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INTERVIEW

INTERVIEW

MIT JEFFREY BACKUS IN SEINEM „ZWEITEN WOHNZIMMER“

Text & Foto: Susann Krix

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Backus? Ja, da horcht man erstmal auf, denn der Name sagt uns doch was. Richtig, man denkt gleich an Gus Backus, die Ikone der 50er/60er Jahre. Nicht allzu selten wird Jeffrey Backus mit seinen Vater in Verbindung gebracht. Früher wurde er oft auch nur so angekündigt, doch Jeffrey Backus ist mehr als der Sohn von Gus. Jeffrey Backus ist ein begnadeter Songwriter und damit hat er sich einen eigenständigen Namen gemacht.

Außerhalb der Corona-Zeit liest man in den Ankündigungen des Rattlesnake Saloons in München oft den Namen ‚Jeffrey Backus‘. Kein Wunder, denn der Saloon im Westen Münchens ist mittlerweile so etwas wie sein zweites Wohnzimmer. Inhaber Bruno Theil und Jeffery Backus verbindet mittlerweile aber mehr. In all den Jahren hat sich eine wahre Männerfreundschaft entwickelt. So trifft man Jeffrey nicht nur zum musizieren im Saloon. So auch an diesem Pfingstsonntag. Jeff und Bruno erzählen bei leckerem Essen im Biergarten von Ihrem jeweiligen Leben und sie könnten tatsächlich Bücher darüber schreiben.

Jeffrey kam durch seinen Vater schon früh mit Musik in Berührung, von Country jedoch

keine Spur. Es war in den 80ern als er plötzlich eine Platte von Hank Williams Jr. in der Hand hielt und den Song „Born to Boogie“ hörte. Ein Song, der genau die Story von Jeffrey Backus widerspiegelt, und so war es um ihn geschehen, er beschäftigte sich mehr und mehr mit Country Music und so war es schnell klar: Er muss in die „Hauptstadt der Country Music“ - nach Nashville/Tennesse.

Als er erzählt, wie es war, als er die Straße entlangfuhr und plötzlich die Skyline von Nashville sah und er das „endlich bin ich daheim“ spürte, kann man ein Strahlen in seinen Augen erkennen. Nashville - eine Zeit, die ihn geprägt hat und deren Einfluss man in seinen Songs deutlich spüren kann. Hier entstand auch gemeinsam mit seinem Freund Opie Allen das Projekt „The Cropdusters“ und das Album „Dustin‘ under the influence“. Nach feuchtfröhlichen Nächten wurden viele Songs geschrieben ... viele landeten im Nirvana, aber auch einige auf dem Silberling.

Wäre nicht die Liebe ins Spiel gekommen, wäre wohl Jeffrey noch heute in Nashville. Und das wäre durchaus sehr schade, denn mit Jeffrey Backus gibt es bei uns einen begnadeten Songwriter mehr. Und was würde der Rattlesnake Saloon wohl ohne Jeffrey Backus machen?! Jeffrey begeistert im Rattlesnake Saloon mit seinen eigenen Songs, großartigen Covers aber auch mit Songs seines Vaters. Als „Die Blindschleichen“ bringen Jeffrey und Bruno in regelmäßigen Abständen Sonntag Nachmittags deutschen Schlager in den Saloon. Doch auch in Pullman City in Eging am See ist Jeffrey Backus ein gern gesehener Gast, egal ob Solo, als Duo bzw. Trio oder als einer der Juroren beim Pullman City Country Music Award (bei dem er selbst auch schon mehrfach eine Trophäe entgegennehmen konnte).

Um und mit Jeffrey Backus wird es nicht ruhig. Vor wenigen Monaten erschien mit „BaCoN“ die erste Live- CD des gleichnamigen Projektes mit seinen Freunden Robert Nick Nolte und Jesse Cole. Aufgenommen wo? Natürlich im Rattlesnake Saloon. Und während es um viele Musiker während der Corona-Zeit ruhig wird, stampft dieser Vollblutmusiker neue Ideen aus dem Kopf - gemeinsam mit befreundeten Musikerkollegen, wie Franz Lippert, Danah Heiser oder auch Rick Allen geht er für die Fans regelmässig online live und versucht, unter dem Hashtag „StayHomeWithCountry“ die Countryszene etwas zusammenzubringen. Die Weichen, die das Leben ab und zu stellt, verlaufen also meist nie ohne Grund und so sind wir gespannt, wie die Geschichte um Jeffrey Backus weitergehen wird. Wir sind auf neue Ideen und Musik schon sehr gespannt. Nun geht es ja auch bald wieder mit Live-Musik los und da kann man Jeffrey Backus dann auch wieder musikalisch in seinem „zweiten Wohnzimmer“ erleben.

