Raiffeisen Mitteilungen Nr 7 - 2016

15.4.2016 NR. 7 S�DTIROLER LANDWIRT 15. APRIL 2016 NR.7/59.JG. S�DTIROLER LANDWIRT

raiffeisen SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Friedrich W. Raiffeisen würde sich freuen: Die eigene Raiffeisen-Bankengruppe ist gesichert, jetzt soll ein Zukunftsbild ausgearbeitet werden.

Zukunftsbild gemeinsam gestalten Nach der Verabschiedung der Reform der Genossenschaftsbanken durch Kammer und Senat standen bei einer Landestagung der Raiffeisenkassen die nächsten Schritte hin zur autonomen Bankengruppe im Mittelpunkt.

Nach fast eineinhalb Jahren Diskussionsmarathon haben die Abgeordnetenkammer am 23. März und der Senat am 6. April die Reform der italienischen Genossenschaftsbanken und die darin enthaltene Sonderregelung für die autonomen Provinzen Bozen und Trient endgültig verabschiedet. Die Veröffentlichung des Gesetzes im Amtsblatt der Republik wird für die nächsten Tage erwartet. Nach dem grünen Licht aus Rom fand im Raiffeisenhaus Bozen eine Landestagung der Raiffeisenkassen statt. Dort sagte Verbandsobmann Herbert Von Leon: „Nach zähen Verhandlungen ist nun eine eigenständige Bankengruppe gesichert. Wir konnten auf die volle Unterstützung der römischen Zentralverbände und besonders

des Landeshauptmanns Arno Kompatscher und der Südtiroler Parlamentarier zählen.“

Noch ein weiter Weg Damit sei ein wichtiger Schritt getan, auch wenn es bis zur Gründung der autonomen Bankengruppe noch ein weiter Weg ist. Generaldirektor Paul Gasser ergänzte: „Die gesetzliche Grundlage ist geschaffen, auch wenn die konkrete Ausgestaltung noch an den Durchführungsbestimmungen der Banca d’Italia in Rom hängt.“ Unter anderem legt sie neben der Höhe des Eigenkapitals auch die spezifischen Anforderungen für die Gruppenbildung fest.

Mit der eigenen Bankengruppe solle die Autonomie der einzelnen Raiffeisenkasse mit ihrer Markt- und Kundennähe im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten gewahrt bleiben, hieß es bei der Tagung. Gleichzeitig biete eine effiziente Zusammenarbeit im Verbund mit klarer Zuordnung von Aufgaben und Kompetenzen die Voraussetzung, um die wirtschaftliche Schlagkraft der RaiffeisenBankengruppe künftig noch weiter zu erhöhen.

Weichen für die Zukunft Die Bildung der eigenständigen Bankengruppe stelle für die Raiffeisenkassen eine große organisatorische und auch emotionale Heraus-

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bausparen

Eifrig genutzt Seit Juli des Vorjahres gibt es auch in Südtirol die Möglichkeit des Bausparens. Und es wird eifrig genutzt. Kürzlich wurde bei den Raiffeisenkassen die Schwelle von 10 Millionen Euro an ausbezahlten Bauspardarlehen erreicht. Bedient wurden damit insgesamt 155 Darlehensnehmer.

Mit dem Bausparmodell unterstützt das Land Südtirol die Finanzierung des Eigenheims. Das innovative Modell verbindet die Zusatzvorsorge mit dem Bausparen, indem es jenen Sparern, die Mitglieder eines Zusatzrentenfonds sind, den Zugang zu begünstigten Darlehen für den Bau, Kauf oder die Wiedergewinnung der Erstwohnung ermöglicht. Vor allem junge Menschen können sich so den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung in Südtirol leichter erfüllen.

Wer mindestens acht Jahre lang regelmäßig in den Raiffeisen Offenen Pensionsfonds einzahlt, erhält ein zinsbegünstigtes Bauspardarlehen bis zur doppelten Höhe des im Rentenfonds angereiften Kapitals. Zusätzlich können Bausparer, falls sie die Bedingungen erfüllen, mit einem Förderungsbeitrag des Landes Südtirol rechnen. Die angesparte Zusatzrente bleibt in jedem Fall erhalten.

