KunststoffXtra 12/12

FACHBERICHTE

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MESSEN

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Dezember 2012

KUNSTSTOFF XTRA NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

WANNER Thermogranulator

Mahlgut und Kleinstangüsse werden zu perfektem Regranulat...

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EDITORIAL

Der Truthahn – oder ein etwas anderes Editorial An Thanksgiving kommen laut einer Pressemitteilung in den USA mehr als 45 Millionen Truthähne auf den Tisch. Für mich ein Grund, für einmal das

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KUNSTSTOFF XTRA

Wort an dieser Stelle einem Gourmet, der sich in der Zubereitung dieses Geflügels auskennt, zu übergeben: Für gut sechs Personen kaufe man einen Truthahn von gut fünf Kilo und zwei, noch besser drei Flaschen Whisky von absolut bester Qualität (es darf Sie beim Whisky nicht reuen!). Ausserdem benötigt man 1 Prise Salz, mindestens 250 g blauen Pfeffer, 1 Kl Olivenöl sowie 4 Speckstreifen.

Truthahn ganz mit Speckstreifen belegen, schnüren, salzen, pfeffern und das Olivenöl dazugeben. Ofen auf Stufe 7 während zehn Minuten vorheizen. Sich ein Glas Whisky einschenken. Anschliessend den Truthahn auf einem Bratblech in den Ofen schieben. Nun schenke man sich zwei Gläser Whisky ein und trinke diese. so richtig drannimmt. Man genehmige sich zwei bis drei weitere Gläser Whisky. Nach einer alben Dunde öffnen, wenden und den Braten mal so anschauen. Die Fiskiflasche ergreifen und sich eins hinter die Binde kippen.

Nach einer weiteren alben Schtunde zum Ofen hinschlendern und die Trute wenden. Darauf achten, sisch an der verdammten Obendüre nischt die Hand tsu verbrenenn. Sich weitere fünf oder sechs Wiskigläser sisch oder so oder ähnlech.

Die Drude während drei Schtunden raten und alle swansig Piluten pinkeln, wenn möglech. Anschliessend vorsichtig zum Trut kriechen und den Ofen aus dem Viech ziehen. Nomol einen Schlugg genehmigen und wieder versuchen das Biest rauszugriegen. Den Druiden vom Boden auflesen, mit einem Tuch abdupfen und auf einer Bladde schön hinrichten.

Paass uf, das du nitt ausrutsch, ausrutschen, wegen dem Fett auf dem Bläadli-bläddli-boden. Wenn’sich dorschdem nicht vermaiden lässt, jä, de halt. Unbedingt noch den Rest der zweiten Flasche intonie, ähm intus, also drinken und dann unbedingt sofort – ein wenig go schlapfen.

Am nächsten Tag den Truthahn mit Mayonnaise kalt essen, selbstverständlich erst, nachdem man das ganze Bordell vom Vorabend aufgeräumt hat.

Merry Xmas oder mit den Worten des KunststoffXtra-Teams: Frohe Weihnachten

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com 12/2012

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Farbe für technische Kunststoffe Medizinaltechnik

Den Thermostat nach 20 Minuten auf Stufe 8 stellen, damit es die Trute

KUNSTSTOFF XTRA

I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

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FOKUS

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Nachhaltigkeit – mehr als nur Energieeffizienz

Vor dem Hintergrund der knapper werdenden Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen und Energie gefragt – eine Verantwortung, der sich die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen stellen. Mit der gemeinsamen Initiative «Blue Competence» machen sie ihr Engagement zur Nachhaltigkeit sichtbar. Auf der Fakuma erfolgte der Branchenstart der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative.

Schnelle Fertigung einer CFK-Motorhaube

Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) hat zusammen mit dem Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen und namhaften Industriepartnern erstmalig ein aus Kohlenstofffasern gefertigtes Musterbauteil einer Ford Focus Motorhaube präsentiert. Im Vergleich zur serientypischen Stahlmotorhaube ist das Gewicht der CFK Motorhaube um 60 Prozent auf unter 5 kg reduziert.

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VERARBEITUNG

VERFAHRENSTECHNIK

MASCHINEN/PERIPHERIE Qualität ist zunehmend ein Kriterium

Umfassendes SpezialKnow-how ist gefragt

Hochleistungskunststoffe mit sehr hohen Glasfaseranteilen bieten exzellente Eigenschaften, sind aber schwieirg zu verarbeiten. Die Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG besitzt die nötige Erfahrung und fertigt hoch beanspruchbare Komponenten u.a. aus dem Material Grivory.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für die Kunststoff- und Kautschukindustrie

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 2. Jahrgang Druckauflage 6000 Exemplare ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 (0)32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Die VR China ist der grösste Produktionsstandort und Absatzmarkt für Kunststoff- und Gummimaschinen auf der Welt. Ähnlich wie in anderen Branchen hat auch hier in den letzten fünf bis zehn Jahren eine deutliche Verschiebung des Schwerpunkts von West nach Ost stattgefunden. Im Bereich Kunststoff- und Gummimaschinen konnte China seinen Anteil an der Weltproduktion zwischen 2007 und 2011 verdoppeln.

Produktion Sprüngli Druck AG Dorfmattenstrasse 28 CH-5612 Villmergen Telefon +41 (0)56 619 53 53 Telefax +41 (0)56 619 53 00 info@spruenglidruck.ch www.spruenglidruck.ch Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto) Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über.

Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

Copyright 2012 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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KUNSTSTOFF XTRA

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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

VERPACKUNG

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TRENDS

Folien halten Lebensmittel länger frisch

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RECYCLING

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FIRMENBERICHT

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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

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WIRTSCHAFT

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NEWS

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MESSEN

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VERANSTALTUNGEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Transparente Verpackungsfolien mit aromadichten Schutzschichten des Fraunhofer Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP sorgen für mehr Frische bei amerikanischen Lebensmitteln. Aber die Dresdener Plasmatechnologie kann noch viel mehr.

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WERKSTOFFE PVC wird grün

Die PVC-Industrie traf sich anlässlich der AMI-Konferenz «PVC Formulation 2012» in Düsseldorf, um über Markttrends und die neuesten Formulierungen zur Optimierung der Umweltauswirkungen von Vinyl-Compounds zu debattieren. Als wichtigster Trend bei der PVC Compoundierung kristallisierte sich die Entwicklung in Richtung erneuerbarer Additive und umweltfreundlicher Inhaltsstoffe heraus.

RÉSEAU PLASTURGIE

KUNSTSTOFF XTRA FACHBERICHTE

Granuliersystem ThermoGranulator20 Das neue Granuliersystem ThermoGranulator 20 ermöglicht es Ihnen, problematisches Mahlgut oder auch Kleinteile / Angüsse direkt in hochwertiges Granulat umzuwandeln. Die mit dem TG20 erzeugten Ganulate sind dabei in Bezug auf ihre Geometrie und das Rieselverhalten mit der entsprechenden Neuware vergleichbar.

Dementsprechend lässt sich das mit dem TG20 erzeugte Granulat in Ihrem Produktionsprozess prozesssicher wieder einsetzen bzw. beimischen.

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ZUM TITELBILD

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NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

Der TG20 plastifiziert und granuliert die unterschiedlichsten Polymere schonend und zuverlässig und ist überall dort gefragt, wo sich ein durch rein «mechanisches Zerkleinern» erzeugtes Mahlgut nicht wieder prozesssicher verarbeiten lässt.

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FOKUS

Blue Competence bei Kunststoff- und Gummimaschinen

Nachhaltigkeit – mehr als nur Energieeffizienz Vor dem Hintergrund der knapper werdenden Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen und Energie gefragt – einer Verantwortung, der sich die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen stellen.

Mit der gemeinsamen Initiative «Blue Competence» machen sie ihr Engagement zur Nachhaltigkeit sichtbar. Auf der Fakuma erfolgte der Branchenstart der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative.

Auf der diesjährigen Fakuma präsentierten sich die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen erstmals unter der Flagge der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence. Fast 40 Mitgliedsunternehmen aus dem VDMA-Fachverband sind bereits Partner der Initiative, viele davon auch Aussteller auf der Fakuma. «Als Maschinen- und Anlagenbauer sind wir in der Verantwortung, den Verarbeitern eine energie- und rohstoffeffiziente Produktion zu ermöglichen und die technologische Grundlage für nachhaltige Endprodukte zu schaffen,» erklärt Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen zum Branchenstart von Blue Competence.

letzten 20 Jahren ihre Produktionsleistung verdoppelt, während gleichzeitig der maschinenspezifische Energieverbrauch um ein Drittel gesunken ist. Die Prognosen im Bereich Energieeffizienz sind laut einer Euromap-Studie (Europäischer Dachverband der Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen) ebenfalls richtungsweisend: Das Einsparpotenzial beim maschinenspezifischen Energieverbrauch liegt bis 2020 bei weiteren 20 Prozent», erläutert Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbandes. Auf einer Presseveranstaltung zu Blue Competence auf dem Friedrichshafener Messegelände diskutierten Experten aus VDMA-Mitgliedsunternehmen über ihre Schwerpunkte zur Nachhaltigkeit:

Verantwortung tragen hat Tradition

Transparenz durch Energiemessstandards

Sich dieser Verantwortung zu stellen, hat im Kunststoff- und Gummimaschinenbau eine lange Tradition. Durch ihre Teilnahme an Blue Competence machen die Hersteller das deutlich. «Die Branche hat in den

Bedingt durch neue europäische Gesetzgebungen, aber auch durch die klaren Forderungen von Kundenseite ist es unerlässlich, die Verbrauchswerte von Kunststoff- und Gummimaschinen transparent und damit vergleichbar zu machen. Für den Bereich Spritzgiessmaschinen wird mit der Neufassung der Euromap 60 zur maschinenspezifischen Energiemessung – Erscheinungstermin Ende 2012 – eine praktikablere Lösung zur Verbesserung der Messergebnisse erreicht. «Mit der Differenzierung zwischen maschinen- bzw. produktbezogener Energiemessung können wir sowohl den politischen Vorgaben als auch den Kundenforderungen gerecht werden», so Dr. Karlheinz Bourdon, Vice President Technologies der KraussMaffei Technologies GmbH, München. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Maschinentechnik sieht KraussMaffei insbesondere bei integrierten Prozessen enormes Potenzial um Kunst-

Thorsten Kühmann: Der Energieverbrauch bei Kunststoff- und Gummimaschinen lässt sich bis 2020 um weitere 20 Prozent senken.

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stoffteile, beispielsweise mit hochwertigen Premium-Oberflächen, kosten- und ressourceneffizient herzustellen. «Dies wird durch die grosse Nachfrage nach unseren Ein-Stufen Prozessen wie Colorform, Skinform oder Coverform bestätigt – Verfahren, bei denen wir Benchmarks in der Branche gesetzt haben», so Bourdon.

Dr. Karlheinz Bourdon: Mit Ein-Stufen-Prozessen haben wir Benchmarks in der Branche gesetzt.

Nachhaltigkeit beginnt bei der Maschinenproduktion Doch Nachhaltigkeit beginnt für viele Unternehmen des Kunststoff- und Gummimaschinenbaus nicht erst dann, wenn ihre Maschinen und Anlagen beim Verarbeiter zum Einsatz kommen. So steht die Arburg GmbH & Co KG in Lossburg nicht nur für eine wirtschaftliche Maschinentechnologie, das Unternehmen setzt auch auf nachhaltige, ressourcenschonende Produktion. «Wir nutzen an unserem Produktionsstandort erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarstrom, innovative Heiz- und Kühlsysteme und Geothermie. Denn ob es um unsere eigenen Produktionsprozesse oder um die bei unseren Kunden geht – wirtschaftliche und hochqualitative Produktion heisst au12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

tomatisch: weniger Rohstoffverbrauch, weniger Energieeinsatz, weniger Abfall», betont Helmut Heinson, Geschäftsführer Vertrieb bei Arburg und stellvertretender Präsident des Euromap.

FOKUS

Co. KG, Troisdorf, macht es am Beispiel von Wood Plastic Composites deutlich: «Bei WPC-Produkten wird bereits im Herstellungsprozess durch die Beimischung von Holzmehl mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent teurer Kunststoffrohstoff eingespart. Ausserdem können WPC-Produkte mehrfach recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren – und das dank der dahinter stehenden Technologien.»

Nachhaltigkeit muss sich rechnen

Helmut Heinson: Wir nutzen an unserem Produktionsstandort Lossburg erneuerbare Energien.

Für Dr. Peter Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Engel Austria GmbH in Schwertberg, hat Nachhaltigkeit ganz eindeutig etwas mit effizientem Wirtschaften zu tun: «Nachhaltigkeit bedeutet auch Kosteneffizienz. Um zur Verbesserung der

Ressourceneffizienz durch Recycling Im Hinblick auf immer knapper und teurer werdende Ressourcen kommt auch dem Recycling von Kunststoffen oder alternativen Materialien wachsende Bedeutung zu.

Ulrich Reifenhäuser, Geschäftsführender Gesellschafter der Reifenhäuser GmbH &

Dr. Peter Neumann: Um wettbewerbsfähig zu blieben müssen wir Lösungen entwickeln, die ökologisch und sozial verträglich sind und die sich auch aus Kundensicht rechnen.

Ulrich Reifenhäuser: Bei WPC-Produkten wird im Herstellungsprozess durch die Beimischung von Holzmehl Kunststoffrohstoff eingespart.

Lebensqualität im Sinne gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung beitragen zu können, stehen wir als Unternehmer zuerst in der Verantwortung, für die Zukunftssicherung unserer Standorte zu sorgen. Das gelingt uns nur, wenn wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Und das wiederum setzt voraus, dass wir Lösungen

Das Logo «Blue Competence» darf nur von Mitgliedsfirmen und Partnern genutzt werden, die ganz bestimmte Standards und Kriterien erfüllen, in der Produktion ebenso wie in Bezug auf die hergestellten Produkte.

Der aktuelle Branchenfilm zu Blue Competence «Weniger Energie – mehr Wirkung: Energieeffizienz bei Kunststoff- und Gummimaschinen» ist zu finden auf der VDMA TV-Webbox www.vdma-webbox.tv

entwickeln, die die technologischen Anforderungen optimal erfüllen, die ökologisch und sozial verträglich sind und die sich zudem auch aus Kundensicht rechnen. So lassen sich beispielsweise bei Hochleistungsanwendungen in der Packaging-Industrie durch den Einsatz vollelektrischer Spritzgiessmaschinen der Energieverbrauch und gleichzeitig die Stückkosten deutlich senken.» Seine Innovationskraft schöpft der Spritzgiessmaschinenhersteller aus seinen hoch qualifizierten Mitarbeitern. Wissen und Bildung zählen daher zu den wichtigsten Ressourcen des Unternehmens. «Engel fördert so seit Jahren aktiv die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel federführend beim Aufbau des Lehrstuhls für Kunststofftechnik an der Universität Linz eingesetzt.»

Kontakt VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen Thorsten Kühmann Lyoner Strasse 18 D-60528 Frankfurt/Main Telefon +49 (0)69 6603 1831 Thorsten.kuehmann@vdma.org www.vdma.org/plastics ■ www.machines-for-plastics.com

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VERARBEITUNG

Verarbeitung von Kunststoffen mit Metalleigenschaften

Umfassendes Spezial-Know-how ist gefragt Hochleistungskunststoffe mit sehr hohen Glasfaseranteilen bieten exzellente Eigenschaften, sind aber schwierig zu verarbeiten. Die Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG besitzt die nötige Erfahrung und fertigt hoch beanspruchbare Komponenten u.a. aus dem Material Grivory von Ems-Grivory, Domat/Ems.

Hohe Festigkeit, sehr gute Temperaturbeständigkeit, geringer Verzug, plane Oberflächen und eine perfekte, metallähnliche Optik: Hochleistungs-Polyamide mit sehr hohem Glasfaseranteil bieten aus Sicht des Anwenders ein hervorragendes Eigenschaftsprofil, das in vieler Hinsicht dem von Metall gleichkommt. In der Tat werden Hochleistungs-Polyamide, wie z.B. Grivory GV-5H, GVX-5H, G4V-5HS und HTV-65H1, aufgrund der Werkstoffeigenschaften häufig für die Produktion von Komponenten verwendet, die zuvor mit deutlich höherem Zeit- und Kostenaufwand aus Metall hergestellt wurden. Die extrem kosten- und qualitätsbewusste Automobilindustrie, aber auch die Elektroindustrie nutzt diese Vorteile bereits und setzt in hohem Masse GFK-verstärkte Polyamide ein.

Die Produktion derartiger Bauteile verlangt jedoch umfassendes Know-how, das schon in der Planungs- und Projektierungsphase benötigt wird. Die Weiss Kunststoffverarbeitung hat in diesem Bereich umfangreiche Erfahrung vorzuweisen. Sie stellt vor allem für Automobilhersteller und -zulieferer Bauteile aus den GFK-verstärkten Polyamiden der Grivory-Reihe her. Diese Komponenten werden u.a. in FahrzeugBremskraftverstärkern eingesetzt.

Bereits bei der werkstoffgerechten Konstruktion derartiger Bauteile ist die Unterstützung der Polyamid-Experten von Weiss sinnvoll. Vertriebsleiter Rüdiger Walter: «Aufgrund der hohen GFK-Anteile weist der Werkstoff ein besonderes Fliessverhalten auf, das man bei der Detailkonstruktion und

1 Renate Gratwohl, Mark-Kom Consulting, renate.gratwohl@ markkom.com, www.markkom.com

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Bild: Weiss

Renate Gratwohl1

Füllgradsimulation.

auch bei der Füllgradsimulation berücksichtigen muss.»

Mindestens ebensoviel Aufmerksamkeit ist beim Werkzeugbau nötig, der bei Weiss im eigenen Haus erfolgt: «Das Rohmaterial ist wegen der Glasanteile sehr abrasiv, so dass alle produktberührten Teile des Werkzeugs beschichtet werden müssen, wenn man zufriedenstellende Werkzeugstandzeiten erreichen will.»

Auch die Materialzuführung stellt hohe Anforderungen an das Engineering. Hier greifen die Ingenieure von Weiss auf besondere Schnecken-/Zylinder-Paarungen zurück und arbeiten eng mit Spezialisten der Heisskanaltechnik zusammen. Beim Spritzgussvorgang selbst werden die relevanten Prozessparameter inline erfasst; dazu gehört auch die Temperaturüberwachung der Kavität mittels Sensor im Werkzeug.

Das Ergebnis dieses anspruchsvollen, exakt kontrollierten Prozesses sind Bauteile, die

in Bezug auf Festigkeit und Langlebigkeit auch unter ungünstigen Bedingungen mit Metallkomponenten konkurrieren können, sich aber deutlich günstiger fertigen lassen.

Auch das Gewicht der Komponenten ist deutlich geringer – ein gutes Argument beim Einsatz in Fahrzeugen. Darüber hinaus ist die grosse Designfreiheit, die der Spritzguss bietet, ein Vorteil im Wettstreit der Werkstoffe und Produktionsverfahren.

Neben der Automobilindustrie gehört auch die Elektroindustrie zu den Branchen, für die Weiss Werkstoffe wie die Grivory-Typen zu hochbeanspruchbaren Bauteilen verarbeitet.

Kontakt Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG Rudolf-Diesel-Strasse 2-4 D-89257 Illertissen Telefon +49 (0)7303 9699-0 info@weiss-kunststoff.de ■ www.weiss-kunststoff.de 12/2012

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VERARBEITUNG

Innovativer Materialmix

Qualitätsware aus Gummiresten

Bild: Fraunhofer Institut Umsicht

Erstmals lassen sich Gummireste nicht nur zu Bodenbelägen und Fallschutzmatten downcyceln, sondern zu hochwertigen Kunststoffprodukten verarbeiten. Ein neuartiger Werkstoff macht‘s möglich – EPMT heisst der umweltfreundliche Materialmix.

Zerkleinerte Gummireste lassen sich in hochwertigen Materialien vielfältig einsetzen.

Weltweit werden jährlich bis zu 22 Millionen Tonnen Gummi verarbeitet, ein grosser Anteil geht in die Produktion von Fahrzeugreifen. Sind die Produkte abgenutzt, landen sie meist im Verbrennungsofen. Bestenfalls das Altgummi wird für Sekundärprodukte wiederverwertet. Zu Pulver zermahlen finden sich die Gummireste beispielsweise in Sport- und Spielplatzbelägen sowie in Fussmatten. Um aus den Recyclaten hochwertige Materialien herzustellen, fehlten bislang die entsprechenden Techniken. Forschern des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen ist es jetzt gelungen, das Recycling von Gummiresten zu optimieren.

Sie haben einen Werkstoff entwickelt, der sich zu hochwertigen Produkten wie Radund Spritzschutzkappen, Griffen und Transportrollen verarbeiten lässt.

Elastomerpulvermodifizierte Thermoplaste, kurz EPMT, heissen die neuen KunststoffCompounds. Sie setzen sich aus zu Elastomerpulver zerkleinerten Gummiresten zu12/2012

sammen, die mit Thermoplasten vermischt wurden. «Im ersten Schritt werden die mitunter bis zu einen Meter langen Gummistücke zu drei Millimeter grossen Teilchen granuliert, mit flüssigem Stickstoff gekühlt und anschliessend zu Elastomerpulver vermahlen.

Dieses wird dann im Schmelzemischprozess mit Thermoplasten und Additiven zusammengeführt. Als Thermoplast verwenden wir hier beispielsweise Polypropylen», erläutert Dr. Holger Wack, Wissenschaftler am UMSICHT, das Herstellungsverfahren. Gemeinsam mit seinen Kollegen Damian Hintemann und Nina Kloster hat er in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie BMWi geförderten Projekt «EXIST Forschungstransfer» an verschiedenen Rezepturen für den neuen Materialmix getüftelt, der bereits patent- und markenrechtlich geschützt ist.

Einstellbare Materialeigenschaften Das Kunststoff-Compound zeichnet sich in vielerlei Hinsicht aus: Die Zerkleinerung von Gummiabfall ist umweltfreundlicher und ressourceneffizienter als Neuware – ein wichtiger Aspekt angesichts steigender Energie- und Rohstoffkosten. «EPMT kann bis zu 80 Prozent Gummireste enthalten, nur 20 Prozent entfallen auf die Thermoplasten», sagt Wack. EPMT lassen sich in Spritzgiessund Extrusionsmaschinen leicht verarbeiten.

Ausserdem sind sie recyclebar. Der Clou: Die physikalischen und mechanischen Materialeigenschaften des Werkstoffs wie Elastizität, Bruchdehnung und Härte sind je nach Wunsch des Kunden einstellbar.

Insgesamt drei Grundrezepturen liegen mittlerweile vor, die allesamt auf grosstechnischen Produktionsmaschinen verarbeitet werden können. Die Forscher sind in der Lage, pro Stunde 100 bis 350 Kilogramm EPMT herzustellen. Durch diesen Erfolg an-

gespornt, haben Wack und seine beiden Kollegen die Ruhr Compounds GmbH gegründet. Neben der Produktion und dem Vertrieb der EPMT-Werkstoffe bietet das Fraunhofer Spin-off massgeschneiderte Dienstleistungspakete an: «Wir ermitteln, welche Materialien des Kunden sich durch EPMT ersetzen lassen, entwickeln geeignete Rezepturen und nehmen sogar die erforderlichen Einstellungen an den Industrieanlagen unserer Auftraggeber vor», sagt der Wissenschaftler. Von der Expertise der Experten profitieren unterschiedlichste Bereiche: Verarbeiter von thermoplastischen Elastomeren können EPMT beziehen und zu Produkten weiterverarbeiten. Industrieunternehmen, bei denen Elastomere anfallen, – etwa aus den Branchen Industrie und Bau, Fahrzeugbau und Sport – können diese wiederverwerten, daraus EPMT herstellen, in Waren einbauen und so Materialkreisläufe schliessen.

Im Projekt «Reuse-A-Shoe» sammelt der Sportartikel-Hersteller Nike seit langem gebrauchte Turnschuhe. Die Sohlen werden unter dem Label «Nike Grind» wiederverwertet und als Füllstoff für Hallen- und Laufbahnbeläge weiterverarbeitet. Das EPMT-Compound der Fraunhofer-Forscher ermöglicht Nike neue Produkte zu entwickeln. Als offizieller Promotion-Partner realisierte «Tim Green Gifts» erste EPMT-basierte Werbeartikel wie Frisbees, Schuhlöffel und Bumerangs. Es wurden Diskussionen gestartet, die neuen EPMT-Compounds auch im Originalportfolio wie Zipper, Taschenfüsse und Sportgeräteequipment einzusetzen.

