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Nohfelden engagiert sich nachhaltig

Nachhaltigkeit ist der Gemeinde Nohfelden wichtig. Deshalb wurden Projekte angestoßen und eine Stelle für kommunale Entwicklungspolitik geschaff en.

Ihr Arbeitsgebiet ist spannend und vielfältig: Zu Anfang diesen Jahres haben bei der Gemeinde Nohfelden Sarah-Maria Welter und Kerstin Lauerberg ihre Arbeit aufgenommen. Die beiden teilen sich die neu geschaff ene Stelle „Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik“. Sie kümmern sich um Themen wie die Projektpartnerschaft sarbeit mit einer Gemeinde im westafrikanischen Senegal, die Zertifi zierung zur „Fair Trade Town“ und die Erstellung einer kommunalen Beschaffungsrichtlinie. Ein weiterer Fokus liegt auf der Bildungsarbeit, der Sensibilisierung für nachhaltige Entwicklung und der Öff entlichkeitsarbeit zu diesem Thema. Es geht dabei konkret um die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung in der Kommune sowie um die

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Eine Delegation aus der Gemeinde Nohfelden besuchte Ende des vergangenen Jahres den Senegal, um sich direkt vor Ort ein Bild zu machen. Fotos: Marco Trockur

Vertiefung, Verstetigung und Verbreitung der Prozesse aus dem Projekt „Global Nachhaltige Kommunen“, an dem die Gemeinde teilnimmt. Der Aufb au lokaler Netzwerke und Strukturen, die möglichst über den Projektzeitraum hinaus wirksam bleiben sollen, spielt

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dabei eine besondere Rolle. Konkret soll eine kommunale Richtlinie mit Kriterien zur fairen und nachhaltigen Beschaff ung von Konsumgütern entwickelt und umgesetzt werden. Fairer und nachhaltiger Konsum ist das Hauptziel Kindergärten, Schulen, Seniorenheime, Betriebskantinen und Gastronomiebetriebe, aber auch die Bevölkerung sollen hinsichtlich der Möglichkeiten einer fairen Beschaff ung sowie eines nachhaltigen Konsums informiert und sensibilisiert werden. Die KiTa in Bosen befi ndet sich hierbei bereits auf einem vorbildlichen Weg. Auch die Grundschule Gonnesweiler/Sötern befasst sich mit dem Thema: Hier fand kürzlich eine sogenannte „Kinderklimaschutzkonferenz“ statt, um den Kindern aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit oder alternative Energien näher zu bringen. „Ausgangspunkt für unsere Arbeit ist die Agenda 2030. Diese Agenda für nachhaltige Entwicklung wurde 2015 bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen ratifi ziert“, berichtet Sarah-Maria Welter. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 haben sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen dazu verpflichtet, 17 Nachhaltigkeitsziele in ihren Ländern umzusetzen. Den Kommunen kommt bei der Umsetzung dieser Ziele eine besondere Verantwortung zu. Viele zentrale Nachhaltigkeitsthemen werden entweder lokal entschieden oder wirken sich lokal aus. Beispiele sind Mobilität, Land- und Forstwirtschaft , Energie oder sozialer Wandel. Kommunen können hier eine Vorreiterrolle einnehmen – und genau das will die Gemeinde Nohfelden tun. Konkrete kommunale Nachhaltigkeitsziele und Projekte, die bereits im Rahmen des Modellprojektes „Global Nachhaltige Kommune im Saarland“ entwickelt wurden, sollen nun sukzessive umgesetzt werden. Ein Projekt, an dem ebenfalls bereits mit Hochdruck gearbeitet wird, ist der Aufb au und die Koordination einer Projektpartnerschaft mit der Gemeinde Balingore im Senegal. Eine Delegation aus der Gemeinde war deshalb Ende vergangenen Jahres im westafrikanischen Land zu Gast. Direkt vor Ort wollten sich die Gäste aus der Gemeinde Nohfelden ansehen, wie sie Balingore mit konkreten Projekten unterstützen können. „Es soll keine Eintagsfliege sein“, erklärte Bürgermeister Andreas Veit im Gespräch mit der SZ. Gemeinsam mit Experten vom Institut für angewandtes Stoff strommanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld (IfaS) sollen drei Projekte realisiert werden: Zum einen soll ein dringend notwendiger In Westafrika will die Gemeinde unter anderem fi nanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Wasserpumpen leisten.

Ausbau des dortigen Kindergartens in Angriff genommen werden. Außerdem soll die Anschaff ung einer Wasserpumpe fi nanziell unterstützt werden, die den Bewohnern die Bewirtschaft ung eines bestehenden Gemüsegartens erleichtern wird. Um ein ähnliches Problem geht es auch beim dritten Projekt: An einer weiterführenden Schule ist zwar ein Brunnen vorhanden, aber noch keine Pumpe.

Konzept für ganzjährigen Mango-Anbau im Senegal

Daneben gibt es noch ein weiteres langfristiges Ziel, für das die IfaS-Mitarbeiter ein Konzept erarbeiten: den Mango-Anbau. Mangos werden nur im Sommer geerntet und verkauft . Nun soll ein Konzept entwickelt werden, wie die Menschen in Balingore das ganze Jahr über davon leben können. Damit sollen Arbeitsplätze geschaff en werden. Diese sind im Senegal rar – die Perspektivlosigkeit führt dazu, dass vor allem junge Menschen das Land verlassen. Für die Projekte soll übrigens ein Teil des Preisgelds in Höhe von 20.000 Euro verwendet werden, das die Gemeinde Nohfelden kürzlich beim Wettbewerb „Global Nachhaltige Kommune“ gewonnen hat. Die neu geschaff ene Stelle in der Gemeinde wird durch „Engagement Global“ im Rahmen der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaft liche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. sem

Die Menschen in Balingore bewirtschaft en einen Gemüsegarten, für den eine Wasserpumpe angeschafft werden soll.

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