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01.1979: Konrad Adolf Lattner, Maler, verstorben

Modernes Bestellsystem. Als erster Gast ließ sich die 7-jährige Magda einen Burger schmecken. Bürgermeister Michael Galander durfte auch bei der Eröffnung probieren.

Die 25 Jahre Verspätung haben jedoch auch einige Vorteile. In Anklam wird mit dem Neubau ein neues Konzept umgesetzt, das Vorteile für Kunden und Personal bringen soll. Das Anklamer Schnellrestaurant wird anders gebaut und angeordnet, als man es von bisherigen McDonald’s-Filialen kennt. Auch das Innen-Design werden warme Farbtöne bestimmen, „Wood and Stone“, also Holz und Stein. Der Drive-In wird zwei Bestellspuren haben und die große Außenterrasse mit Spielmöglichkeiten einladen.

Auch an die kleinsten Besucher wurde gedacht.

McDonald’s ist in Anklam angekommen. Die Versorgung der Besucher mit Burger, Chicken-Nuggets, Pommes, Milchshakes u.a.m. werden 40 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit absichern. In der Urlaubszeit werden weitere zehn Aushilfen eingestellt. Das können auch Schüler sein, die Ferienarbeit suchen.8 Ein 40 Meter hoher Pylon mit dem „M“ wird dann auch in Anklam weithin sichtbar sein und Besucher locken, was durchaus auch einige ärgert.

Heute ist McDonald’s Weltmarktführer der Burgerketten mit einem Umsatz von 21,07 Mrd. US-Dollar, bei einem Gewinn von 5,8 Mrd. Dollar. Es ist ein Unternehmen mit mehr als 38.000 Standorten, davon 1.450 in Deutschland. Einer dieser befindet sich nun auch in Anklam. Die Liebhaber wird es freuen, denn sie sparen sich zukünftig lange Wege. Die Gründer, Richard und Maurice, sind an dem großen Gewinn des Unternehmens nicht beteiligt. Sie hatten 20 Jahre nach ihrem erfolgreichen Start nur noch ihren Gründungsladen, mit dem sie pleite gingen.9

Quellen 1 P.M. Fragen & Antworten 08/2014, S. 45. 2 Wikipedia: McDonald’s. 3 Auskunft von Marion Nazareck, McDonald’s-Bezirksleiterin, am 18.09.1998. 4 Eigene Aufzeichnungen zu Beratungen mit dem Bauamt zwecks Ansiedlung eines Freizeitparks der „Gebr. Heege GmbH“ und von McDonald’s vom 14.04.1995. Schreiben vom 05.04.1995 und 13.06.1995 zwischen dem Bauamt und dem Verfasser. 5 Anklamer Zeitung, 30.07.1998, S. 13. 6 Auskunft von Marion Nazareck, McDonald’s-Bezirksleiterin, am 18.09.1998. 7 Nordkurier/Vorpommern Kurier, 08.05.2014, S. 17. 8 Nordkurier/Vorpommern Kurier, 27.01.2022, S. 13. 9 P.M. Fragen & Antworten 08/2014, S. 45.