Kontakt Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheitsund Energietechnik UMSICHT Osterfelder Str. 3, D-46047 Oberhausen Telefon +49 (0)208 8598-0 info@umsicht-fraunhofer.de ■ www.umsicht.fraunhofer.de 7

KUNSTSTOFF XTRA

VERFAHRENSTECHNIK

Spaltimprägnierverfahren für grössere Bauteildimensionen

Schnelle Fertigung einer CFK-Motorhaube Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) hat zusammen mit dem Institut für Kraftfahrzeuge (IKA) der RWTH Aachen und namhaften Industriepartnern erstmalig ein aus Kohlenstofffasern gefertigtes Musterbauteil einer Ford Focus Motorhaube präsentiert. Im Vergleich zur serientypischen Stahlmotorhaube ist das Gewicht der CFKMotorhaube um 60 Prozent auf unter 5 kg reduziert.

Bild: IKV

struiert, das die automatisierte Fertigung in unter 15 Minuten ermöglichen soll. Nach der Inbetriebnahme des Werkzeugs wird am IKV weiter an Prozessoptimierungen bezüglich Prozessgeschwindigkeit und Bauteiloberflächenqualität geforscht. Es werden Prototypen mit der auf die Motorhaubenfertigung umgerüsteten Spaltimprägnieranlage gefertigt. Diese werden dann speziellen Tests, beispielsweise zum Kopfaufprallschutz oder zur Temperaturbelastung, unterzogen, die für eine Serienzulassung erforderlich sind.

Prototyp einer CFK-Motorhaube.

Ziel ist es, die CFK-Motorhaube im Spaltimprägnierverfahren serientauglich zu produzieren. Bereits 2009 wurde zusammen mit der Firma Hille Engineering eine Spaltimprägnieranlage für die automatisierte Fertigung in kurzen Zykluszeiten von Hochleistungsbauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) entwickelt. Seitdem arbeitet das IKV kontinuierlich an der Ausweitung des Verfahrens. Aktuell können hochwertige Bauteile mit integrierten Funktionselementen im Ausmass von 50 x 50 cm² in weniger als fünf Minuten gefertigt werden. Für die CFK-Motorhaube des Ford Focus wurden die bisher gewonnenen Erkenntnisse auf die Dimension von 105 x 158 cm² übertragen. Für die Fertigung werden unter 15 Minuten veranschlagt.

te für die Montage der Motorhaube. Bei der Auslegung spielten die mechanischen Eigenschaften wie z. B. der Fussgängerschutz, die Materialauswahl, der Temperatureinsatzbereich und die Bauteiloberflächenqualität eine entscheidende Rolle. Nach der Ermittlung der mechanischen Kennwerte aus dem vorher ausgewählten Harz- und Halbzeugsystem wurde die Motorhaube bezüglich Steifigkeits- und Crasheigenschaften am IKA simulativ ausgelegt. Die tatsächlichen Eigenschaften der Motorhaube wurden anhand von Steifigkeits- und Crashprüfungen ermittelt. Die Testergebnisse bestätigen die Endgeometrie des Bauteils.

Die CFK-Motorhaube umfasst neben der gekrümmten Bauteilkontur und Versteifungsstrukturen auch Anbindungselemen-

Auf Basis dieser Testergebnisse wird ein spezielles Werkzeug für die im IKV-Technikum installierte Spaltimprägnieranlage kon-

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Ziel ist die automatisierte Fertigung

An dem Gemeinschaftsprojekt sind neben IKV und IKA die Industriepartner Ford Forschungszentrum Aachen, Composite Impulse, Toho Tenax Europe, Evonik Industries und Henkel beteiligt. Es wird vom Land NRW innerhalb des Projekts Hightech.NRW «Karosserieaussenhautbauteile aus CFK für die Grossserienfertigung» gefördert. Den Abschluss findet das Projekt mit der seriennahen und zykluszeitoptimierten Fertigung der Motorhaube im Spaltimprägnierverfahren zum September 2013.

Kontakt Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen Dipl.-Ing. Robert Bastian RI-Verfahren/Spaltimprägnieren Seffenter Weg 201 D-52074 Aachen Telefon +49 (0)241 80-23883 bastian@ikv.rwth-aachen.de ■ www.ikv-aachen.de 12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

VERFAHRENSTECHNIK

Grossserientaugliche Fertigung endlosfaserverstärkter Kunststoffbauteile

Zykluszeiten von fünf Minuten durch RTP

Bild: IKV

Am Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) werden derzeit verschiedene vollautomatisierte Fertigungsprozesse für endlosfaserverstärkte Strukturbauteile entwickelt, die Zykluszeiten von unter zehn Minuten versprechen. Das Teilprojekt Resin Transfer Prepregging (RTP) ist Bestandteil der Forschergruppe 860 «Neue Prozessketten für endlosfaserverstärkte Kunststoffbauteile: Integration von Preformen, Imprägnieren, Formen und Vernetzen» und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bauteile mit Durchbrüchen und Insert, im RTPVerfahren hergestellt (Zykluszeit 5 min)

Der flächendeckende Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie scheiterte bisher an den langen Zykluszeiten zur Herstellung der Bauteile und den daraus resultierenden hohen Kosten. Ein innovatives Produktionsverfahren, das sogenannte Resin Transfer Prepregging (RTP), das zurzeit am Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen zur Fertigung endlosfaserverstärkter Strukturbauteile entwickelt wird, verspricht nun Zykluszeiten von unter zehn Minuten.

Die Vorteile zweier Verfahren werden gebündelt Das RTP-Verfahren ist eine Weiterentwicklung des klassischen RTM-Prozesses. Als ein Nasspressverfahren bündelt es die Vorteile vorhandener Nasspressverfahren, wie kurze Zykluszeiten, mit denen des RTM-Verfahrens bei der Herstellung endlosfaserverstärkter

Kunststoffbauteile. Die Anwendung zielt auf die Fertigung von Bauteilen für den Automotivebereich oder den Flugzeugbau.

Zunächst wird ein trockener Preform in das auf ca. 0 °C gekühlte Imprägnierwerkzeug eingelegt, anschliessend wird das zweiteilige Werkzeug geschlossen und evakuiert. Über dem Preform verbleibt ein Fliessspalt, wodurch der Preform nicht komprimiert wird und eine hohe Permeabilität aufweist.

In der Werkzeugoberseite befinden sich fünf Injektionsdüsen, durch welche die ca.

50°C warme Epoxidharzmatrix auf dem Preform verteilt wird. Als Matrix wird das Epoxidharz XB 3585 mit dem Härter Aradur 22962 der Firma Huntsman International LLC, Salt Lake City, USA, verwendet. Nachdem der Injektionsvorgang abgeschlossen ist, werden die Düsen geschlossen und das Werkzeug führt einen Imprägnierhub aus, bei dem der Preform in Dickenrichtung imprägniert wird. Lange Fliesswege der Matrix, wie sie für das klassische RTM-Verfahren üblich sind, und die sich negativ auf die Zykluszeit auswirken, werden so verhindert.

Während der Imprägnierung im RTP-Prozess kühlt die Matrix kontinuierlich ab, bis sie schliesslich eingefroren ist und somit die Vernetzungsreaktion unterbrochen wird.

Die Gesamtzeit des Imprägnierprozesses beträgt drei Minuten. Das so hergestellte Prepreg kann dann tropffrei aus dem RTPWerkzeug entformt werden. Es kann entweder direkt weiterverarbeitet oder aber gekühlt gelagert werden, um es zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuverarbeiten.

Formen und Vernetzen Zur direkten Verarbeitung wird das Prepreg in ein beheiztes Presswerkzeug überführt.

In diesem Prozessschritt «Formen und Vernetzen» wird aus dem Prepreg, das einen definierten Harzüberschuss aufweist, das Bauteil gefertigt. Die Matrix wird in dem auf 130° C isotherm beheizten Werkzeug unter Vakuum erwärmt und der Harzüberschuss wird in eine geregelte Nebenkavität geleitet, bis das Bauteil einen Faservolumengehalt von 50 Prozent aufweist. Taktgebend für das Verfahren ist der Presszyklus mit einer Zykluszeit von fünf Minuten. Durch eine chemische Anpassung des Harzsystems kann diese Zeit weiter reduziert werden.

Die gefertigten Bauteile haben Abmessungen von 500 x 500 x 3 mm3 und enthalten formschlüssig verbundene Krafteinleitungselemente und/oder Durchbrüche, die für eine hohe Funktionsintergration unverzichtbar sind. In weiterführenden Untersuchungen werden Versteifungsstrukturen direkt in die Bauteile integriert.

Kontakt Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen Pontstrasse 49 D-52062 Aachen Telefon +49 (0)241 80-93672 koehne@ikv.rwth-aachen.de www.ikv-aachen.de ■ www.for860.rwth-aachen.de

www.kunststoffxtra.com 12/2012

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VERFAHRENSTECHNIK

KUNSTSTOFF XTRA

Folie mit plasmapolymerer Trennschicht

Faserverbundbauteile ohne Trennmittel fertigen Um fertige Bauteile aus dem formgebenden Werkzeug zu lösen, benötigt man bislang Trennmittel. Allerdings müssen diese danach aufwändig entfernt werden. Die Alternative: Eine speziell beschichtete Trennfolie, die keinerlei Rückstände hinterlässt.

Wer einen Kuchen backt, muss vorher die Backform einfetten – der Kuchen bleibt sonst daran kleben. Bei der Herstellung von Faserverbundwerkstoffen ist es ähnlich: Dort sprüht man Trennmittel auf die Werkzeugoberfläche, um das Bauteil nach dem Aushärten entformen zu können. Sowohl auf dem Bauteil als auch auf dem Werkzeug bleiben dabei Reste des Trennmittels zurück. Die Bauteiloberflächen müssen dann meist manuell abgeschliffen werden – ein mühsamer und nicht unkritischer Prozess.

Wird zu viel Substanz abgetragen, leidet die Bauteilqualität. Auch die Werkzeuge müssen regelmässig gereinigt werden – doch der damit verbundene Stillstand kostet viel Geld. Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM hat jetzt eine Trennfolie entwickelt, die diese Reinigungsschritte überflüssig macht. «Unsere Folie lässt sich auf jegliche Strukturen aufbringen und ermöglicht ein einfaches Entformen. Sie verfügt über eine 0,3 Mikrometer dünne plasmapolymere Trennschicht, die keine Rückstände auf der Bauteiloberfläche hinterlässt», erklärt Dr. Matthias Ott, Projektleiter in der Abteilung Plasmatechnik und Oberflächen PLATO. Die Beschichtung beruht auf einer IFAMEntwicklung zur Herstellung antihaftbeschichteter Bauteilformen mittels Niederdruckplasmaverfahren. Dabei wird die zu beschichtende Form in einen Plasmareaktor gegeben und der Atmosphärendruck auf ein 10 000stel gesenkt. Anschliessend führt man schichtbildende Gase in den Reaktor ein und zündet ein Plasma. Werden in das Plasma Moleküle eingespeist, die

1 Britta Widmann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Fraunhofer-Gesellschaft.

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Silizium oder Kohlenstoff enthalten, bilden sie Schichten. Da die Moleküle hochreaktiv sind, haften sie hervorragend an der Form.

Dehnung bis zu 300 Prozent Der Haken an der Sache: Da die Plasmareaktoren höchstens fünf Kubikmeter gross sind, können nur verhältnismässig kleine Formen beschichtet werden. Zusammen mit den Experten der Fraunhofer-Projektgruppe Fügen und Montieren FFM des IFAM in Stade gingen die Bremer Forscher daher neue Wege: «Mit einer entsprechenden Trennfolie wollten wir das Verfahren auch für grosse Bauteile, etwa für Flugzeuge, nutzbar machen», sagt Dipl.-Ing. Gregor Grassl, FFM-Projektleiter. Zwar gibt es bereits Trennfolien auf dem Markt. Diese sind jedoch sehr steif, somit auch nicht tiefziehfähig und eignen sich nur für einfache Formkonturen. Die IFAM-Wissenschaftler verwenden dagegen eine strapazierfähige und elastische Folie, die eine Dehnung von bis zu 300 Prozent aushält. Darüber hinaus ist sie mit weniger als 0,1 Millimeter sehr dünn.

«Dadurch lässt sie sich auch auf gekrümmte oder strukturierte Formen aufbringen, ohne dass sich Falten bilden», so Grassl.

«Die Herausforderung bestand darin, die Beschichtung fest haftend auf die Folie zu bringen. Wir haben einen Plasmaprozess entwickelt, bei dem die Schicht relaxiert – also in einen Gleichgewichtszustand übergeht – sobald das Plasma ausgeschaltet ist und sich keine hochreaktiven Teilchen mehr bilden: Die Moleküle ordnen sich innerhalb der Schicht so an, dass sich an der Oberfläche keine reaktionsfähigen Gruppen mehr befinden», erläutert Ott. Dadurch haften die Harze des Faserverbunds nicht auf der Trennschicht, die Trennschicht haftet jedoch sehr gut auf der Folie. Sie löst sich selbst unter Belastungen wie extremer Deh-

Bild: Fraunhofer IFAM

Britta Widmann1

Entformen, transferieren und schützen durch FlexPlas-Technologie aus dem Fraunhofer IFAM.

nung nicht. Auf dem Faserverbundbauteil bleiben im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Folien keine Rückstände trennaktiver Substanzen kleben. «Wir nutzen quasi eine neue Stoffklasse, die dank ihrer chemischen Struktur in sich fester ist als klassische Polymere», so Ott. Dass sie auch realen Fertigungsbedingungen standhält, hat die als FlexPlas bezeichnete Folie in der FFM-Entwicklungshalle bereits bewiesen. Derzeit ist sie bei verschiedenen Kunden im Testeinsatz.

Die Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe (AVK) verlieh Matthias Ott und seinem Kollegen Gregor Grassl für ihre wissenschaftliche Arbeit den AVK-Innovationspreis 2012.

Kontakt Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM Wiener Strasse 12 D-28359 Bremen Telefon +49 (0)421 2246-0 info@ifam.fraunhofer.de www.ifam.fraunhofer.de

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KUNSTSTOFF XTRA

MASCHINEN/PERIPHERIE

Studie «Plastics & Rubber Machinery in China»

Die Qualität ist zunehmend ein Kriterium Die VR China ist der grösste Produktionsstandort und Absatzmarkt für Kunststoff- und Gummimaschinen auf der Welt. Ähnlich wie in anderen Branchen hat auch hier in den letzten fünf bis zehn Jahren eine deutliche Verschiebung des Schwerpunkts von West nach Ost stattgefunden. Im Bereich Kunststoff- und Gummimaschinen konnte China seinen Anteil an der Weltproduktion zwischen 2007 und 2011 verdoppeln, während der Anteil aller anderen wichtigen Produzenten jeweils zurückgegangen ist.

Der grösste Kunststoffspritzgussmaschinenhersteller Chinas, Haitian International in Ningbo, ist heute auch der weltweit grösste Hersteller auf diesem Gebiet. Im Bereich Gummimaschinen kommen 14 der globalen Top 30 Unternehmen aus dem Reich der Mitte.

Der überwiegende Teil der chinesischen Produktion an Kunststoff- und Gummimaschinen besteht aus einfachen und günstigen Maschinen. Sie werden in erster Linie in Schwellenländer exportiert, wo die Kundenbedürfnisse denen im chinesischen Heimatmarkt ähneln. Unter den zehn wichtigsten Exportdestinationen für Kunststoffmaschinen im Jahr 2011 waren die USA die einzige Industrienation.

Importe von Kunststoffmaschinen kommen hingegen zu beinahe zwei Dritteln aus Deutschland und Japan – Länder, die traditionell stark in der Herstellung hochwertiger Maschinen sind. Der Gesamtwert der Importe stieg dabei in den vergangenen Jahren trotz rückläufiger Stückzahlen – ein Indiz darauf, dass der Wert der importierten Maschinen stieg.

Generell besteht eine grosse Diskrepanz zwischen dem durchschnittlichen Preis exportierter und importierter Maschinen: Importierte Spritzgussmaschinen sind durchschnittlich dreieinhalb mal, Extruder und Granulatoren sogar 30 mal so teuer wie chinesische Exportmaschinen.

1 Joachim Stieler, Geschäftsführer der Stieler Technologie- & MarketingBeratung GmbH & Co. KG, Lörrach 2 Georg Stieler, Geschäftsführer der Stieler Enterprise Management Consulting (Shanghai) Ltd., Co., Shanghai, China.

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Bild: Haitian

Joachim Stieler1, Georg Stieler 2

Die Halle des Export Centers von Haitian in Ningbo, wo die Maschinen für den Export konfiguriert und versendet werden.

Stark fragmentierte Industrie Die wichtigste Maschinengruppe im Bereich Kunststoffmaschinen sind die Spritzgussmaschinen. Dieser Maschinentyp macht etwa 50 Prozent der einheimischen Produktion aus, gefolgt von Extrudern (einschliesslich Granulatoren und Streckblasmaschinen) mit 38,7 Prozent, der Rest sind sonstige Maschinen (Thermoforming etc.).

Nach Angaben des chinesischen Fachverbandes für Kunststoffmaschinen existierten im Jahr 2011 546 inländische Hersteller in diesem Bereich, von denen wir die vielversprechendsten, insgesamt 94 inländische und internationale Unternehmen identifi ziert und analysiert haben.

Wie viele Branchen im chinesischen Maschinen- und Anlagenbau ist auch die Kunststoffmaschinenbranche noch sehr fragmentiert – die grössten 10 Unterneh-

men sind lediglich für 39 Prozent der Umsätze innerhalb der gesamten Branche verantwortlich.

Unangefochtener Marktführer im Bereich Spritzgussmaschinen ist Haitian International. Ferner existiert in diesem Segment eine Gruppe von 16 spezialisierten chinesischen Unternehmen mit Umsätzen zwischen 100 und 500 Mio. RMB (CHF 15,2 und 76 Mio.).

Im Vergleich zu der grossen Anzahl an kleineren Unternehmen verfügen sie über internationales Know-how, überlegene Technologien und einen einfacheren Zugang zu Kapital, weshalb wir davon ausgehen, dass es in absehbarer Zeit zu einer zunehmenden Konsolidierung – nicht nur in diesem Bereich, sondern in der gesamten chinesischen Kunststoff- und Gummimaschinenbranche – kommen wird.

Das Segment der Extruder und Streckblasmaschinen ist kleiner als das der Kunst11

KUNSTSTOFF XTRA

Quellen: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), National Statistics Of fices

MASCHINEN/PERIPHERIE

2007

Others, 31,90%

2011

China, 15,90% Italy, 12,70%

Japan, 7,00%

Others, 26,70%

Germany, 24,70%

China, 30,50%

Japan, 5,50% USA, 6,50%

Italy, 8,80%

Germany, 22,00%

USA, 7,80%

Kunststoff- und Gummimaschinenproduktion weltweit.

stoffspritzgussmaschinen. Im Bereich Twin-Extruder, Röhrenproduktion und Mehrschichtextrusion scheinen chinesische Hersteller den Anschluss an das internationale Niveau geschafft zu haben. Unternehmen wie Useon erklären, mit den renommierten deutschen Unternehmen Coperion und Leistriz zu konkurrieren.

Bei den Gummimaschinen haben wir 14 inländische Unternehmen analysiert, die für etwa 50 % des Umsatzes der Branche (insgesamt 210 Unternehmen) verantwortlich sind. Hauptproduktgruppen sind Reifenaufbaumaschinen, Gummimisch- und -extrusionsmaschinen (einschliesslich Kalander) sowie Vulkanisierungsmaschinen.

Während Hersteller von Reifenaufbaumaschinen im unteren Marktsegment seit der Krise 2009 erhebliche Probleme hatten, konnten führende Unternehmen wie Mesnac (weltweit Nr. 2 in diesem Segment) oder Dalian Plastics and Rubber Machinery weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnen. Im Bereich Mixer hat Yiyang die Patente für die Mixertechnologie von Krupp übernommen und konkurriert mit dem amerikanischen Unternehmen Farrel um den weltweiten Spitzenplatz in diesem Segment. Der Markt für Vulkanisierungsmaschinen ist sehr konzentriert: Zwei Staatsunternehmen teilen sich hier zusammen 80 Prozent des einheimischen Marktes.

Wachstum, qualitative Fortschritte, Internationalisierung Im Zeitraum der 11. Fünfjahresplan-Periode hat die chinesische Kunststoffmaschinenindustrie nicht nur ihr Produktionsvolumen 12

verdoppelt, sondern teilweise auch beachtliche qualitative Fortschritte erzielt. So brachte Haitian International im Jahr 2007 drei komplett neu entwickelte Modellreihen an Spritzgiessmaschinen auf den Markt, die plötzlich in der Lage waren, 80 Prozent aller Anwendungen in diesem Bereich zu bedienen – zu attraktiven Preisen. Die Maschinen waren nicht nur in China ein grosser Erfolg, sondern auch international: Der Absatz des Unternehmens beispielsweise in den USA wuchs zwischen 2006 und 2011 um 500 %.

Mit Produktionsstätten in Deutschland und Vietnam, Forschungs- und Entwicklungszentren in Deutschland und Japan und einem deutschen Vorstandsmitglied ist Haitian International der internationalste chinesische Hersteller von Kunststoffmaschinen. Allerdings zeigen sich auch bei anderen Unternehmen aus diesem Bereich verstärkte Zeichen der Internationalisierung: • 5 Hersteller betreiben Produktionsstandorte in anderen Schwellenländern (Indien, Mexiko, Vietnam, Russland).

• 5 Hersteller unterhalten F&E-Partnerschaften mit Unternehmen in Japan, Europa oder Nordamerika • 3 Hersteller haben F&E-Zentren in Europa, Nordamerika oder Japan • 3 chinesische Kunststoffmaschinenhersteller haben Unternehmen in Europa und Nordamerika gekauft. Und die Zahl der Übernahmen wird weiter steigen: Unter den Bietern für Krauss Maffei im Spätsommer 2012 galt ein chinesischer Wettbewerber lange als Favorit.

Im Bereich Gummi unterhält Mesnac zwei Entwicklungszentren in Europa und hat das

US amerikanische Unternehmen Wyko übernommen. Dalian Plastics and Rubber hat ein F&EZentrum in Kanada gegründet und ein Unternehmen in der Tschechei gekauft.

Verglichen mit anderen Branchen sind bereits relativ viele Hersteller von Kunststoffmaschinen an der Börse notiert, einige weitere streben dorthin.

Ernsthafte Herausforderungen, Konsolidierungswelle erwartet Trotz dieser beachtlichen Erfolge steht die chinesische Kunststoff- und Gummimaschinenindustrie vor grossen Herausforderungen, wie sie auch für andere Bereiche des chinesischen Maschinenbaus charakteristisch sind: Der Grossteil der Unternehmen produziert einfache, günstige Maschinen.

Die Entwicklung hochwertigerer Maschinen kommt bei vielen nicht oder nur schleppend voran – ein ernsthaftes Problem, da das Wachstum der kommenden Jahre in erster Linie im mittleren bis hohen Qualitätssegment erwartet wird.

Die Innovationskraft vieler Unternehmen ist gering. Gründe hierfür sind ein Mangel an qualifiziertem Personal, Kurzfristdenken auf Management- und Mitarbeiterebene sowie ein mangelnder Schutz geistigen Eigentums, der die Investitionsbereitschaft in Forschung und Entwicklung hemmt.

Weitere Probleme sind ein geringer Automationsgrad in der Fertigung sowie ein schwaches Branding einheimischer Hersteller.

Ferner besteht nach wie vor eine starke Abhängigkeit von ausländischen Komponenten in den Bereichen Steuerungssysteme, Hydraulikpumpen, Ventile und Motoren.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, ob es China gelingt, sein Bildungs-, Politik- und Rechtsystem zu reformieren, gewisse kulturelle Verhaltensweisen zu verändern und ein leistungsfähiger Standort für Hochtechnologie zu werden – oder ob es in der Middle Income Trap steckenbleibt.

