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HUBERTUS VON HOHENLOHE ICH BIN DER PAPARAZZO MEINES LEBENS

Bilder: Wikipedia, Manfred Werner (bereitgestellt)

HUBERTUS VON HOHENLOHE ICH BIN DER PAPARAZZO MEINES LEBENS
Hubertus von Hohenlohe, ein Dandy, eine schillernde Persönlichkeit, ein echter Weltbürger, der Kunst, Musik und Sport auf einzigartige Weise verbindet. Hochherrschaftliche Wurzeln und Jetset-Leben treffen bei ihm auf pure Lebensfreude, auf vorurteilsfreie Offenheit und Neugierde gegenüber allem Neuen.
Text von Clarissa Mayer-Heinisch

Karierte Hosen, ein Pulli mit bunten Applikationen, die Haare in wildem Durcheinander und ein strahlendes Lachen auf den Lippen. Das ist Hubertus von Hohenlohe. Er ist so etwas wie ein wandelndes Kunstprojekt, ein Tausendsassa mit Hang zur Kunst. Ganz sicher aber ist er ein Dandy, der sich nicht auf eine einzige Schublade festlegen lässt. Und das sieht man ihm auch an: Seine Outfits sind ebenso legendär wie seine Auftritte. Egal ob auf der Piste, mit einem Mikrofon auf der Bühne oder vor der Kamera – Zurückhaltung ist nicht sein Ding. Er ist überall und nirgends, seine Wohnsitze Marbella, Ronda, Cortina, Bologna, Vaduz und Wien spiegeln seinen Lebensstil wider – ein ständiges Pendeln zwischen Kunst, Musik, Sport und vermutlich auch der Frage: „Wo bin ich gerade?“
Ex-Stierkämpfer gemeinsam in einer Musikvideoproduktion – das ist gelebte Kunst! Doch Hubertus wäre einfach nicht Hubertus, würde er sich nicht nach wie vor sportlich engagieren. Mit seinen 66 Jahren nahm er auch heuer wieder für das mexikanische Team an der Weltmeisterschaft in Saalbach teil. Es war sein insgesamt 21. Start bei einer WM, aber nicht nur für seinen Mut und seine Kondition, mit denen er sich die steilsten Pisten hinunterlässt, sondern auch für seine extravaganten Rennanzüge war und ist er immer schon berühmt.
Musikalisch ist Hubertus von Hohenlohe kürzlich wieder ein großer Coup gelungen: Er veröffentlichte das Lied „Puente de Ronda“, eine Hommage an die spanische Stadt Ronda. Im dazugehörigen Musikvideo tummeln sich illustre Gäste wie Juan Motos, der Neffe des Flamenco-Sängers Diego El Cigala, sowie der ehemalige Stierkämpfer Francisco Rivera Ordóñez. Ein Skirennfahrer, ein Flamenco-Musiker und ein
Ex-Stierkämpfer gemeinsam in einer Musikvideoproduktion – das ist gelebte Kunst! Doch Hubertus wäre einfach nicht Hubertus, würde er sich nicht nach wie vor sportlich engagieren. Mit seinen 66 Jahren nahm er auch heuer wieder für das mexikanische Team an der Weltmeisterschaft in Saalbach teil. Es war sein insgesamt 21. Start bei einer WM, aber nicht nur für seinen Mut und seine Kondition, mit denen er sich die steilsten Pisten hinunterlässt, sondern auch für seine extravaganten Rennanzüge war und ist er immer schon berühmt.
Ob im mexikanischen „Mariachi“-Design oder mit Pop-Art-Motiven – er macht die Hänge kurzerhand zur Laufstegbühne. Im nächsten Winter will er mit einem Slalom Abschied vom professionellen Skisport nehmen. Mit Sicherheit wird er das in einem Rennanzug tun, der genauso auffällig ist wie seine Karriere.
Auch als Fotograf hat sich Hubertus von Hohenlohe längst einen Namen gemacht. Internationale Galerien stellen seine Bilder aus, Sammler aus aller Welt sind interessiert; und wer die riesengroßen Formate schon einmal gesehen hat, weiß: Hohenlohes Werke bestechen durch eine poppige Ästhetik und fangen

prominente Persönlichkeiten und urbane Szenen mit einem Augenzwinkern ein. Ob „Inside Gucci Chairs“ oder sein ikonisches Porträt von Zinédine Zidane –er versteht es, Luxus und Persönlichkeit in Szene zu setzen. Seine Bilder sind farbenfroh und oft ironisch. Man könnte meinen, er spielt mit seinem eigenen Image. Als Sohn von Alfonso Prinz von HohenloheLangenburg, dem Gründer des Marbella Club Hotels, und Prinzessin Ira von Fürstenberg, einer SocietyLady mit Hollywood-Flair, wuchs er in einem Umfeld auf, das Jetset und Glamour atmete und ihn prägte. Erst vor wenigen Jahren hat Hubertus von Hohenlohe auch privat sein Glück gefunden.
1994 lernte er bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer Simona Gandolfi kennen. Die beiden trennten sich für einige Jahre, fanden aber 2019 in Vaduz wieder zusammen – eine Romanze mit Happy End. Hubertus ist nicht nur Ehemann, Sportler, Musiker, Künstler oder Fotograf – er ist ein Gesamtkunstwerk. Ein Mann, der das Leben mit einer Mischung aus aristokratischem Charme, unbändiger Kreativität und einem guten Schuss Selbstironie genießt. Sein Motto: „Warum sich für eine Sache entscheiden, wenn man alles machen kann?“
Wir haben ihn zum Gespräch getroffen.