Die Frage, ob sich Jeffrey Backus vorstellen könnte, irgendwann wieder zurück nach Nashville zu gehen, beantwortete er mit einem klaren „Ja, wenn meine Frau und ich irgendwann in Rente sind, wäre es denkbar“ Bis dahin ist es ja zum Glück noch ein Weilchen hin, so dass wir weiterhin die Musik von und mit Jeffrey Backus genießen können.

Weitere Informationen & Hörproben zu Jeffrey Backus: www.jeffreybackus.com

Näheres zum Rattlesnake Saloon:

www.rattlesnake-saloon.com

20 JAHRE FOUR CORNERS MUSIC HALL

Text: Jürgen Stier

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→ PAUL 29ERSTREET

Nachdem momentan nicht viele Live-Konzerte gibt, über die wir berichten können, möchten wir die Gelegenheit ergreifen, mal den einen oder anderen bedeutenden Veranstaltungsort vorstellen, an dem die Fans regelmäßig Country Music erleben können.

In dieser Ausgabe starten wir mit dem Four Corners in Untermeitingen, den es bereits seit 20 Jahren gibt. Im Mai 2020 hätte eine große Jubiläums-Party stattfinden sollen, doch die musste aus bekannten Gründen verschoben werden.

Marianne, die Chefin des Hauses, leitet diesen gemütlichen Saloon von Anfang an und man fühlt sich auf Anhieb wohl bei ihr und ihrem Team. Auch die Küche wird von den Gästen sehr gelobt. Es gibt Pizza und amerikanische Spezialitäten zu reellen Preisen, große Portionen und alles sehr gut. Kein Wunder: die Chefin kocht selbst. Einen kleinen Biergarten gibt es auch, dieser wird bei sommerlichen Temperaturen gern genutzt. Im übrigen gab es hier mit Anwohnern nie Probleme bezüglich der Thematik Lärmschutz, denn der Saloon liegt in einem Gewerbegebiet. Natürlich bietet die Four Corners Music Hall aus eine hinreichend große Tanzfläche, die von den Gästen fleißig genutzt wird, wenn namhafte Bands aus der Region auftreten. Gelegentlich gibt es aber auch Konzerte, da bleibt kein Platz zum Tanzen, da kommt man ausschließlich wegen der Musik. Das ist immer dann der Fall, wenn berühmte amerikanische Stars zu Besuch kommen. Dann herrscht ein so reges Interesse bei den Fans, dass man die Gäste nur mit Mühe unterbringt. Einige der Stars aus den USA, z.B. Joe Sun, Dailey & Vincent, Pat Green, Danni Leigh oder Paul Overstreet konnten wir hier live erleben, meist mit einer deutschen Vorband. Für ein solches Highlight nimmt man gern mal die knapp 2 Stunden dauernde Fahrt aus dem Raum Nürnberg bis südlich von Augsburg in Angriff. Amerikaner können über solche Entfernungen ohnehin nur schmunzeln.

Man muss es anerkennen: Das Four Corners Team hatte immer den Mut, solche Künstler aus den USA, wenn sie mal auf eine kleine Europa-Tournee kamen, zu buchen und hier auf die Bühne zu bringen. Das klappte zeitlich oft nur an Wochentagen und ist nicht ohne Risiko, weil man nie sicher sein kann, dass der Laden voll wird und sich der

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Abend finanziell rechnet. Zum Glück wissen die Gäste das zu schätzen und unterstützen dieses Engagement. Wünschen wir Marianne und ihren fleißigen Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg, auf dass Country Music hier auch in den nächsten 20 Jahren eine engagierte und erfolgreiche Plattform vorfindet.

In Kürze, wenn die Beschränkungen weiter gelockert sind, geht´s hier auch weiter mit Live-Music - und dann wird das Jubiläum wird hoffentlich bald nachgefeiert.

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