Spectrum_06_2023

MAGAZINE DES ÉTUDIANT·E·X·S DE L'UNIVERSITÉ DE FRIBOURG ILLUSTRATION DE COUVERTURE GWENDOLINE SCHENK

STUDIERENDENMAGAZIN DER UNIVERSITÄT F ­ REIBURG

DECEMBRE 2023 FONDÉ PAR L'AGEF

Mensch ärgere dich nicht «Lucky Girl Syndrome»: Your mindset is everything!

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Alles nur Geräusch und Geschrei?

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Andrew Tate: Meister der Kontroverse –

Seiten 20-21

Wie Hetze und Sexismus Social Media durchdringen

Ce qui est négatif dans nos sociétés La révolution de Fukuoka

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Le processus de déshumanisation

pages 16-17

D'humain(e) à machine à tuer

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TO KEEP IN MIND Wir ermutigen dich, deine psychische Gesundheit zu einer Priorität zu machen <3

Wir haben das Glück gute & professionelle Beratung für alle Student·innen zur Verfügung zu haben <3

Psychologische Studienberatung der UNIFR Die Kosten der erste Beratungsstunde werden von der Uni übernommen, ab dem zweiten Termin sind es CHF 20,- für alle Student·innen und Doktorant·innen

Einen Termin vereinbaren : conseilpsychologique@unifr.ch oder die Nummer +41 26 300 70 41

Leben können gerettet werden wenn die Warnzeichen wiedererkannt werden : • Sozialer Rückzug • Schlafstörungen • Interessensverlust • Stimmungsschwankungen • Substanzmissbrauch • Essstörungen

Es gibt coole Internetseiten falls du mit Spezialisten chatten möchtest und um dir ganz frei von Verurteilungen und anonym Rat einzuholen <3

Wenn du nach einem ruhigen Rückzugsort suchst (offen für alle Glaubensrichtungen und Atheismus) um dich auszuruhen, zu trauern oder um zu meditieren <3

Die Dargebotene Hand : 143.ch oder die Nummer 143

Universitätsseelsorge

147 Pro Juventute : 147.ch oder die Nummer 147

auf der UNIFR Website Organisation Akademische Dienste Universitätsseelsorgen

psy-gesundheit.ch

Notfallnummern : Rettungsdienst

144

Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit

026 308 08 08 2

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SOMMAIRE - INHALT

ÉDITO - EDITORIAL

GESELLSCHAFT Sophie Sele

Antoine Lévêque

Rédacteur en chef

Chefredakteurin

Rédaction francophone

Deutschsprachige Redaktion

4-5 Pluto – Schweizweit die zweite Notschlafstelle für junge Menschen UNIVERSITÄT · UNIVERSITÉ

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«To Keep in Mind» – Psychische Gesundheit am Campus fördern

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La convivialité au cœur de l'université

Les vertus d'un gouvernement « tout négatif » La négativité est un concept intéressant pour qui s'intéresse à la marge de liberté que peut lui accorder l'Etat dans une société libérale. Comme Madame de Staël lorsqu'elle appelait de ses vœux l'avènement d'un gouvernement « tout négatif », il semble ainsi que ce soit en s'effaçant - et en donnant parfois à voir l'étendue du potentiel de violence symbolique dont elles disposent - que les institutions étatiques peuvent satisfaire aux exigences du contrat social qui fonde nos sociétés. Mais est-il possible d'envisager un monde où la place des pouvoirs publics serait significativement réduite ? C'est à cette question que tentera de répondre Guillaume Vincent Berclaz dans son article sur la négation de l'Etat. En outre, alors que Romain Michel vous parlera des dangers de l'embrigadement terroriste, Eric Roggwiller vous montrera quels mécanismes mènent à la déshumanisation de certains groupes sociaux.

Mon article vous permettra de comprendre pourquoi les monarques britanniques doivent s'inscrire dans le temps long pour rester légitimes, celui de Sarah Alili vous présentera le salon diVINes et celui d'Yvan Pierri fera de vous des spécialistes du nucléaire. Maxime Staedler vous fera replonger en enfance en vous parlant de sa rencontre avec le Père Noël après que Ryan Rätzer vous aura tout dit sur le Souper des médias organisé chaque année au Centre Fries. Par ailleurs, Sarah Alili abordera la thématique de la séro-négativité dans son second article et Ryan Rätzer vous parlera de Primo Levi avant de laisser à Tanimara Sartori le soin de vous présenter le film The Best offer.

Je tiens également à saluer l'excellent travail des personnes qui ont réalisé les illustrations qui figurent dans cette édition de Spectrum et vous souhaite une excellente lecture.

Mensch ärgere dich nicht Schon seit längerem fordern uns nicht mehr nur Gesellschaftsspiele dazu auf, das Leben etwas gelassener zu nehmen. Ob bei einem Kaffeefleck auf der Lieblingsjeans, einer schlechten Note in der Klausur oder einer Absage vom absoluten Traumjob - von überall her ertönt die Aufforderung «Sieh es doch positiv!». Negative Gefühle wie Frust, Neid, Wut und Zorn scheinen in unserer Gesellschaft keine Akzeptanz mehr zu finden. Stattdessen erwartet man von seinen Mitmenschen, dass sie ihre negativen Gefühle einfach hinunterschlucken und unbeirrt den Alltag meistern.

Das Dossier dieser Ausgabe will diesem Trend entgegenwirken, indem es genau solchen negativen Gefühlen Raum zum Ausdruck gibt. Zum Einstieg behandelt Aliyah-Sophie in ihrem Artikel das «Lucky Girl Syndrome» und erklärt, warum Positivität eben auch toxisch sein kann. HeleneShirley untersucht in ihrem Artikel, inwiefern die Musikgenres Metal und Scream Rap den Umgang mit negativen Gefühlen erleichtern können.

Schliesslich warnt Emanuelle in ihrem Artikel anhand des Beispiels von Andrew Tate vor der Gefahr von Hassreden auf Social Media.

CULTURE · KULTUR

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DiVINes ! Le vin au féminin Ein herzlicher Empfang für die Verstorbenen INTERNATIONAL

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Le sacre du temps INTERVIEW

Die Kunst, (nicht) sich selbst zu sein

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13-21 DOSSIER Mensch ärgere dich nicht Ce qui est négatif dans nos sociétés PAGE VERTE · GRÜNES BLATT

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La java des centrales atomiques Welche Farbe hat die politische Zukunft?

SEXE ET AMOUR · SEX UND LIEBE Sex als natürliches Recht eines jeden Mannes Être séronégatif(ve), c'est plutôt positif !

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Die negativen Gefühle sind sogar über das Dossier hinaus- und in die restlichen Rubriken hineingeschwappt. So kritisiert Joëlle in der Rubrik «Sex und Liebe» den Frauenhass von Incels und Max hat kurzerhand die Rubrik «Animae liberae» zu einer «Seite zum Auskotzen» umfunktioniert.

Es lässt sich hoffen, dass das Auslassen all dieser negativen Gefühle wieder Platz für Positives in der nächsten Ausgabe schafft…

Ich wünsche gute Lektüre!

PORTRAIT L’interview du Père Noël

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ANIMAE LIBERAE

Gedankengang 27 CRITIQUES · KRITIKEN

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SUDOKU 30

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COMITÉ · KOMITEE

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GESELLSCHAFT Text Sophie Sele Foto Klaus Petrus

Pluto – Schweizweit die zweite Notschlafstelle für junge Menschen Seit Mai 2022 ist die Notschlafstelle Pluto in Bern jede Nacht für junge Menschen geöffnet. Ein Interview mit den Sozialarbeiterinnen Nicole Maassen und Christine Blau. iebe Nicole, liebe Chris-

L t i n e : Wa r u m b ra u c ht e s eine Notschlafstelle für junge Menschen in Bern?

Nicole Maassen: Es gibt nur zwei Notschlafstellen für junge Menschen in der ganzen Schweiz, nämlich das Nemo in Zürich und das Pluto in Bern.

Christine Blau: Was das Nemo schon früher gezeigt hat, bestätigt das Pluto jetzt: Der Bedarf ist da. Es ist so, dass manchmal zu viele Leute kommen. Dann versuchen wir zu triagieren. Aber niemand anders kann Minderjährige so schnell aufnehmen – vor allem nicht ohne eine Kostengutsprache.

Man kann Minderjährige deshalb nur bei uns oder allenfalls in Zürich beim Nemo unterbringen. Da gibt es aber einen grossen Unterschied: Um im Nemo unterzukommen, muss man im Kanton Zürich gemeldet sein. Sprich, für Minderjährige ausserhalb des Kantons Zürich sind wir eigentlich die einzige Lösung. Daher bin ich etwas zwiegespalten: Ich finde es katastrophal, dass es Pluto braucht, aber grossartig, dass es Pluto gibt.

Was hat zur Gründung von Pluto geführt?

Nicole Maassen: Unterschiedlichste Fachpersonen der Sozialen Arbeit haben sich im Jahr 2019 immer wieder zu Austauschtreffen zusammengefunden. Denn sie haben in ihren unterschiedlichen sozialen Institutionen bemerkt, dass vor allem minderjährige Menschen keinen Schlafplatz finden. Es gibt zwar noch die Notaufnahmegruppe für Jugendliche in Bern, aber dort braucht es eine Kostengutsprache, die bürokratische Hürde ist also sehr hoch. Deshalb hat man sich gesagt: Es braucht etwas Niederschwelliges, wo junge Menschen einfach von jetzt auf gleich hinkönnen und Schutz finden. Daher haben acht Fachpersonen der Sozialen Arbeit im Jahr 2020 den Verein «Rêves sûrs – Sichere Träume» gegründet.

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In welcher Beziehung steht der Verein «Rêves sûrs – Sichere Träume» zu Pluto?

Christine Blau: Der Verein «Rêves sûrs – Sichere Träume» ist eine klassische Dachorganisation. Darunter gibt es im Moment Pluto, aber es ist durchaus denkbar, dass es irgendwann auch noch andere Projekte geben wird. Im Marketing würde man sagen, dass Pluto ein Produkt von der Marke «Rêves sûrs – Sichere Träume» ist.

Nicole Maassen: Der Vorstand von «Rêves sûrs – Sichere Träume» hat uns als Mitarbeitende ausgesucht und angestellt.

Wir sind acht Menschen und ein selbstorganisiertes Team. Aber der Vorstand kümmert sich um alles Administrative. Jeweils ein Mensch vom Vorstand und ein bis zwei Menschen vom Team sind in unterschiedlichen Ressorts eingeteilt. Auf diesem Weg arbeitet das Team mit dem Vorstand zusammen.

«Ich finde es katastrophal, dass es Pluto braucht, aber grossartig, dass es Pluto gibt.»

- Christine Blau Wie wird Pluto finanziert?

Nicole Maassen: Im Jahr 2021 wurde ein Crowdfunding gestartet, bis für die dreijährige Pilotprojektphase genug Geld gesammelt wurde, sodass die Notschlafstelle Pluto dann im Mai 2022 geöffnet werden konnte. Wir leben eigentlich nur von Crowdfunding und Stiftungsgeldern. Und das ist auch immer wieder ein Problem. Wir haben das jetzt einmal für drei Jahre durchgerechnet, aber es ist nie sicher, ob wir wirklich durchkommen.

Christine Blau: Pluto wird privat finanziert durch Spendengelder von Stiftungen, Privatpersonen und kirchlichen Kreisen.

Trotzdem versuchen wir, auch von den Sozialdiensten Kostengutsprachen für die

Nutzer:innen zu bekommen. Das ist nicht immer einfach, da wir ein Pilotprojekt sind und deswegen keinen Leistungsauftrag haben. Trotzdem beteiligen sich teilweise Gemeinden an der Finanzierung von einzelnen Personen, die bei uns übernachten.

Wie viele junge Menschen kommen pro Nacht zu euch?

Nicole Maassen: Eine Studierendengruppe von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), die uns begleitet, hat unser erstes Jahr, also von Mai 2022 bis Mai 2023, evaluiert. Im ersten Jahr haben 150 verschiedene Nutzer:innen bei uns geschlafen.

Insgesamt waren es 2'229 Übernacht u n ge n . D avo n wa re n e i n D r i t te l weibliche Nutzer:innen und ein Drittel Minderjährige. Im Durchschnitt haben sechs Nutzer:innen pro Nacht bei uns geschlafen.

Das ist sehr eindrücklich, denn wir haben eigentlich nur sieben Schlafplätze, plus zwei Notfallplätze. Das heisst, die Auslastung betrug jede Nacht im Durchschnitt 87 Prozent. Das ist unfassbar hoch.

Wir dachten eigentlich, wir bräuchten eine dreimonatige Anlaufphase, bis Menschen unser Angebot finden. Aber ab der dritten Nacht nach der Eröffnung gab es immer Menschen, die bei uns übernachtet haben.

Wie lange bleiben diese im Durchschnitt?

Nicole Maassen: Im Durchschnitt bleibt ein:e Nutzer:in um die acht Nächte. Aber es variiert natürlich. Manche Menschen bleiben eine Nacht, aber wir hatten auch ein bis zwei Menschen, die bis zu drei Monate da waren. Die Menschen bleiben einfach so lange, bis man eine Anschlusslösung gefunden oder vielleicht auch die Rückkehr ins Herkunftssystem organisiert hat.

Aus welchen Gründen kommen sie zu euch?

Nicole Maassen: Das ist immer unterschiedlich. Meistens ist es auch nicht auf einen einzigen Grund zurückzuführen, sondern eine Mehrfachproblematik. Aber

der meistgenannte Grund sind Gewalt und Konflikte in der Herkunftsfamilie. Es kann sein, dass Menschen von selbst gegangen sind aufgrund von physischer oder psychischer Gewalt, oder aber sie wurden von den Eltern auf die Strasse gesetzt.

Aber natürlich kommen auch die Institutionsdurchläufer:innen mit psychischen Krisen oder Suchterkrankungen.

Christine Blau: Ein weiterer Grund kann Migration sein. Dort gibt es zwei Varianten, wie Menschen zu uns kommen: Zum einen Arbeitsmigration ganz klassisch, nämlich Menschen aus den EU-Staaten, die in die Schweiz kommen und Arbeit suchen. Zum anderen gibt es aber noch einen riesengrossen anderen Teil, das sind die Asylsuchenden. Grundsätzlich landen diese zuerst in einer Kollektivunterkunft. Dort kommt es immer wieder zu schwierigen Situationen, die dann zu einem Timeout oder sogar zu einem Hausverbot führen. Die Personen fallen aus sämtlichen Rastern im Asylbereich. Das ist für Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Fluchtgeschichte, die ja selbst schon tra u m at i s c h i st , e n o r m s c hwi e r i g.

Spürt ihr auch die Folgen der Coronapandemie?

Christine Blau: Kinder- und jugendpsychiatrische Statistiken und Obdachlosigkeitsstatistiken zeigen: Corona hat massive Auswirkungen auf die Wohnsituation der Leute gehabt. Das finde ich völlig nachvollziehbar, weil plötzlich die ganze Familie auf einem Haufen sass. Und das merken wir auch zum Teil in der psychischen Verfassung unserer Nutzer:innen.

Nicole Maassen: Ja, das merken wir jetzt auf jeden Fall. Aber die Problematik, dass es wohnungslose Menschen gibt, gab es auch schon im Jahr 2019. Denn schon da hatte man erkannt, dass es eine Lücke im System gibt, und entschieden, Pluto zu gründen.

