins Zentrum, sondern drei Ladys, die mit ihren eigenwilligen Kollektionen international durchstarteten: Idil Vice, Veronika Brusa und Julia Heuer. Ihr gemeinsamer Nenner? Sie wurden in St.Gallen gross und/oder hier inspiriert.
AUF FASHION-RECHERCHE: ANNE TREICHEL
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Idil Vice

Akzente setzen, immer wieder aufs Neue. Mit kontrastreichen Stücken.
Mehr, als nur den Körper bedecken. Mode ist ein hervorragendes Ausdrucksmittel, das die Mode-Designerin Idil Vice (*1967) gezielt nutzt. Die St.Gallerin mit türkischen Wurzeln, auf die sie stolz ist, bewegt sich gekonnt auf dem internationalen Parkett. Und: fällt auf. Als Typ und mit ihrer Mode, die auf Kontraste setzt. Idil Vices Philosophie: Modekollektionen dem Weltgeschehen anpassen und sie gleichzeitig vom Alltag abheben. Resultat sind Kleidungsstücke mit auffälligen Prints, die mindestens einen zweiten Blick verdienen. Inspiration für ihre Arbeit ist die Umgebung, in der sie sich gerade befindet. Sie ist eine Art Spiegelbild, eine Reflexion gefiltert durch den «Idil-Filter». www.idilvice.com
Wild
Berenik
Mit Schnitt und Material unkonventionell-modische Akzente setzen, ohne dabei auf mondäne und raffinierte Details zu verzichten


Ganz schön selbstbewusst. Unabhängiges Design, zeitlose Formen, verbunden mit ungewöhnlichen, raffinierten Details. So wurde die Arbeit der St.Galler Modemacherin Veronika Brusa (*1983) beschrieben, als sie 2013 den städtischen Werkbeitrag im Bereich Mode-Design erhielt. Ihrer Linie ist sie treu geblieben. Und international bekannt geworden. Ihre Kollektionen sind unkonventionell, von hohem künstlerischem Anspruch. Veronika Brusa bewahrt sich die Freiheit, auch Kleidungsstücke zu entwerfen, die als untragbar empfunden werden. Frau liebt sie. Und kleidet sich damit elegant schön. www.berenik.ch
Please
Julia Heuer
Einzigartige Stücke, plissiert, zum Tragen, Wohlfühlen und Spasshaben schön. Ausgangspunkt ist die Shibori-Technik.

© Julia Heuer / Edith Karlson
So gar nicht bieder. Julia Heuer (*1985) bringt mit Plissee 2.0 neuen Schwung in die Modewelt. Die deutsche Textildesignerin war sechs Jahre beim St.Galler Traditionsunternehmen Jakob Schlaepfer als Head of Design tätig und entwickelte in dieser Funktion einzigartige Drucke für internationale Modehäuser wie Christian Dior, Comme des Garçons und Calvin Klein. 2015 gewann sie den «Design Preis Schweiz»; zwei Jahre später gründete sie ihr eigenes Label. Ihr Markenzeichen? Dynamische Drucke und – eben – Plissees. Diese sind handgefertigt. Wie jedes ihrer Kleidungsstücke. Dahinter steckt die japanische Knüpf-Falt-Technik von Arashi Shibori, die traditionell zum Färben benutzt wird. Und die Julia Heuer im gleichen Gang zum Plissieren nutzt. www.juliaheuer.de