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Biographie von René Clemencic

René Clemencic

(27. Februar 1928 - 8. März 2022)

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René Clemencic war Komponist, Dirigent, Flöten- und Clavichordvirtuose, Cembalist und Organist, Leiter und Gründer des Clemencic Consort, Musikwissenschaftler und Schriftsteller, gelernter Philosoph sowie Sammler von emblematischen Büchern und Skulpturen. Am 27. Februar 1928 in Wien geboren war er ein echtes Kind der Donaumetropole. Seine Ahnen stammen aus Istrien, Slowenien, Mähren, Polen. Zu Hause sprach er mit seinem Vater, einem Notar, stets italienisch, mit seiner Mutter deutsch. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft an der Pariser Sorbonne, dem Collège de France sowie an der Universität in Wien. Gleichzeitig studierte er Musik - Blockflöte und Cembalo in Wien, Holland und Berlin, Musikalische Formenlehre bei Erwin Ratz, Musiktheorie beim Schönbergfreund und -schüler Josef Polnauer, und J. M. Hauers Zwölftonlehre bei Johannes Schwieger. Seit 1957 trat Clemencic als Blockflötenvirtuose und Leiter eigener Ensembles auf. 1958 gründete er das Orchester “Musica Antiqua” und 1968 das nach ihm benannte Ensemble, den “Clemencic-Consort”. Beide Ensembles verschrieben sich der Alten Musik auf historischen Instrumenten und erlangten bald überregionale Bedeutung. Sein Repertoire umfasste die Musik vom 12. Jahrhundert an über die Epochen des Madrigals, der Spielmusik, der frühen Oper, der französischen und englischen Sakralmusik bis zum Hochbarock. Auch als Autor trat Clemencic an die Öffentlichkeit. Mehrere Publikationen zu Problemen des alten Instrumentariums, zum Blockflötenspiel oder zur Hofmusik sind erschienen. Von 1996 bis 2005 betreute René Clemencic den Musica Antiqua-Zyklus des Wiener Musikvereins. Von Herbst 2005 bis Juni 2019 gab es im selben Haus einen eigenen Clemencic-Consort-Zyklus. Er nahm als Solist und Dirigent über 100 Schallplatten und CDs auf, gab Konzerte auf der ganzen Welt und erhielt zahlreiche internationale Preise wie Edison, Grand Prix du Disque, Diapason d’Or, Prix Cecilia und andere mehr. René Clemencic lebte in der Welt der Alten Musik ebenso wie in der Moderne. Er schuf die Musik zum Film Molière (Ariane Mnouchkine), Musik zu Tolldreiste Szenen (Wiener Serapionstheater), Musik zum Prinz von Homburg (Oskar Werner). Für sirene schrieb er die Operelle Monduntergang (2006), Nachts unter der steinernen Brücke (2009), Harun und Dschafar (2011) und das Oratorium Gilgamesch (2015). Ein letztes geplantes Projekt mit dem sirene Operntheater kam leider nicht mehr zustande.