3 minute read

AB 26. AUGUST TENET

AB 26. AUGUST

IN ANALOGER 70MM-PROJEKTION TENET

ACTION, THRILLER, SPIONAGE |USA 2020

Das Film-Großereignis für den Sommer 2020 steht vor der Tür: Kultregisseur Christopher Nolan ist nach „Dunkirk“ (2017) zurück und serviert seinen neusten Meilenstein auch im hochauflösenden analogen 70mm Format: Die Schauburg ist natürlich „exklusiv“ mit von der Partie!

Filmemacher Christopher Nolan ist dafür bekannt seine Drehbücher strikt geheim zu halten. Schauspieler erhalten oft erst direkt vor den Dreharbeiten Einblicke in die Details – wohlgemerkt nur in Anwesenheit des Regisseurs. Digitale Skripte werden nicht verschickt, um Leaks vorzubeugen. Demnach ist auch für den Spionage-Thriller „Tenet“ im Vorhinein nur wenig über die Story bekannt: Ein russischer Oligarch (Kenneth Branagh) muss gestoppt werden, da er über die Macht verfügt einen 3. Weltkrieg auszulösen. Eine Operationseinheit schickt einen Agenten (John David Washington) mit besonderen Fähigkeiten aus, um die Machenschaften aufzudecken und zu entschärfen. Er besitzt die übersinnliche Gabe der „Inversion“, also Ereignisse vorherzusagen und auch ungeschehen machen zu können. Zusammen mit einem Kollegen (Robert Pattinson) muss er mit dieser Wunderwaffe und dem Codewort „Tenet“ in den Kampf ziehen. Das Wort „Tenet“ bedeutet Dogma, Grundsatz, Glaubenssatz, Theorem oder Lehre und ist ein Palindrom, kann also vorwärts wie rückwärts gelesen werden. Sicherlich ein Indiz auf die Komplexität der Geschichte, in der Zeit invertiert werden kann (zum Beispiel eine Kugel zurück in die Pistole schiessen). Nach den philosophischen Großtaten „Inception“ (über Bewusstseinsebenen und deren Manipulation), „Memento“ (rückwärts erzählt) und „Interstellar“ (über Zeitlöcher) geht es in „Tenet“ um verschachtelte Zeitebenen. Wie in den anderen Werken wird auch hier eine actiongeladene Rahmenhandlung dienen, um ein dringlich-existentialistisches Motiv zu befördern. Blockbusterkino mit Tiefgang!

REGIE Christopher Nolan DARSTELLER John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki LAUFZEIT 149 Minuten VERLEIH Warner

AB 3. SEPTEMBER 972 BREAKDOWNS –AUF DEM LANDWEG NACH NEW YORK

DOKUMENTATION | DEUTSCHLAND 2019

Was früher der Dia-Abend war ist heute die private Reisedokumentation. Im Fall von „972 Breakdowns – Auf dem Landweg nach New York“ bedeutet das fünf Freunde bei ihrer Motorradtour zu begleiten, die allerdings nur in Momenten aus tatsächlicher Bewegung besteht, sondern – wie der Titel schon andeutet – vor allem aus Reparaturen der Motorräder.

In Halle lernten sie sich während ihres Kunststudiums kennen: Die Deutschen Anne, Elisabeth und Johannes, Efy aus Zypern und Kaupo aus Estland. Von Motorrädern haben sie zwar keine Ahnung, die entsprechenden Führerscheine sind noch druckfrisch, dennoch machte sich das Quintett nach dem Studium auf eine kleine Tour: Auf dem Landweg nach New York soll es gehen, ein Vorhaben, bei dem jeder mit Geographie vertraute stutzen dürfte, denn zwischen dem asiatischen und dem amerikanischen Kontinent liegt bekanntermaßen die Beringstraße und die ist schon seit tausenden Jahren eisfrei. Ob dem abenteuerlustigen Quintett dieses kleine Hindernis bewusst war ist nicht ganz klar, angesichts der oft auch bewusst zur Schau gestellten Naivität, mit der man sich auf den Weg gemacht hat, scheinen Zweifel durchaus angebracht. Auf die über 40.000 Kilometer (und eine eisige Meerenge) lange Reise hat sich das Quintett offenbar nicht allzu gut vorbereitet, mal überrascht der Regen, mal das Fehlen von vernünftigen Straßen, mal der harte Winter in Sibirien. Und auch mit den Fahrobjekten kennt man sich nur bedingt aus: Ural 650 Motorräder wurden gewählt, besonders einfach gebaute Räder, deren besondere Qualität vor allem darin liegt, dass sie keine speziellen Einzelteile benötigen, sondern sich auch durch Improvisation reparieren lassen. Und das ist immer und immer wieder nötig. Ein durch und durch subjektiver Film ist dabei herausgekommen, mit einfachen Digitalkameras gefilmt, im Schnitt vom Debütregisseur Daniel von Rüdiger in Form gebracht. Aus den über 500 Stunden Material hat er einen Film über die Lust am Abenteuer geschnitten, die vor allem Freunde von waghalsigen MotorradTouren ansprechen dürfte. PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS

REGIE Daniel von Rüdiger LAUFZEIT 115 Minuten FSK ohne Altersbeschränkung VERLEIH leavinghomeproduktion/ Die Filmagentinnen