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forderung dar, weil damit wichtige Weichenstellungen für die Zukunft einhergingen. „Daher ist es jetzt unsere Aufgabe, ein gemeinsames Zukunftsbild zu gestalten“, betonte Gasser bei der Tagung. Es müsse ein gemeinsames Verständnis für die genossenschaftliche Bankengruppe entwickelt werden. Entscheidend für den Erfolg sei auch, dass neben Mandataren und Führungskräften auch die Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden „mitgenommen“ werden. Hier könne bereits jetzt wichtige Vorarbeit geleistet werden, nicht zuletzt durch die Arbeitsgruppe „Reform“, die vor allem mit der Klärung strategischer und rechtlicher Fragen sowie mit der Vorbereitung einer eigenen Landesklausur beauftragt ist.

Entscheidung auf Landesklausur Nach der Veröffentlichung der Durchführungsbestimmungen durch die Banca d’Italia soll im Rahmen einer eigenen Landesklausur das gemeinsame Zukunftsbild verabschiedet und dabei u. a. auch über das künftige Mutterunternehmen ent-

Im Raiffeisenhaus wurde das Procedere hin zur Errichtung der eigenen Bankengruppe erläutert.

schieden werden, das – in den Provinzen Bozen sowie Trient – entweder eine Aktiengesellschaft oder eine Genossenschaftsbank sein kann. „Um die autonome Bankengruppe erfolgreich umzusetzen, brauchen wir die Geschlossenheit aller Raiffeisenkassen und vernünftige, bedachte Entscheidungen“, betonten Verbandsobmann Herbert Von Leon und der Präsident der Raiffeisen Landesbank, Michael Grüner, zum Abschluss der Tagung.

Gesundheitsfonds wächst Der Raiffeisen Gesundheitsfonds stellt seit Dezember 2014 eine leistungsstarke lokale Ergänzung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge dar.

Durch den Sparkurs des öffentlichen Gesundheitswesens, die höhere Lebenserwartung und die steigenden Ausgaben im Gesundheitsbereich gewinnt die ergänzende Gesundheitsvorsorge an Bedeutung.

Mittlerweile machen rund 50 Südtiroler Betriebe und über 2000 eingeschriebene Personen vom Vorsorgeangebot des Raiffeisen Gesundheitsfonds Gebrauch. Die vier Grundpakete Basic, Comfort, Superior und Premium garantieren dabei ein hochwertiges Leistungsangebot.

Für Betriebe, bei denen der nationale Kollektivvertrag bereits einen ergänzenden Gesundheitsfonds vorsieht, wurden die Leistungspakete ausgebaut, was bei den lokalen Betrieben regen Zuspruch fand.

acht Abkommen mit anderen medizinischen Einrichtungen.

Schon bald soll es möglich sein, die Einzahlungen für die Gesundheitsvorsorge einfach und schnell über das Formular F24 zu erledigen.

Mehr unter www.raiffeisengesundheitsfonds.it

Leistungspaket „Familie“ Seit Jahresbeginn bietet der Fonds einen weiteren Mehrwert, der vor allem für Südtiroler Familien interessant ist: Mit einer zusätzlichen Beitragszahlung können alle in den Raiffeisen Gesundheitsfonds eingeschriebenen Mitglieder das neue Leistungspaket „Familie“ abschließen. Neben Ausgaben für die eigene Gesundheit deckt es auch Sanitätskosten für den Ehepartner und die zu Lasten lebenden Kinder finanziell ab. Auch die Konventionen mit lokalen medizinischen Strukturen wurden ausgebaut: Derzeit bestehen rund 30 Konventionen mit Zahnärzten und

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Der Raiffeisen Gesundheitsfonds deckt jetzt auch Sanitätskosten für zu Lasten lebende Kinder ab.

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BayWa AG: weltweit aktiv im Agrar- und Energiebereich Die BayWa AG in München und Regensburg war Ziel einer vom Raiffeisenverband exklusiv für seine Mitgliedsgenossenschaften organisierten Lehrfahrt.

Blick auf den BayWa-Standort in Regensburg: Getreidelieferungen werden verschifft.

Zu den wichtigsten Programmpunkten für die 23 Teilnehmer zählten die Besichtigung der Konzerngebäude in München und Regensburg und Fachvorträge zu aktuellen Themen aus der Landwirtschaft von namhaften Referenten wie Klaus Josef Lutz, Klaus-Dieter Schumacher, Christiane Bell und Jörg Migende.