FertIG sInd wIr nIe

Dr. Heinrich Hannover

Je älter ich werde (Jahrgang 1925), desto lebendiger werden die Erinnerungen an die Kindheit und an verdiente Anklamer, die kaum noch jemand kennt. An unvergessene Anklamer Lehrer habe ich in einem früheren Beitrag erinnert (Heimatkalender 2019). Jetzt will ich noch an Werner Godow erinnern, der die Schüler der Lilienthal-Oberschule in Kunstgeschichte und in der Kunst des Zeichnens und Aquarellierens unterrichtet hat. Ich erinnere mich an eine Stunde im Zeichensaal, als wir von einigen Gegenständen, wie Blumenvasen, Töpfen und Wasserkannen Stillleben malen sollten. Und als einer rief: „Ich bin schon fertig“, sagte Godow ruhig und mit halblauter Stimme: „Fertig sind wir nie“. Ein Spruch, dessen hintergründige Lebensweisheit wir Jungen damals wohl nicht begriffen haben. Es war eine für Godow typische Lebensweisheit, denn er hat lebenslang in seiner eigenen Kunst verschiedene Stilrichtungen ausprobiert. Werner Godow hatte kein einfaches Leben. Seine Frau war kränklich und einer seiner beiden als Zwillinge geborenen Söhne war behindert. Da wurden sicher auch ärztliche Hilfen gebraucht, die von keiner Krankenkasse übernommen wurden. Offenbar reichten seine Einkünfte aus dem Verkauf seiner Bilder und sein Lehrergehalt nicht aus, um alle Kosten zu tragen, so dass er kunstsinnige Ärzte gern mit seinen Bildern bezahlte. Im Wartezimmer meines Vaters hing ein Aquarell von Godow, das die Stadt Anklam mit Stilelementen der modernen Malerei zeigte. Das Bild ist leider mit der Beschlagnahme und Enteignung meines Elternhauses durch die sowjetische Besatzungsmacht im Jahr 1945 verloren gegangen. Erhalten blieb erstaunlicherweise eine Porträtzeichnung aus dem Jahr 1934, deren Entstehung ich miterlebt habe. Zu diesem Kunstwerk kam es dadurch, dass Dr. Schlenzka, ein mit meinem Vater befreundeter Berufskollege, ein Geschenk für meinen Vater brauchte. Mein Vater, Facharzt für Chirurgie, hatte Frau Schlenzka im Anklamer Krankenhaus operiert. Ich musste im Hause Schlenzka an mehreren Tagen als Modell für Godow stillsitzen. Das von Godow meisterhaft gezeichnete Bild ist nie in einer Kunstausstellung gezeigt worden, aber es hängt heute an einer Wand meines Arbeitszimmers. Im Internet findet man mehrere Eintragungen, in denen Kunstwerke von Werner Godow erwähnt werden. Darunter auch eine Zeichnung des alten Anklamer Gymnasiums, die in einer früheren Ausgabe des Heimatkalenders abgebildet wurde..

der ententeIch Im anklamer stadtpark

Dr. Harald Schwarz

Bei meinen zahlreichen Spaziergängen im Stadtpark bereitete es mir immer eine besondere Freude, am Ententeich vorbei zu schauen und dort etwas zu verweilen. Das schnatternde Volk hatte es mir besonders angetan und ich zückte dann auch schon mal gern meinen Fotoapparat und erfreute mich später beim Betrachten der Bilder. Ein besonderes Vergnügen war es für mich, wenn die Enkelkinder mit von der Partie waren und sie mit Schwung mitgebrachte Brotreste über den Zaun am Ententeich warfen. Doch was rede ich, längst gibt es dort keinen Zaun mehr und auch das ganze Ambiente hat sich gestalterisch und auch besucherfreundlich verändert.

Vor einigen Jahrzehnten gehörte der Ententeich noch als fester Bestandteil zum Tiergehege des Parks und war durch einen festen Zaun von seinen Besuchern getrennt. (Abb. 1)

Auf dem Teich selbst befand sich ein stabiles Holzhäuschen für die Enten, das einen idyllischen Eindruck in mir erweckte und irgendwie gut dem Flair eines Ententeiches entsprach. (Abb. 2)

Abb. 1

Abb. 2

Am Rande des Teiches nahe dem Löwendenkmal befand sich ein weiteres hölzernes „Entenhaus“, welches das Ambiente ergänzte. (Abb. 3)

Abb. 3

Doch so sollte es nicht bleiben. Seit mehr als 10 Jahren gab es ein Gestaltungskonzept für den Stadtpark, welches nicht allein den Wegebau, die Baum- und Buschbepflanzung und das Be- und Entwässerungsregime beinhaltete, sondern auch einen Plan zur kompletten Umgestaltung des Ententeiches. Umfangreiche Baumfällungen, Buschrodungen, Zaun-Neubau und eine Renaturierung des Wassergrabensystems gingen Mitte des letzten Jahrzehnts einher mit einer kompletten Neugestaltung des Ententeiches.

Abb. 4: Wassereinspeisungslösung (Foto: Wasser- und Bodenverband „Untere Peene“)

Abb. 5: während der Baumaßnahme Die Planungen für die notwendige Verbesserung der Bewässerung des Ententeiches begannen seitens des Wasser- und Bodenverbandes „Untere Peene“ bereits im Jahr 2008. Die vorgesehene Gesamt-Investitionsmaßnahme trug die Bezeichnung „Naturnaher Gewässerausbau im Anklamer Stadtpark“.