Christine Blau: Und diese Problematik gibt es natürlich auch nicht erst seit 2019, sondern seit immer und ewig. Tatsache ist, dass junge Männer in der Regel versucht haben, sich irgendwie auf der Strasse durchzuschlagen. Junge Frauen haben dagegen eher versucht, irgendwie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden - im schlimmsten Fall mit Gegenleistungen, zum Beispiel der sexualisierten Art, was keine schöne Variante ist. Ich glaube nicht, dass sich das mit oder ohne Corona geändert hat, sondern es ist einfach Realität,

Das Team von Pluto mit Nicole Maassen (zweite von vorne links) und Christine Blau (hinten rechts)

dass Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Herkunftssystem nicht immer gut aufgehoben sind.

Was ist das Schwierigste an eurem Beruf?

Nicole Maassen: Eine der grössten Herausforderungen ist auf jeden Fall die Überbelegung. Es passiert nicht jeden Tag, aber es gibt Abende, an denen man Menschen einfach ablehnen muss. Da haben wir unterschiedlichste Indikatoren für Vulnerabilität, auf welche wir schauen. Zum Beispiel werden weibliche und minderjährige Menschen eher aufgenommen. Wir versuchen anschliessend weiterzuvermitteln, aber die Notschlafstellen für Erwachsene sind auch komplett am Limit, ob in der Westschweiz oder in der Deutschschweiz.

«Ein junger Mensch verlässt Pluto nie mit dem gleichen Gefühl, mit welchem er hergekommen ist.»

- Nicole Maassen Und das Schönste?

Nicole Maassen: Wir finden eigentlich für fast jeden Jugendlichen einen Moment Zeit.

Unsere Arbeitsgrundsätze sind ganz anders als in anderen sozialen Institutionen.

Wir setzen auf Niederschwelligkeit und Anwaltschaftlichkeit. Das bedeutet, dass wir uns immer für die Bedürfnisse unserer Nutzer:innen einsetzen. Wir finden immer individuelle Lösungen. Ein junger Mensch

verlässt Pluto nie mit dem gleichen Gefühl, mit welchem er hergekommen ist.

Christine Blau: Das Schönste ist, wenn jemand später auf Besuch zurückkommt.

Es gibt Leute, die kommen immer wieder auf Besuch und erzählen, wie es so läuft.

Das bestätigt mich darin, dass die Niederschwelligkeit, unsere Art, wie wir auf die Leute zugehen, etwa dass wir regelfrei und sehr individuell arbeiten, extrem gut funktioniert. Das bestärkt unsere Nutzer:innen darin, Lösungen für sich selbst zu finden.

Das gelingt in vielen Fällen.

Welche Botschaft möchtet ihr an die Leser:innen dieses Artikels richten?

Christine Blau: Arbeitet mit dem Individuum und nicht mit Regeln!

Nicole Maassen: Ich habe dafür eine gute Anekdote. Zwei, drei junge Menschen haben einmal zu mir gesagt: Hey Nici, so wie ihr gefragt habt, was ich möchte, hat mich das noch nie jemand gefragt. Alle wussten immer nur, was das Beste für mich ist. Das finde ich eindrücklich. P

Mehr Informationen findest du hier:

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UNIVERSITÄT Text Christina Schuhmacher Foto Zélie Morier

«To Keep in Mind» – Psychische Gesundheit am Campus fördern Die Fachschaft Psychologie ergreift die Initiative, um die Studierenden der Universität Freiburg für ihre psychische Gesundheit zu sensibilisieren.

Von links nach rechts: Eva, Talea, Bianca, Elisa, Zélie, Madeleine, Oriane

sychische Gesundheit ist auch die Basis ihnen jedoch auch bewusst geworden, dass wissen Betroffene, an wen sie sich wenden P für körperliche Gesundheit. Sie sorgt die psychische Gesundheit durch jeden per- können. dafür, dass wir uns wohlfühlen, uns per- sönlich, aber auch in der Öffentlichkeit versönlich entwickeln und am sozialen Leben teilnehmen können. Doch im Leben ergeben sich immer wieder Umstände, welche die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Bei Studierenden ist die psychische Belastung in den letzten Jahren insbesondere aufgrund der Coronopandemie und der damit verbundenen Massnahmen stark angestiegen. Wie es um das Wohlbefinden der Studierenden der Universität Freiburg steht, hat die Dienststelle Uni-Social in der Umfrage «Feeling good?» erhoben. Im März 2023 wurden die im Frühjahrssemester an der Universität Freiburg immatrikulierten Studierenden zu ihrem Wohlbefinden befragt. Unter den 898 Befragten gaben über die Hälfte (56,25%) an, Schwierigkeiten beim Umgang mit Stress zu haben. 22.9% bezeichneten sich als demotiviert und 82,3% berichteten, dass sie sich häufig bis ständig müde fühlen würden.

Die psychische Not vieler Studierender nehmen auch die Studentinnen und Mitglieder der Fachschaft Psychologie Bianca Bejan, Madeleine Combre, Talea Conrad, Oriane Fellay, Elisa Monnier, Zélie Morier und Eva Valceschini wahr. Gleichzeitig ist 6

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nachlässigt wird. Die Studentinnen fühlen sich dadurch verpflichtet, aktiv zu werden.

Psychische Gesundheit als Priorität

Das Projekt der Fachschaft Psychologie will die Studierenden der Universität Freiburg dazu ermutigen, ihre psychische Gesundheit zu einer Priorität zu machen. Für die Initiatorinnen ist klar: «Die psychische Gesundheit hat Vorrang» - auch vor dem Studium. «Als Psychologiestudentinnen sind wir sehr sensibel bei Themen der psychischen Gesundheit. In den Gesprächen mit anderen Studierenden haben wir jedoch festgestellt, dass viele ihrer psychischen Gesundheit nicht genügend Aufmerksamkeit schenken», so Madeleine Combre.

Mit negativen Gefühlen setzt man sich nur ungern auseinander. Zudem will der Umgang mit diesen gelernt sein. Die Fachschaft Psychologie möchte den Studierenden Mut machen, über ihr Wohlbefinden und auch über negative Emotionen zu sprechen.

Gleichzeig soll dadurch eine Diskussion zur psychischen Gesundheit in Gang gebracht werden. Das Tabu, nach Hilfe zu fragen, soll gebrochen werden. Doch nicht immer

Wissen, wo es Hilfe gibt

Das Ziel des Projekts ist es, den Studierenden alle Informationen zu möglichen Anlaufstellen bei mentalen Belastungen zugänglich zu machen. «Wer Hilfe sucht, muss wissen, wo er diese findet», fasst Oriane Fellay zusammen. Die Kontaktdaten der universitären und öffentlichen Beratungseinrichtungen haben die Initiatorinnen auf einem Flyer in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache zusammengetragen. «Nun geht es darum, die Informationen zu verbreiten und so viele Studierende wie möglich zu erreichen», erklärt Elisa Monnier.

Nichts weniger als Leben retten möchten die Initiatorinnen des Projekts. Wenn dem Wohlbefinden Priorität eingeräumt wird, könnten erste Warnzeichen für psychische Leiden früh erkannt werden, so die Hoffnung der Projektmitglieder. Wer sich in einer schwierigen Situation befindet, weiss nun dank der Initiative der Mitglieder der Fachschaft Psychologie, wo er oder sie sich beraten lassen kann. P

UNIVERSITÉ Texte Ryan Rätzer Photo Ryan Rätzer

La convivialité au cœur de l'université Jeudi 9 novembre s'est tenu le traditionnel souper des médias de l'Université au Centre Fries. Une soirée géniale qui a provoqué des réflexions sur le monde étudiant de demain. omme chaque semaine, la vie univerC sitaire bat son plein au Centre Fries.

Récemment, les quatre associations médiatiques (Spectrum, UNICAM, UNIMIX et MECOM) s’y rencontrèrent autour d’un bon repas. C’étaient pour elles et pour toutes les personnes de l’Université l’occasion de retrouver ses ami-e-s mais aussi de rencontrer de nouvelles têtes.

Un événement bilingue

Un événement bilingue à l’image de chaque association. Au programme de la soirée, des pizzas et un jeu pour faire gagner des bons.

Alexia Pharizat, responsable événementiel pour la Fachschaft médias et communications, décrit la soirée comme une belle réussite, notamment grâce aux pizzas dont la pâte avait été produite par un véritable pizzaiolo. Fiona Mundwiler, présidente de la MECOM, commente : “Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie die Mecom als Fachschaft zusammen mit den Medienvereinen einen lustigen Abend für die Studierenden organisiert. Das stärkt die Zusammenarbeit und es ergibt sich eine Chance, andere Studierende kennenzulernen”.

Un monde estudiantin à bout de souffle ?

Malgré une ambiance fort sympathique, une ombre ternit ce tableau : le nombre de participant-e-s. En effet, la quarantaine de personnes qui se retrouvèrent semble bien pâle rien qu’en le comparant au nombre d’étudiant-e-s en médias et communications, qu’on estime à cinq cents. Un phénomène qui n’est pas récent dans le monde estudiantin et qui soulève des interrogations sur la vitalité de la vie associative et culturelle au sein de cette communauté académique.

Les causes de cette baisse de participation pourraient être multiples. Les étudiant-e-s seraient-ils-elles pris-e-s dans le tourbillon des exigences académiques de plus en plus rigoureuses, peinant ainsi à concilier leurs études avec des engagements extrascolaires ?

Il est vrai qu’au contraire de certaines universités, comme celle de Lausanne, Fribourg n’a pas dans son planning une semaine de lecture. Pour celles et ceux qui ne connaîtraient pas le concept, le semestre comporte une semaine durant laquelle il n’y a pas de cours, permettant ainsi aux élèves de rattraper toutes les lectures qu’ils-elles ont à effectuer (mais aussi de prendre un peu d’avance, voire même de préparer ses résumés). Dans quelle mesure ce changement pourrait être mis en œuvre ; la question reste ouverte.

Pourrait-on penser que l'avènement des réseaux sociaux et des divertissements en ligne contribue à disperser l'attention des étudiant-e-s, les détournant ainsi des activités traditionnelles de la vie étudiante ?

En effet, se reposer et surtout prendre du temps pour soi est vital à l’humain, histoire de recharger sa “batterie sociale”. Cependant, s’engager dans une association semble presque nécessaire pour un-e universitaire et apporte une plus-value non négligeable lors de futures candidatures. Ceci étant, il existe aussi beaucoup d’étudiant-e-s pour qui travailler à côté des études n’est pas

seulement un plus pour leur CV mais est essentiel pour garantir le financement de leurs études, certain-e-s risquant de devoir limiter jusqu’à leur budget nourriture.

Avoir confiance en l’avenir

Quelle qu’en soit la raison, il est indéniable que le monde estudiantin, bien que riche en potentiel, est confronté à des défis qui nécessitent une réflexion collective et des initiatives innovantes pour raviver l'enthousiasme et la participation au sein de cette communauté dynamique. À l’Université de Fribourg, il y a dix mille élèves qui chaque jour doivent dire non à une myriade d’événements plus intéressants les uns que les autres. Mais dire non à certaines choses, c’est aussi normalement dire oui à d’autres et s’y consacrer pleinement. Pour que la capitale de notre canton ne devienne pas “Fribourg ville tranquille”, il est important que chacun-e d’entre nous trouve en lui ou en elle ce qui le-la fait vibrer et ce qui apportera une lueur de plus pour lui-elle et son entourage. P

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CULTURE Texte Sarah Alili Illustration Unsplash

DiVINes ! Le vin au féminin

Présentes et impliquées dans toutes les facettes du secteur viticole, les femmes sont reconnues pour la qualité de leur productions et leurs talents de dégustatrices. C’est pourquoi le salon diVINes ! décide leur fait honneur chaque année.

re, le directeur de l’école, Conrad Briguet, u château de Rolle, au bord du lac, dans de la région, de 1964 à 2018. Accompagnéexplique avec beaucoup de fierté que leurs A un environnement chaleureux, se dée-s des explications de deux enseignantes à formations accueillent chaque année plus roule la troisième édition du salon des vigl’École de Changins et de feuilles recensant neronnes diVINes !. Lancée en 2021, la manifestation a pour but de mettre en valeur le rôle des femmes dans les métiers du vin et de la vigne. Ainsi, le personnel est constitué uniquement de femmes, qu’il s’agisse des exposantes ou des organisatrices.

toutes les spécificités que peuvent contenir les vins les plus anciens, les participant-e-s à l’atelier ont l’occasion de partager leurs découvertes gustatives.

L’édition 2023 se tient les 3 et 4 novembre.

Après le mot de bienvenue des organisatrices et les discours des différentes autorités sur place, il est temps de laisser place à la dégustation. Avec un verre à l’effigie du salon, les visiteur-euse-s se baladent parmi les stands pour tester l’offre variée des vigneronnes présentes sur place. A l’écoute et passionnées, celles-ci fournissent avec plaisir diverses explications relatives aux subtilités du goût et de l’élaboration de leurs vins.

Les invitées viennent de tous horizons. En effet, le salon accueille 45 exposantes issues de 9 cantons suisses différents, représentant fièrement toutes les régions viticoles principales du pays. De tous âges, actives dans l’entreprenariat ou ayant assuré la reprise d’un domaine familial exploité depuis plusieurs générations, elles arrivent chacune avec un parcours qui leur est propre afin de présenter leurs créations originales. En effet, on y rencontre des femmes qui ont œuvré toute leur vie dans le métier, tout comme de nouvelles créatrices qui ont lancé leur activité en 2021 et qui sont pour la première fois invitées à un tel évènement.

En plus des stands, la manifestation dispose d’un bar qui permet aux visiteur-euses de faire une petite pause et de se restaurer. Mieux encore, diVINes ! offre un atelier de dégustation verticale, c’est-à-dire un vin après l’autre en les comparant entre eux, à travers dix Chasselas vaudois (cépage star de la région) de différentes années. Cépage star 8

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Promouvoir la pluralité et encourager la relève

Au sein de la programmation, on retrouve une invitée d’honneur : l’École de Changins de Nyon, qui en profite pour célébrer ses 75 ans. À l’occasion de son discours d’ouvertu-

de femmes et comptent 40% d’étudiantes en ingénierie viticole, ce qui en fait le plus haut taux de participation féminine dans le domaine de l’ingénierie en Suisse. L’institution est présente pour promouvoir ses diverses formations, allant de la formation d’école supérieure de technicien.ne vitivinicole au Bachelor et au Master en viticulture et œnologie en passant par des cours destinés à l’obtention du Brevet fédéral de sommelierère. Sur place, elle propose un jeu-concours et permet à l’une de ses classes d’exposer et de mettre en valeur ses projet d’étude. Elle compte de cette manière encourager la jeunesse dans le but de bénéficier d’une relève de qualité.

En fin de compte, diVINes ! se présente comme l’endroit idéal pour faire voir au grand public la richesse de la production viticole. Le salon des vigneronnes de Rolle nous rappelle que le monde du vin est un monde qui continue à se démocratiser et qui sait aussi très bien se conjuguer au féminin ! P

KULTUR Text und Foto Amélie Oberson

Ein herzlicher Empfang für die Verstorbenen Ob Japanfest oder kulturelle «Blinddates»: Das Bernische Historische Museum ist bekannt für sein vielfältiges Programm. Diesen Herbst stand der Tag der Toten im Fokus. in tröstlicher Gedanke prägt den Día de E los Muertos, an welchem sich jedes Jahr am ersten und zweiten November die Strassen Mexikos mit Menschen füllen. Denn an diesem werden die Verstorbenen nicht betrauert, sondern gefeiert. Ein Ausflug ins Bernische Historische Museum zeigt, wie der Tod als Teil des Lebens betrachtet werden kann.