Staatliche Förderung und Entwicklungsziele Die chinesische Regierung sowie die zuständigen Fachverbände haben diese Herausforderungen erkannt und entsprechen12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

MASCHINEN/PERIPHERIE

Regierung die Kunststoffmaschinenindustrie in zwei Dokumenten explizit als förderungswürdig benannt und Entwicklungsziele definiert. Hierbei geht es in erster Linie um die Entwicklung grösserer, energieeffi zienterer und präziserer Maschinen sowie um Maschinen für die Verarbeitung neuartiger Verbundwerkstoffe.

Detaillierte Unternehmensinformationen Die neue Marktstudie «Plastics & Rubber Machinery in China» der Stieler Technologie- & Marketing-Beratung GmbH & Co. KG beschreibt neben den grossen Entwicklungslinien dieser Industrie detailliert sämtliche in diesem Markt relevanten Unternehmen.

Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden 94 in- und ausländische Hersteller von Kunststoffmaschinen sowie 30 Hersteller von Gummimaschinen identifiziert, die eine genauere Betrachtung rechtfertigen. Anhand von Sekundärinformationen und Unternehmensinterviews wurden diese während der vergangenen Monate hinsichtlich der folgenden Aspekte analysiert: Produktprogramm, Mitarbeitersituation, Umsatz, Stückzahlen, Produktionsstandorte, M&A Aktivität, R&D-Highlights, Kapazitätsexpansionspläne und Zukunftserwartungen.

Der chinesische Kunststoffmaschinen-Fachverband erwartet für die Branche ein durchschnittliches Wachstum von 12 Prozent bis zum Jahr 2016. Tatsächlich ist der Verbrauch an Kunststoffen in China im Vergleich mit westlichen Industrienationen noch sehr gering.

de Massnahmen formuliert. Aufgrund seiner Bedeutung für die verarbeitende Industrie im Land, für eine vom Ausland unabhängige Verteidigungsindustrie, sowie die Zukunft des Landes als Hochtechnologiestandort geniesst der Maschinenbau im Allgemeinen einen hohen Stellenwert bei der Regierung in Peking. Neben einer Reihe von generellen Plänen und Dokumenten für die gesamte Branche hat die chinesische

Kinder belohnen statt bestrafen

Im mittleren bis hohen Qualitätssegment erscheinen uns diese Annahmen daher durchaus plausibel. Eine anhaltende Kapazitätsexpansion in den Bereichen Automobilbau, Medizintechnik, Energie und Umwelttechnik sowie der Aufbau neuer Schlüsselindustrien wie Flugzeug- und Eisenbahnbau wird für eine steigende Nachfrage nach hochwertigeren Maschinen sorgen. Chinesische Hersteller von Kunststoffmaschinen wollen dieses Feld stärker selbst besetzen und bauen neue, modernere Produktionsstätten auf. Zehn der von uns analysierten Unternehmen führen derzeit entsprechende Projekte durch und haben ehrgeizige Wachstumspläne, auch auf dem Weltmarkt.

Nicht zuletzt aufgrund der schwächelnden Leichtindustrie erwarten wir in den einfa-

Im Bereich Gummimaschinen geht der entsprechende Fachverband von einem durchschnittlichen Wachstum von 10 bis 20 Prozent pro Jahr aus. Ziel ist eine Steigerung des Weltmarktanteils chinesischer Hersteller von 33,5 auf 50 Prozent bis zum Jahr 2016. Die von uns interviewten Maschinenhersteller sehen skeptischer in die Zukunft: Gegenwärtig sind nur zwei Kapazitätsexpansionsprojekte bekannt, und diese in erster Linie für die Produktion neuer Maschinentypen.

Kontakt Stieler Technologie- & Marketing-Beratung GmbH & Co. KG Marie-Curie-Strasse 8 D-79539 Loerrach Telefon +49 (0)7621 55 00 444 joachim.stieler@stm-stieler.de www.stm-stieler.de Stieler Enterprise Management Consulting (Shanghai) Ltd., Co. RM5191, 51F Raffles City Centre 268 Xizang Middle Road Shanghai 200001 P.R. China Telefon +86 (0)21 2312 7561 georg.stieler@stm-stieler.de

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chen Maschinensegmenten hingegen nur noch ein geringes Wachstum.

Ab jetzt helfen die Kinder stets mit – nicht nur zu Weihnachten

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MASCHINEN/PERIPHERIE

KUNSTSTOFF XTRA

Beispielhafte Sanierung

Energieeffiziente Kältetechnik für 100 SGM

Ein Hersteller von Kunststoffteilen, der rund 100 Spritzgiessmaschinen (SGM) betreibt, hatte häufigere Ausfälle an Maschinen zu beklagen, die auf das Kühlsystem zurückzuführen waren. Dieses System war «in die Jahre gekommen» und konnte aufgrund von zu geringer Wassermenge und zu geringem Wasserdruck sowie zu kleiner Kälteleistung nicht die erforderliche Kühlleistung erbringen. Ausserdem war sie aus Sicht der Energieeffizienz unzureichend.

Die L&R Kältetechnik wurde mit der grundlegenden Modernisierung der Anlage beauftragt und installierte nach einer sorgfältigen Analyse des Ist-Zustandes sowie des Kältebedarfs eine neue Kältemaschine für die Werkzeugkühlung.

Die Kältemaschine ist im Aussenbereich aufgestellt. Sie verfügt über vier Kältekreise mit je einem Schraubenverdichter mit stufenloser Leistungsregulierung, die je nach Lastanforderung zugeschaltet werden und eine maximale Kühlleistung von 1500 kW erbringt. Zusätzlich wurde ein Freikühlregister in die Kältemaschine integriert. In diesem wird das umlaufende Glykolgemisch bei entsprechender Aussentemperatur vorgekühlt und anschliessend in der Kältemaschine nachgekühlt. Sinkt die Aussentemperatur auf ca. 4 bis 5 K unter die gewünschte Vorlauftemperatur, erfolgt die Kühlung nur noch durch die Umgebungsluft, und die Schraubenkompressoren schalten sich aus. Die hierbei erreichte Energieeinsparung beträgt ca. 430 kW/h bzw. ca. 120 000 Euro im Jahr.

Umweltverträgliches Kältemittel Das Glykolgemisch als Frostschutz besteht aus einem Thermera/Wasser-Gemisch auf Zuckerrübenbasis und ist umweltverträglich.

Dieses Kältemittel wird im geschlossenen Kreislauf zwischen der Kältemaschine und 14

Bild: L&R Kältetechnik

Bei einem kunststoffverarbeitenden Unternehmen modernisierte die L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG grundlegend die Kälteanlage. Das Ergebnis: Nicht nur die Energiekosten wurden drastisch gesenkt. Auch die Zykluszeiten der Maschinen konnten gesenkt werden – mit dem Effekt, dass sich die Produktivität um 10 bis 15% erhöht.

Blick auf die Kälteanlagen auf dem Dach des Produktionsgebäudes.

einem Plattenwärmetauscher zur Systemtrennung sowie zur Kühlung des Werkzeugkreislaufes umgepumpt.

Zur Anlage gehört auch ein Pufferbehälter für das Umlaufwasser des Werkzeugkreislaufes mit einem Volumen von 2 x 21 500 Litern sowie vier Betriebspumpen, davon eine frequenzgeregelt und eine als Reserve.

Dadurch wird ein konstanter Anlagendruck von 6 bar im Werkzeugkreislauf gehalten, unabhängig von der erforderlichen Wassermenge bzw. der Anzahl der aktuell laufenden Spritzgiessmaschinen.

Hydraulikkühlung über Freikühler Die Hydraulik kommt mit deutlich höheren Kühltemperaturen zurecht als die Werkzeuge. Deshalb wurden hier zwei leer laufende Freikühler ohne Glykol mit einer Kühlleistung von je 800 kW installiert. Nur bei Aussentemperaturen über 27 °C wird ein Kühlturm als reine Spitzenlastkühlung zugeschaltet.

Auf eine Besprühung der Freikühlerlamellen wurde aus Gründen der Verschmutzungsund Korrosionsgefahr verzichtet.

Das Rücklaufwasser mit einer Temperatur von ca. 35 °C wird zusätzlich im Winter zur Beheizung der Lagerhallen genutzt. Somit ergibt sich eine optimale und sinnvolle Energienutzung und Energieeinsparung.

Darüber hinaus hat L&R neue, teilweise deutlich grössere Rohrleitungen für die Werksverrohrung verlegt.

Aufgrund der verbesserten Kühlleistung und der an den Bedarf angepassten Verrohrung entspricht die sanierte Kälteanlage nun in vollem Umfang den Anforderungen des Anwenders. Es wurden nicht nur die ungeplanten Ausfälle reduziert, der Hersteller konnte auch seinen Ausstoss um rund 10 bis 15 % erhöhen, weil die Spritzgiessmaschinen aufgrund der verbesserten Kühlung mit kürzeren Taktzeiten arbeiten.

Kontakt L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG Hachener Strasse 90 a D-59846 Sundern-Hachen Telefon +49 (0)2935 96614-0 info@lr-kaelte.de www.lr-kaelte.de

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KUNSTSTOFF XTRA

VERPACKUNG

Plasmatechnik

Folien halten Lebensmittel länger frisch

«Diese Technologie ist das Beste, was der Markt für die Beschichtung von Polypropylen-Verpackungsfolie mit transparenten Barriereschichten derzeit zu bieten hat. » Gabriel Durana, Produktmanager für Spezialtechnologien beim Verpackungshersteller Biofi lm S.A. in Mexiko, ist von der Beschichtungstechnologie des Fraunhofer Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP überzeugt.

Seit Inbetriebnahme der ersten Anlage mit der Plasmatechnologie aus Dresden im Jahre 2009 beliefert Biofi lm Hersteller von Snacks und Backwaren in Nordamerika und Europa mit der innovativen Folie. Die Folie hat zu neuen Anwendungen geführt, wie zum Beispiel der mikrowellengeeigneten Hochbarriere-Verpackung, die Produkten einen ofenfrischen Eindruck verleiht. Sie ist so beliebt bei den Kunden, dass eine zweite Produktionsanlage notwendig wurde.

Diese läuft nun auf Hochtouren und beschichtet Folien von bis zu 2,85 Metern Breite.

Regulierung der Sauerstoffmenge In den Rolle-zu-Rolle-Anlagen werden im Vakuum mehrere Kilometer Kunststofffolie mit Geschwindigkeiten von 36 km/h über Rollensysteme an Beschichtungsstationen vorbeigeführt. An diesen Stationen wird Aluminiumdraht, der kontinuierlich nachgeführt wird, an heissen Keramikschiffchen verdampft. Der Trick, um transparente Barriereschichten aufzubringen, liegt in der genauen Regulierung der Sauerstoffmenge, die dem Aluminiumdampf beigemischt wird. Für eine optimale Oxidschicht wird der Sauerstoffbedarf direkt über optische Messsysteme, die die Transparenz der Folie messen, ermittelt und der Zustrom entsprechend reguliert. Um eine möglichst 12/2012

dichte Schicht und damit eine effektive Barriere auf der Folie abzuscheiden, wird dem Aluminium-Sauerstoff-Dampf bevor er auf die Folie trifft in einer Plasmazone zusätzlich Energie mitgegeben.

Das Resultat ist eine transparente Verpackungs- Plasmatechnik des Fraunhofer FEP macht Lebensmittelverpackungen arofolie mit einer madicht. hauchdünnen Aluminiumoxidschicht, die weniger Sauer- Medizintechnik-Implantate, Solarzellen, flestoff und Wasserdampf als herkömmliche xible Elektronik oder optische Filter werden Folie durchlässt und dadurch Lebensmittel mit Vakuumtechnologien wie der Sputtertechnologie, der Hochratebedampfung oder lange frisch und knusprig hält.

Das Fraunhofer FEP führte diese Technolo- der Hochrate-PECVD veredelt. Dr. Nicolas gie gemeinsam mit der Firma Biofi lm von Schiller, Leiter der Abteilung «Flexible Proder Idee in die industrielle Umsetzung. dukte» und stellvertretender Institutsleiter Wichtig dafür war, das Verfahren unter in- am FEP, sieht ein grosses Potenzial für Batdustrienahen Bedingungen an eigenen Pi- terieanwendungen: «Unsere Spezialität am lotanlagen zu entwickeln und testen zu Fraunhofer FEP ist es, mit Dünnschichttechkönnen und somit das Risiko der Aufska- nologien grosse Flächen präzise und ökonomisch zu beschichten. Damit können wir lierung erheblich zu reduzieren.

Im Laufe der mehrjährigen Entwicklung, die auch bei der Elektromobilität punkten, wo durch das Sächsische Ministerium für Wirt- gerade die Kostenreduktion von Batterien schaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) sowie ein entscheidender Schritt für die Marktfädas Bundesministerium für Bildung und higkeit ist.»

Forschung (BMBF) gefördert wurde, arbeitete das Forscherteam zusammen mit dem Kontakt deutschen Anlagenhersteller Applied Ma- Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und terials, Inc., dem Unternehmen Vacuum Plasmatechnik FEP Technologies Dresden (VTD), welches die Dr. Nicolas Schiller Hohlkathodenquellen für die Plasmaakti- Winterbergstrasse 28 vierung herstellt, sowie der ISA GmbH, die D-01277 Dresden das Stromversorgungssystem liefert.

Telefon +49 (0)351 2586-131 Aber nicht nur Verpackung wird mithilfe der nicolas.schiller@fep.fraunhofer.de Plasmatechnologie leistungsfähiger. Auch www.fep.fraunhofer.de ■ 15

Quelle: Fraunhofer FEP

Transparente Verpackungsfolien mit aromadichten Schutzschichten des Fraunhofer Institut für Elektronenstrahlund Plasmatechnik FEP sorgen für mehr Frische bei amerikanischen Lebensmitteln. Aber die Dresdener Plasmatechnologie kann noch viel mehr.

VERPACKUNG

KUNSTSTOFF XTRA

Eyetracking-Studie

Transparente Kunststoffschalen haben Nase vorn

Die Art der Verpackung eines Produkts kann den Absatz erheblich beeinflussen. Die statistisch gesicherten Studienergebnisse des Clemson University CUShop zeigen eine deutliche Präferenz für transparente Kunststoffschalen, die um 402 Prozent häufiger gewählt wurden als bedruckte Kartonverpackungen. Beim Blickverhalten wurde eine längere Verweildauer auf Kunststoffschalen registriert, die sich damit als attraktivere Verpackungsoption für Verbraucher erwiesen.

Prozentuale Ergebnisse Bestätigt wurden die Ergebnisse durch Messung der Augenbewegungen; diese zeigten, dass Kunststoffschalen schneller, häufiger und länger fixiert werden. Aus den Versuchsergebnissen resultieren mehrere wesentliche Aussagen: Transparente Kunststoffschalen wurden gegenüber Kartonverpackungen erstens um 343 Prozent länger fi xiert, zweitens um 675 Prozent häufiger fi xiert, drittens um 40 Prozent schneller gefunden und viertens um 402 Prozent häufiger gekauft. In einigen Fällen lag die Kaufpräferenz für kunststoffverpackte Produkte sogar bei 500 Prozent.

Versuchsplanung und -durchführung Die Studie wurde in einem nachgestellten Einkaufsumfeld durchgeführt. Festgestellt werden sollte, ob es zu Unterschieden im Kaufverhalten kommt, wenn Verbraucher die Wahl zwischen einer transparenten Kunststoffschale und einer bedruckten Kartonverpackung haben. An der Studie nahmen 68 Personen im Alter von 18 bis über 65 Jahren aus unterschiedlichen Einkommensschichten teil. 76,5 Prozent der Teil16

nehmer gaben an, Haupteinkäufer ihres Haushalts zu sein.

Die Teilnehmer trugen Eyetracking-Brillen, erhielten eine von fünf zufällig erstellten Einkaufslisten und wurden angewiesen, in den Laden zu gehen und für jeden Posten auf der Einkaufsliste ein Produkt auszuwählen. Gekauft werden sollten ein Rasierer, eine elektrische Zahnbürste und ein Lufterfrischer. Jedes Produkten – eingepackt in transparente Folie – wird beim Kauf Produkt war nur in einer der Vorzug gegeben.

Ausführung, aber in zwei Verpackungsvarianten verfügbar, die ne- über die Gründe für die getätigte Kaufentbeneinander lagen: transparente Kunststoff- scheidung. schalen und Kartonverpackungen. Der Ver- Die Klöckner Pentaplast Gruppe, in deren such wurde über zwei Tage durchgeführt, Auftrag die Studie durchgeführt wurde, ist wobei die Teilnehmerzahl an beiden Tagen der weltweit führende Hersteller von Folien ungefähr gleich gross war. Nach dem ersten für die Verpackung von pharmazeutischen Tag wurden die Verpackungen in umge- und medizinischen Produkten, Lebensmitkehrter Reihenfolge platziert, um eine Be- teln und elektronischen Bauteilen sowie für einflussung durch die jeweilige Position allgemeine Tiefzieh-, Druck- und Spezialauszuschliessen. anwendungen. Die Gruppe befindet sich Während des Einkaufs wurden die Augen- im Besitz der Strategic Value Partners Inbewegungen mit einer Rate von 30 Mess- vestor Group. Das Unternehmen setzt über werten pro Sekunde aufgezeichnet. Dabei 1 Mrd. Euro um und beschäftigt weltweit kamen Eyetracking-Brillen von Tobii zum mehr als 3000 Mitarbeiter.

Einsatz, die ähnlich aussehen wie Lesebrillen. Sie sind mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden, das die Bewegungsdaten auf einer SD-Karte speichert. Die Brille erfasst 30 Messwerte pro Sekunde und ist vergleichbar mit typischen, häufig verwende- Kontakt ten Eyetrackern, kann jedoch mobil einge- Klöckner Pentaplast Schweiz AG setzt werden und ermöglicht dem Träger Sportweg 38 das ungehinderte Umhergehen in einer CH-3097 Liebefeld realistischen Umgebung. Die Augenbewe- Telefon +41 (0)31 978 88 88 gungen wurden zur Generierung der Ergeb- kpinfo@kpfilms.com nisse verwendet und lieferten Erkenntnisse www.kpfilms.com ■ 12/2012

Bild: Fotolia

Eine kürzlich im Auftrag der Klöckner Pentaplast Group durchgeführte Eyetracking-Studie des Clemson University CUShop zeigt den Einfluss unterschiedlicher Verpackungsarten auf das Verbraucherverhalten am Verkaufsort auf.

Die Resultate sind eindeutig: Die Konsumenten ziehen die transparenten Kunststoffverpackungen den bedruckten Kartonverpackungen vor.

KUNSTSTOFF XTRA

VERPACKUNG

Verpackung Schweiz 2013

Von Experten für Experten Als Plattform für Innovationen, Fachgespräche und Wissensaustausch hat sich die Verpackung Schweiz inzwischen zu einem wichtigen Branchenevent entwickelt. Mit fast 4000 Besuchern und 235 Ausstellern verzeichnete easyFairs in diesem Jahr einen Rekord. Grund genug für den Veranstalter, auch an der nächsten 7. Ausgabe der Messe am 17. und 18. April 2013 in Zürich wieder mit dabei zu sein.

Im Mittelpunkt stehen wieder Verpackungslösungen, Prozesse & Design. Erstmals präsentiert easyFairs, in Kooperation mit dem Swiss Venture Club (SVC), den «Business Service Park» – ein spezieller Treffpunkt für KMU aus allen Industriebereichen. Geführte Messerundgänge, «Guided Tours», als Angebot für Besucher sowie interessante Fachvorträge in den learnShops sowie praktische Workshops runden das Programm ab.

Neu: «Business Service Park» Auf der Verpackung Schweiz werden Herausforderungen der Branche aufgegriffen und potenzielle Lösungen, Informationen und Meinungen diskutiert. Zusätzlich bietet die Veranstaltung als Premiere einen gesonderten Bereich, den sogenannten «Business Service Park».

Dieser ist für Aussteller aus den Bereichen Coaching, Consulting & Finanzdienstleistung, IT & Telekommunikation, Mobility, sonstige Dienstleistungen (Geschäftsreisen, Facility Management etc.). Diese Dienstleistungen und Lösungen bieten den KMU Hilfestellung bei steigenden Anforderungen an Büro- und Betriebsbereiche. Unterstützt wird dieser vom Swiss Venture Club (SVC – www.swiss-venture-club.ch). Der SVC leistet seit über zehn Jahren einen starken Beitrag für das Unternehmertum in der Schweiz, indem er Menschen und Unternehmen vernetzt. «Das innovative Messekonzept von easyFairs, das auf KMU optimal zugeschnitten ist, ermöglicht Austausch und schafft dadurch Mehrwerte», äussert der SVC in einer ersten Ankündigung zur Messe. An diesem speziellen Treffpunkt in den Messehallen finden KMU an einem Ort viele nützliche und hilfreiche Lösungen.

Angesprochen werden als Besucher Ge12/2012

schäftsinhaber, Geschäftsführer, Team- und Projektleiter, Assistenten, Verantwortliche für die Fachbereiche Personal / Ausbildung, Marketing / Verkauf, Finanzen / Rechnungswesen, Administration / Back Office / Einkauf, Logistik / Transport / Versand, IT und Instandhaltung.

Zentrale Plattform für wichtige Branchenthemen 2013 findet die Verpackung Schweiz wieder in Zürich, in drei grosszügigen Messehallen statt. Die Ausstellungsthemen decken wiederum die gesamte Prozesskette der Verpackung ab – vom Werkstoff über Verpackungsmaschinen, Veredelungstechniken und Design. Die übersichtliche und bewährte Aufteilung mit Schwerpunkten im Bereich Technik & Maschinen und Consumer Packaging machen die Veranstaltung zu einer wichtigen Branchen-Plattform. Überzeugt vom Messekonzept der Verpackung Schweiz sind easyFairs-Partner wie das Schweizerische Verpackungsinstitut (SVI): «Diese Messe ist die perfekte Bühne für eine innovative Branche. easyFairs bietet eine tolle und unkomplizierte Plattform, an welcher wir als Dachverband der schweizerischen Verpackungsindustrie die Möglichkeit haben, zahlreiche Kontakte zu pflegen. Für uns ist diese Messe jedes Jahr ein Highlight», sagt Andreas Zopfi, SVI-Geschäftsstellenleiter.

learnShops vermitteln viel Wissen in kurzer Zeit Direkt in den Messehallen können Besucher und Aussteller an den bewährten kostenlosen learnShops – mit vielen Präsentationen und kurzen Experten-Vorträgen teilnehmen, mit organisiert vom IPI Inter-

national Packaging Institute. Wichtige Multiplikatoren und Verbände beteiligen sich aktiv bei der Programmgestaltung der learnShops.

KMU-Forum mit HSG-Experten geht in die 2. Runde Ebenfalls eine zentrale Rolle im Rahmen der Messe wird wieder das «Interaktive KMU-Forum» übernehmen. Von Experten des «Schweizerischen Instituts für Kleinund Mittelunternehmen» der Universität St. Gallen (KMU-HSG) erhalten Fachbesucher hier mit Input-Referaten hochkarätige Informationen rund um die Unterstützung und Förderung von KMU und werden Management-Themen diskutiert. Das HSG-Institut widmet sich als einzige Einrichtung auf dieser Ebene in der Schweiz ausschliesslich der Förderung von Klein- und Mittelunternehmen. easyFairs konnte bereits in diesem Jahr KMU-HSG als Partner gewinnen. Die Foren sind für alle interessierten Messebesucher kostenlos und ohne Voranmeldung zugänglich. In diesem interaktiven Workshop zum Thema «Clevere Lösungen und Strategien entwickeln» erhalten Interessenten Inspiration und Tools an die Hand, wie zielführende Lösungen im Bereich Strategie, Organisation und Change entwickelt werden können.

Kontakt easyFairs Switzerland GmbH Pascale Rippstein, Projektmanagerin St. Jakobsstrasse 170a CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 228 10 24 pascale.rippstein@easyfairs.com www.easyfairs.com/Schweiz

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KUNSTSTOFF XTRA

WERKSTOFFE

Trends im PVC-Compound-Markt

PVC wird grün Die PVC-Industrie traf sich anlässlich der AMI-Konferenz «PVC Formulation 2012» in Düsseldorf, um über Markttrends und die neuesten Formulierungen zur Optimierung der Umweltauswirkungen von Vinyl-Compounds zu debattieren. Als wichtigster Trend bei der PVC Compoundierung kristallisierte sich die Entwicklung in Richtung erneuerbarer Additive und umweltfreundlicher Inhaltsstoffe heraus. Der Fokus liegt auf der Optimierung der Nachhaltigkeit der Industrie.

