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Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker

Löffel strecken? Sicher nicht! Der freche Peter Hase und seine Freunde aus Wald und Feld sind wieder einmal auf Obst- und Gemüsejagd – in der Fortsetzung des ultimativen Abenteuers der sprechenden Tiere! Eigentlich stört es Peter nicht wirklich, dass Bea (Rose Byrne) und Thomas (Domhnall Gleeson) heiraten werden. Irgendwie hat er den Mann mit den leichten Tendenzen zur Hysterie sogar liebgewonnen. Man kann es Hassliebe nennen – Peter ist und bleibt ein Troublemaker wider Willen, und Thomas trägt nun eben die Verantwortung, dass alles im Lot bleibt. Dann allerdings bringt Bea die Abenteuer von Peter und seinen Freunden in Buchformat heraus. Und plötzlich kennen alle nicht nur Peters Namen, sondern halten ihn auch für den größten Rebellen jenseits des Gemüsebeets. Er fühlt sich irgendwie missverstanden, und wer ist schon gerne ein Abziehbild aus einem Kinderbuch-Bestseller? Als Bea und Thomas auf Reisen gehen, beschließt Peter, ebenfalls aufzubrechen – raus aus dem Garten, rein in die große Stadt. Erstens will er nicht immer an allem schuld sein. Und außerdem muss es da draußen noch einiges zu erleben geben. Damit wird Peter recht behalten. Natürlich lassen sich Peters Freunde nicht nehmen, ihn zu begleiten. Aber wie groß das Abenteuer diesmal wird, haben weder seine Hasenfreunde noch eines der anderen Tiere vorhersehen können. In Frieden und Harmonie mit den Tieren des Waldes zusammenleben zu können – eine traumhafte Vorstellung. Hier ist sie Realität, alle Tiere können sprechen, und die Action und der Spaß, den Mensch und Tier zusammen haben, ist nicht nur für Kinder mitreißend – da haben auch die Eltern was davon!

Klaus Hübner

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#SKIPvibe

AB 27.03. IM KINO

Abenteuer/Komödie. OT: Peter Rabbit 2. USA/Australien/Indien 2020. Regie: Will Gluck. Besetzung: Rose Byrne, Domhnall Gleeson; James Corden, Margot Robbie (Stimmen im Original). Verleih: Sony Pictures.

EIN FEST FÜR HASEN

Im Gegensatz zu Feiertagen wie Weihnachten und Halloween ist Ostern in Film und

Fernsehen eher unterrepräsentiert. SKIP feiert trotzdem das Fest der Auferstehung – mit Heimkino-Angeboten rund um den christlichen Erlöser, gut versteckten bunten Eiern und ein paar legendären Hasen.

Schon wieder Ferien? Ja, genau, Ostern versetzt uns heuer bereits Anfang April neuerlich in

Freizeitstress und sorgt für Unterhaltungsbedarf. Statt sich sinnlos mit Eierlikör zu betrinken, auf Kunstschneepisten den Alko-Skirasern auszuweichen oder Lebensmittel im

Schrebergarten zu verstecken (und nie mehr zu finden), kann man sich und seine

Lieben auch rechtzeitig mit österlicher Film- und Fernsehkost versorgen. Dieses Jahr kommt das SKIP-Feiertagsprogramm per Streaming aus dem Internet oder altmodisch auf DVD. Frohe Ostern!

BIBELKINO

Mit dem Titel Die größte Geschichte aller Zeiten (USA 1965; Amazon) kann man einfach nichts falsch machen. Und mit so einer Starbesetzung (Max von Sydow als Jesus, Charlton Heston als Johannes der Täufer, Donald Pleasence als Satan u. v. v. a.) erst recht nicht. Ein weiterer klassischer Monumentalfilm, den man gesehen haben sollte, ist Ben Hur (USA 1959; Amazon) – wieder mit Charlton Heston, der hier als kriegerischer Titelheld durch das Leiden Jesu endlich Frieden findet. Wer den Heiland lieber im Weichzeichner sieht, gönnt sich Franco Zeffirellis ursprünglich als TV-Serie konzipiertes Sechsstundenwerk Jesus von Nazareth (GB/I 1977; DVD) – evangelientreu und brav, deshalb auch regelmäßig in Bibel-TV zu sehen.

EASTER HORROR

Brutaler Serienmörder im Hasenkostüm killt sich Jahr für Jahr zu Ostern durch Texas, weil er die Leute dort nicht spirituell genug findet: Serial Rabbit (ab 2005; gelegentlich bei Amazon, auch als DVD) macht massenmordenden Kino-Weihnachtsmännern Konkurrenz. Das Motto des exzellent blöden Easter Bunny, Kill! Kill! (USA 2006; DVD) lautet „Dieses Jahr gibt’s keine Auferstehung“. Kein Wunder, mordet doch auch hier ein als Hase verkleideter Irrer munter vor sich hin. Anspruchsvolleren Grusel – und einen Hasen, dem man wirklich zu keiner Jahreszeit begegnen will – bietet Richard Kellys Donnie Darko (USA 2001; DVD & Blu-ray): Zeitreisen, Katastrophen, absolute Weirdness-Garantie.