prominente Persönlichkeiten und urbane Szenen mit einem Augenzwinkern ein. Ob „Inside Gucci Chairs“ oder sein ikonisches Porträt von Zinédine Zidane –er versteht es, Luxus und Persönlichkeit in Szene zu setzen. Seine Bilder sind farbenfroh und oft ironisch. Man könnte meinen, er spielt mit seinem eigenen Image. Als Sohn von Alfonso Prinz von HohenloheLangenburg, dem Gründer des Marbella Club Hotels, und Prinzessin Ira von Fürstenberg, einer SocietyLady mit Hollywood-Flair, wuchs er in einem Umfeld auf, das Jetset und Glamour atmete und ihn prägte. Erst vor wenigen Jahren hat Hubertus von Hohenlohe auch privat sein Glück gefunden.
1994 lernte er bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer Simona Gandolfi kennen. Die beiden trennten sich für einige Jahre, fanden aber 2019 in Vaduz wieder zusammen – eine Romanze mit Happy End. Hubertus ist nicht nur Ehemann, Sportler, Musiker, Künstler oder Fotograf – er ist ein Gesamtkunstwerk. Ein Mann, der das Leben mit einer Mischung aus aristokratischem Charme, unbändiger Kreativität und einem guten Schuss Selbstironie genießt. Sein Motto: „Warum sich für eine Sache entscheiden, wenn man alles machen kann?“




Du hast selbst Kultstatus in der Ski-Welt, bist nicht weniger als sieben Mal bei olympischen Winterspielen und 21 Mal bei Weltmeisterschaften gestartet. Bist du in Toblach selbst auch mitgefahren?
Wo erreichen wir Hubertus von Hohenlohe gerade?
Wo erreichen wir Hubertus von Hohenlohe gerade?
HH: Ich war in Toblach in Südtirol und bin jetzt in Cortina. Ich habe die Skimeisterschaften organisiert, mit 150 Teilnehmern aus exotischen Skinationen wie Nepal, Taipeh, Hongkong, Iran oder Libanon. Für sie handelt es sich um das Highlight im Rennkalender. Es ist kein Juxrennen, denn es geht um die Qualifikation für die nächsten Olympischen Spiele. Als Vorläufer hatten wir den dreimaligen Olympiasieger Matthias Meyer. Es waren super Tage: hochkarätiges Skifahren und Megaparty.
Du hast selbst Kultstatus in der Ski-Welt, bist nicht weniger als sieben Mal bei olympischen Winterspielen und 21 Mal bei Weltmeisterschaften gestartet. Bist du in Toblach selbst auch mitgefahren?
Erst kürzlich ist ein neues Musikvideo von dir herausgekommen. Wie kam es dazu und warum spielt es im andalusischen Ronda?
HH: Die Idee kam, weil unsere Familie seit jeher zwischen Marbella und Ronda gelebt hat. Meine Urgroßmutter war eine wohltätige Person in Ronda, darum ist auch der Hauptplatz, die Plaza Duquesa de Parcent, nach ihr benannt. Sie hatte das schönste Haus hier, die Casa del Rey Moro. Später dann hat mein Vater eine Finca gekauft. Diese Gegend war also immer schon wichtig für unsere Familie. Ich selbst bin beeindruckt von der Stadt und der idyllischen Landschaft rundherum. In meinem Lied geht es darum, dass der Lärm der Welt die Liebe stört. Wenn du an einem schönen Platz bist, der von sich aus strahlt, besonders wenn du an der Brücke stehst, die über die tiefe Schlucht von Ronda führt, dir in die Augen schaust, dann musst du nicht viel sagen. Durch Instagram und Social Media vergisst man oft, die Schönheit der Dinge zu sehen. Ich möchte gerne der nächsten Generation, die 40 km von Ronda entfernt im turbulenten Marbella Partys macht, diese wunderbare Ortschaft ans Herz legen. Auch Rainer Maria Rilke und Ernest Hemingway waren zu ihrer Zeit hier und fanden Inspiration für ihre Texte.
Wie sind Lied und Video entstanden? Stammt alles aus deiner Feder?
HH: Nein, nicht ganz. Die Idee kam von mir. Ich habe in Wien begonnen und mit dem Bassisten Helmut Schachtelmüller, der auch für Hubert von Goisern produziert, an dem Konzept gefeilt. Dann ka-
HH: Mein Vater, Alfonso zu Hohenlohe-Langenburg, hat hier den legendären Marbella Club gegründet. Der Ort war damals nicht bedeutend und hatte zu Beginn einfach nur eine Bar. Marbella hat sich erst im Laufe der Zeit zu dem entwickelt, was es heute ist. Es war für uns als Kinder, wenn wir von der Schule in Österreich auf Ferien nach Marbella kamen, das Schlaraffenland. Man konnte hier von Minigolf bis Tennis spielen alles machen. Es gab das Hotel mit schönen Zimmern, einen Park mit Pool, alles ganz nahe vom Strand, und auch verschiedene Restaurants. Rundherum hatten berühmte Leute ihre Häuser, von Gina Lollobrigida bis Audrey Hepburn. Es war eine Mischung aus Rockstars, Musikern und Hollywoodstars. Nennen wir es einmal so: Es war ein Aufwachsen fernab von der wirklichen Realität.
Hast du in diesem Umfeld deine Talente, deine Kreativität entdeckt?
HH: Nein. Eigentlich hab ich es schon immer gespürt, dass ich zeichnen, Musik machen und auch fotografieren kann. Ich hatte stets so ein quirliges Kreativding. Der Moment, an dem ich dachte, ich möchte Künstler werden, kam, während ich bei Andy Warhol in dessen Factory war. Da hab ich mir gedacht: Wow, ist das cool – bildende Kunst zu machen oder vielleicht Musik, Videos, Filme ...
Wie ist es dir gelungen, zu Andy Warhol ins Atelier gehen zur dürfen?
HH: Mein Bruder absolvierte damals ein Praktikum in einem Hotel in New York. Er war mit einem Mädchen namens Carmen Delassio befreundet. Sie machte PR für das Studio 45, den berühmten Club in Midtown. Dort haben wir ihn kennengelernt. Warhol war ein Fan meiner Mutter, Ira von Fürstenberg, und wollte sogar ein Porträt von ihr machen – aber sie lehnte ab. Ich selbst war dann jedenfalls des Öfteren bei Andy Warhol im Atelier. Ich war für ihn der „fresh prince in town“.
Wie waren deine Anfänge in der Fotografie?
HH: Ich hab immer schon Fotos gemacht. Aber ich glaube, ich habe erst, als die Digitalkameras 2000 auf