Der Agrarstandort der BayWa AG in Regensburg ist seit seiner Modernisierung und Erweiterung 2012 zu einem der wichtigsten internationalen Drehkreuze für Getreidehandel geworden. Derzeit werden hier 220.000 Tonnen Getreide umgeschlagen und 20 Anlieferer pro Stunde bedient. „Die BayWa AG hat genossenschaftliche Wurzeln, die für uns ein wesentliches Fundament in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und für unser Geschäft bilden“, sagte Klaus Josef Lutz, der auch auf die derzeit kritische Situation des Agrarmarktes in Deutschland verwies: „Sowohl im Getreidemarkt als auch in den Sektoren Milch, Fleisch und der Futtermittelindustrie stehen die Märkte unter enormem Druck. Die BayWa kann dies nur durch internationale Aktivitäten und einer kontinuierlichen Globalisierung und Internationalisierung des Geschäftes kompensieren.“

Globalisierte Agrarmärkte Agrarexperte Klaus-Dieter Schumacher unterstrich den großen Einfluss der so genannten Megatrends auf Markt und Preisentwicklung von landwirtschaftlichen Produkten. Neben dem zu erwartenden Wachstum der Weltbevölkerung zählt auch die Zunahme der verfügbaren Einkommen in Ländern mit Wirtschaftswachstum zu den Megatrends. Zu-

dem werden sich auch die Ernährungsgewohnheiten in den Ländern mit Einkommenszuwächsen ändern. All diese Faktoren führten Schumacher zufolge zu einer gesteigerten Nachfrage von Nahrungsmitteln. So rechne die FAO im Jahr 2050 mit mehr als 9 Mrd. Menschen und einer um 70 Prozent gesteigerten Nahrungsmittelproduktion.

Christiane Bell, Spezialistin für den internationalen Handel mit Obst und Gemüse, referierte über die strategische (Neu-)Ausrichtung des BayWa Obstgeschäfts: „Hier ergeben sich große Vorteile für uns, wie etwa die Risikominimierung bei schwankenden Preisen oder der Zugang zu neuen Absatzmärkten.“ Bell ging auch auf die zu erwartende enorme Konzentration der Handelsketten, die Anforderungen der Discounter an Obstlieferanten und die Vernetzung von Vertriebskanälen ein. So rechne man in Deutschland damit, dass bis 2020 rund 50.000 Supermärkte aufgrund des Online-Geschäfts geschlossen werden. Bell: „Früher brachte es der Milchmann, heute und morgen bringt es Amazon!“

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Fonds zum Schutz der Einlagen Ende März fand in Rom die Vollversammlung des Einlagensicherungsfonds der italienischen Genossenschaftsbanken (Fondo di Garanzia dei Depositanti, FGD) statt. Präsident Augusto dell‘Erba erläuterte u. a., dass die Änderungen des normativen Rahmens durch die Europäische Bankenunion den FGD künftig auf seinen Kernauftrag – den Schutz der Einlagen bis zu 100.000 Euro – beschränken werden. Dell’Erba unterstrich auch die Bedeutung der 365 italienischen Genossenschaftsbanken für die klein- und mittelständische Wirtschaft Italiens, deren Eigenmittelausstattung von knapp 17% es nach wie vor ermögliche, die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.

Robert Nicolussi, Revisionsdirektor im Raiffeisenverband und Präsident des Kollegiums der Rechnungsprüfer des FGD, bestätigte in seinem Bericht die Rechtmäßigkeit des Jahresabschlusses des Einlagensicherungsfonds.

Dabei verwies er darauf, dass sich die Aktiva des FGD innerhalb eines Jahres verdoppelt hätten und organisatorische Anpassungen notwendig seien.

Die Stimmrechte der Südtiroler Raiffeisenkassen vertrat bei der Vollversammlung Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft.

Smart Farming Über die Digitalisierung in der Landwirtschaft referierte schließlich Jörg Migende. Diese zeige sich u. a. im steigenden E-Business und im Smart Farming/Agri-Services – also in intelligenten, datenbasierten Software-Tools für Landwirte. Die BayWa AG hat für diese Entwicklung einen eigenen Bereich aufgebaut und hohe Investitionen getätigt. Datenschutz bleibe Migende zufolge jedoch noch ein Diskussionsthema.