Ein traditionelles Familienfest

Der grosse Garten des Museums hat seine Tore geöffnet. Beim Eintritt fallen mir links und rechts Stände mit kunstvollen, bunten Girlanden auf, den sogenannten Papel Picados. Der Duft von (würzigem) Essen steigt mir in die Nase. Schon bald erblicke ich auf der Wiese die erste Ofrenda. Die Altäre sind einer oder einem Verstorbenen gewidmet.

Solche sind in privaten Haushalten, aber auch auf öffentlichen Plätzen zu finden.

Sie werden geschmückt mit Speisen, Kerzen, Papel Picados und mit Wasser gefüllten Gläsern. Denn laut dem Volksglauben erwachen die Toten am Día de los Muertos erneut zum Leben. Um sie willkommen zu heissen, werden ihnen diese Gaben offeriert. Das Besondere daran: Es sind Opfergaben, die der oder die Verstorbene besonders gemocht hat.

Nun betrete ich den Haupteingang. Hier wimmelt es von Familien. Dass Kinder ein Teil des mexikanischen Fests sind, ist klar.

Geschminkt als bunte, lachende Totenköpfe feiern sie den Anlass.

Mit Xolos durchs Totenreich

Um 13 Uhr beginnt die Führung durchs Museum. Ein kurzer Abstecher in den mittelalterlichen Katholizismus erklärt zum Teil den Ursprung des Día de los Muertos. Damals war der Glaube an das Fegefeuer tief verankert. Dieses ist ein Ort für die Seelen, welche nicht direkt in den Himmel gelangen.

Das veranlasste die Menschen dazu, auch nach dem Tod eines Familienmitglieds für dessen oder deren Begnadigung zu beten.

Der Día de los Muertos, wie wir ihn heute kennen, ist eine Kombination aus prähispanischen Ritualen und christlichem Glauben.

Für das Volk der Azteken, der Nahua und der Tolteken gehörte der Tod zum Leben.

Ofrenda im Innern des Museums

Laut ihnen muss eine Person nach ihrem Tod während mehrerer Jahre neun verschiedene Herausforderungen meistern, bevor er oder sie das Totenreich Mictlán erreicht. In einem Ausstellungsraum zeigt uns die Tourleiterin die kleine Figur eines Hundes. Solche Xolos, mexikanische Nackthunde, helfen den Toten auf ihrer Reise durch die Unterwelt.

Nach der Führung kriege ich Hunger. Neben leckeren Burritos und Tortilla-Chips mit Guacamole habe ich mir natürlich auch ein Pan de Muerto geholt. Das Hefegebäck ist eine süsse Opfergabe, bestreut mit Anissamen.

Tröstlicher Umgang mit Verlust

Der Abschluss des Besuchs ist zugleich mein persönlicher Höhepunkt des Fests: Im kleinen Turm des Museums werden mexikanische Kurzfilme rund um den Día de los Muertos abgespielt. Im ersten Stop-Motion-Film stirbt der Grossvater eines jungen Mädchens. Ein kleines Plüschnashorn leistet ihr daraufhin Gesellschaft. Das Problem: Das Tier wächst und wächst und hat schon bald keinen Platz mehr im Zimmer.

Am Ende verabschiedet sich das Mädchen vom Nashorn und umarmt es liebevoll. In einer Nachblende sehen wir den Grossvater, welcher von Nashörnern umgeben

sein Leben im Paradies geniesst. Wofür das Tier steht, kann unterschiedlich gedeutet werden. Ist der Grossvater das Nashorn?

Oder tröstet der Gedanke, dass ihr Grossvater nach seinem Tod nicht allein ist, das Mädchen?

Auch der zweite Film mit realen Schauspieler:innen berührt mich sehr. Ein alter Fischer angelt auf seinem kleinen Boot. Das Verwunderliche daran: Die Köder sind Erinnerungsstücke an seine verstorbene Frau oder Geliebte. Die Köder funktionieren gut, denn er angelt einen speziellen Gegenstand nach dem anderen. Am Abend putzt er sich heraus, kocht und tischt auf. Dann stiehlt sich ein wissendes Lächeln auf sein Gesicht. Eine wunderschöne, junge Frau steht vor ihm. Die beiden tanzen, ganz versunken in ihre eigene Welt, bis in die Nacht hinein.

Es ist die Magie des Día de los Muertos, die wirkt: Die Tote besucht ihren Geliebten.

Nach einer Weile kommt der Abschied und die Frau löst sich in Staub auf, ein Zeichen für ihre Rückkehr ins Jenseits.

Wenn auch traurig, wirken die Filme tröstlich. Beim Verlassen des Museums folgt mir der Gedanke des Día de los Muertos, dass unsere Toten noch immer Teil unserer Welt sind. P

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INTERNATIONAL Texte Antoine Lévêque Images Unsplash

Le sacre du temps Si la monarchie britannique et le souverain qui l'incarne aujourd'hui continuent à jouir d'un prestige exceptionnel au-delà des frontières du Royaume-Uni, c'est qu'ils représentent une force de stabilité et de continuité façonnée par les siècles. ors de la traditionnelle ouverture d'Etat effectua en France à la fin du mois de sep- les monarchies modernes doivent rester à L du parlement anglais, en novembre de tembre fut l'occasion, pour une nation très l’écart des débats liés à l’exercice concret de cette année, les journalistes britanniques prompte à rappeler les valeurs républicaines la puissance publique si elles entendent resn'ont pas manqué de rappeler au public que le nouveau souverain renouait avec une tradition délaissée à la fin du règne de sa mère. Il lui a en effet semblé nécessaire de prononcer son discours annuel devant les membres du parlement de Grande-Bretagne en portant l’Imperial state crown, une couronne d'apparat utilisée lors des événements les plus importants du calendrier royal.

«Charles III a décidé de s'inscrire dans le temps long et de montrer à ses sujets que son accession au trône ne mènerait pas à une remise en cause systémique des usages de l'institution dont il est aujourd'hui le légataire.»

Pour le premier King's Speech de son règne, Charles III a ainsi décidé de s'inscrire dans le temps long et de montrer à ses sujets que son accession au trône ne mènerait pas à une remise en cause systémique des usages de l'institution dont il est aujourd'hui le légataire.

C'est d'ailleurs cette manière de concevoir son rôle de souverain qui a donné au nouveau monarque une stature et une légitimité que les sondages d'opinion réalisés au Royaume-Uni ne démentent pas.

Mais la popularité acquise par le chef de l’Etat britannique depuis qu’il exerce ses fonctions de roi d’Angleterre vient aussi de la fascination que la dynastie Windsor continue à susciter auprès des personnes qui vivent au Royaume-Uni et au-delà de ses frontières.

A cet égard, la visite d'Etat que Charles III

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qui la fondent, d'accueillir l'un des derniers monarques d'Europe avec un faste et un enthousiasme extraordinaires.

La ferveur de la foule qui se réunit à Paris pour saluer le fils d'Elisabeth II en criant de sincères « vive le roi » n'est pas étonnante pour qui se souvient du respect et de la déférence que témoignèrent à son égard les dignitaires du monde entier qui se réunirent à Londres à l’occasion de son couronnement.

En effet, au cours de sa première année passée sur le trône d'Angleterre, Charles III a montré à toutes les personnes qui eussent pu en douter que l'institution monarchique qu'il représente aujourd’hui demeurait l'un des instruments les plus utiles de la diplomatie britannique.

«Alors que la plus grande partie des Etats européens sont aujourd’hui des républiques, la royauté anglaise a su demeurer légitime en répondant au besoin de transcendance qui traverse nos sociétés.»

A la recherche de l’intemporel

Alors que la plus grande partie des Etats européens sont aujourd’hui des républiques, la royauté anglaise a su demeurer légitime en répondant au besoin de transcendance qui traverse nos sociétés depuis qu’elles ont délaissé la plupart des vecteurs de sacralité qui leurs servaient de repères. C’est pourquoi, comme l’insinuait l’historien et philosophe Guglielmo Ferrero en 1943, dans un ouvrage intitulé Pouvoir : les génies invisibles de la cité,

ter populaires.

Le roi d’Angleterre a lui aussi compris qu’il ne pouvait être aimé ni contribuer à préserver l’unité de son pays s’il ne consentait à mettre en scène son attachement à un ordre des choses intemporel et à ce que Dominique Moïsi, grand spécialiste des relations internationales, nommait récemment son « autorité symbolique ». Car c’est justement par le spectacle, par l’étalage d’une pompe qui rappelle la dignité à laquelle doivent aspirer les princes pour devenir l’incarnation de leur nation, que la maison royale anglaise permet à la population britannique, en des occasions qui sortent du cadre la vie ordinaire, de se réunir pour célébrer l’idéal de stabilité et de permanence que représente la Couronne.

«Le roi d’Angleterre a lui aussi compris qu’il ne pouvait être aimé ni contribuer à préserver l’unité de son pays s’il ne consentait à mettre en scène son attachement à un ordre des choses intemporel.»

Ainsi que l'insinuait Chateaubriand lorsqu'il affirmait que « le roi, dans la monarchie représentative est une divinité que rien ne peut atteindre », il semble que c’est en cultivant une certaine distance avec les questions qui font l’ actualité d’un moment avant de s’effacer que Charles III est parvenu à inscrire son règne dans une temporalité qui le place à la hauteur des monarques britanniques qui ont assumé leurs fonctions avec le plus de diligence. P

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INTERVIEW Text Yaëlle Binggeli Foto Lea Moser

Die Kunst, (nicht) sich selbst zu sein Ein Interview mit der Schauspielerin Tamara Hofer.

Im satirischen Theaterstück Top Dogs von Urs Widmer dreht sich alles um Topmanager, welche ihren Job verlieren und daraufhin psychologische Unterstützung benötigen. Die Schauspielerin Tamara Hofer erzählt von ihren bisherigen Erfahrungen in der Theaterszene, von ihrer Rolle im Stück und vom Aussergewöhnlichen am Theater Matte.

Was ist deine persönliche Verbindung zum Theater?

Meine Leidenschaft für das Theater ist nicht in Worte zu fassen. Ich bin vom Schultheater dazu gekommen, dachte jedoch zuerst, ich sei nicht gut genug. Erst als mich mein Sekundarlehrer, nennen wir ihn meinen «Theaterpapi», in der 7. Klasse pushte und sogar eine Rolle für mich schrieb, fing ich an, mir das Schauspielern zuzutrauen. Er war es, der mich überzeugte, für das Musical Crossing Rivers vorzusingen, und mich dazu veranlasste, nach der obligatorischen Schulzeit mit dem Theater weiterzufahren.

Mittlerweile spiele ich so gerne, dass ich in den Pausen zwischen den Projekten immer kribbelig werde und kaum erwarten kann, dass es wieder losgeht.

Was ist dein Ziel als Schauspielerin?

Der Traum wäre, von der Schauspielerei zu leben. Mein Ziel ist jedoch, nie die Freude daran zu verlieren. Aus diesem Grund habe ich mich noch nicht getraut, an einer Theaterschule vorzusprechen - nicht aus Angst vor Zurückweisung, sondern aus Angst vor einer Zusage. Ich weiss nicht, ob ich dann das Schauspiel als ein Muss empfinden würde. Im Moment absolviere ich eine Ausbildung zur Sekundarlehrerin und sehe darin Parallelen zum Theater, die ich gut in dieser Tätigkeit gebrauchen kann.

Wie physisch und psychisch anstrengend ist für dich das Theater?

Ich und mein Körper müssen ein gutes Team sein. Ausdruck hört nicht im Gesicht auf. All die vielen nonverbalen Zeichen, die Menschen unterbewusst ausüben, will ich als Schauspielerin bewusst verstehen. Bei jeder neuen Produktion steht ein «Sich-wieder-aneinander-Gewöhnen» mit meinem Körper an.

Ist dir eine Rolle einmal mental zu nahe gegangen?

Ja, die Rolle als Peer Gynt im Gymnasium,

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da er ein absoluter Kotzbrocken ist. Ich musste Zugang zu einer Figur finden, die unangemessene Dinge ausspricht und sich übergriffig verhält. Anfangs entschuldigte ich mich nach Verlassen der Bühne bei meinen Kollegen und Kolleginnen. Erst als ich verinnerlicht hatte, dass ich nun einmal einen Dreckskerl spielte, fing es an, richtig Spass zu machen.

krasses Familiengefühl. Ob vor, auf, hinter der Bühne oder im Büro: Es herrscht eine wohlige Stimmung mit viel Liebe und Witz untereinander. Ich fühle mich sehr aufgenommen in der kleinen Matte-Familie.

In Top Dogs spielst du die Psychologin Jenkins, die durch die Handlung führt und als einzige Figur ihren Job nicht verliert. Was stellt das Herausfordernde an der Rolle dar?

Ja, es ist ein Stück über Reiche-Leute-Probleme, über Geldverdiener der höchsten Klasse. Der Fokus des Stücks liegt jedoch auf dem Menschen und nicht auf seinem Reichtum. Ausserdem widerspiegelt es die Realität: Ich höre vieles über «grobschlächtige Chefs», die sich übel benehmen, da sie eine höhere Position innehaben. Top Dogs zeigt auf, was mit Menschen passiert, welche von ihrem Thron gestossen werden und ihr Überlegenheitsgefühl verlieren. Es ist nötig, dass es berufliche Hierarchien gibt, aber leider gaukeln die oft eine soziale oder gesellschaftliche Ordnung vor. Ich weiss, dass dieses Theaterstück Zuschauende zum Lachen, aber auch zum Nachdenken anregen wird. Und das soll es auch.P

Ach, diese Jenkins. Sie ist ein wahrer Businessmensch, professionell und zackig.

Den Text zu verinnerlichen, ging schn e l l . A b e r i c h a l s « h ü p fi ge r » u n d «locker-flockiger» Mensch tauche in einen komplett gegensätzlichen Charakter ein.

Es fällt mir leichter, hässige, krasse Rollen zu spielen als eine solch seriöse Dame.

Es braucht noch Zeit, bis meine Gefühle mit denen von Jenkins übereinstimmen.

Was ist das Besondere am Theater Matte?

Die Stücke werden auf Mundart aufgeführt und wenn möglich an die Stadt Bern angepasst. Wenn beispielsweise ein Fluss im Stück vorkommt, ist es sicherlich die Aare. Dadurch haben Zuschauende einen leichteren Zugang. Ausserdem verspüre ich schon in meiner ersten Saison ein

Top Dogs ist ein Stück über «Top Dogs» und nicht, wie so oft, über «Underdogs». Wieso ist dieses Theaterstück relevant?

Mehr Informationen findest du hier:

Mensch ärgere dich nicht «Lucky Girl Syndrome»: Your mindset is everything!

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Alles nur Geräusch und Geschrei?