Es existieren bereits alternative Weichmacher aus Bio-Rohstoffen sowie neue Stabilisatoren zum Ersatz schwermetallbasierender Systeme, aber jeder Compoundeur weiss auch, dass der Ersatz einer einzelnen Komponente eine Anpassung der Balance des Gesamtsystems nach sich zieht. Ein weiterer Gesichtspunkt betrifft die Versorgungskette bei neuen Materialien; es ist wichtig, das nachhaltige Angebot zu sichern bevor globale Umformulierungen in Angriff genommen werden.

Laut VinylPlus, eine Initiative der europäischen PVC-Industrie zur nachhaltigen Entwicklung des Werkstoffs, werden in den 27 EU-Ländern rund 1 Million Tonnen ausgediente PVC-Produkte recycliert. CadmiumStabilisatoren wurden völlig eliminiert und der vollständige Ersatz aller Bleistabilisatoren ist für 2015 geplant. Ausserdem sind heute bereits 80 % der eingesetzten Weichmacher sogenannte hochmolekulare Phthalate, die von der EU als ungefährlich für Mensch und Umwelt klassiert werden. Damit hat die Industrie auf entsprechende Sorgen der Öffentlichkeit reagiert.

PVC-Markt hat 2007 in Westeuropa Peak erreicht Der PVC-Markt in Westeuropa erlebte seinen Höhepunkt mit 6,5 Millionen Tonnen im Jahre 2007 und erreichte im Jahre 2011 noch knapp über 5 Millionen Tonnen.

Gleichzeitig ist der Markt in Osteuropa seit 2005 in jedem Jahr – ausser in 2009 – 1 Dr. Sylly Humpfreys, Business Development Manager, Applied Market Information Ltd., Bristol, UK

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gewachsen und hat jetzt eine Grösse von 1,2 Millionen Tonnen erreicht», erläutert Dr. Josef Ertl, CEO der Vinnolit GmbH & Co KG, die Geschäftslage in Europa. Bezogen auf 2012 hält Ertl fest, dass die Abschwächung der wirtschaftlichen Erholung die PVC-Nachfrage gedämpft hat. Die Situation könne sich, je nach Vertrauen in die Geschäfte, nach beiden Richtungen verändern.

Bild: Georg Fischer Rohrleitungssysteme AG

Sally Humphreys1

50 % des PVC-Harzes gehen in die Extrusion In den USA wurden 2010 gemäss der ACC nahezu 50 % des PVC-Harzes im Extrusionsbereich gebraucht; davon gingen 48 % in die Rohrproduktion, je 12 % in die Fertigung von Seitenverkleidungen für Häuser sowie Folien und Platten, 6 % in die Profil- und 5 % in die Kabelherstellung. Der Rest fand den Weg in die Produktion von Zäunen, Abdeckungen u.a. Mark Lavach von Arkema hat die Trends bei der Formulierung von Hart-PVC in Nordamerika untersucht und er stellt zusammenfassend fest, dass für PVC-Produkte im Ausseneinsatz die Bewitterungseigenschaften ein vorrangiges Kriterium darstellen. Für Seitenverkleidungen schliesst dies die Farbstabilität der neuen dunklen Produkte ein.

Zudem erobern leichtgewichtige Schaumartikel den Markt. Kosten sind in allen Bereichen eine wichtige Grösse und das Schäumen reduziert den Materialbedarf.

Gleichzeitig schätzt die Firma Baerlocher den Europa-Markt 2010 für PVC-Fensterprofile mit 2,5 Millionen Tonnen ein. Die Türkei ist dabei mit 590 000 t der grösste Verbraucher, gefolgt von Deutschland mit 580 000t und Russland mit 443 000 t. Die Art der verwendeten Stabilisatoren ist regional unterschiedlich. Die EU-Länder haben

Die Anwendungen für PVC sind vielfältig, wie z.B. Rohrleitungen, -Fittings und Ventileinsätze...

den Verbrauch an Bleistabilisatoren in Profilen bereits auf 30 % reduziert. Im Vergleich dazu verwendet man im gesamten Europa 50 %, in Asien 97 %, in Süd-Amerika 80% und im Mittleren Osten 93 % Bleistabilisatoren. Im Gegensatz hierzu werden in den USA zu 100 % Zinnstabilisatoren in Profilen eingesetzt. Calcium-basierte Alternativstabilisatoren benötigen den Zusatz von Co-Stabilisatoren, um die Farbstabilität zu sichern.

Neue bio-basierte Weichmacher Die Optionen für nachhaltiges PVC liegen in der Ethylengewinnung aus biologischen Quellen in Kombination mit bio-basierten Weichmachern, SchlagzähigkeitsverbessePolyOne rern und anderen Additiven. arbeitet an solchen neuen Produkten. Die Anforderungen sind dabei sehr komplex.

Zum Beispiel benötigt man Weichmacher mit guter Kälteflexibilität und gleichzeitiger Stabilität bei hohen Temperaturen. «Das Unternehmen bietet unter dem Namen 12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

Bild: AgPU

Bild: Feag AG

WERKSTOFFE

Bodenbeläge ...

reFlex 100 einen neuen bio-basierten schnell gelierenden Weichmacher an: die Rohstoffquelle wurde in Kooperation mit Archer Daniels Midland erarbeitet und die Technologie in Lizenz von Battelle übernommen. Der neue Weichmacher kann als Ersatz für Benzyl-Butyl-Phthalat (BBP) verwendet werden und wird bereits in kommerziellen Mengen produziert», erklärte dazu Roger Avakin, Vizepräsident von Scientific Development. Als Co-Weichmacher soll er die Gelierung beschleunigen, die Verarbeitungszeiten verringern und die Wärmestabilität verbessern. Das Produkt wurde nach den USDA Biopreferred Standards geprüft und enthält 94 % erneuerbaren Kohlenstoff.

Das Unternehmen Segetis arbeitet zusammen mit Arkema an der Entwicklung weiterer bio-basierter Weichmacher. Segetis verfügt über eine Technologie zur Umwandlung von Cellulose und Zucker in Lävulinsäure und L-Ketalen, die zur Herstellung von Polyolen, Kunststoffen und Weichmachern verwendet werden. Letztere wurden bereits in Weich-PVC und als Co-Weichmacher in Plastisolen getestet.

Varteco ist ebenfalls in diesem Marktsegment aktiv. Das Produkt V-Ziclus ist ein Universalweichmacher mit dem gegenüber DINP eine Kostensenkung von 3 bis 16 % erreicht werden soll. Die Rohstoffbasis bildet Sojabohnenöl, das als Nebenprodukt bei der Herstellung von Sojabohnenmehl – hochproteinhaltiges Tierfuttermittel – anfällt. Im Jahr 2010 hat Argentinien rund 4,4 Millionen Tonnen dieses Öls exportiert und für 2011 wird eine Menge von 5,3 Millionen Tonnen erwartet. Die Verwendung von 12/2012

Flexibles Stadiondach aus PVC beschichtetem Polyestergewebe ...

ESBO (epoxidiertes Sojabohnenöl, Anm. Red.) als Weichmacher ist in Argentinien aufgrund der Verfügbarkeit und des Preises sehr gebräuchlich. Das Catalan Plastic Centre hat Testreihen durchgeführt, um das Potenzial zum Ersatz von DOP zu beurteilen. Der neue Weichmacher wurde in handelsüblichen Compounds geprüft und auch Solvay Indupa hat V-Ziclus mit DINP in grosstechnischen Rezepturen verglichen.

Sojabohnenöl wurde seit Jahrzehnten als inneres Gleitmittel in der PVC-Verarbeitung verwendet. Clariant Produkte (Deutschland) hat ein neues Sojabohnenwachs (SBW) entwickelt, in dem das Molekulargewicht erhöht sowie Doppelbindungen und leicht flüchtige Bestandteile entfernt wurden. SBW zeigt sowohl als inneres wie auch als äusseres Gleitmittel eine hohe Wirkung in PVC. Es wurde in Folien- und Profilrezepturen geprüft.

Von Emerald Kalama Chemical sind neue Weichmacher in Form von DibenzoatMischungen verfügbar. Diese zeigen ein hohes Quellverhalten (vergleichbar mit Phthalaten), gute Verträglichkeit, schnelle Geliercharakteristik sowie Widerstand gegen Extraktion durch Öl und Lösungsmittel.

In Plastisolen zeigt das X-20 Gemisch gute Viskosität und sehr gutes Quellverhalten.

Das Farbverhalten von PVC Viele PVC-Produkte werden durch den Einsatz unterschiedlicher Qualitäten von Titandioxid, in Rutil- oder Anatasform, weiss eingestellt. Diese variieren im Grundton von bläulich bis transparent bei ultrafeinen Qualitäten, sie verhalten sich hydrophob bis

hydrophil und sie zeigen unterschiedliche Bewitterungseigenschaften. Sachtleben Chemie hat in PVC Compounds die Wirkung von unterschiedlich hergestellten TiO2Qualitäten untersucht. Danach führen Verunreinigungen mit Eisen, Chrom oder Kupfer zu einem Gelbstich. Ultrafeine Qualitäten hingegen sind transparent, blockieren die UV-Strahlung und sind bewitterungsstabil. Die Kristallgitterstruktur kann durch Aluminium, Zink oder Antimon unterstützt werden, was aufgrund reduzierter Ladungsmobilität zu verbessertem Bewitterungsverhalten führt.

BASF hat ebenfalls Farbeigenschaften in PVC untersucht und dabei auf Qualität und Langzeit-Farbechtheit geachtet. Übliche Probleme betreffen Verblassen, Auskreidungen, Verdunkeln und Trübungen. Diese Schwierigkeiten sind nicht notwendigerweise vom Farbstoff abhängig, sind aber möglicherweise auf eine falsche Additivkombination in der Rezeptur zurück zu führen, z.B. beim Einsatz eines minderwertigen Schattierungsmittels zusammen mit einem Hochleistungspigment. Es gibt Normen, wie ISO 4892-2 Xenonbogenlampe und ASTM G 154, die zur Prüfung der Bewitterungseigenschaften unterschiedlicher Rezepturen herangezogen werden können.

Auch Mikroben können das Farbverhalten von Kunststoffen beeinflussen. Zum Bespiel können mikrobielle Abbauprodukte die Bildung von rosa Flecken in Weich-PVC-Platten verursachen. Lonza (früher Arch Biocides) bietet antimikrobiell wirkende Additive an, die diesen Effekt verhindern sollen. Sie unterstützen zudem die Hygieneeigenschaften an der Kunststoffoberfläche, was 19

Bild: Bieri

Lastwagenplanen ...

besonders im Gesundheitswesen und Sportsektor wichtig ist, um Erreger wie MRSA (Methycillin Resistent Staphylococcus Aureus, Anm.Red.) zu bekämpfen. Das Additiv muss aufgrund des richtigen Wirkungsspektrums und seines Preis-Leistungs-Verhältnisses ausgewählt werden. Es ist wichtig, die richtige Formulierung zu finden, denn antimikrobielle Additive können die Vergilbung verstärken und sie werden durch UV-Licht beeinflusst.

Ineos Chlorvinyls hat die Führung bei der Registrierung von Vinylchlorid im Rahmen der Europäischen REACh-Regulierung übernommen. Ein Konsortium von 24 Vinylchlorid-Herstellern, Importeuren sowie Firmen-Vertretern von ausserhalb der EU erarbeitete – mit der ECVM (Europäischer Verband der PVC-Hersteller) als Administrator – die Grundlagen zur Registrierung.

Es liegt jeweils in der Pflicht der Verwenderfirma den REACh-Status für einen verwendeten Stoff zu erwirken. Letztlich besteht das Ziel darin, den Gebrauch von gefährlichen Stoffen (Substances of Very High Concern SVHC) zu reduzieren, die im sogenannten «Anhang 14» aufgeführt sind.

Die jüngste Liste beinhaltet die Weichmacher DEHP, DBP und BBP, die nur noch bis Februar 2015 eingesetzt werden dürfen – ausser die Erlaubnis zur weiteren Verwendung wird gewährt. Arkema hat die Führung bei der Registrierung von DEHP übernommen und versucht, diese Erlaubnis zu erlangen. Recycling-PVC kann einige Additive enthalten, die von der Industrie nicht mehr verwendet werden, wie z.B. Cadmium-Verbindungen.

Die PVC-Stabilisatoren-Industrie wurde durch Änderungen bei Vorschriften und dem Verzicht auf die hoch wirksamen Bleistabilisatoren massiv beeinflusst. Galata Chemicals produziert verschiedene Stabilisatoren-Typen einschliesslich Zinn- und 20

Mischmetall-Stabilisatoren sowie OBS-Qualitäten (organisch basierte Stabilisatoren).

Entsprechende Forschung wurde betrieben, um die optimale Formulierung einschliesslich der OBS-Technologie für Weich-PVCund Plastisol-Anwendungen zu finden.

Chemson konzentriert sich auf die Verwendung von schwermetallfreien OBS-Stabilisatoren in der «Gruppe 1»-Bauanwendungen; diese verlangen wenig flüchtige Bestandteile, hohe Flammbeständigkeit, hohe Steifigkeit, grosse Schlagzähigkeit, geringe Wasseraufnahme und wenig Ablagerungen während der Schmelzphase. Die «grünen» Argumente für PVC werden durch den Einsatz der OBS verstärkt: das Uracil-Rückgrat entsteht als Nebenprodukt bei der KoffeinSeparation aus Kaffeebohnen und die Stearat-Komponente wird aus Palmöl mittels eines «kalten» Prozesses gewonnen.

Die OBS-Stabilisatoren wurden in Australien in orientierten PVC-Rohren und in Dincel PVC-Wandelementen geprüft.

Optimierung der Zellbildung Hart-PVC-Schaum wird hauptsächlich nach drei Methoden hergestellt: freie Expansion direkt nach Austritt aus der Düse, Expansion innerhalb des Extruders (Celuka) und Coextrusion (Haut-Kern-System). Die Rezepturgestaltung beeinflusst Schmelzfluss, Elastizität, Viskosität und Löslichkeit des Treibmittels. Dies alles wiederum nimmt Einfluss auf Zellbildung, Dichte und Wachstum. Dow Chemicals entwickelt Prozesshilfsmittel zur Optimierung der Zellbildung und Zellstabilisierung, um Schäume mit kleinen Zellen und hoher Zelldichte zu erhalten. SureCel ist ein hochmolekulares Acrylat, das als Prozesshilfmittel dient, um eine schnellere Gelierung und grössere Mischbarkeit mit PVC zu erzielen.

Reagens hat an neuen Stabilisatoren und der Fertigung geschäumter PVC-Platten und -Profile gearbeitet. Das Material muss im Extruder leicht schmelzen, um das Treibmittel zu aktivieren. Es muss zum Erreichen einer guten Zellstruktur eine hohe Schmelzviskosität aufweisen und es muss lange ohne Ablagerung (plate out) laufen können.

Die Grundrezeptur enthält S-PVC mit K-Wert 57 bis 62, hochmolekulare Prozesshilfsmittel, Füllstoff mit Stearatbeschichtung, Stabilisatoren und Treibmittel. Das übliche Treibmittel ist Azodicarbonamid (AZDC) in

Bild: profine

KUNSTSTOFF XTRA

WERKSTOFFE

und Fensterfronten.

Kombination mit Natriumbicarbonat. Die Verarbeitung erfolgt nach dem Celuka-Prozess. Die Schaumherstellung mittels neuer Calcium-organischer Stabilisatoren ist komplex.

Renolit und die Loughborough Universität haben versucht, die Steifigkeit von PVC mittels mikrofeiner Partikel von gefälltem / synthetischem Calciumcarbonat (PCC) zu verbessern. Ultrafeine Partikel von 50 bis 500 nm (vergleichbar mit den Primärpartikeln von PVC) sollten eine Friktion erzeugen und Scherung und Schmelzverhalten unterstützen. Die Studie bestätigte, dass PCC das Schmelzverhalten verbessern und die feinen Partikel die Schlagzähhigkeit erhöhen. In Ungarn untersucht Dr. Kalman Marossy von BorsodChem die Möglichkeiten, mittels PVC-Nano-Composites mechanische und elektrische Eigenschaften zu verbessern, Weichmacherwanderungen zu verringern und deren Brennbarkeit zu reduzieren. Die geprüften Nano-Additive umfassen Calciumcarbonat, Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Kieselsäurederivate, Kohlenstoff- und Halloysit-Nanoröhrchen. Übersetzung: Dr. Norbert Helminiak, PVCH, Aarau

Kontakt Applied Market Information Ltd. AMI House, 45-47 Stokes Croft Bristol, BS1 3QP, UK Telefon +44 (0)117 924 9442 sh@amiplastics.com www.amiplastics.com

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RÉSEAU PLASTURGIE

Du laboratoire à l’usine

Quand la taille compte Les nanomatériaux sont une piste intéressante pour renforcer les propriétés mécaniques des polymères. Si leur production en laboratoire est bien maîtrisée, les processus ne sont toutefois pas simplement transposables à l’échelle industrielle. Les chercheurs de l’Institut Adolphe Merkle à l’Université de Fribourg et de l’Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg ont uni leurs compétences pour réaliser cette mise à l’échelle.

Philippe Morel1 Utiliser des nanocharges permet d’améliorer significativement les propriétés mécaniques d’un polymère. A cet égard, les nanocristaux provenant de la cellulose sont particulièrement intéressants, et ce pour deux raisons. Ils présentent tout d’abord une excellente stabilité mécanique, proche de celle des nanotubes de carbone (CNT).

De plus, et contrairement à ces derniers, ils peuvent s’obtenir à faible coût et durablement à partir de diverses matières premières renouvelables comme, par exemple, le bois ou des déchets végétaux.

Dans le cadre du projet HiProFiP (High Profit Filled Polymers), financé par le Pôle Scientifique et Technologique du canton de Fribourg (PST-FR), les chercheurs de l’Institut Adolphe Merkle (AMI) à l’Université de Fribourg et de l’Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg (EIA-FR) ont décidé d’unir leurs forces et leurs expertises respectives afin de traiter les problèmes liés à la production de nanocomposites ainsi que l’injection et l’extrusion de tels matériaux. L’objectif avoué étant de passer des quelques grammes produits en laboratoire aux quelques kilogrammes d’une installation industrielle pilote.

Fig.1 Nanocristaux de cellulose vus au Microscope électronique.

ce n’est pas l’industrie du plastique qui va s’adapter aux spécificités des nanocristaux de cellulose, le projet entend n’explorer que des processus industriellement adaptés et des polymères largement répandus.

Les chercheurs de l’AMI sont déjà parvenus à produire une gamme de nanocomposites à base de PVAc (acétate de polyvinyle) ou de polyuréthane et de nanocristaux de cellulose. La presse s’en est par ailleurs fait l’écho au printemps 2011 avec leur ver de pêche artificiel, produit avec un nanocomposite dont la rigidité dépend de l’humidité de son environnement. Ce ver visait à démontrer le potentiel de tels matériaux.

Toutefois, les procédés de fabrication mis en oeuvre à l’AMI ne permettent pas d’envisager une production d’ordre industriel, ce qui de fait rend ces matériaux quasiment inexploitables pour l’instant.

La première étape consiste à préparer suffisamment de nanocharges. « Pour obtenir les nanocristaux de cellulose en laboratoire, nous hydrolysons quelques grammes de papier filtre avec de l’acide sulfurique. Pour obtenir 1 kg de nanocristaux, il faudrait utiliser 25 litres d’acide », explique le Dr. Johan Foster, responsable du projet à l’AMI. Dans le cadre du projet, une équipe autour du Prof. Thierry Chappuis de l’EIA-FR cherche donc déjà à optimiser le processus de production à plus grande échelle. Des contacts avec des entreprises capables de fournir, dans un futur proche, la nanocharge à échelle industrielle sont aussi établis.

Diverses pistes à explorer La deuxième étape consiste à intégrer la nanocharge dans le polymère à l’aide de machines pilotes. En ayant pour étalon les propriétés des nanocomposites produits

S’adapter à l’industrie

1 Philippe Morel, rédacteur indépendant, Villars-sur-Glâne.

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Images : AMI/EIA-FR

Les compétences nouvellement acquises devraient profiter aux membres du Réseau nanotechnologies et du Réseau plasturgie ainsi qu’à d’autres entreprises qui souhaiteraient se lancer dans l’aventure des polymères à forte valeur ajoutée que sont les nanocomposites. Partant du principe que

Fig. 2 Extrudeuse à double vis.

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RÉSEAU PLASTURGIE

• le mélange à faible cisaillement, qui utilise un plastographe capable de moduler tant les techniques de mélange que de cisaillement, • d’autres méthodes pour pré-mélanger le polymère et la charge.

Les échantillons ainsi obtenus permettront de quantifier, pour chaque technique de mélange, des propriétés importantes que sont: • la rigidité, la résistance à la traction et la fatigue, • la stabilité thermique, • la morphologie.

Du gramme au kilogramme

Fig.3 Essai de résistance à la traction d’un échantillon-test.

en laboratoire, les chercheurs de l’AMI et l’EIA-FR explorent les différentes pistes que sont : • l’extrusion à double vis, une technique industrielle de mélange à chaud couramment utilisée par l’industrie,

Parallèlement à ces expériences à petite échelle (1-10 g), le groupe de chercheurs de l’EIA-FR dirigé par la Prof. Laure Lalande teste ces méthodes à plus grande échelle (1-20 kg) et traite les divers problèmes rencontrés lors de cette mise à l’échelle. Le mélange de polymères avec la nanocharge se fait à l’aide d’une extrudeuse à double vis. Les matériaux ainsi obtenus sont ensuite injectés afin d’obtenir des échantillons sur lesquels sont également pratiqués des tests de résistance mécanique à différentes températures.

La comparaison entre les échantillons de laboratoire et les échantillons de l’installation industrielle pilote de l’EIA-FR permet d’observer par exemple des effets coeur/ peau qui peuvent apparaître lors du processus d’injection ainsi que d’autres aspects problématiques de la mise à l’échelle. A cet effet, les différences au niveau des propriétés mécaniques et thermiques aident à la compréhension de ces problématiques.

Contact Dr. E. Johan Foster Head of the Advanced Cellulosic Materials Group Polymer Chemistry and Materials Institut Adolphe Merkle Université de Fribourg Téléphone +41 (0)26 300 92 81 johan.foster@unifr.ch www.am-institute.ch Prof. Laure Lalande Génie mécanique Technologies industrielles Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg Téléphone +41 (0)26 429 68 40 Laure.lalande@hefr.ch www.eia-fr.ch

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Les actualités du Réseau plasturgie Dans le cadre du projet Alplastics, le Réseau plasturgie a fait l’objet d’une évaluation, réalisée par l’European Secretariat for Cluster Analysis, selon une méthodologie développée par l’agence allemande de promotion de l’innovation VDI/VDE + Innovation GmbH. Les résultats seront communiqués sous peu.

Toujours dans le domaine de l’évaluation, la méthodologie d’évaluation de la productivité InnoProd, développée dans le cadre d’un projet du Réseau plasturgie, a franchi une nouvelle étape, à savoir la réalisation d’un logiciel de saisie des données et de génération automatique de rapports.

Ce logiciel est en phase de test auprès d’une entreprise. Après quoi, InnoProd sera disséminé au sein des clusters membres d’Alplastics, où il servira de mé-

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thodologie pour évaluer au minimum deux entreprises par pays.

Le groupe de travail Formation travaille à la promotion du métier d’agent technique des matières synthétiques en vue du prochain Start! Forum des métiers qui se tiendra à Fribourg du 29 janvier au 3 février 2013.

Les modules de formation standards en français et en allemand seront reconduits en 2013. Le Réseau plasturgie lance un appel aux entreprises alémaniques afin que les modules en allemand, annulés faute de participants en 2012, puissent avoir lieu en 2013.

Le Pôle scientifique et technologique du canton de Fribourg a approuvé le financement de Poly HT (Polymères low cost pour hautes températures et fatigue), un nouveau projet de recherche collaboratif initié

par les membres du Réseau plasturgie. Ce projet vise à identifier des alternatives au PEEK, un des polymères de référence pour les pièces plastiques à hautes températures à charges variables. Le prix élevé de ce matériau limite en effet son emploi.