den Markt kamen, gesehen, was in meiner Fotografie zu chaotisch oder schlampig war, was ich korrigieren kann. Ich habe allerdings auch entdeckt, dass ich ein gutes Auge für die Bildkomposition habe.
Welche Motive interessieren dich?
HH: Eigentlich bin der Paparazzo meines Lebens und der Zeit, in der ich lebe. Ich versuche, mein Leben widerzuspiegeln – mit Konsequenz, mit einem künstlerischen Auge und als Erzähler. Es gibt sicherlich auch ein voyeuristisches Moment, aber es ist halt die Wahrheit, weil die Szenen authentisch passieren und nicht gestellt sind. Manchmal geht es um mich, manchmal um andere Personen, manchmal um ganz anderes, zum Beispiel eine Kartonfabrik oder eine Landschaft. „Urban Jungles“, „Self-Portraits“ oder „Papiergeschichten“ sind einige der Titel meiner Serien.
Wie kann man sich dein Fotografieren vorstellen?
HH: Ich fotografiere, was ich sehe. Aber ich beschließe nicht, zu fotografieren, sondern es ergibt sich etwas.
Was ist für dich noch offen? Gibt es neben Sport, Fotografie, Musik und Social Life noch einen Traum, den du dir gerne erfüllen willst?
HH: Ich glaube, im Design könnte ich noch einiges machen. Ich habe schon ein paar Sachen designt, auch für wichtige Leute. Da habe ich meinen eigenen
Stil, eine Art angewandte Kunst aus dem, was ich fotografiere. Ich kann daraus Stoffe machen, Teppiche, Einrichtungsgegenstände. Ich glaube, da könnte ich ein Wörtchen mitreden und was Tolles machen. Ein Buch ist auch in Arbeit, ein großes Porträt-Buch mit Leuten, die ich getroffen und fotografiert habe. Ich suche gerade nach dem besten Herausgeber. Und in New York habe ich kürzlich einen Videoclip für ein Hotel gedreht, auf eine coole Art und Weise: nicht Zimmer für Zimmer oder Rezeption und Restaurant, sondern mehr Image, also Musik und good vibes.
Wie würdest du dich selbst beschreiben? Wer bist du und wie bist du?
HH: Ich bin frei und ich bin freundlich, ich bin talentiert, irgendwie das zu machen, was ich spüre, und fern von Vorurteilen. Ich lasse die Sachen auf mich wirken und ändere auch mal meine Meinung. Ich glaube, dass ich dem Leben offen gegenüberstehe, positiv und optimistisch. Das Leben muss zelebriert werden.
Hubertus von Hohenlohe www.hubertushohenlohe.com
Neuer Song: hubertus.lnk.to/PuenteDeRonda INFOBOX