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VEREINE UND VERBÄNDE
from samariter 3/20
by samariter
WALLISER SAMARITER SPRINGEN IN DIE BRESCHE
Die Samariter im Kanton Wallis haben bereits vor dem eigentlichen Ausbruch der Coronapandemie reagiert: Sie haben sich über die Sprachgrenze hinweg zusammengeschlossen, um einen Lenkungsausschuss zu bilden und sich «kampfbereit» zu machen.
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TEXT : Yvan Besse und Chantal Lienert
Noch bevor der Bundesrat die ausserordentliche Situation ausgerufen hat, weckten die Samariter im französischsprachigen Wallis den Kurs «Häusliche Pflege bei Ansteckungsgefahr» aus seinem Dornröschenschlaf und nahmen ihn wieder in ihr Angebot auf. Doch Zeit, um ihn durchzuführen, blieb ihnen keine. Zum Ausgleich drehten sie mehrere kurze Videos, die sie auf einem YouTube-Kanal veröffentlichten und in den sozialen Medien weiterverbreiteten. Fünf Samariter, die über das nötige technische Wissen verfügen, entwarfen die Sequenzen und kümmerten sich um die Dreharbeiten. Die behandelten Themen reichten von der Handhygiene über die Reanimation in Zeiten von Corona und der Ernährung einer bettlägerigen Person bis hin zum Schutz von Freiwilligen und Betreuern.
Darüber hinaus hat die Association des sections de samaritains du Valais romand (ASSVR) am 14. März in Zusammenarbeit mit dem Oberwalliser Verband einen Lenkungsausschuss ins Leben gerufen. Eine der ersten Aufgaben des Gremiums bestand darin, das gesamte verfügbare und einsatzbereite Personal der Samariter zu ermitteln. Dafür wurde jeder Einzelne persönlich kontaktiert. So entstand eine Datenbank, in der die genauen Kontaktdaten und Fähigkeiten von mehr als 220 ausgebildeten und schnell mobilisierbaren Erste-Hilfe-Mitarbeitern hinterlegt sind.
Teil des Notfalldispositivs
Um die COVID-19-Patienten im Kanton zu pflegen, hatten die Walliser Gesundheitsbehörden zur selben Zeit ein erst kürzlich geschlossenes Therapiezentrum für Lungenkranke in Montana wieder reaktiviert. Zur Verstärkung des Teams wurden bis Mitte April auch Samariter hinzugezogen. Diese sind seit Langem ein fixer Bestandteil der kantonalen Rettungsorganisation. Während der Pandemie wurden sie vom öffentlichen Gesundheitsdienst des Kantons Wallis auf der Stufe der Gesundheitsfachleute eingeordnet. In dieser Funktion haben sie verschiedene Aufgaben in Alters- und Pflegeheimen übernommen. In Vouvry und St. Moritz kümmerten sie sich vor allem um den Mahlzeitendienst, während sie in Vétroz zusätzlich psychogeriatrische Hilfe leisteten. Hinzu kamen persönliche oder lokale Initiativen. Auf dem Höhepunkt der Pandemie waren die Walliser Samariter rund 1500-mal im Einsatz.
Mit dem Abklingen der Coronakrise haben die Samariter im Wallis ihren Dienst beendet und nutzten nun den Sommer zur Erholung. Sie sind jedoch wachsam und bereit, um bei einer allfälligen zweiten Welle wieder viele Einsätze zu leisten.
Eines der Videos befasst sich mit dem Tragen der Schutzmaske.