Certains matériaux alternatifs pourraient suffire dans certaines applications. De petites modifications (charges, greffes, réticulation) permettraient d’en faire une alternative viable et meilleure marché au PEEK. Le Réseau plasturgie se réjouit d’accueillir son 81ème membre, la société Georg Utz AG, basée à Bremgarten: www.utzgroup.com.

Vous souhaitez adhérer au Réseau plasturgie ou vous informer sur ses activités?

Visitez le site internet www.reseau-plasturgie.ch.

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KUNSTSTOFF XTRA

TRENDS

Nachhaltige Mobilität mit innovativen Kunststofflösungen

Das Automobil wird «polymerer» Die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Ressourcen und die nötige Reduzierung von Umweltbelastungen treiben die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien voran. Auch wenn es bisher noch keinen eindeutigen Trend zugunsten einer künftigen Mobilitätstechnologie gibt, spricht vieles für einen umfangreicheren Einsatz elektrischer Antriebsformen, nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung durch Regierungen, Automobilhersteller und andere Beteiligte.

Bayer MaterialScience sieht gute Perspektiven für eine steigende Verwendung von Kunststoffen bei künftigen Mobilitätstechnologien, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien Gewicht einsparen, die Effizienz und Dauerhaftigkeit erhöhen und das Aussehen verbessern. «Der Anteil von Kunststoffen in Automobilanwendungen dürfte bis 2020 von zurzeit 15 auf bis zu 25 Prozent wachsen», schätzt Hans-Peter

Neuwald vom Auto-Team des Unternehmens. «Das ist nicht nur auf Gewichtseinsparungen zurückzuführen. Vielmehr spielen auch Aufholeffekte in Schwellenländern eine Rolle, wenn es um mehr Qualität, Sicherheit und Komfort geht.» Auch der Einbau neuartiger Fahrassistenzsysteme, Kameras, Sensoren oder von Produkten für den Fussgängerschutz begünstigten den Einsatz von Kunststoffen.

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KUNSTSTOFF XTRA

TRENDS

mentsystem und die Leistungselektronik, die in Kontakt mit spannungsführenden Bauteilen stehen.

Bild: Bayer MaterialScience

«Grüne» Hightech-Rezyklate für Karosserieanbauteile

Das Spektrum der Bayer-Entwicklungen für die Elektromobilität reicht von der Automobilverscheibung mit Polycarbonat über flammwidrige Gehäusematerialien für Batterien bis zu Rezyklaten für Karosserieanbauteile und Blends für die Gehäuse von Ladestationen.

nach unseren Kunststoffen als Alternative zu schwereren Materialien wie Stahl und Glas. Das gilt sowohl für die Fertigung von Karosserieanbauteilen als auch für Bauteile im Autoinnenraum wie Abdeckungen und Säulenverkleidungen», so Dr. Claus Rüdiger, Experte für Polycarbonat-Anwendungen im Bereich Elektromobilität bei Bayer MaterialScience.

Besonders attraktiv ist der Einsatz des Polycarbonates Makrolon in der Verscheibung von Automobilen. Bis zu 50 Prozent Gewicht lassen sich gegenüber vergleichbaren Glaskomponenten einsparen. Zusätzlich verringert die Integration von Funktionen per Spritzguss-/Spritzprägeverfahren die Bauteilkosten. Mittlerweile können ganze Verscheibungsmodule, wie etwa komplette Heckklappen, gewichtssparend aus Makrolon und zugehörigen Blend-Materialien hergestellt werden.

In aktuellen Entwicklungen sind auch die im Vergleich zu Glas guten Wärmedämmeigenschaften von Polycarbonat von Bedeutung. Denn sie verringern den Energiebedarf zum Beheizen des Autoinnenraums.

Dies macht sich gerade bei Elektrofahrzeugen bezahlt. Bei ihnen muss die Heizenergie von der Batterie kommen, was der Reichweite der Fahrzeuge schadet.

Auch in Autoscheinwerfern ermöglicht Polycarbonat Gewichtsreduzierungen. Ein Bei24

spiel sind LED-Linsen für das Abblendlicht in den Frontscheinwerfern einer deutschen Oberklasselimousine. Die Linsen aus Makrolon LED 2245 wiegen rund 50 Prozent weniger als ihre Pendants aus Glas.

Flammwidrige Zellrahmen von Lithium-Ionen-Akkus Polycarbonat-Kunststoffe sind ebenfalls gut geeignet, um das Gewicht der Akkus von Elektrofahrzeugen zu senken – so zum Beispiel als Gehäusematerialien. «Wir arbeiten an speziellen Typen unserer Bayblend FR Blends, die eine wichtige Rolle in Konzepten für flammgeschützte, elektrisch isolierende und trotzdem leichte Batteriegehäuse spielen», so Dr. Rüdiger. Nützlicher Nebeneffekt: Die Blends sorgen im Gegensatz zu Metall für eine gute thermische Dämmung der Batterien, so dass diese auch bei tiefen Temperaturen zuverlässig funktionieren.

Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt von Bayer MaterialScience sind flammgeschützte Polycarbonat-Blends, mit denen sich dimensionsstabile und verzugsarme Rahmen für Zellen von Lithium-Ionen-Akkus spritzgiessen lassen. Grosse Einsatzchancen haben diese Werkstoffe auch bei anderen Baugruppen des Elektroantriebs – so etwa in Komponenten für das Batterie-Manage-

Bayer MaterialScience konzentriert sich mit seinen Materiallösungen nicht nur auf den Fahrzeugleichtbau und die Batterietechnik.

Vielmehr sieht der ganzheitliche Ansatz des Unternehmens auch eine möglichst energieeffiziente und ressourcenschonende Herstellung der Kunststoffe vor.

Ein Beispiel sind Blends des Typs Makroblend GR. Sie sind auf Basis von sortenreinem Polyethylen-Terephthalat (PET) und Polycarbonat formuliert, die aus aussortierten handelsüblichen Wasserflaschen gewonnen werden. Die Blends sind konventioneller Neuware von ihrem Leistungsprofil her ebenbürtig. Als Alternative unter anderem zu Stahlblech und Aluminium eignen sie sich hervorragend zur Fertigung von gewichtssparenden PersonenwagenKarosserieteilen wie Kofferraumabdeckungen und -schürzen, Spoilern sowie Deckeln von Verdeckkästen und Antennen.

Im Serieneinsatz – Blends für Gehäuse von Ladestationen Ein weiteres, für Polycarbonat und seine Blends sowie für Polyurethane attraktives Anwendungsfeld sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Eine flächendeckende Versorgung mit den Stationen ist Voraussetzung, damit sich Elektromobilität breit durchsetzen kann. «Wir haben für die Gehäuse der Stationen verschiedene Werkstoffe entwickelt, von denen sich einige bereits im Serieneinsatz bewähren», so Dr. Berit Krauter, die diese Polycarbonat-Anwendung betreut. Die Gehäuse zeichnen sich neben einer hohen Brandwidrigkeit und elektrischen Isolierfähigkeit vor allem durch eine gute mechanische Performance wie etwa einer hohen Schlagzähigkeit aus, die sie vor Vandalismus schützt.

Kontakt Bayer MaterialScience AG Kaiser-Wilhelm-Allee 60 D-51373 Leverkusen Telefon +49 (0)214 30-1 www.bayermaterialscience.de

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12/2012

Bild: Fotalia

KUNSTSTOFF XTRA

Neu sollen auch die KVA dem Schweizer Emissionshandelsgesetz unterstellt und damit zur Kasse gebeten werden.

Kunststoff – fossiler Brennstoff

Konfuse Diskussion im Schweizer Emissionshandel Allein schon der Titel schafft Verwirrung. Beim Begriff «Emission» fühlen sich auf Anhieb die verschiedensten Personengruppen angesprochen. Der Philatelist bezeichnet mit Emission die Ausgabe einer neuen Briefmarke. Der Finanzspezialist meint mit Emissionsabgabe die Stempelabgabe bei der Ausgabe von Obligationen. Der Umweltspezialist wiederum versteht unter Emissionshandel den Emissionszertifikatshandel.

Markus Tonner1 Schaffen wir Klarheit: Zur Zeit findet in der Schweiz die Vernehmlassung zur CO2-Verordnung statt. Somit lässt sich der Begriff «Emission» schon einmal thematisch einordnen. Hierbei handelt es sich folglich um die Diskussion über Schadstoffbegrenzung, ergo den Emissionszertifikatshandel. Über diesem Thema steht die Idee, dass der CO2-Ausstoss limitiert ist. Wer zu viel Kohlenstoffdioxid produziert, wird bestraft.

Verursacher können ihre Überproduktion an CO2 mit sogenannten Emissionszertifikaten, einer Art Persilschein, abgelten.

In der revidierten Fassung der CO2-Verordnung sollen neu nun auch die bisher befreiten Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) zur Kasse gebeten werden. Diese Anpas1 Markus Tonner, Geschäftsführer der InnoRecycling AG, Eschlikon.

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sung tangiert auf den ersten Blick nur einen sehr beschränkten Kreis an Betroffenen, in der Schweiz gibt es heute 30 KVA. Trotzdem hat das Thema eine viel grössere Tragweite, denn schliesslich ist jeder Konsument und jede Konsumentin davon betroffen, weil unser gesamter Müll, den wir produzieren, in einer KVA verbrannt wird.

Die Diskussion über dieses Thema fand bis anhin hinter verschlossenen Türen statt, geführt von Branchen-Insidern und Lobbyisten. Gegner einer Unterstellung der KVA unter das Schweizer Emissionshandelsgesetz prognostizieren erhebliche Mehrkosten für die KVA-Betreiber. Ausserdem werden Nebeneffekte befürchtet, wie zum Beispiel unerwünschte Abflüsse von minderwertigen Kunststoffen oder von biogenen Stoffen. Anders ausgedrückt befürchten die KVA, dass ihnen der Brennstoff in Form von Kunststoff und Biomüll abhandenkommt.

Führen also höhere Verbrennungskosten

de facto zu einer Müllreduktion? Gelangen Kunststoffe und Bioabfälle also nicht mehr in die Verbrennung sondern in eine alternative Verwertung, sprich ins Recycling?

Was ist Biomüll?

Bioabfall ist ein organischer Abfall pflanzlicher Herkunft. Konkret gemeint sind Essensreste, Gartenabraum, Rasenschnitt, Laub, Äste, etc. Der Anteil an Bioabfall im Hauskehricht beträgt 27 Prozent.

Die jährliche Menge an Bioabfall ist unbekannt, bzw. nicht statistisch erhoben. Jedoch wurden im Jahr 2010 930 000 Tonnen in zentralen Anlagen verarbeitet, also vergärt zur Gasgewinnung und/oder kompostiert.

Zumindest ein Teil der Bioabfälle gelangte in den Kreislauf der Natur zurück, wurde also sinnvoll verwertet.

Bioabfall selber hat einen sehr schlechten Heizwert, weshalb Energie in Form von 25

KUNSTSTOFF XTRA

Quelle: InnoRecycling

RECYCLING

Materialien

Quoten

alternative Verwertung

PE Folien

8%

Rohre, Tragetaschen, Baufolien, usw.

PET-Flaschen

10 %

Flaschen, Textilindustrie, Verpackungsfolien

PS/PP Becher Hohlkörper

10 %

Trays, Blumentöpfe

PE-Flaschen

11 %

Flaschen, Rohre

Getränkeverbundkartons

1%

Papier- und Zementindustrie

Metall

2%

Metallverwertung

Kehricht/Störstoffe

3–8 %

Energie- und Wärmegewinnung

Mischkunststoffe

45 – 50 % Ersatzbrennstoffe (EBS, substituiert Kohle)

Tabelle: Auswertung von Schweizer Haushaltkunststoffen

Abfällen mit hohem Heizwert hinzugefügt werden muss, um überhaupt zu verbrennen, wie zum Beispiel Kunststoff, der einen Heizwert ähnlich wie Heizöl aufweist. Das Verbrennen von Bioabfall absorbiert also den hohen Heizwert von Kunststoff.

Verwerten statt verbrennen Schweizweit werden jedes Jahr rund 1 Mio. Tonnen Kunststoffe neu in Verkehr gebracht, wobei 20 Prozent in Anwendungen erhalten bleiben. 80 Prozent sind kurzlebige Produkte, wie Verpackungen, welche nach dem Gebrauch schnell in den Abfall gelangen. Das jährliche Entsorgungsvolumen an Kunststoffen beträgt kumuliert 790 000 Tonnen. Lediglich 90 000 Tonnen gehen ins Recycling und 50 000 Tonnen als Ersatzbrennstoffe in Zementwerke. Der grösste Teil der Kunststoffabfälle, rund 650 000 Tonnen, verbrennt in Kehrichtverbrennungsanlagen. Diese Zahlenbeispiele verdeutlichen das riesige Potenzial in der Schweiz.

Anstatt die Kunststoffe zu verbrennen, könnte der grösste Teil davon recycelt werden. Österreich und Deutschland haben bereits jahrelange Erfahrung in der Verwertung von Haushaltkunststoffen. Dass das Potenzial in der Schweiz um nichts nachsteht, zeigen einerseits die hohe Kunststoffquote im Hausmüll von 19 Prozent, aber auch Sortierversuche anhand von Pilotprojekten aus regionalen Separatsammlungen.

Die Auswertung der gesammelten und sortierten Haushaltkunststoffe ist in der Tabelle ersichtlich. Spalte 1 zeigt die verschiedeDas Verbrennen einer Tonne Abfall in einer KVA produziert 1271 kg fossiles und biogenes CO2.

BAFU

26

nen Kunststoffsorten, Spalte 2 die Menge und Spalte 3 die Verwertungsmöglichkeit, bzw. die Recyclingprodukte.

Rund 50 Prozent der Haushaltkunststoffe sind für die stoffliche Verwertung geeignet, es können also neue Kunststoffprodukte hergestellt werden. Die restlichen 50 Prozent können als Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden und Kohle als Brennstoff substituieren.

Die separate Verwertung von Kunststoffabfällen fördert somit das Recycling, vermeidet den Import von fossilen Brennstoffen und reduziert zudem den CO2-Ausstoss.

Energetischer Missbrauch von Kunststoffabfällen In der KVA wird der hohe Heizwert von Kunststoffen für das Mitverbrennen von heizwertarmem Abfall, wie biogene Stoffe, benötigt. Niederkalorische Stoffe allein brennen nicht und hochkalorische Stoffe allein entwickeln so hohe Temperaturen, dass sie die Verbrennungsöfen beschädigen. Hochkalorische Stoffe müssten also in kleinen Dosen verbrannt werden, was jedoch den Durchsatz schmälert, oder mit heizwertarmen Stoffen gemischt werden, um den Heizwert zu reduzieren, denn für den optimalen Betrieb ist eine KVA auf einen möglichst homogenen Heizwert angewiesen.

Hoch- und niederkalorische Stoffe, also Kunststoff und Biomüll, können nicht separat verbrannt werden, sondern bilden eine Symbiose, weil sie nur zusammen verbrannt werden können. Der hohe Heizwert von Kunststoff und der niedrige Heizwert von Biomüll gleichen sich also aus.

Weder Kunststoffe noch Biomüll sind für das Verbrennen in einer KVA wirklich geeignet.

Für Kunststoffe und Biomüll gibt es optimalere Verwertungswege als verbrennen.

Würde nun der Kunststoff und der Biomüll aus dieser Gleichung herausgestrichen, würde sich die Abfallmenge um 30 Prozent verkleinern. Es würde nur noch jener Abfall verbrannt, welcher nicht anderweitig sinnvoll verwertet werden kann, sprich für das Recycling, als Ersatzbrennstoff oder Vergärung und Kompostierung ungeeignet ist.

Wenn plötzlich grosse Mengen an Kehricht fehlen, stimmen Angebot und Nachfrage nicht mehr überein. Zuviel freie Kapazität in den KVA führt automatisch zu einer Konsolidierung.

Energiewende KVA produzieren mit dem Verbrennen von Abfall Fernwärme und Strom und decken 3 Prozent des Schweizer Strommarkts ab.

Fehlen den KVA über kurz oder lang 30 Prozent ihres Brennstoffs, sinkt unweigerlich auch deren Energieproduktion. Bei allfälligen Versorgungslücken gibt es schon heute Alternativen in Form von erneuerbarer Energie, wie Photovoltaik, Wind oder Erdwärme. In Anbetracht all dieser Zusammenhänge mag es aus Sicht eines Recyclers schon fast zynisch klingen, wenn der aus fossilem Abfall gewonnene Strom unter dem Label Ökostrom verkauft wird.

Vordergründig bringt die Unterstellung der KVA unter das Schweizer Emissionshandelsgesetz für deren Betreiber zwar Mehrkosten und in der Folge auch Mengenverluste.

Die 30 Schweizer KVA produzieren durch das Verbrennen von Abfall heute über 4,6 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Wenn wie befürchtet die Mehrkosten tatsächlich die Müllmenge erheblich reduziert und somit auch den Schadstoffausstoss, so ist das Ziel des Schweizer Emissionshandelsgesetzes, nämlich die Vermeidung und Reduktion von Schadstoffen, vollumfänglich erreicht.

Ausserdem fördert die CO2-Abgabe für KVA eine sinnvolle Verwertung von Kunststoffen und Biomüll und forciert die Energiewende.

Kontakt InnoRecycling AG Hörnlistrasse 1 CH-8360 Eschlikon Telefon +41 (0)71 973 70 80 info@innorecycling.ch www.innorecycling.ch

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12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

FIRMENBERICHT

Wanner Thermogranulator TG20

Granulat aus Mahlgut – so gut wie neu Wanner Technik GmbH – Spezialist für Kunststoffschneidmühlen – bietet den Thermogranulator TG 20 zur Wiederaufarbeitung thermoplastischer Produktionsabfälle an. Speziell bei Prozessanforderungen und Anwendungen, bei denen die Qualität von Mahlgut nicht ausreicht, um sicher weiterverarbeitet zu werden, erhöht der Thermogranulator die Prozesssicherheit signifikant.

Bilder: Wanner

Der Thermogranulator erzeugt ein gleichmässiges Granulat, das hinsichtlich Rieselfähigkeit, Staubgehalt, Dosierbarkeit, Geometrie etc. absolut vergleichbar mit Neugranulat ist. Die mit dem Thermogranulator TG20 erzeugten Regranulate sind somit ebenso gut rieselnd und leicht zu dosieren wie Neuware. Dies erleichtert die Regranulatförderung, verbessert das Einzugsverhalten auf der Spritzgussmaschine und somit die Prozesssicherheit beim Verarbeiten von Granulaten aus Produktionsabfällen deutlich.

Der Thermogranulator TG20 ist ebenso zum direkten Verarbeiten kleinerer Angüsse oder unzerkleinerter Ausschussteile sowie zum materialschonenden Aufbereiten reiner Stäube einsetzbar wie auch zur Verbesserung von extrem unregelmässigem Mahlgut mit schlechtem Rieselverhalten.

Der Kunststoffverarbeiter bereitet nun inhouse mit dem TG20 selbst solche Produktionsabfälle aus Kunststoff auf, die bisher kostenintensiv als Abfall entsorgt werden mussten. Selbst reiner Staub lässt sich so zu verwertbarem Granulat verwandeln. Der TG20 ist deshalb überall dort in der Kunststoffverarbeitung die effektive Lösung, wo sich ein durch rein mechanisches Zerkleinern erzeugtes Mahlgut, egal ob entstaubt oder direkt aus der Schneidmühle, nicht richtig verarbeiten lässt und zu einer Ver-

Selbst aus kritischem Mahlgut entsteht gleichförmiges Granulat.

12/2012

schlechterung des Produktionsprozesses führt. Geeignet ist der Thermogranulator TG20 für die meisten thermoplastischen Materialien, selbst wenn diese glasfaserverstärkt sind oder im Gegenteil eine sehr niedrige Härte von z.B. nur 40 Shore A haben, wie beispielsweise bei TPE möglich.

Materialschonende Wiederaufbereitung Das TG20-Maschinensystem besteht aus einem kompakten, langsam laufenden Extruder mit grosser Einzugszone und zusätzlicher integrierter Hilfsschnecke zur Zwangszuführung des Materials. Die wahlweise zwei oder drei Heizzonen sowie das Wasserbad als Kühlstrecke mit anschliessendem Stranggranulator sind in ein platzsparendes Maschinengestell eingebaut. Dank des grossen Durchmessers und der grossen Schneckengangtiefe der Extruderschnecke sowie der niedrigen Drehzahl des Extruders erreicht der TG 20 ein materialschonendes und effektives Zuführen, Verdichten und Aufschmelzen des zu regranulierenden Kunststoffes mit Durchsätzen bis ca. 20 kg/h.

Das gut ablesbare Display an der Steuerung macht die wesentlichen Verarbeitungsparameter jederzeit zugänglich, das System lässt sich auf dem Tastenfeld unter dem Display einfach bedienen. Der TG20 ist mit einer robusten und zuverlässigen Maschinensteuerung ausgerüstet, in der auch festgelegte Rezepturen abgespeichert werden können. Über eine Vielzahl an frei wählbaren Parametern wird der Prozess so geregelt, dass selbst anspruchsvolle Materialien zuverlässig verarbeitet werden. Ein gesonderter Anfahrmodus mit reduzierter Drehzahl und Ausbringungsmenge erleichtert das einfache Anfahren des Maschinensystems. Im Automatikbetrieb wird mittels

Der Thermogranulator TG20 verbessert schlechtes und kritisches Mahlgut.

Sensoren die Extrudergeschwindigkeit an das Einzugsverhalten des Materials angepasst, die Abzugsgeschwindigkeit des Stranggranulators wird dabei so gesteuert, dass auch bei schwankender Materialzufuhr ein stabiler Prozess und somit ein sehr gleichförmiges Granulat entsteht. Das TG20-Maschinensystem ist mit einer integrierten Lichtschranke für die Strangabrisskontrolle gesichert, sodass die Anlage im Automatikmodus bei ausreichender Materialzufuhr und kontinuierlicher Granulatabfuhr auch ohne Bedienpersonal betrieben werden kann.

Der TG20 ist wartungsfreundlich aufgebaut und durch die niedrige Extrudergeschwindigkeit verschleissarm.

Kontakt HATAG Handel und Technik AG Rörswilstrasse 59 CH-3065 Bolligen Telefon +41 (0)31 924 39 39 hatag@hatag.ch www.hatag.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

COIN-Projekt: Knitted Fiber Reinforced Plastics (KnittFRP)

Faserverbundbauteile ohne Trennmittel fertigen Inhalt dieses Forschungsprojektes war die Konzeption und Entwicklung eines neuen Herstellungsverfahrens, sowie der notwendigen Prozess-/Verfahrenstechnik für die Produktion von mehrlagigen Rundgestricken. Die Basis dafür lag in der Adaptierung und Kombination zweier Produktionsverfahren, das des konventionellen Rundstrickens und des mehrlagigen Flachstrickens.

Viele Branchen, angefangen vom Flugzeugund Automobilbau bis hin zum Maschinenbau nutzen die Vorteile (Gewichtsoptimierung, hohe mechanische Eigenschaften, Abbildung verschiedenster Geometrien,…), welche sich durch den Einsatz von Endlosfaserverstärkung bieten. Der Bereich der Faserverbundwerkstoffe wird aufgrund dieser Entwicklung immer wichtiger bei der Auslegung von Bauteilen und -gruppen und stellt für alle technischen Anwendungen ein Potenzial dar, um neue, leistungsfähigere Produkte zu entwickeln. Die Endlosfaserverstärkungen bestehen häufig aus Verstärkungstextilien in Form von Geweben, multiaxialen Gelegen sowie Geflechten, welche alle ihre Vor- und Nachteile besitzen. Um der allgemeinen Forderung nach Kostenersparnis und Serientauglichkeit gerecht zu werden, ist ein hoher Automatisierungsgrad, verbunden mit einem geringen Anteil zusätzlicher Arbeitsschritte, bei der Herstellung entsprechender Bauteil-Preforms erforderlich.

Ziele des KnittFRP Projekts Ein Ziel war die Entwicklung eines kosteneffektiven und ressourcenschonenden Herstellungsprozesses für hochleistungsfähige Preforms auf Basis von Mehrlagenrundgestricken. Dies erforderte eine Steigerung des Automatisierungsgrades im Bereich der Produktion, in Verbindung mit geringer Nachbearbeitung, und eine Reduzierung des Materialverschnitts bei der Preformherstellung.