Frau Viola Berlin vom Wasser- und Bodenverband teilte mir zur Planung bezüglich des Ententeiches folgendes mit: „In der Vorplanung sollte die verrohrte Verbindung zum Teich geöffnet werden. Der Teich sollte als Retentionsfläche im Nebenschluss ausgebaut werden und den Teich damit mit Frischwasser versorgen. Diese Lösung wurde aber nicht umgesetzt, da die Speisung des Teiches über ein freies Gefälle nicht realisierbar war. Der Wasserspiegel im Teich lag ca. 70 cm über der Grabensohle. Der gegenwärtige Zustand des Teiches wurde als unzureichend eingeschätzt, deshalb musste eine andere Lösung her.“

Daher sollte eine Wassereinspeisung des Teiches mittels Wasserspeicher (Betonschacht) erfolgen. Technisch wird hierbei in der frostfreien Jahreszeit gespeichertes Grundwasser über eine elektrisch betriebene Tauchpumpe in den Teich gehoben. Bereits im Jahre 2009 konnte die Realisierung dieser vorsorglichen Baumaßnahme erfolgen. (Abb. 4)

2015 erfolgte dann die eigentliche bauliche Umgestaltung des Teiches. Der Teichumbau und dessen Sanierung gestalteten sich dann schon als eine umfangreiche bauliche Maßnahme. (Abb. 5)

Insgesamt 615.000 Euro kostete die Sanierung des Stadtparks. Es gab hierfür Fördermittel und ein Gestaltungskonzept für die Ostseite des Parks. Fast zwei Jahre lang haben die Arbeiten gedauert. Im Juni 2015 gab es dann eine große Kaffeetafel am Löwen-Denkmal zur Einweihung des Parks nach seiner Umgestaltung. Veronika Müller beschrieb und würdigte dieses Ereignis ausführlich im Nordkurier vom 9. Juni 2015 unter dem Titel „Großer Bahnhof für schicken Park“.

Im Rahmen der Umsetzung des Gesamtkonzeptes zur Parkgestaltung ist auch der Ententeich wieder ein wichtiger Anziehungspunkt für Besucher und Spaziergänger geworden. Ein Bereich, der durch seinen Anblick und sein zahlreiches vielfältiges Wassergetier zum Verweilen und zur Erholung einlädt und dem Besucher auch ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm bietet, zumal wenn die Enten von Kindern oder Rentnern gefüttert werden. (Abb. 6)

Abb. 6: Teich nach Abschluss der Baumaßnahme

Abb. 8

Abb. 7: Mandarinente Nun es ist kein Geheimnis, dass sich mit der Zeit eine zunehmende Vielfalt bei der Tier- und Pflanzenwelt im Teichbereich entwickelte. Zu den zeitweise mehr als hundert Stockenten gesellten sich zwischendurch auch fast exotische Vertreter dieser Spezies (Abb. 7) und auch etliche Möwen, die den ortsansässigen Stammgästen dann auch schon mal das Futter streitig machten und mit viel Lärm um die Brotkrumen stritten. (Abb. 8)

Und last but not least siedelten sich mit zunehmendem Schilfbewuchs sogar einige Frösche an, die zwar nicht immer leicht zu entdecken, dafür aber deutlich zu hören waren. (Abb. 9)

Der Lebensraum und Aufenthalt der zahlreichen Stockenten beschränkte sich bald nicht mehr allein auf den unmittelbaren Bereich des Ententeiches, sondern auch auf die angrenzenden renaturierten und ausgebauten Wassergräben sowie auf die anliegenden Rasenflächen, wo sich das schnatternde Volk nun ausgiebig tummeln und breit machen konnte. Für Kinder und Rentner ist es hier eine besondere Freude, beim Füttern unmittelbaren Kontakt mit dem scheinbar stets hungrigen Federvieh zu haben.

Es bleibt mir abschließend noch das Bedürfnis, mich bei der Stadtverwaltung Anklam für die nachhaltige Unterhaltung, Pflege und Gestaltung des Stadtparks zu bedanken.

Von den Parkbesuchern eigentlich eher selten bemerkt, ist ein bereits bei der Parkeinweihung im Jahre 1914 aufgestellter Findling, in welchem ein Leitspruch eingraviert ist.

Diese Inschrift lautet: „Erfreut euch dieser Erholungsstätte! Erhaltet und pflegt sie, späteren Geschlechtern zum Segen!“ (Abb. 10)

Abb. 10