JESUS THE MAN

Dass Mel Gibson das Leiden des Erlösers als Torture

Porn und noch dazu auf Aramäisch inszenieren würde, hätte niemand gedacht. Die Passion Christi (USA 2004; Amazon) ist nicht nur deshalb überraschend und zeigt den Kreuzweg bis zum bitteren Ende … Der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini inszenierte die Biografie des Jesus von Nazareth in Das 1. Evangelium – Matthäus (I/F 1964; Sky) in kargem, schlichtem Schwarzweiß und erzählt auf meisterliche Art vom Außenseiter, der gegen das Establishment ankämpft. Ebenso kein Teil der besseren Gesellschaft ist der Titelheld von Das Leben des Brian (GB 1979; Amazon & Netflix), der zur gleichen Zeit wie Gottes Sohn in Judäa lebt, aber immer nur Pech hat. Monty Python waren im Kino nie besser.

OSTERKLANG

Manchmal braucht man einfach ein bisschen Musik … Als noch nicht das Leben jedes Würstelverkäufers als Musical verbraten wurde, ließ die „Rockoper“ Jesus Christ Superstar (USA 1973; Amazon) den Herrn als Hippie antreten – mit mitreißender Musik von Andrew Lloyd Webber. Das Problem dabei: Hippies

vergönnt man von vornherein nichts Gutes … Dann schon eher dem wunderbaren Duo Fred Astaire und Judy Garland im Filmmusical-Klassiker Osterspaziergang alias Easter Parade (USA 1948; Amazon), der zur Musik von Irving Berlin eine Liebesgeschichte zwischen Tänzer und Tänzerin erzählt (und österliche Frühlingsgefühle weckt).

FEIERTAGSFERNSEHEN

Auch im TV spielt Ostern eine Rolle – wenn auch meistens in picksüßen Kitsch

episoden von Familienserien und Sitcoms. Einen witzigeren Umgang mit dem Fest pflegen da schon die Macher von South Park mit ihrem Fantastic Easter Special (dt.: Der Osterhasen-Code; Staffel 11, Folge 5; USA 2007; Amazon & Netflix), das die große Verschwörung gegen Ostern in einer irren Folge à la Dan Brown abhandelt. In der Folge Komm zu Jesus der Fantasy-Serie American Gods (Staffel 1, Folge 8; USA 2017; Amazon) bekommen wir dafür eine gewisse Ostara zu sehen, die angeblich eine germanische Frühlingsgöttin war.

Daran zweifelt die Wissenschaft zwar, aber es ist ja auch nur Fernsehen …

OSTERHASE(N)

Kommen wir also zu jenem Tier, den man zu diesem Anlass sowieso nicht ausweichen kann. Peter Hase (AUS/USA, GB 2018; Amazon/Sky) mischt Real- und Animationsfilm, ist ein Familien-Kassenschlager, präsentiert Figuren wie Flopsi, Mopsi und Wuschelpuschel, existiert auch als reine Zeichentrickserie und zieht pünktlich zum heurigen Eierfest die Kinofortsetzung Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker nach sich. Noch österlicher kommt Hop – Osterhase oder Superstar (USA 2011; Amazon/Netflix/Sky) daher, der uns auf die Osterinsel, in die unterirdische Süßigkeitenfabrik des Osterhasen, entführt. Ächz. Wenigstens ist David Hasselhoff (als er selbst) dabei. Die Kinder wird’s freuen – ebenso wie der DreamWorks-Streifen Die Hüter des Lichts (USA 2012; Amazon), in dem Meister Hase zusammen mit Weihnachtsmann, Zahnfee etc. die Träume und den Glauben des Nachwuchses vor Albträumen retten soll.

PROFI-HASE

Wenn man seine Hasen etwas abgeklärter schätzt und Filme bevorzugt, bei denen man als Elternteil nicht unter Zwang zuschauen und dabei gute Laune simulieren muss, dann bleibt als letzter (und vielleicht bester) Ausweg neben dem Klassiker Bugs Bunny immer noch der animierte Hase, der im nicht nur tricktechnisch revolutionären Robert-ZemeckisFilm Falsches Spiel mit Roger Rabbit (USA 1988; Amazon) als Star in einem Hollywood agiert, wo Menschen und Zeichentrickfiguren nebeneinander leben und spielen. Auch heute noch ein hinreißendes Filmvergnügen.

Peter Hiess

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