Neben der Entwicklung und Optimierung im Bereich der Strickprozess- und Faserherstel1 Dipl.-Ing. Christian Bandion, Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH, A-4600 Wels, www.tckt.at

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lung war auch die Charakterisierung und Simulation entsprechend gefertigter Compositematerialien ein wesentlicher Punkt.

Projektpartner und Umsetzung Das Forschungsprojekt bedurfte einer Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich der Compositefertigung und -prüfung. Die Umsetzung und Optimierung der Rundgestrick- und Prototypentwicklung (Bild) lag dabei im Aufgabenbereich der Projektpartner ASA.TEC (Faserherstellung), Stranzinger (Maschinenbau) und Kobleder (Strickunternehmen). Die gefertigten Rundgestrickmuster wurden, vergleichend zu handelsüblichen Produkten, im Anschluss am TCKT (ausseruniversitäre F&E-Einrichtung) nach dem VARI- bzw. RTM-Verfahren verarbeitet und einer umfassenden mechanischen und permeativen Kennwertermittlung, als auch einer quantitativen Analyse mittels industrieller Computertomograhie an der FH-Wels, unterzogen. Die so gewonnenen Daten bildeten für das Technische Büro Billinger die Basis für die Berechnung und Prozessauslegung eines Demonstratorbauteils, welches einem Flugzeugspant nachempfunden wurde. Der KC Oberösterreich, als branchenübergreifendes Netzwerk, diente weiters für die Verbreitung der aus diesem Projekt generierten Ergebnisse.

Ausblick Der Strickprozess kommt den Anforderungen der Industrie, wie hoher Automatisierungsgrad und ressourcenschonender Materialeinsatz, sehr nahe. Wie bei technischen Gestricken gezeigt, können komplexere Geometrien (z.B.: C-, I-, T-Profil) ohne Verschnitt hergestellt werden – die Gestricke sind also in der Gestaltung variabler.

Bilder: TCKT

Christian Bandion1

Grosses Bild: Faserzuführung und Strickeinheit des Mehrlagenrundstrickprototypen.

Kleines Bild: Muster eines mehrlagigen Basaltfaser-Rundgestricks mit PP-Maschefaden (blau).

Das Programm COIN (Cooperation & Innovation) ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und des Ministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) in Österreich. Das Programmmanagement für COIN ist in der FFG im Bereich Strukturprogramme angesiedelt.

Kontakt Kunststoff-Cluster, Clusterland Oberösterreich GmbH Hafenstrasse 47-51 A-4020 Linz Telefon +43 (0)732 79810-5120 kunststoff-cluster@clusterland.at www.kunststoff-cluster.at

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12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

WIRTSCHAFT

50 Jahre Makrolon-Compoundierung

Alltagsprodukte – facettenreich und farbenprächtig

Seine anwendungsspezifischen Eigenschaften und farblichen Raffinessen erhält Makrolon durch die spezielle Beimischung von Farben und Zusatzstoffen. Das passiert in der so genannten Makrolon-Compoundieranlage. Und das seit einem halben Jahrhundert. Vor 50 Jahren wurde am BMS-Standort in Krefeld-Uerdingen die Makrolon-Compoundierung fertiggestellt.

Mit rund 1000 Jahrestonnen fing es an.

Schon 1965 verzeichnete das gefärbte Material eine Absatzsteigerung von 50 Prozent, während die ungefärbte Naturware «lediglich» eine Zuwachsrate von 14 Prozent erzielte. Kontinuierliche technische Innovationen, Verfahrensverbesserungen und Kapazitätserweiterungen liessen die Produktionsmenge von compoundiertem Makrolon stetig ansteigen. Seit den 1970er Jahren werden auch Blends (Kunststoffmischungen) auf diese Weise veredelt. Im Jahr 2011 produzierten die acht Produktionsstrassen über 100 000 Tonnen. Die Krefeld-Uerdinger Compoundieranlage ist die grösste und modernste der insgesamt sieben BMS-Anlagen dieser Art weltweit.

Sie kann über 300 Produktvarianten mit den jeweils gewünschten spezifischen Eigenschaften herstellen. Bedient werden der europäische und südamerikanische Markt.

Massgeschneidertes Material für die Endanwendung «Die Compoundierung in Krefeld-Uerdingen hat für BMS grossen Stellenwert. Dank innovativer Technik, top ausgebildeter Mitarbeiter, höchster Flexibilität und optimaler Einbindung in den lokalen Verbund von der Makrolonherstellung bis hin zur Abfüllung und Verpackung verfügen wir über einen leistungsstarken Produktionsablauf mit kur12/2012

zen Wegen. So wird den Kunden massgeschneidertes Material für die anschliessende Endanwendung geliefert. Das trägt dazu bei, die Marktnachfrage nach unseren Hightech-Werkstoffen mit höchster Qualität zu befriedigen», betont Michael König, Leiter der Business Unit Polycarbonates (PCS) bei BMS. Chemparkleiter Dr. Stefan Dresely fügt hinzu: «Mit optimaler Infrastruktur unterstützen wir seit Jahren die Produktion im Bereich Polycarbonat und tragen so mit zum Produktionserfolg sowie zur Standortsicherung bei.» Und: «Dank stetiger technischer Weiterentwicklung konnten wir auch die Energieeffizienz der Anlage im Laufe der Jahre deutlich verbessern und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten», erklärt Dr. Christoph Schwemler, Leiter der Makrolon-Compoundierung.

Hauptabsatzgebiet: die Automobilindustrie Täglich verlassen Silowagen den Standort, um das Produkt direkt zu Grosskunden zu transportieren. Rund 70 Prozent des compoundierten Materials findet in der Automobilindustrie Anwendung – beispielsweise bei der Verscheibung, in der Innenraumausstattung oder am Kühlergrill. Das vergleichsweise leichte Material reduziert das Gewicht der Automobile, senkt damit den Spritverbrauch und leistet auf diese Weise einen Beitrag zum Umweltschutz.

Auch die Elektro- und Elektronikindustrie baut auf die schlagzähen, kratz festen und schwer entflammbaren Polycarbonate und setzt das Material beispielsweise für Handygehäuse ein.

50 Jahre Makrolon-Compoundierung – das ist auch eine Erfolgsgeschichte für den Standort Krefeld-Uerdingen, an dem 1953

Bild: Bayer MaterialScience

In kräftigem Rot leuchtet das Autorücklicht. Das elektrohydraulische Cabrioletdach des Mercedes SLK ermöglicht dank seiner Transparenz auch bei geschlossenem Zustand einen Blick nach draussen. Das Handy – leicht und bruchfest. Die Compact Disc – kratzfest. Diese Produkte aus dem täglichen Leben sind allesamt gefertigt aus dem Hightech-Kunststoff Makrolon von Bayer MaterialScience (BMS).

Der Weg vom Rohmaterial zum Fertigprodukt an einer Compoundierlinie: Dr. Hans Jürgen Thiem (l.), Leiter des Compoundiertechnikums bei Bayer MaterialScience am Standort Krefeld-Uerdingen, erläutert diesen Vorgang den Besuchern.

das Makrolon erfunden und 1958 erstmals produziert wurde. In den 50 Jahren seit dem Aufbau der Makrolon-Compoundierung im Jahr 1962 wurden unzählige neue Produkte für die Kunden entwickelt und produziert.

Die Compoundierung ist der letzte Schritt in der Polycarbonatherstellung. Das Standard-Verfahren im Industriemassstab geht im Wesentlichen auf Dr. Rudolf Erdmenger zurück. Der Bayer-Mitarbeiter entwickelte das Verfahren der Doppelwellenextruder in den 1940er Jahren. Patentiert wurde es 1953. Es bildet noch heute die Basis für die Compoundierung schlechthin.

Kontakt Bayer MaterialScience AG D-51368 Leverkusen Telefon +49 (0)214 3025 363 frank.rothbarth@bayermaterialscience.com www.bayermaterialscience.de ■ 29

KUNSTSTOFF XTRA

WIRTSCHAFT

Der GFK-Markt Europa 2012

Wachstum nur in einzelnen Marktsegmenten Wie in den vergangenen Jahren folgt die Marktentwicklung für Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) relativ eng der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der betrachteten Länder. Gegenüber dem Vorjahr ist die gesamte europäische GFK-Produktionsmenge generell leicht gesunken. Um diese Entwicklung im Detail bewerten zu können, muss eine genaue Betrachtung der einzelnen Herstellungsverfahren, der einzelnen Länder und der einzelnen Anwendungen erfolgen. Als spezielles Segment der Kunststoffindustrie folgt die GFK-Entwicklung wie auch in den Vorjahren weitestgehend der allgemeinen Entwicklung der Kunststoffverarbeitung..

Dr. Elmar Witten1 Die GFK-Produktionsmenge wird in Europa im Jahr 2012 gegenüber 2011 um geschätzte 4% auf 1,01 Millionen Tonnen sinken (Tab. 1). Damit ist die zuletzt positive Entwicklung zurück zum Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise (zunächst) wieder gestoppt bzw. verlangsamt.

Wenn man sich die Beschäftigung der Fachpresse in den vergangenen Monaten mit dem Thema Zukunft der Faserverbundkunststoffe bzw. Composites ansieht, verwundern diese Zahlen zunächst vielleicht.

Insbesondere der Medienhype um das Thema des Einsatzes von Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) in der automobilen Grossserie lässt eine rosige Zukunft aller Beteiligten vermuten. Allerdings kehrt langsam eine realistische Betrachtung hinsichtlich der momentanen Möglichkeiten ein.

Tendenzielle Entwicklungen von Verfahren/Teilen Die europaweit insgesamt sinkende Nachfrage in der Fahrzeugproduktion schlägt auch auf die Entwicklung der duroplastischen SMC- (Sheet Moulding Compound) Teile durch. Das im vergangenen Jahr relativ stärkere Wachstum von Anwendungen in der Fahrzeugindustrie verändert sich jetzt wieder zu Gunsten des Elektro- und Elektronikbereiches (E & E). Das ist ein Grund dafür, dass sich die BMC- (Bulk Moulding

Compound) Produktion mit Haupteinsatz in diesem Bereich geringfügig wachsend entwickelt, während SMC-Bauteile einen Rückgang um 5% zu verzeichnen haben.

Trotzdem sollte die Bedeutung der SMC-/ BMC-Herstellung im Composites-Bereich nicht unterschätzt werden: Immerhin macht die produzierte Menge knapp ein Viertel der gesamten europäischen GFK-Menge aus.

Die im Vergleich zu den anderen Verfahren schon im vergangenen Jahr weniger gute Entwicklung bei den mit den Offenen Verfahren (Handlaminieren, Faserspritzen) produzierten Bauteilen geht tendenziell weiter. Nach der Stagnation im vergangenen Jahr ist hier in 2012 der im GFK-Markt re-

lativ stärkste Einbruch um insgesamt 9% festzustellen.

Die RTM- (Resin Transfer Moulding) Verfahren und damit hergestellte Bauteile haben mit dem Nullwachstum in diesem Jahr mit ihrer Entwicklung noch vergleichsweise gut abgeschnitten. Die Herstellung von GFK-Platten in kontinuierlichen Verfahren verzeichnet als eines der wenigen Verfahren noch ein kleines Wachstum. Der Markt für GFK-Pultrusionsprofile dagegen verzeichnet bei weiterhin relativ niedrigem Produktionsmengen-Niveau einen Rückgang von 8%.

Auch die Herstellung von Rohr- und Tankbauteilen mit Schleuder- bzw. Wickelverfahren entwickelt sich deutlich rückläufig.

Glasmattenverstärkte Thermoplaste (GMT) 2012*

2011

2010

2009

2008

Kt

Kt

Kt

Kt

Kt

SMC

188

198

198

160

210

BMC

70

69

69

56

70

∑ SMC/BMC

258

267

267

216

280

Handlaminiert

145

160

160

123

202

Faserspritzen

90

98

92

74

103

∑ Offene Verfahren

235

258

252

197

305

RTM

120

120

113

94

106

Platten

78

77

72

56

69

Pultrusion

47

51

47

39

46

125

128

119

95

115

Wickelverfahren

80

86

82

69

79

Schleuderverfahren

67

69

66

55

62

∑ Rohre und Tanks

147

155

148

124

141

GMT/LFT

108

105

100

75

95

17

16

16

14

16

1 010

1 049

1 015

815

1 058

∑ Kontinuierliche Verfahren

Andere Total: 1

Dr. Elmar Witten, Geschäftsführer der AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V., Frankfurt.

30

Tab. 1: GFK-Produktionsmengen in Europa nach Verfahren/Teilen (Kt = Kilotonnen, 2012* = geschätzt)

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KUNSTSTOFF XTRA

FLEXIBLER IN DER VERNETZUNG

Grafik: Aufteilung der GFK-Produktion in Europa auf Anwendungsindustrien (Jahr: 2012)

und Langfaserverstärkte Thermoplaste (LFT) als die einzigen hier betrachteten Verfahren mit nicht duroplastischer Matrix entwickeln sich in 2012 mit einem Wachstum von 6% deutlich überdurchschnittlich.

Die Anwendungsindustrien im Überblick Die Grafik gibt einen Überblick des im Zeitablauf weiterhin nahezu unveränderten Anteils der einzelnen Anwendungsindustrien am Einsatz von GFK-Bauteilen. Jeweils ein Drittel der gesamten Produktionsmenge wird für den Transportbereich und für den Baubereich hergestellt. Weitere Absatzmärkte sind der Elektro-/Elektronikbereich (E & E) sowie das Segment Sport und Freizeit. Neben dem Personenwagen- und Nutzfahrzeugbau zählen auch Bauteile für Schienenfahrzeuge, den Bootsbau sowie die Luftfahrt zum Transportbereich. Im Baubereich gibt es neben dem Leitungsbau und Infrastrukturprojekten insbesondere den industriellen Anlagenbau und auch die Herstellung von Windkraftflügeln. Der Sport- und Freizeitbereich ist das einzige GFK-Segment, in dem Produkte vor allem direkt für Endabnehmer gefertigt werden.

Die GFK-Produktion 2012: Länder-Betrachtung Die Entwicklung in den einzelnen europäischen Ländern (Tab. 2) hängt eng mit den jeweiligen regionalen Hauptanwendungsindustrien und der jeweiligen volkswirtschaftlichen Entwicklung zusammen.

Weiter zu erwartende Absatzrückgänge für Automobile in den südlichen Ländern Spanien, Italien und Frankreich verstärken die Schwäche dort und schlagen sich direkt auch auf die GFKZulieferunternehmen nieder. Rezession bzw. rückläufige Inlandsnachfrage wie etwa in Spanien haben zudem Auswirkungen auf alle Sektoren einer Volkswirtschaft, also auch auf die für die GFK-Herstellung relevante Bauindustrie oder den E & E-Bereich.

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KUNSTSTOFF XTRA

WIRTSCHAFT

2012*

2011

2010

2009

2008

Kt

Kt

Kt

Kt

Kt

134

126

130

106

123

Belgien/Niederlande/Luxemburg

43

42

40

31

38

Finnland/Norwegen/Schweden/ Dänemark

44

52

50

52

69

Spanien/Portugal

160

200

217

188

236

Italien

152

165

154

122

183

Frankreich

117

122

116

87

115

Deutschland

182

172

161

118

145

17

17

16

13

13

161

153

131

98

136

1 010

1 049

1 015

815

1 058

195

180

Grossbritannien/Irland

Österreich/Schweiz Ost Europa** Summe: Türkei*** Saudi Arabien****

250

Ägypten****

60

Iran****

75

Tab. 2: GFK-Produktionsmengen in Europa – und in ausgewählten Ländern des Mittleren Ostens – nach Ländern/Ländergruppen (Kt = Kilotonnen / 2012* = geschätzt / Ost Europa** = Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Serbien, Kroatien, Mazedonien, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien / Türkei*** = Quelle: TCMA, wobei von der Gesamt-Composites-Menge von 200 Kt in 2011 ca. 10 % Kurzfaserverstärkte Kunststoffe wegen der Vergleichbarkeit mit den anderen Ländern herausgerechnet wurden / Saudi Arabien, Ägypten, Iran**** = Quelle: TCMA) Bereitstellung von marktrelevanten Informationen (www.avk-tv.de)

Das stärkste Wachstum der GFK-Produktion in Europa im Jahr 2012 gibt es in Deutschland, in Grossbritannien sowie in den osteuropäischen Ländern. Einen Einfluss auf alle europäischen Länder hat die Verlagerung von Produktion nach Indien (z. B. für SMC-Teile) oder auch der Einkauf von in China hergestellten Bauteilen (z. B. Windkraftflügel).

Die Entwicklung der Weltwirtschaft, so etwa auch der mittel- und langfristig sinkende Anteil Europas an der globalen Wertschöpfung, wird sich auch auf die GFK-Produktion auswirken. Derzeit liegt die gesamte Composites-Produktion der Weltregion Europa (inklusive auch der in diesem Bericht nicht betrachteten Länder) bei etwa einem Viertel der Weltproduktion. Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf die Weltregionen 32

Nordamerika sowie zu einem grösseren Anteil auf Asien.

Erstmalig werden in diesem Bericht auch die Türkei, Saudi Arabien, Ägypten und Iran mit in die Betrachtung aufgenommen. Nach Angaben des Türkischen Composites-Verbandes (TCMA) ist bei einem angenommenen Wachstum der Produktionsmenge von ca. 15 Kt in 2012 für die Türkei dieser Markt mit fast 200 Kt inzwischen grösser als jedes andere betrachtete europäische Land und vor allem überdurchschnittlich stark wachsend.

Für die europäischen Hochlohnländer wird die integrierte Produktionstechnik zum absoluten Muss und Material- und Energieeffizienz immer wichtiger. Das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Forschung – und auch die Investition in den Wissenschaftsbetrieb – ist wesentlicher Erfolgs-

faktor für die Innovationsfähigkeit auch der GFK-Industrie.

Ausblick Insgesamt ist im ganzen Composites-Markt und speziell auch bei der durch kleine und mittlere Unternehmen geprägten GFK-Herstellung eine hohe Marktdynamik festzustellen: Die Firmen suchen nach neuen Anwendungsgebieten für ihre Produkte, diversifizieren ihr Angebot und selbst Kleinstunternehmen richten sich sowohl beschaffungs- als auch absatzmarktseitig vermehrt international aus.

Wenn das Automatisierungspotenzial (nicht nur für Commodities) genutzt wird, kann das Composites-Produktionsvolumen insgesamt künftig auch grössere Wachstumsraten als in den vergangenen Jahren haben.

Marketingseitig kann vor allem die Betrachtung der Nachhaltigkeit unterschiedlicher Werkstoffe viele Vorteile für Composites gegenüber «traditionellen» Materialien bedeuten. Bei den über den gesamten Lebenszyklus zu betrachtenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Produktion könnten vor allem die gesamtheitlich ökologischen Vorteile von GFK Substitutionspotenziale erschliessen.

Es ist festzustellen, dass die Unternehmen derzeit alle Möglichkeiten nutzen, in einen Austausch mit anderen Marktbeteiligten, aber auch anderen Branchen zu kommen und sich darum kümmern, ihre Mitarbeiter bestmöglich aus- und weiterzubilden. Die für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Composites-Werkstoffe wesentlichen Erfolgsfaktoren des Bildungs- und Wissensvorsprungs müssen gemeinsam mit allen Unternehmen in der Wertschöpfungskette ausgebaut werden.

Kontakt AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V. Am Hauptbahnhof 10 D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de www.avk-tv.de

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12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

60 Jahre Schöttli Die Schöttli AG in Diessenhofen/Schweiz blickt dieser Tage auf 60 Jahre Erfolgsgeschichte zurück. Der international agierende Entwickler und Hersteller von Hochleistungsformen für das Spritzgiessen von medizintechnischen Teilen, Verschlüssen und dünnwandigen Verpackungen beging sein Jubiläum Anfang November mit einer Feier im Kreise der 160 Mitarbeiter.

Firmengründer Theodor Schöttli (90) hatte sich 1950 in der Ortschaft Paradies im Thurgau mit einer kleinen FormenbauWerkstätte niedergelassen und 1952 die Schöttli AG gegründet.

Schnell belieferte er Kunststoffverarbeiter in Deutschland und darüber hinaus in anderen europäischen Märkten. Seit 1973 ist die Schöttli AG in Diessenhofen ansässig, wo Sohn Martin Schöttli (59) im Jahr 1986 die Geschäftsführung übernahm und die Internationalisierung und Spezialisierung des Unternehmens forcierte.

Im Oktober 2012 hat Thomas Anderegg als CEO die Leitung des Unternehmens übernommen. Er baut auf die von Theodor Schöttli etablierte und von Martin Schöttli weiterentwickelte Philosophie des Unternehmens auf und führt es in das siebte Jahrzehnt. Martin Schöttli bleibt im Verwaltungsrat und wird sich um Spezialaufgaben in der Gruppe kümmern.

Die Schöttli AG ist das Kernunternehmen der 2008 gegründeten Mould Technologies Group (MTG) mit Sitz in Diessenhofen. Zur MTG gehören des Weiteren s-mouldtech in Suzhou/China und Magor in San Dimas CA/USA. Im Verbund bedienen die drei Formenbauer mit 300 Mitarbeitern Kunststoffverarbeiter mit einem breiten Portfolio von Formen aus einer Hand.

www.schoettli.com

KraussMaffei Gruppe meldet Umsatzrekord Rein zahlenmässig war auf der Pressekonferenz anlässlich der Fakuma von der Führungscrew rund um den Vorstandsvorsitzenden Jan Siebert nicht viel zu erfahren. In der Phase zwischen dem «signing» und «closing» des Übernahmeprozederes durch den neuen kanadischen Eigentümer Onex wolle und könne man noch nicht über das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr berichten. Der Kaufabschluss wird im Frühjahr 2013 erwartet.

Soviel war immerhin zu erfahren: Die KraussMaffei Gruppe hat die Umsatz-Milliarden-Eurogrenze geknackt und ist auch optimistisch für das laufende Geschäftsjahr (2012/2013).

Eine Abschwächung der Konjunktur habe KraussMaffei nicht gespürt, so Siebert. Die Auftragseingänge seien nach wie vor auf sehr stabilem und hohem Niveau und es gebe bisher auch keine Anzeichen für eine

Krise. Vor allem mit der Entwicklung in den USA zeigte sich Siebert sehr zufrieden. Aber auch der Europamarkt sei stabil und China gar wachsend für die KraussMaffei Gruppe. Der Grund für das positive Fazit sieht Siebert in der Kombination der globalen Aufstellung und dem Blick auf Highend-Anwendungen. Zum guten Ergebnis haben alle drei Geschäftssparten beigetragen: Frank Peters, Vice President Sales, sprach von einem für KraussMaffei Spritzgiesstechnik «extrem guten Jahr». Nicolas Beyl, Segmentleiter Reaktionstechnik, freute sich über ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich und auch Dr. Jens Liebhold, Leiter der Münchener Extrusionssparte von KraussMaffei Berstorff bestätigte, dass die Extrusionstechnik auf Wachstumskurs sei.

www.kraussmaffei.com

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Bild: Arburg

Arburg knüpft an erfolgreiches 2011 an

Der gute Geschäftsverlauf widerspiegelt sich im Besucherinteresse: Zeitweilig war ein Durchkommen auf dem Arburg-Stand schwierig.

Anlässlich einer Pressekonferenz auf der Fakuma informierte die ArburgGmbH + Co. KG, Lossburg, über den bisherigen Verlauf des Geschäftsjahrs 2012. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Hehl äusserte sich mehr als zufrieden: «Wir gehen davon aus, dass wir in etwa den konsolidierten Umsatz des erfolgreichen Jahres 2011 erreichen werden, der bei 471 Millionen

Euro lag.» Die Stückzahlen seien zwar gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, glichen sich aber mit höherer Werthaltigkeit der einzelnen Maschinen aus, so Hehl weiter.

Erfreulich haben sich die Geschäfte in den USA entwickelt, die «überproportional» gut laufen. Starke Wachstumsraten verzeichnet auch der mexikanische Markt, wo neben der Spielzeugbranche vor allem die

Automobilzulieferindustrie als Zugpferd wirkt. Im Gegensatz zu Mexiko hat sich der brasilianische Markt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich abgeschwächt. Hehl ortet hierzu die Gründe in den ungünstigen Importbedingungen mit sehr hohen Zöllen und den rückläufi gen Produktionszahlen in der Automobilindustrie.