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Andrew Tate: Meister der Kontroverse –

Seiten 20-21

Wie Hetze und Sexismus Social Media durchdringen

Idée originale Sophie Sele Couverture Gwendoline Schenk

Ce qui est négatif dans nos sociétés La révolution de Fukuoka

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Le processus de déshumanisation

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D'humain(e) à machine à tuer

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DOSSIER Texte Guillaume Vincent Berclaz Image Unsplash

La révolution de Fukuoka

L’agriculture du non-agir, une négation qui se savoure.

ans ce numéro de Spectrum consacré à plus performant que celui des autorités. de cette pensée globale, totale. Dans ce qui D la négation, je voulais vous parler d’un Sa méthode surprend donc de deux façons. pourrait s’apparenter à un traité d’agriculindividu qui l’a incarnée profondément, Tout d’abord, car elle s’oppose à la norme de ture, se mélangent des passages autobiogracomme un refus des normes en place, dans sa lutte quotidienne. Il ne s’agit pas d’un énième révolutionnaire mais plutôt d’un paysan et chimiste à ses heures perdues, du fin fond de la campagne japonaise. Masanobu Fukuoka de son nom s’est illustré au XXème siècle en développant une agriculture naturelle, basée sur le non-agir et le refus des produits chimiques modernes, afin de laisser la nature faire son œuvre directement. En parallèle de ces principes, Fukuoka réaffirme la nécessité de suivre un mode de vie qui va de pair avec l’environnement, en consommant des fruits et légumes de saison par exemple.

Une voix qui dérange

Ces concepts semblent être pour nous des noms communs du débat autour de l’alimentation, ils sont toutefois à contre-courant de la mentalité d’après-guerre des coopératives agricoles japonaises, ce qui amène plusieurs complications pour son auteur. Il est par exemple critiqué avec véhémence pour son obstination à cultiver des plants de seigle et d’orge, ce qui était vivement déconseillé par la politique japonaise d’alors, en montrant les bienfaits que l’on peut en retirer. Son positionnement lui vaut aussi la censure lors d’un congrès d’agriculture où il a ’’la mauvaise idée’’ de montrer que son modèle était

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son époque envers et contre tout. Ensuite, car elle permet atteindre des rendements similaires voir plus importants en abolissant l’usage de produits chimiques et en allégeant le fardeau du paysan. Cela s’explique par l’expérience pratique de son auteur.

L’approche du terrain

En effet, si Fukuoka commence sa vie en travaillant de nombreuses années comme scientifique, terré dans son laboratoire, il lui vient un jour l’envie (voire la nécessité) d’aller vérifier sur le terrain les connaissances qu’il a développées théoriquement. Un retour à la ferme parentale s’impose. Celui-ci va de pair avec les premières complications : faire pousser un épi de blé nécessite une vision différente du prisme du microscope.

Face aux nombreux paramètres avec lesquels il doit composer (les insectes, les intempéries, le choix des graines) son regard perd de sa focalisation pour devenir plus englobant. Cette transition le conforte dans l’idée d’aborder la science de la même manière, comme un regroupement de disciplines. Ainsi, il lutte contre un phénomène que nous connaissons si bien dans nos universités : la surspécialisation.

Son premier livre, La révolution d’un seul brin de paille, est également symptomatique

phiques, des réflexions philosophiques ainsi que des conseils sur le mois le plus propice à l’ensemencement d’une graine d’un tel fruit ou d’un autre.

Un seul brin de paille

L’exemple de non-agir qui a fait la renommée de son livre est l’utilisation de la paille et des semis pour remplacer de nombreuses tâches. Ainsi, en disposant du paillage au bon moment sur des plants de riz, ceux-ci conservent l’humidité naturelle, ce qui réduit l’arrosage nécessaire. De cette manière également, les mauvaises herbes ont de la peine à se frayer un chemin, ce qui soulage le pénible travail de désherbage. Fukuoka s’oppose ainsi aux méthodes traditionnelles de l’agriculture rizicole japonaise afin de réduire l’impact sur la nature et sur l’humain.

C’est donc à la négation d’une pensée en place, à la création d’une agriculture plus naturelle, d’une consommation plus rationnelle, que nous invite Fukuoka. Je conclurais cette pensée avec les brillants propos de Wendell Berry : « Quand nous changeons la manière de faire pousser notre nourriture, nous changeons notre nourriture, nous changeons notre société, nous changeons nos valeurs... ».P

DOSSIER Text und Illustration Aliyah-Sophie Manzke

«Lucky Girl Syndrome»: Your mindset is everything!

Ein neuer Trend kursiert in den sozialen Medien: das «Lucky Girl Syndrome». Nur positive Gedanken sind erwünscht! Hat es Konsequenzen, negative Gedanken auszublenden? ls du das letzte Mal frustriert warst, hat zu bewegen, einfach zu weinen oder laut zu weil wir pessimistisch über unsere EmoA dir da jemand geraten: «Sieh es doch schreien. Schliesslich fühlt sich an einem tionen denken und somit schlechte Enereinfach positiv!»? Viele von uns haben die- persönlichen Engpass jede:r mies - und das gie ausstrahlen. Um dieser Abwärtsspirale sen Satz schon mit einem Augenverdrehen hingenommen oder ihn als gut gemeinten Rat an jemand anderen gerichtet. Aber ist uns bewusst, was wir mit diesem Satz auslösen können?

Wenn es uns mies geht, verspüren wir unangenehme Emotionen. Fordert uns jemand dazu auf, unsere Sicht auf diese Gefühle zu ändern, kann das zu toxischer Positivität führen. Denn wenn wir versuchen, jedes negative Gefühl positiv zu sehen oder auszublenden, kann das dazu führen, dass wir verkrampft versuchen, positiv zu denken. «Wenn man als Person einen Verlust erlebt und dann nur gesagt bekommt, man solle an etwas Positives denken, ist das nicht hilfreich. In den sozialen Medien und im Umfeld findet da eine unglaubliche Vereinfachung und Übergeneralisierung von optimistischer Lebenshaltung statt», so erklärt Dr. Britte Renner, Professorin am Psychologischen Institut der Universität Konstanz, Toxic Positivity.

ist völlig menschlich!

Diagnose in den sozialen Medien: «Lucky Girl Syndrome»

«Du willst nichts Negatives in deinem Leben, also musst du negative Gedanken ver-

Es gibt Menschen, welche die sogenannte «Lucky Girl Aesthetic» befolgen, welche folgendermassen aussieht: Jeden Morgen früh aufstehen, in sein Tagebuch positive Affirmationen aufschreiben, Sport machen, sich gesund ernähren, viel lesen, lernen und Geld verdienen. Dabei soll online alles schön ästhetisch in Szene gesetzt werden. Und natürlich muss alles positiv sein! An sich ist an einem gesunden Lebensstil nichts auszusetzen, doch negative Gefühle zuzulassen, gehört auch dazu.

An den negativen Dingen in deinem Leben bist du selbst schuld!

Wenn man sich solche Lucky-GirlTikToks oder -YouTube-Videos anschaut, kann man leicht ein schlechtes Gewissen bekommen.

«Warum sieht mein Leben nicht so aus?», «Ist mein Leben langweilig?», «Wäre ich glücklicher, wenn ich ein Lucky Girl wäre?» Solche Gedanken können einem beim Schauen der Videos durch den Kopf gehen. Doch diesem Trend nachzueifern, kann problematisch sein.

Problematische Positivität?

Emotionen, wie beispielsweise Wut, Traurigkeit oder Frustration zu unterdrücken, ist nicht gesund. Die Emotionen bleiben im Körper. Tut man dies für längere Zeit, können daraus stressbedingte Krankheiten, Depressionen oder Angstzustände werden, sagt Dr. med. Claudia M. Elsig, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Wenn wir uns nicht mit diesen Emotionen auseinandersetzen, stauen sie sich noch mehr in uns an. Schieben wir beispielsweise ein Gespräch mit eine:r Freund:in über ein Problem hinaus, kann irgendwann der Zeitpunkt kommen, an welchem wir platzen und all unsere angestaute Wut an diese:r Freund:in auslassen. Durch so eine Wut-Lawine kann eine Freundschaft unter anderem kaputt gehen. Deshalb ist es wichtig, über seine Emotionen zu sprechen, sie aufzuschreiben, sich

entgegenzuwirken, gehört zum Beispiel das tägliche Aufsagen von positiven Affirmationen zum Lucky- Girl-Lebensstil.

meiden!» So ungefähr könnte das Motto eines Lucky Girls lauten. Personen, die nach diesem Motto leben, glauben daran, dass sie deshalb schlechte Erfahrungen in ihrem Leben machen, weil ihre Gedanken in Bezug auf Dinge, die in ihrem Leben passieren, negativ sind. Wenn wir zum Beispiel traurig wegen einer Trennung von eine:r Partner:in sind, drückt sich diese Trauer in negativer Energie aus. Dies zeigt sich auch in unserer Aura und unseren Schwingungen, wodurch wir dann, wie ein Magnet, schlechte Erfahrungen anziehen.

Wir geraten in eine toxische Beziehung,

Denn er vermittelt Zuschauer:innen das Gefühl, dass sie an den negativen Dingen in ihrem Leben selbst schuld sind. Doch nur weil man vor 6 Uhr ins Sportstudio rennt, dabei einen Smoothie schlürft und sich positive Affirmationen aufsagt, heisst es nicht, dass das Leben automatisch brillant wird.

Schliesslich gibt es auch Dinge im Leben, die man nicht selbst kontrollieren kann. Das Leben verläuft nicht immer nur steil nach oben und das ist vollkommen normal. P

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DOSSIER Texte Eric Roggwillwer Image Unsplash

L'être déshumanisé et son établissement De l’hostilité jusqu’aux armes, de la crainte à la menace, du mépris à l’éradication, ces mutations sont les témoins d’un paradigme nouveau, d’un état d’esprit où la tolérance s’étiole face aux affres de la violence.

ime ton prochain comme toi-même Avec la nécessaire justification vient le L’infra-humanisation, de son côté, se ré«A ». Cette immémoriale maxime est renversement de l’ordre moral. La morale sume en deux principaux motifs, l’infancensée dicter nos relations depuis des milnous impose des barrières, des obstacles tilisation et l’infériorisation ; la première liers d’années. Comment peut-on donc en arriver à haïr nos semblables jusqu’au point où même notre compassion n’agit plus ? Par quels moyens parvenons-nous à outrepasser la pitié, les remords, la considération, la crainte, et à enfin appuyer sur cette gâchette ? Dénaturez-le, et l’humain se trouvant en l’autre s’évanouira sous vos yeux. Votre prochain n’est plus, et avec lui les impératifs imposés par votre morale. Intéressonsnous donc aux différents mécanismes qui conduisent à la déshumanisation.

Avant toute chose, il est nécessaire de comprendre que le moteur de tout conflit, si futile soit-il, se loge dans la justification. Il est en effet nécessaire que nos actes soient justifiés afin que ceux-ci soient vernis de prétextes, et ainsi légitimés par leur propre récit. L’humain a besoin de farder la « violence de violence » (M. Castillo), pour que le coup porté soit riposte. René Girard, père de la théorie mimétique, l’explicite très bien, « l’agresseur·euse a toujours déjà été agressé·e», et ce, par le simple fait que la violence se légitime par elle-même. Ainsi, l’offensive n’est jamais car seule règne la riposte. Dès lors, il suffit de justifier ses gestes délétères ; non, on ne décime pas, on ne fait qu’obéir à quelqu’un, on façonne uniquement un avenir meilleur. On quête au fond un futur radieux où l’engeance ne sera plus, le chant des gâchettes doit donc couvrir le râle des nuisibles.

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à nos violences, par les sentiments qu’elle nous fait ressentir. Or, pour paraphraser Alex Bellamy, professeur en géopolitique à l’Université du Queensland, il existe différents systèmes moraux, et même en leur sein, on distingue une hiérarchie des différents commandements. Dès lors, nous pouvons transgresser une morale en suivant une autre, considérée comme supérieure ; tu ne tueras point, sauf pour répandre la Vérité. On diffuse les peines communes et les promesses d’avenir radieux, afin que « le mal partagé [devienne] un bien collectif » (Daniel Zagury). La déshumanisation des différentes cibles est donc nécessaire pour catalyser nos excès.

«On quête au fond un futur radieux où l’engeance ne sera plus, le chant des gâchettes doit donc couvrir le râle des nuisibles» Ainsi, la psychologue Evelyne Josse distingue la déshumanisation de l’infra-humanisation ; la première renie l’humanité en l’autre et la seconde conteste l’égale développement de ses capacités cognitives. Chacune d’elle se décline en plusieurs assignations. La déshumanisation réifie, animalise et/ou diabolise. Autrui n’est plus, seul subsiste l’objet, la bête, ou le démon ; osciller entre l’insignifiance et la menace.

incite à traiter l’autre en enfant, la seconde en sauvage. D’ailleurs ces deux formes se retrouvent dans le soi-disant insoutenable « fardeau de l’homme blanc », devant par des lois divines et morales éduquer les colonies et leurs indigènes, dit « primitif·ve·s » et donc considéré·e·s comme inférieur·e·s.

Ainsi, ces formes apparaissent, à différents degrés, dans chaque conflit intergroupe, qu’il soit politique, ethnique ou religieux.

Renier les qualités humaines en l’autre est nécessaire pour prévenir l’action de la sympathie, de l’empathie et de la compassion.

Sans rentrer dans l’explicitation détaillée de chacun de ces sentiments, il est possible de décrire la sympathie et la compassion comme des mécanismes qui permettent de ressentir l’émotion de quelqu’un. On partage l’allégresse d’une réussite, comme le deuil d’une perte. L’empathie de son côté est la capacité à comprendre pour quelles raisons ces émotions assaillent quelqu’un, sans nécessairement partager ses états d’âme. En déshumanisant l’autre, on délaisse notre sympathie et notre compassion, et donc notre indulgence. De son côté, l’empathie est renversée, et n’intervient que pour atteindre encore plus l’autre. Même notre moral s’exile, car à quoi bon l’accorder à quelqu’un qui non seulement n’est pas humain, mais qui en plus corrompt notre espèce ?

En résumé, par ces trois conditions, on débride la verve annihilatrice d’un groupe pour un autre. La justification permet la légitimation des crimes d’autrefois, le renversement de la morale abat nos différentes barrières, et enfin la déshumanisation étouffe tout sentiment humain interrompant notre entreprise. Ainsi, pour paraphraser le psychiatre Daniel Zagury, dans cette situation, nos garde-fous sont, non seulement abattus, mais remplacés par l’exhortation de nos péchés ; c’est Adam remplaçant le serpent, le moine devenu légionnaire. Ces différentes conditions sont intriquées, ou plutôt s’établissent pas à pas, peu à peu, sans que cette progression puisse se distinguer, sans que l’une ne soit condition de l’autre.

On se sent agressé·e, alors on frappe, on se frustre de l’impensable riposte, considérant nos adversaires comme illégitimes, puis, avec le temps, cette illégitimité vire à l’aberration, et nos adversaires deviennent coupables de tous nos problèmes sociétaux. Alors éliminons les, anéantissons ces parasites pour montrer qui nous sommes, pour qu’enfin cessent nos tragédies. Ainsi s’installe une boucle subtile où chacun·e est endoctriné·e, car la propagande est tautolo-

gique, et submerge autant le peuple que les dirigeant·e·s, car chacun·e finit par se convaincre de ses propres mensonges ; peu de maximes siéent autant aux propagandes que celle déclarant qu’un mensonge répété mille fois devient vrai.

«Leurs cruautés furent réalisées en tant que membres de notre espèce, leurs méfaits à l’aune de leur condition bien trop humaine.»

Comprenons que si cet article exemplifie peu de situations, ce n’est pas tant par manque d’exemples que par l’absurde quantité de conflits usant de ces mécanismes.

Au fond, ce qui apeure n’est pas la nature des infâmes Turc·que·s, des barbares Allemand·e·s, ou des sordides Hutu·e·s, car ces derniers et dernières ne diffèrent pas de nous dans leur nature. Ce qui effraie c’est que leurs génocides furent réalisés en tant qu’homme et femme, et c’est à ce même titre que ces dernier·ère·s s’assoupissent le soir.

