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Hybrid-Unterricht – Lernen von überall nach überall

SIS Zürich Hybrid-Unterricht – Lernen von überall nach überall

Nina Benisowitsch, Mathematiklehrerin Sek/College

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Nach dem Fernunterricht Anfang 2020 folgte nach der Wiedereröffnung der SIS Zürich der Hybrid-Unterricht – eine weitere Herausforderung, die das Schuljahr 2020/21 für die Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler mit sich brachte. Anders als beim Fernunterricht findet der Hybrid-Unterricht in der Schule statt, muss aber gleichzeitig auch für Schülerinnen und Schüler, die in Quarantäne sind, nach Hause übermittelt werden. Der Hybrid-Unterricht ist damit eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht, wobei Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II von zu Hause aus am Unterricht vor Ort teilnehmen können. So ist es möglich, dass alle Schülerinnen und Schüler zusammen am Unterricht teilhaben, ob in der Schule oder auf Distanz.

Die Technik spielt natürlich eine grosse Rolle, damit erfolgreicher Hybrid-Unterricht gelingen kann. Zum Glück können wir uns auf die Infrastruktur von MS Office 365 verlassen, welche es der Schülerschaft ermöglicht mit dem Computer durch Ton- und Kameraübertragung am Unterricht vor Ort teilzunehmen, das Lernmaterial herunterzuladen und sich mit den Lehrpersonen und Mitschülerinnen und Mitschülern auszutauschen.

Der neue Alltag in einem Sekundarschulzimmer sieht meist so aus, dass zu Beginn der Stunde nicht nur die Schülerinnen und Schüler im Zimmer begrüsst werden, sondern gleichzeitig auch ein Gruppen-Anruf an die Lernenden im Fernunterricht gestartet wird, sodass die ganze Klasse am Unterricht mithören kann. Der Einstieg in die Lektion lautet also nicht mehr nur noch «Guten Morgen!», sondern auch «Können Sie mich hören?». Es bietet sich danach an, den eigenen Bildschirm im Schulzimmer mit den Schülerinnen und Schülern im Fernunterricht zu teilen und gleichzeitig auf das Smartboard zu projizieren.

Mit meinem elektronischen Stift schreibe ich virtuelle Notizen, die sich direkt als PDF exportieren lassen. Mit dem Tablet kann ich auch durchs Klassenzimmer laufen, ohne dass die Schülerinnen und Schüler zu Hause abgehängt werden. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler zu Hause auch zu Wort kommen – dazu benutzen sie das im Teams eingebaute Handhebe-Symbol oder melden sich mit ihrem Namen. Dann stelle ich den Lautsprecher an, sodass alle alles mitbekommen. Auch Gruppenarbeiten funktionieren wunderbar. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr enthusiastisch ihre Kolleginnen und Kollegen via MS Teams anzurufen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Auch haben wir an der SIS Zürich bereits testweise Prüfungen mit einem sogenannten Safe Exam Browser durchgeführt, der es den Schülerinnen und Schülern zu Hause erlaubt unter fairen Bedingungen an Prüfungen teilzunehmen. So kann in Zukunft auch eine repräsentative Zeugnisnote sichergestellt werden. Der neue Hybrid-Unterricht verlangt von den Lehrpersonen viel Flexibilität und Wachsamkeit auf verschiedenen Ebenen. Neben den Schülerinnen und Schülern in der Klasse, müssen alle Materialien den Schülerinnen und Schülern zu Hause zur Verfügung gestellt werden. Die Hausaufgaben müssen auch von den Schülerinnen und Schülern zu Hause korrigiert und eingesammelt werden (meist via E-Mail). Fragen, die während des Unterrichts per Email eintreffen, dürfen nicht übergangen werden – und man muss gleichzeitig den Überblick behalten, wer gerade in Quarantäne ist und wer nicht.

Generell gestalte ich meinen Präsenzunterricht momentan mit mehr digitalen Komponenten, damit ein Zusammenschluss von Fern- und Präsenzunterricht möglichst reibungslos funktioniert. Zum Beispiel lade ich Lernziele immer im MS Teams hoch, anstatt diese auszudrucken. Auch Musterlösungen stelle ich lieber elektronisch zur Verfügung – das spart Papier und ich bin mir sicher, dass alle Zugriff haben. Die Schülerinnen und Schüler zu Hause sind froh, dass sie im Stoff nicht allzu weit zurückfallen: «Ich finde Homeschooling toll, weil ich so viel weniger vom Unterricht verpasse, auch wenn ich in Quarantäne bin.» Ausserdem freuen sich die Schülerinnen und Schüler immer über jeglichen Kontakt zu ihren Mitschülern und Mitschülerinnen. Ein kürzlich aus der Quarantäne zurückgekehrter Schüler bringt es auf den Punkt: «Also ich fand es gut.» 

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