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W + F Journal 03/19
E-Mobility – ein Überblick
Die Entwicklung weg vom klassischen Verbrennungsmotor schreitet in der Schweiz voran. Das erste Verkaufshalbjahr 2019 zeigte, dass gut jedes zehnte neu zugelassene Auto vollelektrisch, hybridelektrisch, mit Erdgas oder mit Wasserstoff fährt. Zudem sei es bei Dieselfahrzeugen zu einem Nachfragerückgang gekommen, wie der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) in einer Mitteilung schreibt.
Elektroautos sind heute universell einsetzbar. Im Nahverkehr sowie über weite Distanzen. Die Belastung durch graue Energie während der Produktion ist heute kleiner als bei anderen Antriebsarten. Kritische Experten sehen bei E-Mobility vor allem auf kurzen Strecken oder im Pendlerverkehr grosse Vorteile. Für die Autobahn schlagen sie kostengünstigere Lösungen (Wasserstoff oder synthetische Treibstoffe) vor.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern steckt die Schweiz bezüglich E-Mobility-Verkaufszahlen noch in den Kinderschuhen. Vor allem in Norwegen nimmt die Elektromobilität mehr und mehr Fahrt auf.
Laut dem wissenschaftlichen Institut Center of Automotive Management (CAM) ist der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in Norwegen im ersten Quartal 2019 auf die Rekordmarke von aktuell 61 Prozent Neuzulassungen gestiegen. Bis 2025 will Norwegen Benzin- und Dieselautos als Neuwagen verbieten. «Es sollte immer günstiger sein, ein alternativ betriebenes Fahrzeug zu haben als ein normales Auto», sagte der norwegische Umweltminister Ola Elvestuen gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Mehr als jeder zweite Neuwagen fährt in Norwegen also elektrisch. Wie geht das?
Man muss beachten, dass in Norwegen mit 5,3 Millionen Einwohnern vergleichsweise wenig Menschen leben. In Norwegen waren vor sieben Jahren auch «nur» weniger als 2 Prozent Elektroautos unterwegs, wie heute in der Schweiz. Die staatliche Unterstützung in Norwegen ist gross – es fallen auf E-Mobility viele Steuern weg. Die elektrische Variante ist für dieKonsumenten viel günstiger als die Spritvariante. Bis vor Kurzem musstendie Elektromobile gar keine Gebühren für Autobahnen, Fähren oder fürs Parkieren bezahlen. Inzwischen gibt essolche Abgaben auch für Elektroautos, aber nur bis zur Hälfte desnormalen Preises. Zudem dürfen Elektrofahrzeuge die Spuren von Bussenund Taxis benutzen und im Stau an den Benzinern vorbeifahren. Diestaatliche Firma Enova sorgt dafür, dass es auf den Hauptverkehrsachsenalle 50 km zwei Schnellladesäulen gibt.
Wie ist die Situation in der Schweiz?
Vergleicht man die grösseren Schweizer Städte miteinander, wird ersichtlich, dass es beispielsweise in Biel mehr als viermal so viele öffentliche Ladestationen gibt als in Luzern. In der Schweiz sind es die Kantone Bern, Tessin oder Thurgau, die mittlerweile auch Förderbeiträge für die Installation von Ladeinfrastrukturen anbieten. Die Kriterien, die die Autos erfüllen müssen, sind unterschiedlich. Es gibt auch einige Energieleister oder Gemeinden, die den Kauf eines energieeffizienten Autos subventionieren.
«invisia» - modular und intelligent
«Genau wie das Smartphone wird sich auch E-Mobility durchsetzen. Der Trend geht ganz klar in Richtung E-Mobility. Für den Elektroinstallateuren wird E-Mobility immer wichtiger werden», sagt unser Kundenberater des Bereichs «Erneuerbare Energien», Vladimir J. Klan. Gerade für Mehrfamilienhäuser oder grosse Parkanlagen bietet sich passend zu unseren KEBA-Ladestationen, die wir im Angebot haben, auchdas intelligente System «invisia» an. «Nebst dem Energiemanagement fürStrom, Wärme und Wasser umfasst ‹invisia› ein hochleistungsfähiges Lade-und Lastmanagement für Elektroautos», erklärt Klan.
Intelligent-dynamisches Lademanagement für Elektroautos

Eine modulare Lösung für Ihr gesamtes Energiemanagement
• Zuverlässiges Laden aller Modelle
• Unbeschränkt skalierbar und zukunftssicher
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• Auslagerung Inkasso an Energieversorger
Die Schweiz, ein Land der Mieter
Obschon Wohneigentum auch hierzulandeboomt, bleibt die Schweiz ein Land der Mieterinnen und Mieter. 2017 wurden rund 38 Prozent der Wohnungen von ihren Besitzern selbst bewohnt: so wenige wie in keinem anderen Land. Bei Neubauten wird die Infrastruktur in den Garagen oftmals so vorbereitet, dass man eine E-Ladestation installieren könnte, oder es werden sogar Plätze zur Verfügung gestellt. Bauherren können bei der Planung und der Projektierung von Neu- und Umbauten gar zur Berücksichtigung der Elektromobilität verpflichtet werden. Massnahmen sind besonders dann wichtig, wenn die Nutzergruppe hauptsächlich nur auf öffentlichem Grund parkieren können. Dies ist beispielsweise in Wohngebieten mit blauen Zonen, sprich bei Bewohnern von Mehrfamilienhäusern ohne Garage, der Fall: «Für sogenannte ‹Laternenparker› sind die privaten Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen heute zum Teil noch sehr eingeschränkt. Die Verfügbarkeit von zugänglichen Ladestationen ist in der Schweiz im europäischen Vergleich jedoch gut», sagt Stephan Walter, Fachspezialist Mobilität vom Bundesamt für Energie.
Im Kanton Basel-Stadt wurden im Frühling 2016 beispielsweise für ein Pilotprojekt zehn Parkplätze auf öffentlichem Grund mit Ladestationen mit einer Ladeleistung von 22 kW ausgerüstet. So soll den Anwohnern dieEntscheidung zum Kauf eines Elektroautos erleichtert werden.
Kein Recht auf Ladestation
Nach bestehender Gesetzeslage haben die Mieterinnen und Mieter kein Anspruch auf die Einrichtung einer Ladestation. Wird der Vermieter mit dem Wunsch nach einem Abstellplatz mit einer Ladestation konfrontiert, steht es dem Vermieter frei, dem Wunsch nachzukommen: «Ist beim gemieteten Parkfeld im Freien oder in der Tiefgarage keine Ladestation vorhanden, sollte der Mieter vor dem Umstieg auf E-Mobility an den Vermieter ein Begehren zur Ausrüstung seines gemieteten Autoabstellplatzes mit einer Ladestation richten», rät Natalie Imboden vom Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband.
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Unsere Fachspezialisten stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie Ihren Kundenberater für ein Beratungsgespräch oder für eine unverbindliche Offerte unter: emobility@w-f.ch.