Leurs cruautés furent réalisées en tant que

membres de notre espèce, leurs méfaits à l’aune de leur condition bien trop humaine. Sans prétendre que nous sommes méprisables par nature, ce côté reste tapis en nous, et renier cette part c’est nous offrir à celle-ci, car insouciant·e grâce à cette prétendue défense, on reste vulnérable au moindre sentiment d'hostilité.

Remarquez que je ne cite ici que trois auteurs de génocide, mais uniquement parce que leurs actions furent reconnues unanimement par les expert·e·s comme tenant du génocide.

Or, les tueries de masse sont pléthore, et dépassent pour la plupart les querelles de critères des Ecoles de pensée. Les qualifications importent peu, car par nos rivalités, par le fiel qu’elles produisent en notre sein, nous sommes chacun·e·s en proie à cette déchéance.

Soyons lucides, soyons sages, et la négativité ne s’incarnera pas en un bouc-émissaire que le ressentiment désirera effacer. P

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DOSSIER Text und Illustration Helene-Shirley Ermel

Alles nur Geräusch und Geschrei?

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Spectrum hat mit drei Liebhaber:innen von härterer Musik gesprochen. etal oder Scream Rap und deren HörerM schaft werden von den meisten Menschen als aggressiv und provokativ verurteilt.

Doch welche Emotionen vermitteln sie und wer hört diese Genres gern?

Scream Rap als Ventil für Wut

Anna hat in der Vergangenheit viel Scream Rap gehört. Das Genre zeichnet sich vor allem durch die musikalische und textliche Verarbeitung von Themen wie Wut, Gewalt und persönlichen/inneren Kämpfen sowie durch schwere und verzerrte Rhythmen aus.

Die bekanntesten Vertreter sind Lil Uzi Vert und Playboy Carti.

Anna erzählt, sie habe im Scream Rap ein Ventil gefunden, um die Wut und Trauer herauszulassen, die sie durch viele Schicksalsschläge in ihrem Leben erfahren musste. Ihr wurde von ihrem Umfeld oft das Recht abgesprochen, sich verletzt und wütend zu fühlen – besonders als Frau. Hinzu kam, dass man ihr von aussen nicht ansah, dass sie litt, denn sie war eine gute Schülerin und entsprach auch anderen gesellschaftlichen Erwartungshaltungen. Die Musik war für sie ein Weg, sich endlich verstanden zu fühlen und den Rage, die Wut, nicht mehr zu unterdrücken. Für sie spiegelt Musik eher wider, mit welchen Problemen eine Person zu kämpfen hat, als nur deren Persönlichkeit.

Ein ungewöhnlicher Metalhead

Ein anderes, oft stereotypisiertes Genre ist Metal. Im Allgemeinen ist das verbreitete Bild eines Metalheads ein Mann mit langen Haaren, schwarzen Bandshirts und der Angewohnheit zu «headbangen». Luc hingegen bezeichnet sich als eher ungewöhnlichen Metalhead: Mit seinem Kurzhaarschnitt und den farbigen Klamotten erwartet man von ihm nicht gerade, dass er ein grosser Fan von Progressive Metal ist.

Bands, die er gerne hört, sind Gojira, TesseracT, Haken und Rendezvous Point.

Bei dem Genre faszinieren ihn insbesondere die Instrumentals. Da er selbst Schlagzeug spielt, interessieren ihn die eingesetzten Techniken der Schlagzeuger:innen, aber er findet auch Gefallen an der Synkopierung, dem Zusammenspiel von Gesang und Screams/Growls sowie am Wechsel von Rhythmen und Harmonien. Was Progressive Metal hauptsächlich von anderen Subgenres unterscheidet, ist die episch-dramatische Gestaltung der Songs und der 18

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Konzeptalben. Oft erzählen sie eine Geschichte mit spezifischen Charakteren, die sich in ihrer Intensität aufbaut und verschiedene Phasen einer Handlung durchläuft – ähnlich wie in der Dramentheorie.

Luc achtet mehr auf die akustisch-künstlerische Gestaltung als auf den Text. Er schätzt die Stimulation, die sie ihm bietet. Musik sei sein täglicher Begleiter und erfülle ihn mit einer hohen Wertschätzung und Faszination, Behaglichkeit sowie einer bittersüssen Melancholie.

Die richtige Technik macht es aus

Zuletzt haben wir mit Jack gesprochen. Jack hört nicht nur gerne Metalbands wie Bring Me The Horizon, Lorrna Shore, Sleep Token und Architects – er lässt sich von ihnen auch inspirieren. Seit ungefähr drei Monaten nimmt er Gesangsunterricht, in dem er die nötige Atemregulierung übt, die er auch für Harsh Metal Vocals und Screams braucht. Jack brennt leidenschaftlich für sein Training. Was für viele wie planloses Herumschreien klingt, sei in

Wirklichkeit viel komplexer. Er erklärt, dass die falsche Technik schnell die Stimmbänder, die Stimme allgemein sowie den Hals beanspruchen und verletzen können. Deshalb sei es wichtig, achtsam zu üben und sich Schritt für Schritt heranzutasten. «Wie auch beim Muskeltraining muss etwas beansprucht werden, um zu wachsen beziehungsweise um sich daran zu gewöhnen», veranschaulicht Jack.

Die Screams und Growls im Metal können sehr gut Emotionen in den Songs vermitteln. Als Anfänger rät Jack jedoch davon ab, Emotionen zu stark in das Training einfliessen zu lassen.

«Wenn man auf emotionaler Basis screamt oder singt, muss sich die Technik meist hintenanstellen und das kann zu Schmerzen führen.»

Egal ob Begeisterung für die Instrumente, die Stimulation, das stimmliche Talent oder die eindrücklichen Emotionen – härtere Musikgenres faszinieren Menschen aus unterschiedlichen Gründen. P

DOSSIER Texte Romain Michel Illustration Freepik

D'humain(e) à machine à tuer Retour sur le processus d’endoctrinement bien connu des groupes terroristes. ourtant inhumains, les actes terroristes P et autres tueries de masse revendiquées par des groupuscules tels que Daech ou Al-

Qaïda sont pourtant bel et bien perpétrés par des personnes humaines. Comment se fait-il qu’un-e humain-e en arrive à commettre ces actes odieux ?

Une question de déshumanisation et d’infra-humanisation

Pour créer un-e terroriste, l’ingrédient principal de cette « recette » se nomme la déshumanisation. Ce concept psychologique permet de décrire le fait qu’une personne n’a plus aucune considération pour d’autres individus du genre humain, les traitant ainsi comme des êtres jugés inférieurs à notre espèce. Ce sentiment résulte d’une division manichéenne entre la communauté à laquelle l’individu prête allégeance et un ou des groupes humains (voir des sociétés toutes entières) jugés comme étant menaçants.

Concrètement, la déshumanisation se traduit au travers de diverses conceptions de l’Autre. Infériorisation donc, mais aussi objectification, bestialisation ou diabolisation.

Concernant l’infra-humanisation, ce concept se différencie de celui de la déshumanisation par le fait que les groupuscules soustraient certaines qualités humaines aux groupes discriminés. La logique est donc inverse, on attribue non pas des maux ou des caractéristiques non humaines à un groupe mais on le dépossède précisément de ce qu’il a d’humain (l’amour, l’empathie, la honte, la moralité etc…). Cela peut prendre la forme d’une infantilisation ou d’un catalogage infériorisant du groupe externe, alors dépeint comme composé de « sauvages » ou « barbares ».

du monde externe. Par exemple en diabolisant le groupe ciblé par l’organisation terroriste en question, tel que le monde occidental pour les groupuscules islamistes, alors décrit comme étant corrompu et hostile. Le sujet se retrouve totalement arraché et détaché de son groupe d’origine. Cela signifie qu’il ne ressent plus rien pour sa famille, ses proches ou encore sa culture.

Le processus d’endoctrinement

Une déshumanisation personnelle

La déshumanisation de l’Autre est une première étape vers le passage à l’acte. Après avoir créée un ennemi aux yeux du-de la terroriste, les groupuscules endoctrinent alors leurs sujets au travers d’une éradication des sentiments de compassion et de sympathie.

Au fil du processus, les valeurs et l’idéologie imposées par l’organisation terroriste aboutit à une modification de la personnalité du sujet, qui voit alors sa vie sentimentale, sociale, cognitive ou encore sa morale être totalement transformées. La propagande sert quant à elle à modifier durablement la vision

La dernière étape consiste à forcer le sujet à s’oublier au sein du groupe. Le but étant de le faire oublier son « moi personnel » au profit du groupe tout entier, caractérisé par une identité dite « groupale ». Les points communs, si ce n’est le point commun entre les membres du groupe, à savoir la radicalisation et le dévouement pour leur « cause », se voit être exacerbé, jusqu’à en oublier les différences individuelles ou singulières des sujets. En résulte un groupe soudé et une rupture encore accentuée avec le groupe d’origine, dont les différences se voient être

constamment rappelées afin de le déshumaniser le plus possible. Le tout s’effectue sous une très grande autorité et des codes très stricts, pour que le sujet apprenne à ne pas (ou plus) remettre en question les ordres et les enseignements inculquées par l’organisation.

Conclusion

Une fois toutes ces étapes acquises et appliquées par le-la terroriste, ce-cette dernier-ère se voit être finalement transformée en une machine prête à tuer car dénuée de sentiments envers les innocent-e-s à massacrer, puisqu’il-elle les voit désormais comme des nuisibles à éradiquer. En raison du déracinement vécu, il-elle ne se sent plus appartenir au même groupe que lui-elle et n’est même plus en mesure de remettre en question l’atrocité qu’il-elle va perpétrer car son individualité a été tuée au profit du groupe terroriste et de son autorité. Il-elle n’est donc plus qu’une machine kamikaze œuvrant pour une idéologie. P

Comment en arrive-t-on à commettre un acte terroriste ? Les processus psychologiques et psychosociaux à l’œuvre https://www.cairn.info/revue-psychotherapies-2018-1-page-39.htm?contenu=article (31.10.2023)

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DOSSIER Text Emanuelle Cohen Foto @Cobratate (X)

Andrew Tate: Meister der Kontroverse – Wie Hetze und Sexismus Social Media durchdringen Andrew Tate sorgt mit kontroversen Aussagen regelmässig für öffentliches Aufsehen. Dabei lässt er bewusst die Grenzen zwischen Motivation und Provokation verschwimmen.

assreden, rassistische Äusserungen und stattgefunden. Er und seine damalige FreunJahr den Comic-Illustrator Jon Rosenberg.

H die Diskriminierung von Frauen sind im din «hätten ein Rollenspiel inszeniert». Er Dieser hatte zu Spenden für die OperaZeitalter von Social Media allgegenwärtige bezeugte, noch nie eine Frau geschlagen zu tion seines zerebral gelähmten Sohnes aufThemen. Auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder X (vormals Twitter) finden sich unter den Posts zahlreiche Hasskommentare. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Influencer:innen verbreiten Hetze im Internet. Diese gewinnen seit einiger Zeit immer mehr an Aufmerksamkeit. So steigt auch die Anzahl der Follower von Andrew Tate rasant an. Der umstrittene TikToker äussert sich regelmässig frauenverachtend, homophob und rassistisch. Zu seinen Ansichten gehören, dass Depressionen «nicht real» und Opfer sexueller Belästigungen für die Übergriffe mitverantwortlich seien. Viele stufen seine Äusserungen, seine Beiträge und so auch seine Person als äusserst besorgniserregend ein. Die folgenden Gründe haben dazu geführt.

Beginnen wir von vorne

Andrew Tate packte bereits in jungen Jahren der Ehrgeiz und die Siegesgewissheit. Er begann im Jahr 2005 mit dem Kickbox-Training und errang während seiner aktiven Karriere als Profisportler viermal den Weltmeistertitel. Ausserhalb dieser Szene konnte er sich vorerst keine Reputation aufbauen. 2016 erlangte Andrew Tate als Kandidat der britischen Reality-Show Big Brother erstmals grössere mediale Aufmerksamkeit. Er flog jedoch bereits nach kurzer Zeit aufgrund mehrerer obszöner Videos aus dem «Haus». In einem der Videos malträtierte Tate seine damalige Freundin wiederholt mit einem Gürtel. Offenbar schlug Tate die Frau, da sie sich «nicht seinen Vorstellungen entsprechend» benommen hatte.

In einem anderen Clip forderte er eine der Frauen auf, die blauen Flecken zu zählen, die er ihr zugefügt habe. Tate erklärte später, beide Aktionen hätten einvernehmlich

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haben. Im September 2018 fiel Tate erneut negativ auf. Im Netz liess er sich zu rassistischen und homophoben Äusserungen hinreissen. Einen Monat später mischte er die «MeToo»-Bewegung auf, indem er Frauen die Mitschuld an Vergewaltigungen gab. Dies führte noch im selben Jahr zu seiner Verbannung von Instagram, Facebook und Twitter (heute X).

Vernichtende Kommentare zu Depressionen und anderen Krankheiten

Ende 2017 geriet Tate erneut in die Schlagzeilen. Er behauptete, dass es sich bei Depressionen nicht um eine klinische Krankheit, sondern vielmehr um einen «Umstand» handle, den «Depressive ändern müssen». Er ergänzte, dass es natürlich sei, sich manchmal depressiv zu fühlen, und verglich Depressionen mit einem Hungergefühl.

«When you're hungry, you need to eat. When you're depressed, something must change.»

- Andrew Tate Zu einem späteren Zeitpunkt bestritt Tate seine Aussage, Depressionen seien nicht real. Er vertrat aber die Meinung, depressive Personen seien dazu in der Lage, selbst etwas gegen ihre Depressionen zu unternehmen. Die Bestärkung der Idee, nichts gegen Depressionen tun zu können, würde die «Hilflosigkeit der Menschen» fördern.

Gemäss Tate würden depressive Menschen dadurch weiter in die Abwärtsspirale getrieben.

Andrew Tate verhöhnte noch im selben

gerufen. Als Antwort darauf twitterte Tate: «Fühlen Sie sich wie ein Versager, weil der Geldbetrag, den Sie benötigen, um Ihrem eigenen Sohn zu helfen, weniger als ein Viertel dessen beträgt, was ich für eines meiner fünf Autos ausgegeben habe?». Weiter kommentierte Tate, Rosenbergs Comic-Bücher hätten versagt. Tate selbst jedoch sei ein Gewinner. Er fügte hinzu, dass der Vater nett nach Geld fragen solle, um damit seinen Sohn zu retten.

Der selbsternannte Frauenfeind

Andrew Tate ist längstens für seine frauenfeindlichen Kommentare und Posts bekannt.

So erklärt er, dass «Frauen ins Haus gehören», dass sie «nicht Auto fahren können» und dass sie «Eigentum des Mannes» seien.

Er ist zudem der Überzeugung, Frauen könnten «ohne Anleitung eines Mannes nicht erfolgreich» sein. Ausserdem spricht er darüber, dass Männer es bevorzugten, mit 18- und 19-jährigen Frauen auszugehen.

Dies aus dem Grund, weil junge Frauen «wahrscheinlich mit weniger Männern Geschlechtsverkehr gehabt haben». Diese Äusserungen deuten auf eine tief verankerte Frauenfeindlichkeit bei Tate hin.

«You can't slander me because I will state right now that I am absolutely sexist and I'm absolutely a misogynist and I have «f *** you money» and you can't take that away.»

