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Die Riede Saziani von Win zählt zu den absolut best

VON DORIAN KROIS

Der Grauburgunder ist das „familiäre“ Bindeglied zwischen Pinot Noir (Blauer Burgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder) in der großen Burgundergruppe. Schon im 14. Jahrhundert wurde er von den Zisterziensermönchen aus seiner Heimat Burgund nach Österreich gebracht und weiterverbreitet. Was der Traminer für den Weinbauort Klöch ist, ist der Grauburgunder für Straden. Die anspruchsvolle Rebsorte gedeiht hier nämlich besonders gut. Der Grauburgunder bevorzugt warme Hanglagen mit tiefgründigen und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Eine dieser Top-Lagen, die für diese sehr charakterstarke Sorte ideal geeignet ist, ist die Riede Saziani in Straden, mehrheitlich bewirtschaftet vom Weingut Neumeister.

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Winzer Christoph Neumeister hat das Weingut im Jahr 2009 von seinem Vater Albert übernommen und bereits ein Jahr zuvor wurde damit begonnen, nach und nach auf die biologische Bewirtschaftung umzustellen, was schrittweise erfolgte und 2013 schließlich für den kompletten Betrieb abgeschlossen wurde. Insgesamt werden Weintrauben aus ca. 35 Hektar Anbaufläche verarbeitet. Das Weingut Neumeister ist grundsätzlich auf die Produktion von Orts- und Riedenweinen spezialisiert und Mitgliedsbetrieb der „Steirischen Terroir- und Klassikweingüter“ (STK). Als Riedenweine werden Weine aus den Erste-STK-Rieden Steintal (Roter Traminer) und Klausen (Weißburgunder, Sauvignon Blanc) sowie aus den Große-STK-Rieden Moarfeitl (Morillon, Sauvignon Blanc) und Saziani (Grauburgunder) ausgebaut.

Zur Riede Saziani hat Christoph Neumeister einen ganz besonderen Bezug, ist es doch der Hausberg des Weingutes, wo er mit seiner

Familie aufgewachsen ist und wo sich auch das weithin bekannte Haubenrestaurant „Saziani Stub'n“ befindet. Auf der Südlage von Saziani ist ausschließlich Grauburgunder gepflanzt, im etwas kühleren Westteil auch Sauvignon Blanc und Muskateller für die Ortsweine. Insgesamt hat Saziani eine Fläche von etwa 5 Hektar, davon werden ca. 4 Hektar vom Weingut Neumeister bewirtschaftet.

Christoph Neumeister beschreibt seinen Zugang zum Weinmachen als recht konservativ. Er lässt sich nicht von Trends leiten, sondern will Weine mittels traditionellem Winzerhandwerk machen, was mit äußerst penibler Arbeit, viel Zeit und mit so wenig Eingriff im Keller wie nur möglich verbunden ist. Für den GrauburgunderRiedenwein vom Saziani werden nur Trauben der ältesten Reben am Weinberg mit einem Alter von 40 bis 55 Jahre verwendet. Diese Weinstöcke wurzeln sehr tief im kargen Boden, in dem man neben Meeressedimenten auch vulkanisches Gestein findet. Das macht sie unabhängiger gegenüber Starkwetterereignissen und sehr konstant in der Qualität. Die durch das hohe Alter relativ kleinen Beeren sind hochkonzentriert. Der Ertrag ist dadurch zwar niedrig, aber die Ergebnisse der alten Rebstöcke sprechen einfach für sich. Darum gilt es, diese zu erhalten, was natürlich wiederum mit reichlich Arbeit verbunden ist. Die Trauben von jüngeren Weinstöcken auf Saziani werden für den Ortswein Straden verarbeitet. Die Lese erfolgt immer sehr selektiv, das heißt, es wird ganz genau geschaut welche Trauben schließlich im Erntekorb landen, denn der Anspruch ist sehr hoch. Gelesen werden alle Trauben, natürlich von Hand, zum perfekten Zeitpunkt in einem Durchgang. Angekommen im Presshaus, hat Winzer Christoph Neumeister als „höchste Instanz“ nochmals ein Auge darauf,

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