Erklärte Absicht ist es, die Aktivitäten in Mexiko zu intensivieren und auch in Brasilien am Ball zu bleiben und langfristig zu investieren.

Im asiatischen Markt nimmt China – wo Arburg mit drei Standorten sehr gut aufgestellt ist – einen Spitzenplatz ein. Der wachsenden Bedeutung der Märkte entsprechend, will der Lossburger Maschinenbauer seine Aktivitäten weiter deutlich ausbauen. Künftig soll auch ein Lager in Asien – vor allem für Standardmaschinen – dafür sorgen, die langen Lieferzeiten zu verkürzen.

Im europäischen Ausland sticht Zentraleuropa positiv hervor, während die westlichen und südlichen Länder – mit Ausnahme von Italien – derzeit eher schwächer sind. «Deutschland lief zu Beginn des Jahres langsam an und hat sich bis Ende des zweiten Quartals auf einem sehr gesunden Niveau stabilisiert. In den letzten Monaten spüren wir wieder eine leichte Abflachung», erklärt Hehl zur Entwicklung des nach wie vor wichtigsten Markts.

Im laufenden Geschäftsjahr ist die Mitarbeiterzahl um gut 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 2200 Mitarbeiter, davon 1840 in Deutschland.

Für das nächste Jahr erwartet Arburg eine weitere Abkühlung der Konjunktur, aber nicht in dem Masse wie es in 2008 der Fall war. www.arburg.com

Euromap wählt neue Führungsspitze

Bilder: zvg

schinen (Euromap) hat am 18. Oktober 2012 in Friedrichshafen die Weichen für die Jahre 2013 bis 2015 gestellt.

Luciano Anceschi

Helmut Heinson

Die ausserordentliche Generalversammlung des Europäischen

Dachverbandes der Hersteller von Kunststoff- und Gummima-

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Luciano Anceschi, Gesellschafter und CEO von Tria, Mailand, wurde zum Präsidenten und Helmut Heinson, Geschäftsführer Vertrieb, Arburg, Lossburg, zu seinem Stellvertreter gewählt. Anceschi hat in den letzten zehn Jahren als VizePräsident massgeblich die Schwerpunktaktivitäten des Europäischen Komitees mitgestaltet.

Heinson war als Repräsentant von Arburg aktiv in den Arbeits-

gebieten Marktdaten und Messen eingebunden.

Bernhard Merki, der seit 2005 als Präsident dem Euromap vorstand, legte das Amt nach seinem Ausscheiden aus der Firma Netstal in 2012 nieder.

Sein Engagement in Sachen Energieeinsparung hat Euromap veranlasst, den Energieverbrauch in der Kunststoff verarbeitenden Industrie detailliert zu analysieren. Er war die treibende Kraft bei der Standardisierung des Energieverbrauchs durch Euromap.

www.euromap.org 12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

Corvaglia: Neuer «alter» CEO Thomas Marder, CEO und VR-Mitglied der Corvaglia Gruppe, hat das Unternehmen per 1. Oktober 2012 verlassen. Die operative Leitung geht damit zurück in die Hände von Inhaber und VR-Präsident Romeo Corvaglia. Neues Verwaltungsratsmitglied ist Franco Bischof, der per sofort Thomas Marder in dieser Funktion ablöst. Der Verwaltungsrat wird um einen Sitz erweitert; die Suche nach einem geeigneten Kandidaten ist angelaufen.

Grund für das Ausscheiden von Thomas Marder waren unterschiedliche Ansichten zur künftigen Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Romeo Corvaglia hat als Inhaber und Gründer das

THERMOPLAST ELASTOMERE

Unternehmen über die letzten 22 Jahre aufgebaut und zum Erfolg geführt. Nachdem er sich ab 2011 schrittweise aus dem operativen Geschäft zurückzog, wird er künftig wieder verstärkt ins Unternehmensgeschehen eingreifen.

Franco Bischof (60) war bereits von 2007 bis 2009 für die Corvaglia Gruppe tätig. Er bringt über 25 Jahre Erfahrung in der Volumenproduktion der Verpackungsindustrie mit und wird sein Fachwissen vorwiegend für den weiteren Ausbau der Corvaglia Closures Eschlikon AG einbringen.

www.corvaglia.ch

für die Automobil-Industrie Wittmann: Das Geschäft läuft über Erwarten gut Fast etwas überrascht über das erfreulich gut laufende Geschäftsjahr 2012 zeigte sich Michael Wittmann. «Das Jahr 2012 hat sich sehr gut entwickelt», freut sich der Geschäftsführer der Wittmann Gruppe. «Wir erwarten einen Umsatz von rund 275 Mio. Euro, das sind ca. 10 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr.» Zu diesem positiven Ergebnis tragen zum einen die neuen Maschinen der PowerSerie und die Mehrverkäufe bei den Robotern bei, zum anderen geht der 10-Prozent-Zuwachs auch auf den Auftragsüberhang von 2011 zurück. Der Umsatz teilt sich inzwischen etwa hälftig auf Spritzgiessmaschinen und Peripherie/Roboter auf.

nen bis zu 1600t Schliesskraft am Standort Kottingbrunn – die Inbetriebnahme ist für das 1. Quartal 2013 vorgesehen – setzt Wittmann ein klares Zeichen für den Maschinenbau und gleichzeitig den Leichtbau.

Denn ein Themenschwerpunkt liegt auf der eigens von Wittmann entwickelten Strukturschaumtechnik Cellmould. Aber nicht nur in Kottingbrunn wird investiert. Im Moment entsteht mit Wittmann Robottechnik GmbH ein Neubau für Automatisierungstechnik in Feucht/ Nürnberg, dem auch ein Technikum angegliedert ist. Die Inbetriebnahme ist zum Jahreswechsel 2012/2013 vorgesehen.

Mit dem Erweiterungsbau für Montage- und Fertigungskapazitäten von Spritzgiessmaschi-

www.wittmann-group.com

12/2012

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NEWS

Bild: Ecopar ts

Vom Metallpulver zur Werkzeugform

Daniel Kündig, Geschäftsführer der Ecoparts AG, bei der Arbeit am Laser-Sinter System.

Zum Thema Additives Fertigungsverfahren luden die Ecoparts AG (Verarbeiter), EOS GmbH (Hersteller) sowie Springmann AG (Vertrieb EOS Schweiz) die Fachpresse Ende

September zu einem Roundtable nach Rüti ein.

Die Technologie des generativen Aufbauverfahrens von Metallen (GMF), gewinnt stark an Bedeutung. Daniel Kündig, Ge-

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Qualität der Endprodukte und wirkt sich damit auf die Produktivität der Serie aus. Bei der konventionellen Herstellung von Werkzeugeinsätzen werden die Kühlkanäle linear gebohrt. Dadurch werden kritische Hot Spots häufig nicht erreicht und auch nicht entschärft. Die additive Fertigung hingegen ermöglicht die Produktion von Kavitäten und Kernen, mit integrierten, konturnahen Kühlkanälen, die die Wärme schneller und gleichmässiger ableiten können. Auf diese Weise konnte die Produktivität von Spritzgiessanlagen schon um bis zu 60 Prozent gesteigert werden. Hinzu kommen reduzierte Ausschussquoten im Spritzgiessbereich und erhebliche Kosteneinsparungen.»

Philippe Dubois, Verkaufsdirektor bei Springmann AG, sieht ein grosses Potenzial der neuen Technologie unter anderem für die Uhrenindustrie und deren Miniaturisierung. Der Vorteil des Additiven Manufacturing besteht auch in der Vielfältigkeit der zu verwendenden Materialien, von Polymeren bis zu Metall und Edelmetall. www.ecoparts.ch

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schäftsführer der Ecoparts AG, beschäftigt sich bereits seit 6 Jahren mit dieser revolutionären Technik: «Das Laser Sinter Verfahren, wird den Industriemarkt nachhaltig beeinflussen. Denn dadurch können neue Formgeometrien modelliert werden, die mit herkömmlichen Fertigungsmethoden nicht herstellbar sind. Das Erstellen von Prototypen- und Einzelteilen bis zu Kleinserien wird entscheidend vereinfacht und rationalisiert.»

Das Angebot im Rahmen der 3D Laser Technologie umfasst das Rapid Manufacturing (Metall Prototypen), Rapid Tooling (komplette Versuchs- und Prototypenformen) sowie Solution Engineering (Lösungen/Geometrien zu Herstellung von Formen und Metallteilen).

Augustin Niavas, Business Development Manager bei EOS GmbH, welche Ecoparts vom Start weg mit dem System ausrüstet, präzisiert das Angebot im Bereich Werkzeugbau: «Die wohl grösste Herausforderung bei der Herstellung von Werkzeugen für den Kunststoffspritzguss besteht in der Temperierung der Form. Sie bestimmt die Zykluszeit, hat Einfluss auf die

«Die Binnenmarktnachfrage ist zwar zurückgegangen, aber der Export – vor allem in die Schwellenmärkte – ist stark», äusserte sich Christian Renners, Vertriebsleiter Deutschland von Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig, gegenüber der Presse auf der Fakuma. «Wir gehen von in etwa gleichbleibenden Umsätzen für das laufende Geschäftsjahr

aus», so Renner, was einen Umsatz von rund 600 Mio. Euro bedeutet. Die Zuversicht begründet sich auf eine auch in Europa verstärkte Nachfrage nach elektrischen Maschinen.

Das Unternehmen beschäftigt in den vier Produktionsstätten weltweit rund 3000 Mitarbeitende. www.dpg.com 12/2012

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NEWS

Bild: Engel

Engel zeigt sich in Topform

Das Interesse der Besucher an hochintegrierten und automatisierten Fertigungszellen auf dem Engel-Stand war besonders gross.

Nach dem Rekordumsatz von 834 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2011/12 (bis 31.3.2012) konnte Engel im ersten Halbjahr dieses Geschäftsjahres (per 30.9.2012) seinen Umsatz um gute 10 Prozent erneut steigern.

Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 erwartet Engel mindestens ein Umsatzvolumen von 900 Mio. Euro. Zu diesem Wachstum trägt vor allem die steigende Nachfrage nach Spritzgiessmaschinen im Segment der mittleren und grossen Schliesskräfte sowie der Trend zu wirtschaftlichen und gleichzeitig nachhaltigen Systemlösungen aus einer Hand bei.

«Eine leichte Abschwächung sehe ich kommen. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Konjunktur in der 2. Hälfte 2013 wieder beleben wird», berichtete Dr. Peter Neumann, CEO der Engel Holding, gegenüber der Fachpresse anlässlich der Fakuma. «Dank der kontinuierlichen Investitionen in unsere Standorte und Kapazitäten sowie die konsequente Ausrichtung unserer Produkte, Technologien und Systemlösungen an den Trends der weltweiten Märkte und Branchen ist Engel auch für die 12/2012

zukünftigen Herausforderungen bestens gerüstet.»

Der Trend zu grösseren Spritzgiessmaschinen resultiert unter anderem aus dem weiterhin steigenden Kostendruck in allen Bereichen der kunststoffverarbeitenden Industrie, der zu grösseren Werkzeugen mit höheren Kavitätenzahlen führt.

Hinzu kommt, dass der Automatisierungs- und Prozessintegrationsgrad weltweit ansteigt.

«Es sind vor allem innovationsgetriebene Märkte wie Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die Märkte in Osteuropa und Südostasien, die die Nachfrage nach Spritzgiesslösungen stabil halten», sagt Peter Neumann. In Südostasien sind Thailand, Indonesien und Vietnam die Wachstumsmotoren. Dabei bleibt China für Engel auch weiterhin der grösste Markt in Asien. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China spüren vor allem die lokalen Hersteller, da der Bedarf an einfachen Spritzgiessmaschinen zurückgeht. Für Qualitäts- und Hochtechnologieprodukte dagegen ist der Markt weiterhin wachsend. «Gerade in China ist der Anteil an

Fertigungszellen erheblich gestiegen», betont Neumann. «Unsere Kunden erwarten zunehmend die Systemintegration von Spritzgiessmaschine und Automatisierung. Der Trend geht zu anwendungsbezogenen Systemlösungen.»

Sehr positiv entwickelt sich für Engel zudem das Geschäft in Amerika, sowohl im Norden als auch im Süden. Während in Brasilien und Mexiko vor allem die Automobilindustrie für Wachstum sorgt, kommen in den USA und Kanada zusätzliche Wachstumsimpulse aus den Branchen Packaging und Medical.

Weltweit ist und bleibt Deutschland der wichtigste Markt für Engel. Ein Viertel seines Umsatzes erwirtschaftet das Unter-

nehmen mit seinen deutschen Niederlassungen. «Der deutsche Markt ist sehr stark technologiegetrieben und geprägt von einem hohen Automatisierungs- und Prozessintegrationsgrad, was eine besonders intensive Zusammenarbeit zwischen Kunststoffverarbeiter und Systemlieferant erfordert», sagt Christian Pum, Geschäftsführer Vertrieb von Engel. Um die Wege zu seinen Kunden in Zukunft weiter zu verkürzen, baut Engel in der Nähe von Stuttgart seine vierte Niederlassung für den deutschen Markt. Die Eröffnung des Engel Deutschland Technologieforum Stuttgart ist für Januar 2013 geplant. www.engelglobal.com

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Bild: Wittmann

H.F. Mark Medaille an Dr. Werner Wittmann

Dr. Werner Wittmann bedankt sich für die Auszeichnung.

Dr. Werner Wittmann, Geschäftsführer und Miteigentü-

mer der Wittmann Gruppe wurde für seine Verdienste um die österreichische Kunststoffwirtschaft im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek die H.F. Mark Medaille des OFI verliehen.

Diese wird jährlich für besondere Leistungen an bedeutende Persönlichkeiten aus den Bereichen Polymerwissenschaft und Kunststoffwirtschaft überreicht.

Dr. Werner Wittmann begann seine Laufbahn in der Kunststoffindustrie nach seinem Stu-

dium der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien und ersten beruflichen Erfahrungen als Konstrukteur bei der Firma Krause & Co., als Verkaufsleiter bei der Firma Mabeg/Hörbiger und als Verkaufsdirektor bei der Firma Engel in Schwertberg. Bereits 1976 macht sich Dr. Werner Wittmann mit der Produktion der von ihm entwickelten Durchflussregler selbständig.

Ein Jahr später folgt die Herstellung von Temperiergeräten, 1985 wird das Programm durch

den Bau von Robotern ergänzt.

Mit der Gründung von Wittmann Deutschland 1983 und Wittmann USA 1986 legt Dr. Wittmann den Grundstein für die heute weltweit tätige Wittmann Gruppe. 2008 hat Werner Wittmann die in Insolvenz befindliche Battenfeld Kunststoffmaschinen GmbH übernommen und zu einem erfolgreichen Player der internationalen Kunststoffindustrie entwickelt.

www.wittmann-group.com

Grundlagen der FEM für Kunststoffbauteile Stommel, M., Stojek, M., Korte, W.: FEM zur Berechnung von Kunststoff- und Elastomerbauteilen. Carl Hanser Verlag München, 2011. ISBN 978-3-44642124-0 Mit diesem neuen Buch über die Finite Elemente Methode (FEM) schliessen die Autoren eine Lücke in der Fachliteratur zur mechanischen Auslegung von Kunststoffbauteilen. Den relevanten Grundlagen des

Werk stoffverhaltens und dessen Modellierung sowie der Dimensionierung von Kunststoffund Elastomerbauteilen sind fast zwei Drittel des Inhaltes gewidmet. Kompakt und verständlich wird das Prinzip der FEM erklärt. Dagegen ist das Kapitel zum Thema Durchführung einer FE-Analyse etwas gar knapp ausgefallen. Gerne würde der Leser mehr vom Knowhow der Autoren profitieren.

Dolder profitiert von Zusammenarbeit Kunststoffcompounder Polykemi AB, seit über 40 Jahren weltweit produzierend und bekannt für seine kundenspezifi schen Kunststoffcompounds auf höchstem Niveau, und Elasto Schweden, ebenfalls seit Jahrzehnten angesehen auf dem Sektor der weichen TPE (thermoplastische Elastomere), kooperieren und führen ihr Know-how bei harten Thermoplasten und bei weichen TPE 38

zusammen. Durch Verbesserungen und Neuentwicklungen von Materialien und Materialkombinationen für den Sektor des 2K-Spritzens können den Kunden marktübergreifende intelligente Lösungen zur Verfügung gestellt werden.

Der Vertrieb der Produkte von Polykemi wird in der Schweiz und in Süd-Deutschland von der Dolder AG übernommen. www.dolder.com

Dennoch kann das Buch all jenen, die solche Berechnungen durchzuführen oder zu interpretieren haben, nützliche Dienste leisten. Es zeigt klar auf, dass solide Grundlagenkenntnisse und ein gutes Verständnis der Zusammenhänge für eine erfolgreiche Anwendung der FEM unabdingbar sind, die Erfahrung aber nicht zu ersetzen vermögen.

Prof. Johannes Kunz

15 Jahre BAK Die BAK Thermoplastic Welding Technology AG, ein führender Hersteller von Kunststoffschweissgeräten, Extruder, Lufterhitzern und Gebläsen, feiert dieses Jahr das 15-jährige Firmenjubiläum.

Ursprünglich in Arbon gegründet, erfolgte 2003 die Verlegung des Hauptsitzes nach Kägiswil. In 2011 konnte nach einem Neubau ein modernes Produktions- und Bürogebäude in Kerns bezogen werden. BAK bietet Lösungen für die Kunst-

stoffbearbeitung, für das Planen-, Dach-, Tiefbau-, Tunnelund Fussbodenschweissen, für Verpackungs- und Industrieanwendungen an. Das Unternehmen besitzt Produktionsund Entwicklungsstätten in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Weltweit hat BAK in über 30 Ländern Verkaufs- und Servicestellen und kann dadurch die Kunden schnell und kompetent vor Ort bedienen. www.bak-ag.com 12/2012

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MESSEN

Leistungsshow für die Zulieferindustrie

Mehrwert durch Präzision in der Fertigung Insgesamt präsentierten 560 Aussteller auf 11 000 m2 Nettofläche auf der Swisstech rund 22 500 Fachbesuchern aus den Bereichen Einkauf, Beschaffung, Konstruktion und Fertigung ihre Produkte und Dienstleistungen.

Die Swisstech schloss am 23. November nach 4 Messetagen ihre Toren und bestätigt mit 22 412 (2010: 24 360) Besuchern ihre Rolle als Europas zentrale Messe der Zulieferindustrie. Von den insgesamt 560 Ausstellern weist die Veranstalterin der Messe, Exhibit & More, 9 Prozent dem Bereich Kunststoffe, Elastomere zu. Rechnet man einen Teil der Unternehmen aus den Bereichen «Reinigung, Entsorgung und Werkzeuge» (1 %), «Systembauer» (6 %), «Werkstoffe und Halbfabrikate» (11 %), «Wärme- und Oberflächenbehandlung» (7 %) und «Cleantech» (1 %) dazu, die sich auch mit Kunststoffen befassen, so hat rund ein Siebtel der Aussteller in irgend einer Form mit Kunststoffen zu tun. Im Folgenden äussern sich Exponenten der Kunststoffindustrie, weshalb sie auf der Swisstech ausstellen und was sie den Besuchern zeigen.

Mittels Stereolithographie sind der Geometrie fast keine Grenzen gesetzt Für Paul Köhlmeier, Präsident des Verwaltungsrates der Proform AG, Marly, erwies sich die Messe besser als erwartet. «Wegen der Platzierung im 2. Stock hatte ich anfänglich etwas Bedenken, ob die Leute es bis hier hinauf schaffen. Früher im Parterre war der Zugang viel direkter. Der erste Tag verlief auch etwas zäh, aber jetzt (am 2. Tag) sind die Kontakte vergleichbar mit den früheren Messen. Heute war ein guter Messetag», beurteilt Köhlmeier den Messeverlauf. Als Herstellerin von Prototypen ist die Swisstech für die Proform die richtige Messe. «Für fast alles, was technisch spezifiziert ist, braucht es einen Prototypen in der Entwicklung – insofern ist jeder Besucher ein potenzieller Kunde von uns», so Köhlmeier weiter.

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Bilder: Marianne Flur y

Marianne Flury

Auf dem Stand zeigte das Unternehmen seine Stärken, so u.a. die Herstellung kleiner Teile mittels Stereolithographie. «Mit den Kleinstteilen bewegen wir uns maschinenmässig häufig an den technischen Grenzen.

Es erfordert grosses Know-how zu sehen, was technisch machbar ist oder eben nicht», weiss Köhlmeier aus Erfahrung.

Der Vorteil der Stereolithographie ist, dass man fast jede Geometrie bauen kann. Dies lässt sich mit anderen Verfahren nur mit sehr grossem Aufwand bewerkstelligen.

Mithilfe unterschiedlicher Verfahren – zu den Kernkompetenzen zählen neben der Stereolithographie, das Vakuumgiessen und der 3D-Druck mittels FDM – werden in kürzester Zeit und kostengünstig Muster von Prototypen, Entwicklungsstufen, hochwertige Endprodukte, Unikate oder Kleinserien hergestellt. Die Grundlagen der additiven Fertigung erlauben die Herstellung von Objekten, welche mit klassischen Fertigungsverfahren so nicht möglich sind.

Der ideale Partner für hohe Ansprüche

Paul Köhlmeier, Proform AG, Marly.

Nicht wirklich zufrieden mit der Standplatzierung im 2. Stock zeigt sich Pasquale D’Amico, Mitglied der Geschäftsleitung der Typ AG in Solothurn. Zu diesem Urteil trug der erste «flaue» Messetag wesentlich bei. Er räumt aber ein, dass der 2. Tag deutlich besser angelaufen sei und schliesslich noch weitere zwei Tage anstehen.

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MESSEN

Pasquale D’Amico, Typ AG, Solothurn.

Neue Kontakte, die immer wieder an früheren Swisstech-Messen geknüpft werden konnten, sind denn auch die Motivation für das Typ-Team, immer wieder in Basel mit dabei zu sein. «Die Swisstech ist eine Plattform, wo man sich trifft und Details miteinander ausdiskutieren kann. Es ergeben sich auch immer wieder interessante Projekte», so D’Amico.

Die Typ AG ist spezialisiert auf die Herstellung von Gummiwalzen (PUR, Silikon) nach Kunden spezifischen Zeichnungen, genauer Hightech-Walzen. «Wir sind der ideale Partner, der hohe Ansprüche erfüllen kann, Genauigkeit, Toleranzen im µ-Bereich», streicht der Geschäftsleiter eine Kernkompetenz heraus. Da das Unternehmen breit aufgestellt ist, kommen die Besucher – vorab Konstrukteure, die mit speziellen Anliegen in Projekten Beratung suchen, aber auch Einkäufer dieser Firmen – aus den verschiedensten Branchen, wie Übermittlungsbranche, Banksysteme, grafische Industrie.

Zukunftsträchtig: Metallteile umspritzen Mit dem Umzug vom Parterre in den 2. Stock bekundet auch die Lanker AG, Montlingen, Mühe. Obwohl Thomas Lanker, Geschäftsleiter, nach eineinhalb Messetagen noch kein abschliessendes Urteil abgeben wollte und konnte, hätte er eine Platzierung wie in den Vorjahren im Erdgeschoss vorgezogen.

Auf dem Stand präsentiert wurde zum einen das Norm-Bedienteilesegment, mit dem das Unternehmen europaweit seit 40

Jahrzehnten den Markt bedient. Schwergewichtig weist Lanker aber auf das Knowhow in der Herstellung von KunststoffMetall-Verbindungen hin – eine wesentliche Stärke des Unternehmens im technischen Bereich. Und dies quer durch die verschiedensten Materialtypen – von den Polyolefinen bis hin zu HT-Polymeren (hochtemperaturbeständige Materialien, wie z.B. PEEK). «In der letzten Zeit besonders interessant im Bereich der hochtemperaturbeständigen Materialien haben sich Substitutionen von Messing, Zink-Druckguss und Alu-Druckguss durch Materialien wie Grivory HT von Ems erwiesen. Das ist für uns zum einen eine technische Herausforderung und zum anderen sehen wir hier ein Marktsegment für die Zukunft», erläutert Lanker.