- Andrew Tate In einem Video des YouTube- Channels BFFs: Dave Portnoy, Josh Richards & Bri

Chickenfry vom Juli 2022 beschreibt Tate, weshalb er Autorität auf Frauen ausübe.

Er glaube daran, für gemeinsame Restaurantbesuche zu bezahlen, der Frau stets den Vortritt zu gewähren und sie vor anderen Männern sowie in brenzligen Situationen beschützen zu müssen. Er erklärt, dass Verantwortung mit einer gewissen Autorität einhergehe. Diese These stützt Tate mit dem Vergleich des Verantwortungs- und Autoritätsverhältnisses zwischen Eltern und deren Kindern. Seine Ideologie begründet er weiter damit, dass ein Mann für eine Frau, die ihm nicht zuhöre und ihn nicht glücklich mache, auch keine Verantwortung übernehmen könne. Und es kommt noch schlimmer: In einer weiteren Aussage vergleicht Tate die Autorität von Männern gegenüber Frauen mit derjenigen von Hundehalter:innen gegenüber ihren Hunden.

Tate geht in einem nächsten Satz noch weiter. Er vergleicht die Beziehung zwischen Männern und Frauen mit der Beziehung zwischen Hausbesitzer:innen und ihren Häusern. Daraus lässt sich nur eines schliessen: Andrew Tate objektifiziert Frauen.

Tates Philosophie in Klassenzimmern

Verschiedene Institutionen, so auch die britische Wohltätigkeitsorganisation NSPCC (National Society for the Prevention of Cruelty to Children), stufen Andrew Tate als gefährlich und seine Äusserungen als bedenklich ein. Dies vor allem aus dem Grund, da Tate einen grossen Einfluss auf junge Männer ausübt. Studien haben herausgefunden,

«You can’t be responsible for a dog if it doesn’t obey you, or a child who doesn’t obey you, or a woman who doesn’t obey you.»

- Andrew Tate dass acht von zehn jungen Männern regelmässig Inhalte von Andrew Tate konsumieren. Seine Einstellungen sind vor allem bei Jugendlichen beliebt. Viele junge Männer in Grossbritannien im Alter zwischen 16 und 17 Jahren teilen die Ansichten von Andrew Tate. Sie begrüssen seine «guten Ratschläge», wie sich ein «echter» Mann zu verhalten habe. Diese Jugendlichen sehen darin eine Bestärkung ihres eigenen männerverherrlichenden Rollenbildes. Gemäss der NSPCC würden sich solche Inhalte insbesondere bei Jugendlichen negativ auf deren Entwicklung auswirken. Dies

könnte mehr Gewalt gegenüber dem weiblichen Geschlecht oder generell gegenüber Minderheiten zur Folge haben.

Aufgrund des besorgniserregenden Verhaltens ihres Sohnes rief eine Mutter die Hotline von NSPCC an. Im Telefonat erwähnte sie, das Verhalten ihres Sohnes habe sich infolge der Konsumation diverser Videos von Andrew Tate massiv verändert.

Sie bemerkte eine stärkere Ablehnung gegenüber Frauen. Ihr Sohn habe die Überlegenheit von Männern betont und Frauen auf übelste Weise beschimpft.

Ein 13-jähriges britisches Schulmädchen bestätigte, ein derartiges Verhalten auch bei sämtlichen Jungen ihrer Klasse festgestellt zu haben. Ihre Mitschüler hätten in einer bewundernden Art und Weise von Andrew Tate gesprochen. Die Jungen seien von seinen Äusserungen beeindruckt, was zu einem negativen Verhalten gegenüber den Mädchen führe. So kam es zu Belästigungen und zur Verspottung von Mädchen. Insbesondere hätten die Jungen befunden, dass die Mädchen nur in sogenannten «Frauenberufen» erfolgreich sein könnten.

Sensibilisierung auf Hassrede

An Schulen wird deswegen seit einiger Zeit über mögliche Massnahmen diskutiert, die der Beeinflussung durch Andrew Tate Einhalt gebieten sollen. Viele Schulen haben beschlossen, das Problem direkt bei den Schüler:innen anzugehen. Im Schulunterricht soll mit ihnen über die Auswirkungen von «toxischer Männlichkeit» und

Frauenfeindlichkeit gesprochen werden. Lehrpersonen nehmen an Schulungen von Organisationen wie Men at Work teil. Ihr Gründer, der Brite Michael Conroy, gibt Ratschläge, wie Lehrer:innen konstruktive Dialoge mit Jungen und jungen Männern aufbauen können. Schulen können das Problem allerdings nicht allein bewältigen. Auch die Eltern und die Schüler:innen selbst spielen eine entscheidende Rolle. Daher verschicken die Schulen Briefe an Eltern mit Hinweisen und Ratschlägen und organisieren Workshops sowie Sensibilisierungsveranstaltungen für Schüler:innen und Eltern.

Keiner der Workshops konzentriert sich ausschliesslich auf Tates Persönlichkeit. Sie befassen sich mit Themen wie Geschlechterungleichheit oder geschlechtsspezifischer Gewalt. Andrew Tate scheint hierbei Teil eines grösseren Problems und nur die Spitze des Eisbergs zu sein. P

Andrew Tate

ist ein britisch-amerikanischer Influencer und ehemaliger professioneller Kickboxer. Er erlangte 2016 erstmals grössere Aufmerksamkeit, als er in der britischen Reality-Show Big Brother auftrat. Wenig später wurde er zu einer Internetberühmtheit, die einen «ultramaskulinen» sowie «ultraluxuriösen» Lebensstil propagierte. 2017 haben Tates frauenfeindliche, rassistische und homophobe Kommentare dazu geführt, dass er auf diversen Social-Media-Plattformen gesperrt wurde.

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PAGE VERTE Texte Yvan Pierri Image Pixabay

La java des centrales atomiques Les débats autour de l’énergie nucléaire font à nouveau rage dans le sillage des dernières crises politiques et énergétiques. Spectrum s’est penché sur la question à l’aide du chercheur Rony Emmenegger. lors que la production d’énergie nuA cléaire revient au cœur des débats, il devient de plus en plus courant d’entendre

des discours en faveur du nucléaire. Cet apparent “retour en grâce” du nucléaire semble même avoir gagné certains milieux écologistes, traditionnellement opposés à la fission de l’atome. En effet, en août 2022, Le Monde diplomatique faisait le portrait de la californienne Heather Hoff, “écolo-ultime” autoproclamée et militante pro-nucléaire¹.

En Europe, le documentaire CRITICAL : Greens For Nuclear Energy suit des écologistes présentant des arguments en faveur du nucléaire² . Pourtant, cette forme d’énergie reste un sujet de controverse. Alors que les Vert.e.s suisses continuent de farouchement s’opposer au nucléaire, Spectrum s’est entretenu avec Rony Emmenegger, géographe politique de formation, pour tenter de répondre à une question peu anodine : le nucléaire a-t-il à nouveau le vent en poupe ?

Spectrum : La production d’énergie nucléaire a au cours de son histoire aussi bien été exaltée que diabolisée.

Pourquoi le nucléaire est-t-il aussi controversé ?

Rony Emmenegger : “La découverte de la radioactivité a été fondamentale dans notre conception du fonctionnement de la Terre.

Auparavant, la matière et la constitution physique de la Terre donnaient l'impression d'être stables, figées. La fission de l’atome a soudainement amené l’idée que le monde pouvait être intrinsèquement instable.

C’est un authentique changement de paradigme, presque comparable à la révolution copernicienne. Un tel changement dans l’approche du monde ne pouvait qu’avoir d’énormes conséquences politiques. Si la radioactivité a révélé l’instabilité de la matière, la politique, elle, l’est devenue d’autant plus. La fission de l’atome, c’est aussi la fission du monde politique. La controverse autour de l’énergie nucléaire est née du fait que la fission de l’atome ne représente pas qu’une simple découverte scientifique mais aussi la possibilité d’une source d’énergie capable aussi bien d’alimenter un pays que de créer des bombes. Suite au bombardement d’Hiroshima et Nagasaki, il était né-

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Le nucléaire revient-t-il en force ?

cessaire, d'un point de vue géopolitique, de repenser l'image de l'énergie nucléaire. Il a fallu produire des discours affirmant que l’atome n’allait plus servir à la guerre mais à la paix. Cela a consisté en une vaste opération politique qui a fait de l’industrie du nucléaire plus qu’un simple appareil de production mais un véritable acteur du changement d’image de l’atome en géopolitique.

L’atome est devenu une énergie miraculeuse qui nous sauverait de tous nos problèmes et nous mènerait au progrès.

S : Ces dernières années, il y a eu dans le discours public, une certaine “renaissance” du nucléaire. Comment expliquez-vous ce phénomène ?

R.E.: “Dans la littérature scientifique, la “renaissance” du nucléaire est discutée depuis au moins une vingtaine d’années. Certaines grandes figures, comme Bill Gates, ont poussé cette question dans la politique et dans la sphère publique. Force est de constater qu'il s’agit-là plus d’une renaissance politique et médiatique que véritablement technologique. La plupart des spécialistes estiment que le nucléaire n’est économiquement

viable que s’il y a un fort soutien étatique et une volonté politique de couvrir les risques.

En effet, les voix en faveur du nucléaire se sont faites beaucoup plus fortes ces dernières années et il est intéressant de noter que ces arguments proviennent principalement des cercles politiques plus à droite.

Les arguments pro-nucléaires ont donc eu une importance politique clé à deux égards.

Premièrement, ils ont été mis en avant dans le contexte des négociations avec l'UE, en particulier pour revendiquer la souveraineté énergétique de la Suisse. En effet, la nécessité de négocier avec l'UE est liée à la capacité de la Suisse à produire sa propre énergie, ce qui soutient une vision protectionniste très en phase avec les partis de droite . Deuxièmement, la rhétorique pro-nucléaire devient également politiquement significative dans le contexte de la forte progression du parti des Vert.e.s. Une politique pro-nucléaire implique de repenser l'importance du développement des énergies renouvelables, et donc de la transition énergétique. P

Robin, M. (2022, Août). Aux États-Unis, des écologistes séduits par le nucléaire. Le Monde diplomatique. https://www.monde-diplomatique.fr/2022/08/ROBIN/64951 Les Verts pour l’énergie nucléaire | Une politique du Parti Vert en matière d’énergie nucléaire adaptée au 21ème siècle. (s. d.). https:// greensfornuclear.energy/fr/

GRÜNES BLATT Text Franziska Schwarz Foto Julia Leppin, Junge Grüne Logo Junge Grüne Schweiz

Welche Farbe hat die politische Zukunft?

Bei den Wahlen im Oktober dieses Jahres mussten die Grünen die grössten Verluste verzeichnen. Ist grüne Politik in der Schweiz nicht mehr aktuell? m Oktober 2019 eroberte eine grüne WelIGrünen le die Schweizer Politiklandschaft. Die konnten bei den Wahlen 2019 sieb-

wurde dadurch gedämpft. Auch Lisa erinnert sich, dass die Bekanntgabe der Ergebnisse die Stimmung etwas gesenkt hatte.

Jedoch fokussierten sie sich eher auf die kantonalen Ergebnisse. «Wir hatten etwas zu feiern. Dann darf man das auch!», so Lisa über ihre Stimmung am Wahlsonntag.

zehn Sitze dazugewinnen und wurden somit zur viertgrössten Partei im Parlament.

Jetzt, vier Jahre später, sieht es ganz anders aus. Bei den Wahlen im Oktober waren die Grünen die grossen Verlierer. Doch was bedeutet das für die Zukunft der grünen Politik in der Schweiz?

Sind die Klimakleber:innen schuld?

Dämpfer für die grüne Schweiz

Die Wahlen vom 22. Oktober waren für die Grünen kein freudiges Ereignis. So wie es die Wahlprognosen in den Wochen vor den Wahlen vorausgesagt hatten, verloren die Grünen stark. Laut dem Bundesamt für Statistik verloren die Grünen 3,4 Prozent ihrer Wählerschaft. Auch die andere grüne Partei der Schweiz, die Grünliberalen, mussten Verluste verzeichnen. Zusammen verloren die grünen Parteien zehn Sitze im Nationalrat. Die Euphorie der Wahlen vor vier Jahren war nirgends mehr zu finden.

Hat die grüne Politik in der Schweiz keinen Platz mehr? «Nein», meint Lisa Brühlmann. Sie studiert an der Universität Freiburg Geschichte und kandidierte bei den Wahlen im Oktober zum ersten Mal für ein politisches Amt. Dies war für sie aber keine plötzliche Entscheidung. Sie war schon vorher Mitglied der Jungen Grünen in Schaffhausen und und erwog schon vor einem Jahr eine Kandidatur. Also stellte sich Lisa für die Jungen Grünen zur Wahl für den Nationalrat, ihr Fokus lag jedoch auf dem Ständerat.

Erfolge soll man feiern

Als junge Frau ist es Lisa wichtig, sich politisch zu engagieren. Sie ist der Meinung, dass man etwas an nervenden Zuständen ändern muss, wenn man es kann. Die Lage des Ständerats in Schaffhausen wollte sie nicht mehr so hinnehmen, deshalb kam es zur Kandidatur. «Wir wollten das Feld öffnen», so Lisa über die Motivation für ihre Kandidatur. Als Kandidatin einer Jungpartei hat sich Lisa keine grossen Chancen ausgerechnet. Dies, obwohl die Jungen Grünen am Wähleranteil gemessen die stärkste Jungpartei der Schweiz sind.

Es folgten Ergebnisse, welche sich Lisa nicht hätte ausmalen können. Sie lag am Ende der Auszählung nur etwas mehr als 1’000 Stimmen hinter der Kandidatin der FDP. Ein Ergebnis, welches gefeiert wurde.

Doch die Freude endete nach der Verkündung der nationalen Ergebnisse. Vor den Wahlen hatten Wahlbarometerumfragen prognostiziert, dass die Grünen verlieren würden. Dies stellte sich auf nationaler Ebene als wahr heraus. Die freudige Stimmung in vielen grünen Parteisitzen in der Schweiz

Was schon vor den Wahlen in den Medien stark als möglicher Grund für Verluste bei den Grünen gehandelt wurde, sind die sogenannten Klimakleber:innen. Diese seien laut Wahlbarometerumfragen vom SRG sogar eines der grössten Ärgernisse für die Schweizer Bevölkerung. Auch Lisa wurde mit dem Thema Klimakleber:innen während des Wahlkampfs konfrontiert. Sie erzählt, dass sie oftmals zu solchen Aktionen befragt und als Mitglied der Jungen Grünen mit Klimakleber:innen gleichgesetzt wurde.

In der Gemeinsamkeit, dass sich um junge Leute mit grünen Anliegen handelt, sieht Lisa den Grund für die Gleichsetzung. Zur Theorie, dass die Klimakleber:innen schuld seien, meint Lisa: «Ich glaube, dies beleidigt die Intelligenz der Wähler:innen.» Sie sei überzeugt, dass die Schweizer Bevölkerung zwischen einer politischen Partei und einer Protestorganisation unterscheiden könne.

Der Wahlverlust für die Grünen war ein harter Schlag für die grünen Parteien.

Obwohl die kommende Legislatur mit weniger grünen Politiker:innen bestritten werden muss, rät Lisa vom Pessimismus ab.