Die Lehrfahrt wurde von der Abteilung Bildungswesen im Raiffeisenverband organisiert.

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raiffeisen

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Genossenschaftliche Studienreise Anlässlich ihres 40. Gründungsjubiläums besuchte die Geschäftsführervereinigung der Südtiroler Raiffeisen­ kassen im Rahmen einer Studienreise nach Hessen verschiedene genossenschaftliche Bankeinrichtungen.

Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so große Veränderungen erlebt wie die Bankwirtschaft. Digitalisierung, Niedrigzinsentwicklung, Europäische Bankenunion und – speziell für die Südtiroler Raiffeisenkassen – derzeit die Reform der Genossenschaftsbanken sind nur einige der Herausforderungen auch für die Raiffeisenkassen.

Die Teilnehmer an der Studienfahrt der Geschäftsführervereinigung vor dem Kurhaus in Wiesbaden

Union Investment und R+V Die Studienreise der Obmänner und Geschäftsführer der Raiffeisenkassen nach Hessen diente daher auch, um über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich speziell einen Einblick in die Tätigkeit der deutschen Genossenschaftsbanken zu verschaffen. So besichtigte die Reisegruppe in Frankfurt am Main u. a. die Union Investment, die als Investmentgesellschaft der DZ Bank-Gruppe Teil der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist. In Wiesbaden stand ein Besuch am Sitz des deutschen Genossenschaftsversicherers R+V an, der sich mit dem Raiffeisenverband Südtirol in der italienischen Versicherungsgruppe Assimoco engagiert.

Vertreter der R+V informierten bei dem Besuch über die Organisation und den Vertrieb des Versicherungsgeschäftes. In verschiedenen

Vorträgen ging es um Themen wie die GeldVeranlagung in der Niedrigzinsphase, die Umsetzung der Mifid-II-Bestimmungen sowie die Veränderung des Bankenumfeldes durch die Digitalisierung.

Banken-Sicherungssystem Einblick erhielt die Reisegruppe auch in die Rolle der DZ Bank als Spitzeninstitut der „Genossenschaftlichen FinanzGruppe“ in Deutschland und zudem in die Tätigkeit des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Dabei konnten sich die Obmänner und Geschäftsführer ein Bild von dessen Sicherungseinrichtung ma-

chen. Die Sicherungseinrichtung des BVR ist das erste und vollständig ohne staatliche Unterstützung finanzierte Banken-Sicherungssystem in Deutschland. Seit der Gründung vor über 80 Jahren hat diese Sicherungseinrichtung bis heute sichergestellt, dass alle mit einbezogenen Banken ihren finanziellen Verpflichtungen – insbesondere gegenüber Privatkunden mit ihren Einlagen – nachkommen konnten.

Eine Stadtbesichtigung Wiesbadens, eine Rundfahrt durch den Rheingau, eine Weinprobe in der „wineBANK“ in Eltville am Rhein und ein Besuch der ehemaligen Zisterzien­ serabtei Kloster Eberbach rundeten die Hessen-Reise ab.

Raiffeisen Weiterbildungskurse kursangebot

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17.05.2016

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Google Analytics – Was passiert auf der Webseite meiner Raiffeisenkasse?

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Impulse für die Beweglichkeit am Arbeitsplatz

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Power Training für Berater II – Verkaufspsychologie im Kundengespräch – So gewinnen Sie jeden Kunden

30.–31.05.2016

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Qualifizierung Riskmanagement

06.–07.06.2016

Hotel Eberle/Bozen

Impressum: Herausgeber: Südtiroler Bauernbundgenossenschaft, Druck: Athesia Druck –

Raiffeisen Nachrichten

Ermächtigung vom Landesgericht Bozen, 13.4.1984, Nr.13/84

Presserechtlich verantwortlich: Guido Steinegger, Redaktion: Thomas Hanni

(Raiffeisenverband Südtirol, 0471 945454, rvs.unternehmenskommunikation@raiffeisen.it, www.raiffeisenverband.it)

Mehr Informationen aus dem Raiffeisen Genossenschaftswesen: www.raiffeisen-nachrichten.it

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