Massimo Desole (l.) und Marcel Schwegler, KKS Ultraschall AG, Steinen SZ.

und dokumentiert, was besonders für die Medizintechnik sehr wichtig ist und auch gefordert wird. Die Maschine ist modular aufgebaut und kann je nach Kundenbedürfnis zusammengestellt werden.

Mit dem grosszügigen Stand – drei Tische und eine Bar bieten Platz für individuelle Gespräche – zeigen wir auch unsere Wertschätzung den Kunden gegenüber. Das ist uns wichtig», so Desole abschliessend.

Drucklufterzeugung, so viel wie nötig Die Remco AG, Eschlikon, eine Tochtergesellschaft der Asco Kohlensäure AG, war zum ersten Mal auf der Swisstech, überhaupt stellte sie erstmals auf einer Messe aus. «Wir haben uns kurzfristig angemeldet», Thomas Lanker (l.) und Helmuth Maierwieser, Lanker AG, Montlingen SG.

Reinigen, Spülen, Trocknen – alles automatisch «Nach einem eher zögerlichen Messestart hat die Besucherfrequenz am zweiten Tag deutlich zugenommen, konstatiert Massimo Desole, Technischer Verkaufsleiter der KKS Ultraschall AG, Steinen.

«Wir haben eine 7-Kammer-Ultraschallanlage zum automatischen Reinigen installiert – eine Feinstreinigung, wie wir sie bisher noch nicht ausgestellt haben», erläutert Desole das Exponat. Die Anlage ist speziell geeignet für die Uhren- und Medizintechnikindustrie. Reinigen, Spülen, Trocknen – das ganze Programm – alles automatisch

Markus Erne (l.) und Juan José Salguero, Remco AG, Eschlikon.

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KUNSTSTOFF XTRA

sagt Markus Erne, Gebietsverkaufsleiter dazu. Das Engagement ist ein «Abtasten» und soll zeigen, welches die «ideale» Messe für das Unternehmen als Plattform Schweiz ist. Der 1. Tag war zu ruhig; am 2. Tag gab es einzelne gute Kontakte.

«Wenn es so weiter geht, dann sind wir zufrieden», zieht Erne nach knapp zwei Tagen Bilanz.

Druckluft wird überall in der Industrie benötigt, das Geschäft ist branchenübergreifend. Mit dem Auftritt an der Swisstech will Remco ihren Bekanntheitsgrad vergrössern und die positiven Eigenschaften der Produkte hervorheben, die da sind: Langlebigkeit, niedrige Unterhaltskosten und eine hohe Wirtschaftlichkeit, d.h. niedrige Betriebskosten. «Wir haben Rotationskompressoren im Programm. Im Vergleich zu Schraubenkompressoren haben diese eine 1:1 Übersetzung, kommen mit weniger Komponenten aus und sind deswegen kostengünstiger im Unterhalt und schliesslich haben die Geräte keine Kugellager und dementsprechend weniger Verschleiss», erklärt Erne die Vorteile. Zudem kann mit den Produkten Maxima (Grundlastmaschine) und Optima die Drucklufterzeugung der Kompressoren an die effektive Anforderung des Druckluftverbrauchers angepasst und damit Energie gespart werden.

Serienfertigung mit Reinwasserstrahlmaschine Sehr zufrieden mit dem Messeverlauf zeigt sich Nadine Vogelsang, Leiterin Kommunikation und Organisation und Mitglied der Geschäftsleitung der Verwo AG, Reichenburg. «Wir konnten viele Besucher begrüs-

MESSEN

Die Verwo Gruppe AG, Reichenburg, ist in der Anwendung verschiedenster Schneidtechnologien – u.a. beim Reinwasserstrahlschneiden – Schweizer Marktführer.

sen, der Messestand und die Produkte kamen gut an», fasst Vogelsang das Messegeschehen zusammen. Für Verwo ist die Swisstech die geeignete Plattform, die Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und Kunden, Lieferanten und Mitbewerber zu treffen.

Das Hauptgeschäft – es trägt mehr als 80 Prozent des Umsatzes des Unternehmens bei – ist die Blechbearbeitung. Der Kunststoffbereich ist trotzdem ein nicht zu vernachlässigendes ergänzendes Segment.

Hier wird mittels Reinwasserstrahlmaschinen jegliche Art von Kunststoffen geschnitten. Die Maschine schneidet – im Gegensatz zu anderen Wasserstrahlmaschinen im Bereich Blech, bei denen dem Wasser Sand zugefügt wird – nur mit reinem Wasser. Die Anlage für die Bearbeitung weicher Materialien wurde nach aktuellsten technologischen Erkenntnissen entwickelt. Mit zwölf gleichzeitig arbeitenden Schneidköpfen erzielt sie bei höchster Präzision eine überdurchschnittlich hohe Produktivität. «Auf Grund der 12 Schneidköpfe – eine Einzigartigkeit in der Schweiz – können wir gros-

Zusammen mit acht Industriepartnern zeigte das IWK der HSR Rapperswil den Messebesuchern Produkte und Verfahren, welche aus gemeinsamen Projekten hervorgegangen sind.

12/2012

se Serien fertigen», hebt Vogelsang den Vorteil hervor. «Damit lassen sich in kurzer Zeit sehr viele Teile – im Millimeter-Bereich bis zu 4m – herstellen.»

Virtuelle Fabrik: Die «Kapitäne» der diversen Mitgliedsfirmen zeigten mit innovativen und überraschenden Ideen und Weiterentwicklungen, was Cluster und Netzwerke zu leisten vermögen.

Kontakt Exhibit & More AG Bruggacherstrasse 26 CH-8117 Fällanden Telefon +41 (0)44 806 33 33 info@exhibit.ch www.swisstech-messe.ch

■

Die Fachhochschule Nordwestschweiz und das Kunststoff Ausbildungsund Technologie-Zentrum (KATZ) brachten den Besuchern die Thematik Kunststoff näher.

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KUNSTSTOFF XTRA

MESSEN

JANUAR:

SEPTEMBER:

Automation Schweiz 2013 23. – 24.01.2013 Ort: Winterthur www.easyfairs.com/automationschweiz schweiz@easyfairs.com

World Medtech Forum Lucerne 17.–19.09.2013 Ort: Luzern www.medtech-forum.ch, info@medtech-forum.ch

Interplastica 29.01. – 01.02.2013 Ort: Moskau www.interplastica.de, intermess@doergeloh.ch

FEBRUAR: Maintenance Schweiz 2013 13. – 14.02.2013 Ort: Zürich www.easyfairs.com/maintenanceschweiz schweiz@easyfairs.com

Composites Europe 2013 17. – 19.09.2013 Ort: Stuttgart www.composites-europe.com, info@composites-europe.com FachPack 24. – 26.09.2013 Ort: Nürnberg www.fachpack.de, besucherservice@nuernbergmesse.de

Bild: Pixelio, C. Bieber

Medtec 26. – 28.02.2013 Ort: Stuttgart www.medteceurope.com, MedtecEurope@ubm.com

MÄRZ: Jec Europe 2013 12. – 14.03.2013 Ort: Paris www.jeccomposites.com

OKTOBER: Motek / Microsys / Bondexpo 07. – 10.10.2013 Ort: Stuttgart www.schall-messen.de, info@schall-messen.de

Bild: Pixelio

Materialica 2013 15. – 17.10.2013 Ort: München www.materialica.de Besucherhotline: +49 (0)89 9491 14 00

APRIL: Hannover Messe 08. – 12.04.2013 Ort: Hannover www.hannovermesse.de Verpackung Schweiz 2013 17. – 18.04.2013 Ort: Zürich www.easyfairs.com/verpackungschweiz schweiz@easyfairs.com Usetec (vormals Resale) 22. – 24.04.2013 Ort: Köln www.usetec.com, info@usetec.com

K2013 16. – 23.10.2013 Ort: Düsseldorf www.k-online.de, intermess@doergeloh.ch Parts2clean 22. – 24.10.2013 Ort: Stuttgart www.parts2clean.de, hartmut.herdin@fairxperts.de

NOVEMBER: Schüttgut Schweiz / Recycling Technologies Schweiz 2013 13. – 14.11.2013 Ort: Basel www.easyfairs.com/schuettgut-recycling.ch schweiz@easyfairs.com

MAI:

Compamed / Medica 20. – 22. resp. 20. – 23.11.2013 Ort: Düsseldorf www.compamed.de, www.medica.de, intermess@doergeloh.ch

Chinaplas 20. – 23.05.2013 Guangzhou, China www.chinaplasonline.com, intermess@doergeloh.ch

EuroMold 26. – 29.11.2013 Ort: Frankfurt www.euromold.com, info@demat.com

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12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

V E R A N S TA LT U N G E N

FEBRUAR 2013

JANUAR 2013 Seminar: Peripherietechnik in der Kunststofffertigung Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8, D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 1064-116 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

04.02.

Seminar: Verfahren und Werkzeugauslegung bei Faserverbunden Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

17.01.

Seminar: Rüstzeitreduzierung Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

12.02.

22.01.

Seminar: Fügen und Verbinden von Kunststoffen Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8, D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 1064-116 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

Seminar: RFID-Technik in der Kunststoffverarbeitung Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8, D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 1064-116 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

22./23.01.

Seminar: Elektrostatische Aufladung bei Kunststoffen Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

15.02.

Einsteigerkurs Spritzgiessen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

18.–22.02.

Fachkurs: Spritzgiessen Grundlagen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

25./26.02.

Fachkurs: Aufbau und Eigenschaften der Kunststoffe 1 – Kunststofferfahrung mit allen fünf Sinnen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

26.02.

Grundlagenseminar: Wickelverfahren und Pultrusion Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

28.02.

Seminar: Leichtbau durch den Einsatz von Kunststoffen Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8, D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 1064-116 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

23./24.01.

Wiederholungskurs Spritzgiessen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Bild: Pixelio, J. Siever t

24./25.01.

Intensivkurs Spritzgiesstechnik 1 Ort: Regensburg Veranstalter: Schulungszentrum für Spritzgiesstechnik Bergmattingerweg 12, D-93161 Sinzing Telefon +49 (0)941 307 66 10 info@spritzgiess-schulung.de www.spritzgiess-schulung.de

29.01.

Einführungsseminar: Verstärkte Kunststoffe Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

29.01.– 01.02.

Interplastica 2013 Ort: Moskau Veranstalter: Messe Düsseldorf GmbH CH: Intermess Dörgeloh AG Obere Zäune 16, CH-8001 Zürich Telefon +41 (0)43 244 89 10 intermess@doergeloh.ch, www.mplas.com

12/2012

Bild: Pixelio

15.01.

43

KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Dekoration und Funktion in nur einem Schritt Die hydraulische Multifunktionsserie Systec der Sumitomo (SHI) Demag legte die Grundlage für das Highlight-Exponat auf der Fakuma 2012. Eine hydraulische Systec 210 produzierte in einer kompakten Fertigungszelle ein Multitouch-Display, das sowohl IMD- als auch IMLTechnologie vereint. Diese neu entwickelte Technologie eröffnet damit für Bedienelemente ganz neue Möglichkeiten.

Herzstück der Fertigungsanlage war eine Systec 210-430 (2100 kN), die mit einem 1-Kavitäten-Werkzeug von HBW-Gubesch 2 mm dicke Displayrahmen aus PMMA produzierte. Die fertigen Displays haben eine Diagonale von 3,5 Zoll.

Ein Laminar-Flow-Modul der Max Petek Reinraumtechnik sorgte für eine Luftreinheit der Reinraumklasse ISO 7.

Die IMD-Dekorationsfolie für die Vorderseite des Displays wurde über ein Vorschubgerät der Leon-

hard Kurz Stiftung eingebracht, das oberhalb des Werkzeugeinbauraums montiert war. Die ebenfalls von Kurz hergestellte Endlosfolie wurde im Werkzeug während der Schliessbewegung passend gestanzt. Die Funktionsfolie für die Display-Rückseite wurde aus einem Magazin von einem 6-Achs-Roboter übernommen und in das Werkzeug eingelegt. Um die Funktionalität des Displays in vollem Umfang zu gewährleisten wird die Folie mittels Vakuum toleranzgenau auf ± 0,2 mm im Werkzeug fi xiert. Das umfangreiche Handling von Folie und Display während des gesamten Zyklus leistete die Automation von SAR Electronic. Am fertigen Rahmen befinden sich ebenfalls hauchdünne Kontaktelemente für die Anbindung an die Automobilelektronik, die den Informationsaustausch zwischen Rahmen und Elektronik herstellen. Das Werkzeug wurde mit Hilfe der Technik teco

Innovativ in die Zukunft

Mit innovativen Neuheiten zog der Spritzgiessmaschinenhersteller Boy auf der Fakuma mehr Besucher denn je auf seinen Messestand (Bild). Neben der Premiere des neuen Umspritzautomaten Boy 25 E VV mit erhöhter Schliesskraft und energie-effizientem Servo-Antrieb, war die erstmals der Öffentlichkeit gezeigte Maschinensteuerung Procan Alpha 2 die Attraktion auf dem Stand. Als weltweit erster Spritzgiessmaschinenhersteller präsentiert Boy eine Steuerung, deren Nutzeroberfläche sich wie beispielsweise ein Smartphone, etc. bedienen lässt. Das völlig neu ge-

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staltete 15“ LED Display der Procan Alpha 2 ist nun wesentlich heller und grösser. Bei dem Anfang nächsten Jahres zum Serieneinsatz kommenden Bediensystem wurde die bisherige resistive Touch-Technologie auf die PCT-Technologie (Projective Capacitive Touch) umgestellt.

Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Bediensystemen ist die Multitouch-Fähigkeit der neuen Procan Alpha 2. Damit sind Bedienstrategien wie Scrollen von Bildschirmseiten oder Seiten wechseln durch Wischen möglich. Besonders im integrierten Maschinenhandbuch, auf dem Steuerungssystem hinterlegt, wird das Blättern wesentlich vereinfacht. Die TouchOberfläche ist zusätzlich durch ein stabiles Sicherheits-Coverglas vor Beschädigungen geschützt.

Die neue Procan Alpha 2 wird als Option ab Anfang 2013 erhältlich sein.

Plastiversum AG Rohrerstrasse 76 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 822 22 11 albrecht.silvia@plastiversum.ch www.plastiversum.ch

vario von gwk temperiert. Die variotherme Werkzeugtemperierung sorgt für eine zyklusabhängige Heizung und Kühlung von Werkzeugbereichen. Die aktive Erhöhung der Werkzeugwandtemperatur während der Füllphase führt zu einer besseren Abformung der Oberfläche und reduziert die Spannungen im Formteil. Die anschliessende intensive Kühlphase hält die damit verbundene Zykluszeitverlängerung in wirtschaftlich vertretbaren Grenzen. Die Steuerung der Kühlung wird über eine entsprechende Schnittstelle mit der Maschinensteuerung verknüpft und von der NC5 plus komplett abgebildet.

Eine umfassende Finishtechnik von Kist Maschinenbau, rundete die Fertigungszelle ab. Der Filmanguss wird mit Hilfe eines Lasers abgetrennt, dann wird das Display gereinigt, bevor abschliessend ein UV-Lack als Schutz aufgebracht wird. Erst nach der vollständigen

Trocknung des Lacks wird das Bauteil an eine Ablage übergeben. Insgesamt läuft der Zyklus mit allen Produktionsschritten in rund 50 Sekunden ab.

Alle Geräte und Maschinen innerhalb der Anlage werden zentral von der neuen Steuerung NC5 plus überwacht und gesteuert.

Mapag Maschinen AG Weissensteinstrasse 2B CH-3000 Bern 5 Telefon +41 (0)31 380 86 00 info@mapag.ch www.mapag.ch

Kostensenkungen beim Spritzgiessen ausschöpfen Die Heisskanaltechnik beeinflusst als wichtiges konstruktives Element den Aufbau, die Leistungsfähigkeit und die Kosten leistungsstarker Spritzgiesswerkzeuge. Günther Heisskanaltechnik zeigte zur Fakuma 2012 Neuheiten und Weiterentwicklungen, die dem Werkzeugbau neue Lösungsmöglichkeiten anbieten.

Traditionell liefert das Unternehmen seine Lösungen in einen breiten Branchenmix, wie Automotive, Elektrotechnik, Verpackung, Haushaltswaren, Consumer. In den letzten Jahren deutlich gewachsen ist das Geschäftsfeld Medizintechnik. Auf der Fakuma thematisierte Günther neben der «BlueFlow» Dickschichtheizung (Bild) weitere Entwicklungen u.a. aus dem Nadelverschlussbereich, die dem Werkzeugbau spezielle Lösungsmöglichkeiten eröffnen. Das gilt im Besonderen für den Bereich Medizintechnik, der auch in diesem Jahr wieder als Leitthema und Sonderschau der Messe präsentiert wurde.

Effizienz beim Spritzgiessen entsteht nur sehr eingeschränkt durch punktuelle Optimierungen. In der Heisskanaltechnik sind Lösungen

erforderlich, die Energieeinsparung, robuste Prozessführung und neue Problemlösungen im Werkzeugbau gleichermassen ermöglichen. Ergänzt um Know-how aus möglichst vielen ähnlichen Projekten mit Unterstützung bei der konstruktiven Auslegung entstehen wirklich innovative Lösungen, die einen Vorsprung zum Wettbewerb schaffen.

Günther Heisskanaltechnik GmbH Sachsenberger Strasse 1 D-35066 Frankenberg Telefon +49 (0)6451 5008-0 www.guenther-heisskanal.de

12/2012

KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Neue Generation flexibler Werkzeugtemperierung

Aufwändige Tieflochbohrungen sowie hohe Druckverluste durch 90º Umlenkungen gehören der Vergangenheit an. Die neuen Hasco TempFlex Z976/…, Z977/… bieten

optimale Voraussetzungen zur Temperierung von Form- bzw. Zwischenplatten bei gleichzeitiger konturnaher Kühlung.

Der flexible Metallgeflechtschlauch ermöglicht eine einfache und schnelle Montage und Austauschbarkeit, anpassbar an beliebigen Nutverlauf. Bestehende Werkzeuge mit unzureichender Kühlleistung können mit wenig Aufwand optimiert werden.

Durch das Umlenken der Kühlung über Bögen und nicht über 90º Um-

lenkungen werden Druckverluste bei gleichbleibender Strömungsgeschwindigkeit wesentlich verringert und eine hohe Temperaturbeständigkeit gewährleistet. Die quadratische Schlauchform bietet optimalen Wärmeübergang zu allen Werkzeugplatten. Korrosion in den Kühlkanälen kann gänzlich ausgeschlossen werden.

Der neue TempFlex ist als 9er System in drei verschiedenen Längen sowie in den Ausführungen Z976/… metrisch und Z977/… US Standard erhältlich. Weitere Längen stehen als

Sonderabmessungen zur Verfügung.

Da Tieflochbohrungen und Verstopfen entfallen, kann beim Einsatz des neuen TempFlex bereits bei der Herstellung der Werkzeugplatten eine erhebliche Kostenreduzierung erzielt werden.

Hasco Suisse AG Hühnerhubelstrasse 64 CH-3123 Belp Telefon +41 (0)31 924 39 00 info@hasco-suisse.ch www.hasco-suisse.ch

Schmelzindex-Prüfsysteme messen nach ISO 1133-2 Die neuen, modularen Schmelzindex-Prüfsysteme Instron CEAST MF20 und MF30 sind vielseitig einsetzbare Eingewichts-Messgeräte, die sich für die Forschung und Entwicklung ebenso eignen wie zur erweiterten Qualitätskontrolle. Sie geben dem Anwender ein Plus an Komfort und Präzision bei der Bestimmung der Fliessfähigkeit von Kunststoffen nach ASTM D1238 sowie nach ISO 1133. Beide Modellreihen halten enge Toleranzen für Temperatur, Zeitverlauf, Probenmenge und Vorbehandlung ein und erfüllen damit auch die hohen Anforderungen der neuen Prüfnorm ISO 1133-2 für Materialien, die empfindlich gegen eine zeit- bzw. temperaturabhängige Vorbehandlung und/oder Feuchte sind.

Das CEAST MF30 ist mit einem Gewichtsmagazin und einer Gewichts-

hebevorrichtung (optional bei MF20) ausgestattet. Das Magazin enthält einen kompletten Gewichtssatz mit acht Prüfgewichten von 0,325 kg (Kolbengewicht) bis 21,6 kg für Messungen von leicht fliessenden Masterbatches bis zu hochviskosen Elastomeren oder gefüllten Thermo-

plasten. Ein komfortabel zu bedienendes, mechanisches System (der neu entwickelte Manual Mass Selector) erlaubt die Vorwahl des für die Messung erforderlichen Prüfgewichts und vereinfacht damit die Vorbereitung und Durchführung der Prüfung.

Alle Gewichte verbleiben stets an der Maschine. Das kraft- und zeitaufwändige Anheben und Aufsetzen der Gewichte von Hand entfällt, was ein Sicherheitsplus für das Laborpersonal darstellt.

Ebenfalls Standard bei dem Modell MF30 (nicht verfügbar für das MF20) ist eine hoch auflösende Kraftmessdose. Diese erlaubt ein präzises Verdichten der Materialprobe vor Versuchsbeginn, wobei die maximale Kraft 750 N beträgt. Der standardmässige Wegaufnehmer ermöglicht das geregelte Ausdrücken der

Schmelze bis zu einer bestimmten Höhe. Die mitgelieferte Software erlaubt darüber hinaus auch das Entleeren des Kanals nach Versuchsende, wenn schlechter fliessende Materialien geprüft wurden.

Als Basisausführung bietet das System MF20 vielfältige Ausbaumöglichkeiten wie eine manuelle oder automatisierte Schmelzeschneidvorrichtung und einen hoch auflösenden digitalen Wefgaufnehmer für MVRMessungen nach ASTM D1238, Verfahren B und C (Standard bei dem Modell MF30).

Instron Deutschland GmbH Werner-von-Siemens-Strasse 2 D-64319 Pfungstadt Telefon +49 (0)6157 4029 600 Vertrieb.de@instron.com www.instron.de

IML-Behälter in unter fünf Sekunden Vom 7. bis 10. Januar 2013 stellt Arburg auf der Arabplast in Dubai das Thema Produktionseffizienz in den Fokus und präsentiert dazu einen Vertreter seiner Hochleistungsbaureihe Allrounder Hidrive.

Ein hybrider Allrounder 720 H in «Packaging» Ausführung produziert dünnwandige IML-Behälter in einer Zykluszeit von unter fünf Sekunden.

Effizient Produzieren heisst, optimale Qualität zu möglichst geringen Stückkosten zu fertigen. Dazu müssen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg alle Bereiche und Einflussfaktoren betrachtet und einbezogen sowie eine jeweils individuell angepasste Spritzgiesslösung konfiguriert werden. Die Betrachtung der Wertschöpfungs-

12/2012

kette beginnt dabei mit dem Produktdesign und reicht über die Werkzeug-, Maschinen- und Peripherietechnik sowie deren Auslegung bis hin zur Prozessintegration, Prozesssteuerung und der Produktionsplanung. Über all diese Bereiche hinweg verfügt Arburg über fundiertes Know-how und kann die Kunden bei der Realisierung einer effizienten Spritzteilfertigung umfassend unterstützen.

Auf der Arabplast stellt Arburg eine sehr anspruchsvolle Anwendung für den Verpackungssektor vor: Die Maschine gehört zu der hybriden Hochleistungsbaureihe Hidrive, die sich durch hohe Produktivität, Schnelligkeit und Energieeffizienz auszeichnet und ein Schliesskraft-

spektrum von 600 bis 5000 kN abdeckt. Das Exponat, ein Allrounder 720 H in «Packaging» Ausführung (Bild), ist an die anwendungsspezifischen Anforderungen der Verpackungsbranche angepasst und verfügt über 2900 kN Schliesskraft und eine Spritzeinheit der Grösse 1300. Die Leistungsfähigkeit dieser Maschine wird auf der Messe mit einer schnelllaufenden In-Mould-Labelling-Anwendung eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Das Exponat ist mit einem 4+4fach-Etagenwerkzeug der Firma Erkoc Mold ausgestattet und produziert dünnwandige IML-Becher in einer Zykluszeit von unter fünf Sekunden. Das Einlegen der Labels sowie die Spritzteilentnahme und

-ablage übernimmt ein IML-System der Firma Roboplas.

Arburg AG Südstrasse 15 CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

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