«Die Themen werden ernst genommen», meint sie zur Frage, wie es mit Problemen zum Klimaschutz weitergehen wird. Der Klimaschutz habe schliesslich seit 2019 auch seinen Weg in die Programme anderer Parteien gefunden, die sich vorher nicht mit diesem Thema befasst hatten. Das Bewusstsein für Klimaschutz sei in der Politik und der Bevölkerung da. Die Schweiz könne also in Zukunft wieder an grüner Farbe gewinnen. P

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SEX UND LIEBE Text Joëlle Sorg Illustration Aliyah-Sophie Manzke

Sex als natürliches Recht eines jeden Mannes Grosse Misogynie und kein Verständnis für sexuelle Abweisung von Männern durch Frauen - daraus entstehen Incels.

V In den 90er Jahren erschuf eine Studen-

on der Selbsthilfegruppe zum Frauenhass

tin eine Online-Selbsthilfegruppe, ohne zu ahnen, was sie damit auslösen würde. Anfangs diente die Gruppe dem harmlosen Austausch von Geschichten und Gefühlen einsamer und schüchterner Menschen auf der Suche nach Liebe. Sie nannten sich die „Incels“, was sich aus den Worten involuntary (unfreiwillig) und celibate (zölibatär/sexuell enthaltsam) zusammensetzt.

Daraus hat sich heute eine Gemeinschaft gebildet, die vorwiegend aus heterosexuellen Männern besteht. Sie empfinden Frauen gegenüber Hass, da sie sich von ihnen diskriminiert fühlen, wenn diese keine Beziehung oder keinen Sex mit ihnen haben wollen.

Diese Männer sind davon überzeugt, ein natürliches Anrecht auf Sex zu haben und fühlen sich durch Frauen dieses Rechts beraubt. Sie glauben, in einem Matriarchat zu leben, in welchem die Frauen die Macht über die Männer hätten. Von der emanzipatorischen Bewegung und der angestrebten Gleichberechtigung fühlen sich die Incels eingeschüchtert, beschreibt die Organisation HateAid, die sich gegen Hass im digitalen Raum einsetzt.

Zorn als Antrieb

Ihre Ansichten gegenüber Frauen machen diese Männer nicht nur wütend, sondern auch gefährlich. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Attentate mit der Begründung, ein Incel zu sein. Eines der berühmtesten Gewaltdelikte geschah 2014 in Kalifornien, als der 22-jährige Amerikaner Elliot Rodger vierzehn Menschen verletzte und sechs Personen tötete. Seine Tat begründete er in einer Videobotschaft, in welcher er verkündete: „If I can’t have you, girls, I will destroy you“. Damit richtete er sich spezifisch an Mädchen und drohte ihnen Gewalt an, sollten sie sich ihm nicht sexuell unterwerfen.

In diversen Foren und Blogs tauschen sich

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Incels anonym über ihren Antifeminismus aus. Dort wird der 22-jährige Attentäter als Held seiner Gemeinschaft zelebriert. „To go ER“ wurde zu einem bekannten Slogan der Incels. Die Buchstaben ER stehen für die Initialen von Elliot Rodger. Der Slogan fordert somit andere Incels auf, ihn nachzuahmen.

Ein weiteres Motto, welches die Frauenhasser verfolgen, lautet „Tits or GTFO (get the fuck out)“. Es verlangt, dass Frauen ihre Brüste zeigen oder verschwinden sollen. In den letzten Jahren haben Incels ihre eigene Sprache entwickelt, sodass Aussenstehende teilweise nicht mehr verstehen, worüber sie sich unterhalten. So wird eine Art von Anonymität für Incels gewährleistet, während sie sich untereinander über ihre Überzeugungen verständigen können. Besonders der Algorithmus in den sozialen Medien ermöglicht es den Incels, sich in einer Blase von Gleichgesinnten aufzuhalten und sich ihre Weltansicht gegenseitig zu bestätigen.

Popkultur als Bestätigung

Teilweise wird in berühmten medialen Werken die Ansicht der Incels bestärkt.

In der TV-Serie „The Big Bang Theory“ beispielsweise repräsentiert einer der Protagonisten, der Wissenschafter Howard Wolowitz, die ständige Bedrängung von Frauen, obwohl diese kein Interesse an ihm haben. Was für die meisten Menschen ein harmloser Witz der Serie darstellt, bestätigt die Incels in ihrer Weltansicht. Sie vergleichen sich auch mit dem Film „Matrix“, der 1999 erschienen ist. Hierbei handelt es sich um einen Science-Fiction-Thriller, in dem sich der Hauptakteur Neo in einer Szene entscheiden muss, eine rote oder blaue Pille zu schlucken. Während die blaue Pille ein zufriedenes, ahnungsloses Leben bietet, ermöglicht die rote Pille eine Existenz in der Realität. Incels vergleichen diese rote Pille mit ihrer Erkenntnis, dass Frauen Männer unterdrücken. Auch über den Hauptdarsteller des Films „Joker“, Joaquin Phoenix, wurde diskutiert, ob es sich dabei um einen Incel handle, da er die Anzeichen eines von Frauen abgewiesenen Mannes aufweist. Es stellt sich die Frage, ob die Popkultur damit zur Radikalisierung der Incel-Bewegung beiträgt. P

SEXUALITÉ Texte Sarah Alili Image Unsplash

Être séronégatif(ve), c'est plutôt positif !

La séronégativité, pour faire très simple, ça veut dire qu’on n’est pas malade. Le plus souvent, ce terme est employé dans le cadre de l’évaluation de l’immunité contre le VIH/SIDA. Alors être séronégatif-ve, c’est plutôt positif, non ? Or, tout le monde n’a pas cette chance. u’est-ce que le SIDA et comment s’est-il Q imposé comme problématique centrale dans les débats relatifs à la santé publique ?

En juin 1981, à Los Angeles, sont détectés chez cinq patient-e-s précédemment en pleine santé des cas de pneumocystose pulmonaire, une maladie infectieuse pulmonaire qui ne peut se développer qu’en cas de déficit immunitaire. Presque deux ans plus tard, en 1983, le VIH, le virus de l’immunodéficience humaine, responsable du SIDA, est isolé et identifié sous le microscope par les virologues. À partir de 1985, on peut véritablement parler d’épidémie de SIDA. L’infection au VIH se transmet par voie sexuelle, sanguine, ou de la mère à l’enfant.

On qualifie de SIDA le syndrome d’immunodéficience acquise, c’est-à-dire le stade ultime de l’infection. Si le SIDA tue, c’est qu’il affaiblit gravement le système immunitaire et laisse ainsi place à des maladies dites « opportunistes » – habituellement peu contagieuses et bégnines mais qui, dans le cas d’une importante immunodépression, peuvent entraîner de graves complications.

Quand les premiers cas sont arrivés, cela a tout bouleversé. Au-delà des vies des patient-e-s séropositif-ve-s, ce sont aussi les champs du savoir scientifique et sociologique qui ont été chamboulés. Parmi ceuxci, on retrouve notamment des connaissances nouvelles à propos d’une multitude de facettes de la sexualité. À travers les premières années de l’épidémie, l’image de l’homosexualité dans les pays occidentaux s’est aussi transformée, les premières victimes étant toutes des homosexuels masculins.

La première fois que le VIH a été identifié, c’était en 1983. Mais en 2023, quarante ans plus tard, où en est-on ?

Encore aujourd’hui, chaque année, le 1er décembre, a lieu la Journée mondiale de lutte contre le SIDA. Ce jour-là ont lieu des manifestations de soutien aux personnes at-

teintes et de commémoration des millions de victimes du virus. À cette occasion, sont organisés dans le monde entier des évènements de sensibilisation et des collectes de fonds. Les personnes séropositives ont aussi l’occasion de s’exprimer.

mais plutôt d’un espoir qui prend racine à la vue d’une opportunité de succès ». Ainsi, il incombe aux États et aux organismes internationaux de se mettre à l’œuvre et de suivre les instructions prescrites dans le but d’éradiquer le virus.

Cet été, ONUSIDA a publié son dernier rapport « The Path that Ends AIDS » (en français : « La voie pour mettre fin au SIDA ») qui se veut porteur de bonnes nouvelles.

Tenez-vous bien : il serait possible de mettre fin au SIDA d’ici 2030. Dans sa conférence de presse, le Programme commun des Nations Unies sur le VIH/SIDA met en avant l’importance des investissements financiers dans les progrès de la lutte contre le SIDA. En effet, le SIDA ne va pas s’évaporer tout seul et, malheureusement, en 2022, le financement de la lutte contre le VIH a reculé et les chiffres sont encore loin des estimations de fonds nécessaires.

Comme le déclare Winnie Byanyiama, directrice exécutive d’ONUSIDA, « l’idée d’une fin à la menace du SIDA d’ici 2030 ne relève non pas d’un optimisme désinvolte,

Je suis séropositif.ve : c’est grave, docteur ?

Être infecté.e par le VIH, n’est jamais une bonne nouvelle. En revanche, vous avez évité le pire si vous avez réussi à détecter le virus assez rapidement. Grâce aux traitements antirétroviraux, vous pourrez mener une vie presque normale, en finissant même par retrouver un taux de virus indétectable dans le sang. Toutefois, la phase asymptomatique dure de 5 à 10 ans, après quoi la phase d’accélération se déclenche. C’est pourquoi il est crucial de surveiller son état sérologique.

Alors, si vous ne devez retenir qu’une chose : faites-vous dépister ! P

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PORTRAIT Texte Maxime Staedler Photo Vincent Paillard

L’interview du Père Noël À l’approche des fêtes, qui de mieux que le Père Noël pour délivrer un message empreint de bonté et d’intelligence ?

Comment vous sentez-vous, êtes-vous heureux dans votre vie ?

Oui, grâce à vous.

Notre visite vous a rendu heureux, c’est cela que vous dites ?

Sans aucun doute. Le bonheur et la joie sont liés. Nous avons Noël au centre de tout, et nous avons le bonheur et la joie. Une valeur importante, un point essentiel de Noël est l’unité, le fait d’être ensemble, de se rassembler. Donc, aujourd’hui, en ce moment, alors que nous sommes ensemble en train de parler, de sourire et de rire, nous créons et nous partageons le bonheur et les bons moments, tout simplement.

Je me suis toujours posé la question, comment arrivez-vous à distribuer des cadeaux à tous les enfants du monde en seulement une seule nuit ?

Notre rédacteur en pleine discussion avec le Père Noël

ors d’un voyage en Laponie finlandaise Quel est le conseil que vous souhaiteL effectué par une délégation estudiantine riez donner à tout le monde ? fribourgeoise (voir numéro de septembre Mmh, en tant que Père Noël, j’adorerais par2023), Spectrum s’est rendu au-delà du Cercle Arctique afin d’aller rencontrer le Père Noël directement dans son village.

C’est donc avec une grande émotion que vous est livrée ici, en exclusivité mondiale, le compte-rendu de l’entretien que notre rédacteur a eu l’immense privilège de réaliser avec le Père Noël en personne, pour ce qui est désormais considéré comme l’interview d’une vie.

Spectrum : Père Noël, quel est le meilleur cadeau que vous puissiez offrir, à vous-même ou à un être aimé ?

Le Père Noël : Les meilleurs cadeaux sont ceux que j’ai pu recevoir. Lorsque je vois les gens, aux alentours de Noël, ou tout au long de l’année, qui sourient, qui me sourient, des personnes avec un visage heureux, ça ne pourrait être un meilleur cadeau pour moi. Et, dans ces moments, j’ai le sentiment d’avoir un but, une utilité dans ma vie. Cela importe peu, que vous ayez cinq ans, quinze ans ou cinquante ans, le monde des histoires enchantées et des rêves est infini, et il est ouvert à chacun-e d’entre nous.

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ler de gentillesse. Nous n’avons qu’un seul monde, et nous avons besoin que de nombreuses personnes fassent le bien autour d’elles. Être bon est quelque chose d’essentiel dans ma vie. Deuxièmement, de quoi d’autre avons-nous besoin ? Nous avons besoin de bonheur et de joie. Et j’ai consacré ma vie à créer et à partager le bonheur et la joie. C’est le cœur de Noël selon moi.

«Les meilleurs cadeaux sont ceux que j’ai pu recevoir.

Lorsque je vois les gens, aux alentours de Noël, ou tout au long de l’année, qui sourient, qui me sourient, des personnes avec un visage heureux, ça ne pourrait être un meilleur cadeau pour moi.»

Ok, maintenant je suis sérieux, car c’était un réel problème que de rendre visite à des millions et des millions d’enfants, et également à des adultes, en une seule nuit. J’ai réfléchi à ce problème et je l’ai considéré pendant longtemps. Et, j’avais un ami, un ami très spécial et très proche de moi, qui s’appelait Albert. J’ai parlé de ce problème à Albert, qui m’a dit « Santa, je vais t’aider ». Suite à cela, il a réfléchi, et réfléchi, et réfléchi et, finalement, un jour Albert est venu me voir et m’a dit : « Écoute Santa, j’ai une solution. ». Puis, il a déclaré : « Le temps est relatif ».

Vous êtes fantastique, merci Père Noël.

Kiitos [Merci en finnois, ndlr]. Merci pour vos très bonnes questions, des questions difficiles. Je vous souhaite de passer de bons moments ici en Laponie, j’adresse mes meilleurs vœux à vos familles et à vos ami-e-s, et à la fin de l’année, ce sera mon tour de vous rendre visite. Vous avez donc encore un peu de temps pour être bons. P

Vous souhaitez envoyer une lettre au Père Noël ? Vous pouvez lui écrire directement à l’adresse suivante : Santa Claus, 96930 Arctic Circle, Finland

ANIMAE LIBERAE Text Maximilian Mosbacher Foto Giorgio Trovato auf Unsplash

Gedankengang s ist 16:57 Uhr und ich warte am E Bahnsteig von Fribourg auf den IR15 in Richtung Lausanne.

Pendeln ist ja schon was Schönes. Da hat man Zeit für die Seminarlektüre oder ein paar Französischvokabeln. Manchmal gönne ich mir sogar ein Nickerchen, der Zug schwankt so beruhigend. Heute ist er mal wieder zu spät, was neuerdings häufiger vorkommt - 0,2% mehr als noch im vorigen Jahr, habe ich kürzlich gelesen, vor allem wegen der vielen Baustellen. Immer noch besser als in Deutschland. Hauptsache, ich erreiche meinen Anschlusszug in Lausanne.

Der Interregio fährt ein. Ich laufe an drei Wagen vorbei, steige ein und setze mich ans Fenster eines Viererabteils der 2. Klasse.

Wieder ein verkürzt geführter - und natürlich ist die 2. Klasse wieder heillos überfüllt, während die 1. Klasse halb leer bleibt. Solange man am Ende dennoch einen Sitzplatz bekommt, ist es ja einigermassen auszuhalten. Müssen die Leute aber auch immer ihren Rucksack auf den einzigen freien Platz legen? Schon ein bisschen asozial, die sehen ja genauso, dass sonst alles voll ist. Dann auch noch so demonstrativ wegschauen und den Blickkontakt vermeiden, dass man sie direkt ansprechen muss: Könnten Sie nicht bitte so gnädig sein, den Sitz zu räumen?

Die Person mir schräg gegenüber zieht ihre Schuhe aus und positioniert ihren rechten Fuss auf meinem Sitzpolster.

Geht’s noch?! Die hat scheinbar noch nie was von Intimdistanz gehört. Und einfach so in der Öffentlichkeit die Schuhe ausziehen. Die glauben wohl, die sind bei sich zu Hause?! Da müsste ich eigentlich was sagen.

Aber ständig diese Konflikte. Wie ich das hasse. Vor allem ich, mit meinem gebrochenen Französisch. Immer so eine Tortur.

Erbärmlich, jetzt bin ich schon zwei Jahre in der Westschweiz und stammle nach wie vor so rum. Je - voudrais - un - thé - froid au - citron. Das kann doch nicht so schwer sein und dann krieg ich stattdessen wieder ein heisses Wasser mit Zitronenschale.

Ich rücke demonstrativ näher zum Fenster in der Hoffnung, dass die junge Frau mein Unbehagen erkennt. Sie füllt die Lücke mit ihrem linken Fuss.

Fehlt nur noch, dass irgendein Typ beginnt,

einen Kaugummi mit offenem Mund zu kauen. Hauptsache, die neuen Airpods tief in den Ohren, maximale Lautstärke. Elendigliches Schmatzen untermalt von nerviger Musik. So macht das Pendeln Spass!

Erinnert mich an diese schrecklichen ASMR-Streams. Irgendwelches feuchtes Geflüster und Gebläse. Da stehen einem doch die Haare zu Berge! Das gilt dann als «self-care». Ist doch mittlerweile eh alles nur mehr Kommerz. Berge von Heilmittelchen. Irgendwelche Gurus, die ihren Tumblr-Motivationsspruch zu einem Buch aufblasen. Optimieren und perfektionieren soll man sich – Leistung, Leistung, Leistung.

Der Zug erreicht Romont und die anderen Fahrgäste steigen aus.

Alles wird kommerzialisiert! Nicht mal mehr Kunst kann man einfach ausstellen.

Nein, muss ja jetzt eine «multisensorische Erfahrung» sein. Picasso Expe-

rience. Van Gogh Experience. Alles Multimedia - und stinken nach Tulpe tuts auch.

Das hilft der «Immersion». Wirklich der kleinste gemeinsame Nenner. Hauptsache, ein Selfie vor diesem blöden Wirbel der Sternennacht. Soziale Medien?! Zuerst ein bisschen Hatespeech auf Twitter liken - am Klo dann am Doomscrollen. Are you not entertained? Keine Empathie mehr, nur voyeuristisch am Glotzen. Depressiv sind eh schon alle. Italien säuft ab. Australien brennt. Da gibt’s eigentlich nichts mehr zu retten. Wachstum bis zum Verrecken. Kapitalismus halt. Die Schere geht auf und auf.

Neoliberalismus - Ziel erreicht. Demokratie bald futsch. Gesellschaft gespalten. Hayek, Friedman und der Buchanan. Alles Verbrecher!

Der Zug passiert die Weinterrassen von Lavaux und kommt planmässig in Lausanne an. P

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KRITIKEN

DRINNIES: Der Podcast aus der Komfortzone ir hoffen, es geht euch gut und wenn nicht, trovertierte Personen schwer lösbar finden. Um an«W ist auch okay.» Dieser Satz läutet jeweils deren Drinnies das Leben zu erleichtern, können die eine neue Folge DRINNIES ein. Seit Ende 2020 gibt Hörer:innen im «Introvertipp» zudem eigene Tipps es den Podcast, der von den Comedy-Autor:innen Giulia Becker und Chris Sommer produziert wird.

Die beiden bezeichnen sich als Drinnies. Der Begriff bedeutet einerseits, dass sie sich in den eigenen vier Wänden am wohlsten fühlen. Andererseits handelt es sich um eine «innere Einstellung», wie es Giulia in der allerersten Episode erklärt. Denn beide sind introvertiert. Soziale Interaktionen verlangen ihnen viel Energie ab, Smalltalk ist der Horror und Telefonanrufe werden – so gut es eben geht – gemieden.

Als Giulia und Chris DRINNIES gestartet haben, nahmen sie an, ihr Podcast würde nur eine kleine Gruppe von Menschen ansprechen, doch mittlerweile ist die Hörerschaft gross und umfasst alle Altersklassen.

Im Podcast berichten Giulia und Chris von ihrem Alltag als Drinnies und greifen aktuelle Geschehnisse auf – wobei eine (ordentliche) Prise Humor nicht fehlen darf. Auch die Community nimmt eine zentrale Rolle ein. In der Rubrik «Drinsider – scharf nachgefragt» können Hörer:innen Giulia und Chris um Rat bitten, wenn sie vor einem Problem stehen, das sie als in-

Caroline Buck

und Tricks teilen. Neigt sich der Monat dem Ende zu, wird der «Drinnie des Monats» gekürt: Eine Person, die eine unangenehme oder schwierige Situation durchgestanden hat.

Dass Giulia und Chris in der Comedy-Branche tätig sind, spürt man rasch. Die beiden bringen einen dauernd zum Schmunzeln und zum Lachen, verbreiten einfach gute Laune und sind super sympathisch. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass DRINNIES im Jahr 2021 beim Deutschen Podcast Preis in der Kategorie «Bestes Talk-Team» gewonnen hat. Im Jahr darauf konnte der Podcast diesen Titel verteidigen und zusätzlich die Auszeichnung «Bester Independent Podcast» ergattern.

DRINNIES Giulia Becker und Chris Sommer Dezember 2020 – heute Acast

Ganz egal, ob man sich nun selbst als Drinnie identifiziert oder nicht – Reinhören lohnt sich! Jeden Dienstag erscheint eine neue Folge überall da, wo es Podcasts gibt. Und am besten macht man es sich beim DRINNIES-Hören in der eigenen Komfortzone gemütlich.

«The show’s not over until the Mockingjay sings» it der Veröffentlichung des ersten HungerBalllad of Songbirds and Snakes noch mehr Tiefe und M Games-Buchs im Jahr 2008 eroberte Suzanne Fülle. Collins’ Panem reisst die Leser:innen mit und Collins den Buchmarkt. Im Jahr 2020 ergänzte Colregt sie an, noch mehr darüber erfahren zu wollen. lins ihre Welt mit einer Vorgeschichte. Diese erzählt vom Beginn der Hunger Games und findet ihren Protagonisten in Coriolanus Snow, dem späteren Antagonisten der Originaltrilogie.

The Ballad of Songbirds and Snakes spielt 64 Jahre vor der Hunger- Games-Trilogie. Die Geschichte folgt dem jungen Coriolanus Snow während der zehnten Hunger Games. Anders als zu den Zeiten von Katniss Everdeen sind die Hunger Games zu dieser Zeit noch kein grosses Medienspektakel. Snow und seine gleichaltrigen Schulkolleg:innen erhalten daher die Aufgabe, die Hunger Games interessanter zu machen. Dafür werden sie alle zu Mentor:innen der Tribute aus den Distrikten. Snow erhält zu seiner Enttäuschung das weibliche Tribut aus Distrikt 12, Lucy Gray Baird, welcher er keine grossen Überlebenschancen zurechnet. Er entschliesst sich daher, die Rolle als Mentor zu nutzen, um in der Hierarchie des Kapitols aufzusteigen. Dafür geht er auch über Leichen.

Die dystopische Welt, welche Collins mit den Hunger-Games-Büchern erschaffen hat, erhält durch The 28

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Auf Fans der Hunger- Games-Bücher warten viele Details, welche die Geschehnisse der Originaltrilogie bereichern. Anders als andere Autor:innen tappt Collins nicht in die Falle, in einem Prequel den Antagonisten in einen tragischen Helden zu verwandeln.

The Ballad of Songbirds and Snakes humanisiert Snow zwar, entschuldigt seine Handlungen allerdings nicht.

Das Buch gibt Snow unzählige Möglichkeiten, nicht zum skrupellosen und brutalen Diktator zu werden.

Dennoch wählt er bewusst den Weg zu mehr Macht.

Ihm ist egal, wie viele Freunde und Verbündete er dazu hintergehen muss. Neben Snow überzeugen auch die neuen Charaktere. Besonders Lucy Gray Baird, Sejanus Plinth und Reaper bringen neue Perspektiven in die Welt von Panem.

Wie schon die Originaltrilogie ist auch The Ballad of Songbirds and Snakes verfilmt worden. Der Film mit Rachel Zegler als Lucy Gray Baird und Tom Blyth in der Hauptrolle als Coriolanus Snow ist seit dem 17.

November in den Kinos.

Franziska Schwarz

The Ballad of Songbirds and Snakes Suzanne Collins 2020 Scholastic

CRITIQUES

Antithèse du négationnisme : Le devoir de mémoire L'

Italie a trois couronnes, Dante, Boccace et Primo Levi. Pour celles et ceux qui ne connaîtraient pas, Primo Levi est un chimiste italien juif. Emporté par les tourments de la guerre, il se retrouve au camp d'Auschwitz-Monowitz. Par le plus grand des hasards, il survit et devient de facto, porteur d'une mémoire, lourde, trop lourde car en 1987, à l’âge de soixante-huit ans, il met fin à ses jours.

C'est en tout cas comme ça que Primo se décrit. Un destin chamboulé, un besoin de parler, un devoir de partager, grâce à sa vision scientifique, il arrive à décrire les horreurs des camps sans pour autant submerger ses lecteurs sous des détails morbides ou du pathos à outrance. Pour comprendre Auschwitz, ville tranquille il faut avoir lu Si c'est un homme qui est la première pièce de son témoignage. Narrant son arrivée et sa vie au camp, c'est une multitude de tortures, aussi infimes soient-elles, qui cumulées devaient briser les détenus. C'est aussi la description des quelques miracles de la vie qui font que l'homme sait se construire une carapace malgré les pires situations. Un livre court qui dans un premier

jet dévoile les horreurs du camp. La suite: La Trêve.

Cet ouvrage fait le récit du laborieux, et presque rocambolesque, retour de Primo de la Pologne à son chez lui à Turin en passant par l’URSS. L'œuvre est beaucoup plus légère et teintée d’un humour bienvenu à la suite des camps.

Un recueil qui comme un prisme permet de défragmenter la réalité, de l’observer et la raconter sous différents angles (poèmes, nouvelles, témoignages,...) Le témoignage éponyme narre quelques années de vie de la personne qui aurait pu être son double: Mertens. Primo, chimiste italien juif, Mertens chimiste allemand catholique. Tous deux travaillèrent à l’usine chimique accolée au camp, l’un en tant que Oberingenieur et l’autre, selon ses propres mots, en tant que « chimiste-esclave ». La réalité choquante et le paradoxe, qui n’en est pas un, du titre prennent toute leur ampleur dans cette histoire. Mertens ne voyait pas, ou fit semblant de ne pas voir, et ne fit rien. Autant d’ambitions de feuilles mortes accumulées permirent à Auschwitz d’être une ville tranquille où on se déresponsabilise.

Ryan Rätzer

Auschwitz, ville tranquille Primo Levi 2022 208 pages

The Best Offer ’admiration que j’ai pour les femmes est à talent. À travers des fraudes sans méchanceté avec «L la hauteur de la peur que j’ai toujours eue son meilleur ami, il a pu s’emparer d’une énorme d’elles et de mon incapacité à les comprendre. » quantité de représentations féminines , qu’il garde La représentation artistique est par définition une interprétation de la réalité. Est-il possible d’aimer une imitation de la réalité, de la connaître mieux que ce que l’on sait de la réalité elle-même ? Le faux et le réel se manifestent de façon immédiate et en même temps non immédiatement compréhensibles dans The Best Offer, un film thriller réalisé par Giuseppe Tornatore et sorti en 2013. Bien qu'en anglais, les scènes ont été tournées dans certaines villes italiennes, comme Trieste, Milan, Fidenza, Bolzano, Ora et Merano, mais aussi en partie à Prague et Vienne. Le film a été plusieurs fois primé lors de festivals de film Européens.

Virgil Oldman, est un vieil homme réservé, excentrique et solitaire qui n’aime pas beaucoup le contact humain au-delà du nécessaire. Pour éviter de se salir, comme de salir les œuvres d’art qu’il examine, il porte toujours des gants noirs. En effet, c’est un commissaire-priseur très renommé et de grand

à l’intérieur d’une grande pièce sécurisée dans sa grande maison. Fruit d’une recherche méticuleuse tout le long de sa carrière, il passe son temps libre à les regarder, les observer, les analyser. Il connaît ces « femmes » par cœur, mais il ignore totalement à quoi ressemble le contact avec une femme réelle.

Cela jusqu’au jour où une certaine Claire, souffrant d’agoraphobie, l’appelle pour lui demander l’évaluation des meubles dans l’une des villes de ses parents, morts il y a peu de temps. Il accepte avec réticence, bien qu’elle ne se présente jamais aux rendez-vous. Au début énervé, il est vite capturé par elle, en développant une véritable obsession cette pour cette femme, bien plus jeune de lui, qui le conduira vers un univers où se mêlent le vrai et le faux, le réel et l’imaginé.

Tanimara Sartori

The Best Offer 2913 131 min

« Dans chaque faux, il y a toujours quelque chose d’authentique caché. »

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SUDOKU Illustration Klipartz

Christmas Sudoku Puzzle #1

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Puzzle #1

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COMITÉ · KOMITEE Photo Anna Mitrovic

Komitee

Comité Von links nach rechts: Amélie Oberson, Antoine Lévêque, Annouk Chaulieu, Sophie Sele, Franziska Schwarz.

Nicht auf dem Foto: Christina Schuhmacher, Eva Frésard, Florian Angéloz, Selina Keiser, Tim König, Lola Spicher, Pauline Langel.

IMPRESSUM · DECEMBRE 2023 Rédaction-en-chef·fe · ­Chefredaktion Université · Universität Culture · Kultur Web Couverture · Titelbild Layout Correction · Korrektur Info · Abonnement Site web · Website Administration Marketing Événements Prochaine parution · Nächste Ausgabe

Antoine Lévêque, Sophie Sele

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Klaus Petrus, Amélie Oberson, Lea Moser, Junge Grüne Schweiz

Responsable francophone, Christina Schuhmacher Eva Frésard, Amélie Oberson Illustrations · Illustrationen

Zélie Morier, Aliyah-Sophie Manzke, Helene-Shirley Ermel

Yevgeniya Agakhanova, Franziska Schwarz Gwendoline Schenk Tim König Christelle Acevedo, Selina Keiser, Caroline Buck, Assadek Moussa Aitock redaction@spectrum-unifr.ch abo@spectrum-unifr.ch student.unifr.ch/spectrum/ Annouk-Lynne Chaulieu Lola Spicher Pauline Langel

Depuis 1958, Spectrum est le journal des étudiant·e·s de l’Université de Fribourg. Entièrement créé par elleux, le magazine est également bilingue. Chaque étudiant·e peut participer à sa conception et ainsi faire ses premiers pas dans le journalisme.

Spectrum paraît six fois par an et est gratuitement à la disposition de la communauté estudiantine dans les locaux de l’Université, ainsi que sur Internet.

Tirage : 900.

Contributions · Mitautor·innen

Ryan Rätzer, Sarah Alili, Guillaume Vincent Berclaz, Eric Roggwiller, Romain Michel, Yvan Pierri, Tanimara Sartori, Antoine Lévêque, Sophie Sele, Christina Schuhmacher, Amélie Oberson, Yaëlle Binggeli, Aliyah-Sophie Manzke, Helene-Shirley Ermel, Emanuelle Cohen, Franziska Schwarz, Joëlle Sorg, Max Mosbacher, Caroline Buck

Das Studierendenmagazin Spectrum gibt es seit 1958. Es wird von Studierenden der Universität gestaltet und ist zweisprachig. Alle Studierenden können mitmachen und dabei Erfahrungen im Journalismus sammeln. Spectrum erscheint sechsmal im Jahr und liegt kostenlos an der Uni und auf dem Internet auf.

Auflage: 900.

19. Februar 2024

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